Grundsatzdiskussionen zu: Shimano: Neue JDM-BCs 2018

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Heiner

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Echt, nur 2 oz? Hatte gehofft, dass sie die 3 oz noch packt und dann hätte ich mich vielleicht hinreißen können ... Gibt es da irgendwo verlässliche Angaben?

Grüße, Stefan

Packen würde sie die 3oz wahrscheinlich. Die allererste Frage lautet hier: Reicht einem dafür die Spulenkapazität? Mir reicht sie nicht, weshalb ich für meine Expride 1711XH (max. 3oz WG) eine Calcutta Conquest 201HG gewählt habe.

Die CC-201HG hat obendrein bei einem Schnureinzug von 78cm eine Übersetzung von nur 6,2:1, so dass sie auch für Baits mit etwas mehr Druck noch taugt. Und das wäre dann die zweite Frage, die man sich stellen muss, denn ein kleineres Rollenformat bedeutet häufig auch ein ungünstigeres Verhältnis von Schnureinzug und Übersetzung. (So hat das Bantam-Modell mit einer Übersetzung von 6,2:1 nur einen Schnureinzug von 67cm zu bieten.)

Außerdem ist ein größeres Getriebe natürlich robuster. Und man könnte sich auch fragen, wie robust eine MG-Spule eigentlich ist. In einer Rolle für höhere Wurfgewichte ist mir eine Alu-Spule jedenfalls erheblich lieber, denn ob die nun ein paar Gramm mehr wiegt, ist schnurzpiepegal für solche Anwendungen. Aus der Tatsache, dass Shimano die Bantam-Serie mit einer MG-Spule ausgestattet hat, ergibt sich neben der Schnurkapazität schon ein deutlicher Hinweis darauf, welcher WG-Bereich dem Hersteller vorschwebte bei der Konstruktion diese Rolle. Sicherlich keiner bis 3oz.

Ich jedenfalls sehe diese Rolle eher auf M- und MH-Ruten, dafür ist sie bestimmt super, und ich würde sie bei Bedarf sicher kaufen für diesen Zweck. Vor allem für Gewässer, in denen auch mal mit etwas höherer Belastung gerechnet werden muss.
 
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Machete

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Was soll denn da groß passieren, Heiner? Die Magnesium Spulen scheinen ja offensichtlich robust genug zu sein, wenn man sich anschaut, wie die Japaner in den Shimano Videos beispielsweise die Metanium MGL rannehmen. Die einzige Achillessferse ist meines Erachtens die relative geringe Schnurfassung, bei stärkeren Durchmessern. Sonst wird da nichts anbrennen.

Auf ne M Rute würde ich mir den kleinen Panzer definitiv auch nicht schnallen. Da wäre ne MH echt die Untergrenze, auch wenn die Rolle sicher auch ab 7g-10g brauchbare Weiten packt.
 

pramuk

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Die CC-201HG hat obendrein bei einem Schnureinzug von 78cm eine Übersetzung von nur 6,2:1, so dass sie auch für Baits mit etwas mehr Druck noch taugt. Und das wäre dann die zweite Frage, die man sich stellen muss, denn ein kleineres Rollenformat bedeutet häufig auch ein ungünstigeres Verhältnis von Schnureinzug und Übersetzung. (So hat das Bantam-Modell mit einer Übersetzung von 6,2:1 nur einen Schnureinzug von 67cm zu bieten.)

*Klugscheißmodus on*

Der entscheidende Faktor, welchen du hier vergisst, ist die Hebellänge der Kurbel...

Das ungünstige Verhältnis kann höchstens zwischen Schnureinzug und Kurbellänge sein. In deinem geschilderten Fall haben sie beide sogar die gleiche Hebellänge. Also liegt der Vorteil bei der Bantam.

*Klugscheißmodus off*
 

Heiner

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Die Kurbellänge ist nur interessant, wo es es um Druckvolles geht. Zum Einkurbeln von Gummi und dergleichen reichen 84cm locker, ebenso für nicht zu tief laufende Crankbaits. Auch die CC-201HG hat eine Kurbel von 84cm, aber ich habe nicht das Bedürfnis, was Längeres dranzuschrauben.

Der Vorteil einer CC-201HG ist deren höhere Schnurkapazität, wenn man die braucht, und die robustere Alu-Spule. Ihr Nachteil ist der höhere Preis.

Nicht so wichtig, aber eine Randbemerkung wert: Eine kleine 150er Rolle sieht auf einer 3oz-Rute schon ziemlich deplaziert aus.
 

