gibt es schon neue Erkenntnisse ?
Hallo zusammen,
so, jetzt habe ich sie schon einige Stunden erfolgreich gefischt und möchte versuchen einige Fragen, welche es zu dieser Traumrute gab, zu beantworten.
Was bisher geschah...
Bekommen habe ich sie vor Weihnachten, zum ersten Mal gefischt habe ich eine (nicht meine) auf Rügen, dort noch in der Paarung wie man sie im Startbeitrag sieht, also mit der Steez TW 1016 SHL. Auf Rügen war ich damit leider erfolglos, Anfasser von Hornis konnte ich nicht verwandeln.
Mir war die Steez etwas "zu fett" auf der Cobra, daher hat sie vor einigen Wochen eine neue Partnerin bekommen, die DAIWA SV Light LTD 6.3L-TN. So schaut das ganze dann aus:
Die SV Light ist mit 16 Lbs Siglon PE x8 bespult, davor habe ich rund 2 Meter Stroft FC1 in 0,26mm mit 6,3 Kg Tragkraft, am Ende ein Noike Luresnap der Größe 00. Endausbaustufe, mehr geht nicht, für mich perfekt.
Um es vorweg zu nehmen, was die SS3/Stella 2500 im Bereich der Spinnings für mich ist, ist im Bereich der BCs die Cobra/SV-Light. Mir fällt aus meiner subjektiven Sicht nichts ein was mir da noch besser gefallen könnte, einfach nur ein wahrgewordener Angelspasstraum.
Mich würde speziell eine Einschätzung zur Jig-Tauglichkeit interessieren.
Um diese Frage zu beantworten hier erstmal ein Blick in meine "Cobra Boxen":
Oben seht Ihr 3" Wobble Shads und 3" Smokin Swimmer von Noike sowie 7 Gramm Dera Breaks von Jackall mit Miminoki, Smokin Swimmer und Kempas als Trailer und ein paar 10 Gramm Spinmads, unten 4" Wobble Shads und ein paar Lieblingsköder plus zwei Mepps Longcast.
Die 3"er fische ich an 4 und 5 Gramm Tungsten Chebus, die 4"er an 6 und 7 Gramm Tungsten Chebus, die Bleiköpfe haben in etwa die gleichen Gewichte.
Wenn ich die Cobra gassi führe habe ich diese beiden Boxen immer dabei plus die Sachen auf dem Bild, leichtes Marschgepäck:
Das alles passt in die Geecrack Shoulder Bag, da noch den Kescher mit 'nem Karabiner dran und los gehts!
(Knüppel, Messer usw müssen wir hier dabei haben!)
Werfen...
Die Wurfperformance ist grandios, mit einer Spinning komme ich auch nicht weiter als mit der Cobra/SV-Light Kombi. Ob es an dieser absolut gutmütigen Rolle, dem sich phantastisch aufladendem Blank der Corba RS Ltd oder dem etwas größeren Ringdurchmesser liegt weiß ich nicht.
Meine Wurfskills können sicherlich nicht die Ursache sein denn diese sind eher unterdurchschnittlich.
In jedem Falle feuert die Cobra/SV-Light Kombi alle Gewichte von 6,83 Gramm (Feinwaage) bis etwa 15 Gramm völlig stressfrei und sehr weit raus.
Führung und Rückmeldung...
Egal was am anderen Ende hängt, hartes wie softes, es lässt sich führen wie ein Orchester mit dem Taktstock und ich bin der Dirigent.
Bei den 4" Wobble Shads merkt man den Lauf des Schwanzes, bei den Spinmads das sich drehende Blatt beim absinken und auch ob sich der Haken am Blatt verfangen hat.
Hardbaits habe ich auch probiert, selbst das rattern der Geräuschkugeln kommt in der Hand an. Da hilft wohl nur Mono...
Bodenradar beim Jiggen...
Die 3"er mit 4 Gramm Kopf betrachte ich vor allem bei Wind als unterste Grenze. Ist es windstill und der Gewässerboden hart merkt man sehr gut wenn der Köder unten ankommt, bei Wind und/oder weichem Untergrund verlasse ich mich auf das durchsacken der Schnur.
Ab 5 Gramm Kopf wird das alles plötzlich sehr viel klarer, dann lassen sich die Bodenbeschaffenheit und der Bewuchs schon recht klar erkennen, ab 6 Gramm ist es einfach nur noch der Wahnsinn, z.B. auch wie der Chebu an den Pflanzen entlang schubbert ist der Böller.
Klar, da gibt es noch mehr Abhägigkeiten wie Strömungsdruck, Drift, Schnurauftrieb, Windstärke usw., aber meine Einschätzung ist halt so wie oben beschrieben und ab etwa 8 Gramm Chebu merkt man richtig wie der auf den Grund knallt, "TACK" macht es in der Hand.
Das schnelle anjiggen selber für eine zackige Köderführung ist bei den von mir gefischten Gewichten null Problem, das geht aus dem Handgelenk heraus.
Die Bisse...
Die klassischen Absinkbisse beim jiggen kommen knallhart an, ebenso beim durchleiern, das macht richtig Bock.
Richtig geflasht war ich gestern am Kanal, da haben die Fische den liegenden Köder eingesaugt, die Schnur hing durch und ich merkte wie irgendwas Spannung auf die Leine brachte, aber das fühlte sich anders an als Strömung oder Unrat.
Ganz schwer zu beschreiben, aber es war so als hätten die Fische den Wobble Shad vom Grund aufgenommen, sich zurecht gelegt und dann eingesaugt, so fühlte sich das an.
Anhieb, Drill und Kontrolle...
Tja, alles summa cum laude, Anschlag aus dem Handgelenk denn die Kombi liegt unglaublich gut und leicht in der Hand und fühlt sich im Betrieb masselos an.
Da schwingt nichts nach, da rappelt nichts, da verdreht sich nichts, die Cobra ist hart im Anschlag und geschmeidig im Drill, das alles macht sie sehr direkt und schont dennoch empfindliche Fischmäuler.
Im Drill puffert sie sehr gut, bei kleinen Fische im oberen Drittel und wenns dann etwas heftiger wird über die Hälte des Blanks bis zum Startring.
Hier an unseren Gewässern, also den Vereinsseen oder Kanälen, habe ich mit der Cobra/SV-Light für mich das Optimum für Gewichte von 7-15 Gramm in jedem Fall gefunden, mehr geht für mich nicht.
Jetzt bin ich natürlich gespannt wie ein Flitzebogen wenn es demnächst mit der Stallion RS Ltd und der Steez oder der ABU Revo Premier und größeren bzw schwereren Ködern gezielt auf Hecht oder Zander geht, aber da muss ich mich noch ein bissl gedulden, was mir echt schwer fällt.
Morgen geht es wieder los, vielleicht vom Boot aus auf dem See oder vom Ufer am Kanal, ich freue mich schon drauf.
Gruß
André
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