hey,
ich finde die frage auch interessant und viele eurer genannten punkte wichtig, zwei sachen allerdings finde ich zusätzlich beachtenswert
mit großen ködern selektiv angeln heißt nicht ausschließlich nur, dass große hechte (ausschließlich) große beute bevorzugen. ein anderer, zumindest für mich wichtiger aspekt größere köder zu fischen, ist vor allem das regelmäßige verangeln/verletzen von schniepeln zu vermeiden...
grade in hechtreichen gewässern fand ich es irgendwann wirklich belastend und etwas verantwortungslos permanent kleine fische zu haken, die sich wie wahnsinnig auf alles, realistische beutegröße oder nicht, stürzen und sich dabei, ich denke viele andere teilen diese erfahrung, teilweise erheblich verletzen... seitdem ich regelmäßig und in den meisten angelsituationen köder +20cm fische, is meine quote an untermaßigen(&verletzten) fischen spürbar gesunken... was nich heißt dass sich nich regelmäßig mal ein 50er einhängt..
auf der anderen seite fehlt mir bei solchen diskussionen, um vermeintlich objektive kriterien zu erfolg von angelstrategien und präferenzen, der blick auf die subjektive position des anglers... big-bait-angeln is genau wie tausend andere sachen auch... ultralight, drop-shot, jerken, twitchen etc. eine zugespitzte/weiterentwickelte ausprägung etablierter angelpraxen innem marktwirtschaftlichen setting. die tatsache dass grade überall das hechtangeln mit größeren ködern gefeiert wird, hat nich ausschließlich was damit zu tun, dass das die, mittlerweile erwiesene, einzig wahre strategie ist gute fische zu fangen. es is eine weietere ausprägung der professionalisierten raubfischangelei ( wie vor ein paar jahren das jerken bspw.) welche von der industrie & szene neu gelabelt und vermarktet werden muss, um ausdifferenzierte produktpalette, profil und absatz zu gewährleisten.... differenzierung & individualisierung halt, wie bei tausend anderen markt-&gesellschaftsbereichen auch
... das hat aus angelperspektive den vorteil, dass es tatsächlich ein breites technik- & produkt angebot gibt aus dem man, je nach persönlicher präferenz, auswählen kann
und genau das is der zweite entscheidende punkt: persönliche präferenz
bigbait-angeln verortet seine attraktivität mit sicherheit nich nur an der empirischen quote von 1,20+ fischen , sondern vor allem auch daran, dass die personen die so angeln, mit sicherheit ganz besonders große freude daran haben, aus dem köder werfen ne knochenarbeit zu machen und mit der hoffnung ans wasser zu gehen, gezielt und selektiv möglichst dicke fische zu fangen!
dementsprechend mein rat: wer glaubt besonderen spaß daran zu haben besonders große köder besonders selektiv zu fischen dem sei empfohlen es auszuprobieren... das produktangebot gibts ja!
... wem das wie ne qual erscheint der solltes vllt lassen und versuchen anders gute fische zu fangen. bei der zeit am wasser gehts im idealfall ja nich nur darum möglichst leistungsoptimiert ne gute zeit/ergebnis-quote zu präsentieren, sondern dass zu machen, was einem besondere freude bereitet... fliegen wedeln, minnows twitchen,gummis jiggen oder eben magnums pullen...
soll ja durchaus auch so sein, dass unterschiedliche personen unabhängig voneinander an den gleichen gewässern mit völlig verschiedenen konzepten gut fangen