Heiner

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Was soll denn da groß passieren, Heiner? Die Magnesium Spulen scheinen ja offensichtlich robust genug zu sein, wenn man sich anschaut, wie die Japaner in den Shimano Videos beispielsweise die Metanium MGL rannehmen. Die einzige Achillessferse ist meines Erachtens die relative geringe Schnurfassung, bei stärkeren Durchmessern. Sonst wird da nichts anbrennen.

Auf ne M Rute würde ich mir den kleinen Panzer definitiv auch nicht schnallen. Da wäre ne MH echt die Untergrenze, auch wenn die Rolle sicher auch ab 7g-10g brauchbare Weiten packt.

Warum sollte ich mich im Falle meiner 3oz-Rute mit einer Rolle begnügen, die dafür offensichtlich nicht konstruiert wurde? Das macht keinen rechten Sinn. Ich würde ja auch keine CC-201 an eine 1oz-Rute schrauben.

Mich interessiert aus dem Blickwinkel von jemandem, der heavy fischt, nicht die Frage, ob was "noch geht", ohne auseinander zu fallen. Mich interessiert, was optimal ist für meinen jeweiligen Zweck, und zwar mit Reserve oben drauf. Und das bietet die Bantam nun mal nicht. In Frage kamen in der von mir gewünschten Qualität nur besagte CC-201HG oder eine Ryoga 1520HL. Aber bei Letzterer war mir die Übersetzung etwas zu gering. (Für diese Rolle sprach allerdings das wahrscheinlich vorhandene Backup Pawl.)

Aus dem Blickwinkel von Leuten, die aus der "Light-Ecke" kommen, ist das Wesentliche natürlich eher, es so klein und "light" wie möglich zu halten. Aber diesen Blickwinkel, den ich auch mal hatte, habe ich schon lange nicht mehr. Denn ich habe ein paar geschrottete Rollen und einige andere kleine Unannehmlichkeiten auf meinem Konto angesammelt, weshalb ich mittlerweile lieber 110 Prozent wähle. (Die Tatsache, dass die CC-201HG kein Backup Pawl hat, stört mich nach wie vor.)

Denn wenn ich eines gelernt habe in den letzten Jahren, dann dies: Alles, was schief gehen kann, geht irgendwann schief. Weshalb ich zum Beispiel auch keine FC-Vorfächer mehr verwende nach zwei vermeintlich "unmöglichen" Malheurs und keine Stroft GTP E oder GTP S in Heavy Cover (nach nur einem vermeintlich "unmöglichem" Malheur, man lernt ja dazu, wenn auch nicht ohne Verluste) und auch keine zwei Drillinge an einen 25cm-Shad - das allerdings erst nach ein paar ausgesprochen unschönen Erlebnissen, die nicht dafür geeignet wären, davon Fotos für die ganze Familie zu machen.
 
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- Boris -

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Also ich sehe das viel pragmatischer - und zwar: Für Bass-Baits genügt eine Bass-Rolle und für Musky-Baits würde ich eine Musky-Rolle bevorzugen.

Für Hechtangler, die gern Musky-Baits fischen, ist die Tranx sicherlich die deutlich bessere Wahl - für alle anderen dürfte die Bantam MGL genügen. Die Vorzüge, die die Bantam MGL zu bieten hat (Alurahmen und Aluseitenteile sowie Messinggetriebe), macht diese Rolle neben den Gen3-Revo-IB-Modellen mit Sicherheit zu den stabilsten Bass-Rollen, die der Markt momentan zu bieten hat - und mir ist niemand bekannt, der eine dieser Rollen mit typsichen Bass-Baits (und dazu zählen für mich auch 3oz-Swimbaits) geschrottet hat.

Wer eine Bass-Rolle hingegen für Musky-Baits missbrauchen möchte, soll das meinetwegen gerne tun - Diskussionen darüber finde ich allerdings ziemlich überflüssig und wenn ich mich nicht täusche, würden die meisten von uns die Bantam MGL eher als Bass- und nicht als Musky-Rolle einordnen.
 

Heiner

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Das kommt darauf an, wie und wo man fischt. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich mit der Expride auch in Heavy Covder zu fischen gedenke. Das bedeutet aber: eine deutlich stärkere Schnur und erheblich mehr Belastung für das gesamte Gerät, als das an Feld-, Wald- und Wiesenstellen und in Gewässern mit bescheidenen Beständen der Fall ist.

