Zanderangeln ist echt keine Kunst. Der Zander wird zu etwas hochstilisiert, was er nicht ist. Es gibt halt nicht so superviele supertolle Zandergewässer. Und dann fressen die Dinger halt nicht immer nur am hellichten Tag und ein bisschen zickig sind die auch. Manchmal fressen sie tagelang nicht. Manchmal haben sie kurze Beißfenster. Manchmal wollen sie nur einer bestimmte Farbe. Ganz manchmal macht es einen Unterschied, ob man mit 10 oder 12 Gramm angelt. Manchmal beißen sie besser auf Dropshot. Aber das tun andere Räuber ja auch.
Gummifischangeln auf Zander ist auch einigermaßen schnell erklärt. Faulenzen sowieso: Steife Rute, Ausrichtung zum Köder, kleiner Winkel zwischen Schnur und Rute, einmal oder zweimal kurbeln (schnell oder langsam), anschlagen, wenn es zuckt. Soweit ich weiß, gibt's beim Sebastian eine Zusatzleistung. Er teilt Fangplätze. (Hab ich gehört, weiß ich nicht definitiv.) Ich hab auch von Leuten gehört, die das mit den vielen Videos gut finden. Der Sebastian hat halt auch Fans und Follower und den Ruf als Premium-Zanderangler hat er sich hart erarbeitet. Und wenn die Leute dann sein Manifest lesen wollen und ein bisschen von Sebastian umsorgt werden wollen, ist das doch ok. Und es ist ja auch wirklich so, dass nicht jeder Mensch die Zeit hat, das ganze YouTube zu durchwühlen nach hilfreichen Videos. Und vom Sebastian lernt man ja nix grundlegend Falsches.
Ich denke aber, dass man am meisten am Wasser lernt. Am besten an einem, an dem der Zielfisch so gut vertreten ist, dass man zuversichtloich sein kann, ihn zu fangen. Ob man da dann mit einem Kumpel, einem Barsch-Alarmer oder einem Guide fischt, ist eigentlich egal. Nach kurzer Zeit wird man sehen, dass das Zanderfischen kein Hexenwerk ist, wenn der Fisch da ist und mitmacht.
Im Grunde sind es doch immer die selben beiden Faktoren, die zum Fangerfolg führen: Hingabe und investierte Zeit. Wenn man an einem guten Zanderwasser lang genug schmeißt, krachts auch irgendwann richtig. Wenn Manifeste, Bücher, Kurse oder Guidings die Sicherheit geben, lange genug durchzuhalten, ist das Geld nicht verschwendet. Finde ich.