Oder etwas anders ausgedrückt: Ich komme selbst vom Lightfischen und weiß daher ziemlich genau, welche Sichtweisen daraus mit schöner Regelmäßigkeit folgen. Wie ich allerdings auch weiß, wie sich die Sichtweise zwangsläufig ändert, wenn der Schwerpunkt im anderen Extrem liegt. Soll heißen: Für einen, der auch mal ein bissi was an Hecht fängt neben anderem, reicht fast jede Rolle. Aber wenn man eine Combo zusammenstellt, die als reine Hechtcombo gedacht ist, ist das nicht gerade die beste Vorgehensweise, auch nicht bei nur 3oz WG.

Swimbaits, die nur luftig-locker durchs freie Wasser gezogen werden, sind kein Thema. Nur gibt es eben auch noch andere Techniken. Und ich kann ja durchaus verstehen, warum diejenigen, die hauptsächlich light fischen, das nicht wirklich nachvollziehen können, woher sollten sie auch. Da fehlt einfach die Vorstellung, weil kaum entsprechende Erfahrungen vorhanden sind - und vor allem nicht die schlechten.
 
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SlidyJerk

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Bin definitiv nicht der Fliehkraft Fanatiker, eher der Magnetliebhaber.
Die Alu und Messing Kombination wackelt aber erheblich an meinem Standpunkt! Eine weitere Eigenschaft ist ebenfalls wichtig für eine Kaufentscheidung:
Ist die Bantam Serie auch offiziell Salzwasser tauglich?

Update 1,5h später:
Ich ziehe meine Frage und Aktivitäten in Richtung Shimano zurück und werde wohl die Ryoga 2018 als 1500er nehmen. :D
Da bleibe ich der Magnetbremse treu.
Ziel ist eine solide Rolle für die im Mai geplante XH Rute.
 
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JohannesF

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Der entscheidende Faktor, welchen du hier vergisst, ist die Hebellänge der Kurbel...

Das ungünstige Verhältnis kann höchstens zwischen Schnureinzug und Kurbellänge sein. In deinem geschilderten Fall haben sie beide sogar die gleiche Hebellänge. Also liegt der Vorteil bei der Bantam.

*Klugscheißmodus off*
Endlich! Endlich hat es einer mal verstanden. Die Übersetzung ist prinzipiell wurscht für die aufzubringende Kraft. Entscheidend sind Schnureinzug (der Schnureinzug berechnet sich natürlich aus Übersetzung und Spulendurchmesser) und Hebellänge.

@Heiner Etwas was grundsätzlich falsch ist, wird nicht durch ewiges wiederholen richtig.
 

Heiner

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Nix ist "grundsätzlich falsch". Die Übersetzung ist allein betrachtet natürlich nicht entscheidend, das hatte ich auch nicht gemeint. Entscheidend ist für mich die Konstruktion der Rolle, da eine größere Rolle mit großer Übersetzung in der Regel ein robusteres Getriebe hat, als eine kleine Rolle mit der gleichen Übersetzung. Ob man dann eine größere Hebellänge braucht oder nicht, ist eine Frage der jeweiligen Baits, die man zu fischen gedenkt. Bei der CC-201 vermisse ich die nicht, bei meiner TranX würde ich sie vermissen.

Ich bin es gewohnt, gegen den hohen Widerstand großer Blechbaits anzukurbeln. Aber von den Baits, die ich mit einer 3oz-Combo fische, hat keiner auch nur einen annähernd so hohen Widerstand wie einige von denen, die ich mit der TranX verarzte. Da ist mir der Hebel ziemlich wurscht, nicht aber ein möglichst robustes Getriebe. Und das um so mehr, wenn die betreffende Rolle über kein Backup Pawl verfügt.
 
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JohannesF

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Nix ist "grundsätzlich falsch". Die Übersetzung ist allein betrachtet natürlich nicht entscheidend, das hatte ich auch nicht gemeint. Entscheidend ist für mich die Konstruktion der Rolle, da eine größere Rolle mit großer Übersetzung in der Regel ein robusteres Getriebe hat, als eine kleine Rolle mit der gleichen Übersetzung. Ob man dann eine größere Hebellänge braucht oder nicht, ist eine Frage der jeweiligen Baits, die man zu fischen gedenkt. Bei der CC-201 vermisse ich die nicht, bei meiner TranX würde ich sie vermissen.

Ich bin es gewohnt, gegen den hohen Widerstand großer Blechbaits anzukurbeln. Aber von den Baits, die ich mit einer 3oz-Combo fische, hat keiner auch nur einen annähernd so hohen Widerstand wie einige von denen, die ich mit der TranX verarzte. Da ist mir der Hebel ziemlich wurscht, nicht aber ein möglichst robustes Getriebe. Und das um so mehr, wenn die betreffende Rolle über kein Backup Pawl verfügt.
Du hast des öfteren geschrieben, dass eine Rolle mit einem Schnureinzug von 80cm und einer Übersetzung von 6:1 für druckvolle Köder besser geeignet sei, als eine Rolle mit dem gleichen Schnureinzug und einer Übersetzung von 7:1. Und das ist meiner Meinung nach grundsätzlich falsch.

Genauso wie die Behauptung, dass kleine, viele Zahnräder weniger Belastung stand halten würden als weniger und große Zahnräder. Auch so nicht richtig.

Sorry, aber das muss jetzt mal raus. Ich schätze Deine Beiträge bezüglich vieler Themen der Angelei auf Hecht (wenn auch für meinen Geschmack schon zu oft wiederholt), doch beim reinen technischen Aspekt lese ich oft Halbwissen. Dies ist ja auch nicht schlimm, jedoch trägst Du es vor, als seien es Fakten und das stört mich.

Beste Grüße
Johannes
 

Heiner

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Ja, habe ich. Aber gedacht hatte ich dabei an das robustere Getriebe der CC-201HG im Vergleich zu Bantam, denn das ist hier der wesentliche Faktor für mich.

Was die Zahnräder angeht: Dass Shimano das offenbar etwas anders sieht, kann man etwa daran ablesen, dass sie den gröber gezahnten TranX eine deutlich kräftigere Bremse spendiert haben als den feiner gezahnten Conquests in den 300er und 400er Versionen.

Und was meine Vorsicht betrifft: Ich habe ein paar geschrottete Rollen auf meinem Konto, also gewisse praktische Erfahrungen gemacht. Seither kaufe ich mit mehr Reserve.
 
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Machete

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Jeder hat zum Teil richtige Argumente und Positionen oder halt auch wieder nicht. Kein Grund zu streiten oder endlos den Thread zu zerpflücken. Zehn Leute, heißt meist auch zehn verschiedene Standpunkte und Sichtweisen. Soll ja auch so sein.

Mir sind solche theoretischen Zahlenspiele und Annahmen weitgehend egal. Das Angelzeug muss am Wasser vernünftig und stressfrei funktionieren und Spaß machen. Mehr nicht.

Eine kleine Analogie. Ich löse seit Jahren z.B. die meisten Hänger einfach mit Schnipsen oder über die Rolle (früher Statio und jetzt BC) und twitche auch gern mal meine Crankbaits. Dabei habe ich in der Praxis noch nie eine Achse oder Spule verbogen noch hat die Fische, je ein getwitchter Crankbait gestört. In diesem Sinne: Gute Nacht.
 

Heiner

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Die theoretischen Zahlenspiele sind mir auch relativ wurscht. Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit ein paar zu schwach dimensionierte Rollen geschrottet habe, und zwar vornehmlich solche an Fast-Taper-Ruten in der WG-Klasse um 3oz (und eine in der 300er Liga auf einer kräftigeren Rute). Und das genügt mir, um hier anders zu denken als früher. Ich räume aber ein, dass das für Leute, die nur ab und an auf vorrangig kleinere Hechte fischen, kaum von Belang sein wird.

Mein erster Blick geht aber immer zur Schnurkapazität, die der Hersteller einer Rolle spendiert hat. Daran lässt sich schon einigermaßen ablesen, für welchen Bereich die Konstrukteure die Rolle in etwa konzipierten. Und da ich nicht glaube, schlauer zu sein als jene, orientiere ich mich eher an solchen Merkmalen, womit ich in den letzten Jahren sehr gut gefahren bin. Jedenfalls habe ich seither keine defekten Rollen mehr zu verzeichnen gehabt.

Und ich gehöre auch nicht zu denen, die eine Rolle kurze Zeit fischen und dann gegen das jeweils neuste Modell ersetzen. Ich möchte meine Rollen lange fischen, mehr als nur zwei, drei Jahre. Denn ich mag Gerät, das ich so gewöhnt bin, als wäre es ein Teil von mir. So bleibt mir mehr Aufmerksamkeit übrig, um mich auf dem Wasser auf das wirklich Wesentliche zu konzentrieren und nicht auf das Werkzeug als bloßes Mittel zum Zweck. Weswegen ich auch keine Lust mehr habe, immer wieder daran zu denken, ob das A/R-Bearing es mitmacht oder nicht. Solch vermeidbaren Scheiß will ich einfach nicht im Kopf haben müssen auf dem Wasser und also dimensioniere ich über.

Denn die spezialisierte Angelei, die ich heute betreibe, ist auch ohne das schon kräftezehrend genug, und meine mir zur Verfügung stehende Angelzeit ist begrenzt. Das für mich erfahrungsgemäß beste Rezept lautet hier, mir alles vom Leib zu halten, was auf irgendeine Art zusätzliche Kraft psychischer oder physischer Art kostet - Angelkumpane auf dem Boot inklusive. Sonst müsste ich ganz anders angeln, nämlich sehr viel breitbandiger, was ich aber nicht mehr will, da ich daran das Interesse verloren habe.

Das sind im wesentlichen die Leitgedanken, die hinter fast allem stehen, was ich mache, probiere oder ggf. kaufe. Wenn ich davon allzu sehr abweiche, ist das erfahrungsgemäß nicht gut für meine Resultate, und ich angle durchaus, um was zu fangen und nicht, um Köder zu baden, Tackle zu sammeln oder Kunstwürfe zu machen. Das Wörtchen Effizienz ist daher für mich nix Abschreckendes, sondern ein überaus hilfreicher Begriff. Dazu rechne ich übrigens auch, dass ich mir nicht selbst den Boden unter den Füßen wegziehen werde durch unnötig gefährdete Kunden (Stichwort Hakenbestückung etc.) oder idiotisches "Fangstrecke machen" (einer pro Angeltag ist auch genug), denn mit Ausnahme des weiter entfernt liegenden Großen Plöner Sees habe ich keine Großgewässer zu Verfügung, wo dergleichen viel weniger relevant sein mag. Kann man auch anders sehen, aber ich sehe das so.
 
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- Boris -

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Jeder hat zum Teil richtige Argumente und Positionen oder halt auch wieder nicht. Kein Grund zu streiten oder endlos den Thread zu zerpflücken. Zehn Leute, heißt meist auch zehn verschiedene Standpunkte und Sichtweisen. Soll ja auch so sein.

Nöö - zehn verschiedene Meinungen zu ein und demselben Sachverhalt bedeutet normalerweise, dass mindestens neun falsch sind.

Aber worum geht es hier eigentlich gerade!? Um Muskybaits, die sich an der Bantam eventuell nicht mehr bequem fischen lassen und die Rolle noch viel eventueller beschädigen könnten!? Tja - und das obwohl die Schnurfassung diese Köder sowieso von vornherein ausschließt?!

Komisches Thema... o_O:D

Aber wenn es so viel Spaß macht, können wir uns als nächstes ja darüber unterhalten, ob ein VW Käfer als Mondfahrzeug taugt - und zwar ganz unabhängig davon, ob man mit einem Käfer überhaupt zum Mond fliegen könnte... :rolleyes:

Lieber nicht... :D

Naja und ich persönlich kenne mich zwar nicht mit dem Missbrauch von Bass-BCs für Musky-Baits aus - kann aber davon berichten, dass ich selbst mit den fettesten Bass-Baits noch keine mit der Bantam vergleichbaren Rollen kaputt bekommen habe.

Setzt man die Rollen dafür ein wofür diese gedacht sind, muss man sich normalerweise keinen Kopf zerbrechen - und wenn man im Zusammenhang mit Bass-Rollen nicht über Musky-Baits plaudert, gibt's eigentlich auch keinen Vorwand für sinnlose Diskussionen. :)

PS @Machete: MGL hat nichts mit Magnesium zu tun, sondern steht lediglich für Magnum Light und kann sowohl Ci4+ (Spinnings) als auch Aluminium (Castings) sein (zumindest sofern Shimano USA nicht lügt... ;)).

Soo - wo machen wir jetzt weiter: Musky-Baits an Bass-BCs? VW Käfer als Mondfahrzeug? Oder doch lieber mit neuen Infos zu den kommenden Shimano Modellen?

Also ich bin für die dritte Option. o_O
 
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Heiner

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Wenn ich es hauptsächlich von der theoretischen Seite betrachten würde, würde ich zu ganz anderen Schlüssen kommen. Aber ich betrachte die Angelegenheit nicht hauptsächlich von der theoretischen Seite und trenne meine Praxis daher nicht ständig von dem, was ich mache, denke oder schreibe. Das Ganze ist in Wirklichkeit eine zusammenhängende Einheit, die sich im Laufe der Jahre so herauskristallisiert hat und die ich nicht in säuberlich abgegrenzte Sparten zerteilen kann, sondern als Gesamtheit sehe.

Oder in einem Satz: Alles Gerät ist für mich in allererster Linie bloß Mittel zum Zweck. Und was ich dafür brauche, weiß ich mittlerweile, das muss mir kein Hersteller mehr sagen. Eine Art TranX 300 hatte ich im Kopf, Jahre bevor sie auf den Markt kam. Kann man in einem ziemlich alten Beitrag von mir auf F4M nachlesen. Nicht, weil ich Hellsehen kann, sondern weil es zu Zeiten nix Vergleichbares gab und ich etwas derartiges für gewisse Blechbaits brauchte, aber mich mit Suboptimalem herumärgern musste für ein langes Weilchen. Angefangen bei einer Ryoga 2020, die kein Power Handle vertrug, auch keines mit Counter Weight, weil sie während des Wurfs immer mal wieder einrastete, bis schließlich die Mechanik ruiniert war. So kann man nicht konzentriert fischen, wenn die Gedanken an solchem Scheiß kleben.

Eine Bantam in Gedanken vorweg zu nehmen, wäre hingegen kaum möglich gewesen. Denn im Grunde ist sie ein eigentümlicher Zwitter aus Light und Heavy Duty und eher ein Marketing Gag als irgendetwas sonst. Eine wirklich zwingende Notwendigkeit für diese Rolle ist nämlich nicht auszumachen, wenn man sich nicht auf rein kaufmännische Gesichtspunkte beschränkt. Käme sie im 200er Format, vielleicht garniert mit einem kleinen Backup Pawl, würde ich anders darüber denken. Denn in dieser Klasse fehlt Shimano tatsächlich was Robusteres im Low-Profile-Angebot, so dass man sich auf Round Profiles beschränkt sieht, wenn's was von dieser Firma sein soll.

Das Interessante an der Bantam ist die originelle Spulenlagerung gegenüber der Kurbel und das dreiteilige Gehäuse. Vielleicht kann man sagen, dass diese Rolle so eine Art Prototyp oder Testobjekt für zukünftige Modelle ist. Etwa so, wie die alte Chronarch B (siehe Bild unten), wo erstmals der Verschluss der Seitenabdeckung per Hebelmechanismus getestet wurde, der später bei diversen anderen Rollen auftauchte. Auch bei dieser Rolle war die Spule in Vollmetall gelagert, aber der dazu gehörige Drehverschluss (aus Metall) war ins Innere der Rolle verlegt. Und auch hier war eine ungewöhnlich rigide Konstruktion mit einer ziemlich geringen Schnurkapazität kombiniert, erheblich geringer als zum Beispiel die der Calais 201, die mechanisch weniger robust konstruiert war. Das fand ich auch damals schon etwas merkwürdig und irgendwie nicht so ganz schlüssig. Ein Verkaufsrenner wurde diese Chronarch übrigens nicht und verschwand relativ schnell wieder vom Markt, was zum Teil auch an ihrer nicht gerade berauschenden Optik gelegen haben mag.

Chronarch B.jpg
 
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JohannesF

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Ja, habe ich. Aber gedacht hatte ich dabei an das robustere Getriebe der CC-201HG im Vergleich zu Bantam, denn das ist hier der wesentliche Faktor für mich.

Was die Zahnräder angeht: Dass Shimano das offenbar etwas anders sieht, kann man etwa daran ablesen, dass sie den gröber gezahnten TranX eine deutlich kräftigere Bremse spendiert haben als den feiner gezahnten Conquests in den 300er und 400er Versionen.

Und was meine Vorsicht betrifft: Ich habe ein paar geschrottete Rollen auf meinem Konto, also gewisse praktische Erfahrungen gemacht. Seither kaufe ich mit mehr Reserve.

Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen. Damit bin ich dann auch raus hier :)
 

Heiner

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Wieso das, habe ich dir gesagt, du hättest keine Ahnung? Aber unterstelle mir bitte auch nicht, dass ich nicht wüsste, was eine längere Kurbel bei einer Rolle bewirkt.
 

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