TICT SRAM EXR-77S-Sis & DAIWA Gekka Bijin MX 2004
Beim ersten Auspacken mit feuchten Griffeln fällt natürlich sofort das wunderschön gefertigte Futteral ins Auge. Cool designed, extrem wertig verarbeitet und halt einfach praxisgerecht in der Ausführung. Aber deswegen kauft man ja keine Rute …….
Dann zieht man die zwei Kohlefaserstäbchen raus, kuckt, schluckt und verneigt sich dankbar vor den Söhnen Nippons. Der erste Eindruck der SRAM spiegelt genau das wieder was man sich, unter den Männern die diese Rute bauen, so vorstellt. – Ein kleiner Japaner mit filigranen Händen, fast schon emotionslos, aber immer korrekt. Hochintelligent und mit dem Gespür fürs Besondere und dem Anspruch, dass nur das Allerbeste gerade eben knapp gut genug ist. – In den YT Videos sind auch immer die putzigen, kleinen Kerlchen zu sehen, deren Finger selbst neben einer Solid Tip fein wirken ….
Solid Tip ist nun das Stichwort für die Beschreibung der Rute. Ein solches hat sie, aber Tict nennt es: Mild, Short, Solid Tip. Nun die Solid Tip bei der SRAM ist völlig anders, als solche (die man fast knoten könnte und von denen ich auch ein paar habe und auch sehr gerne für alles Feine im UL Bereich einsetze) von anderen Herstellern. Auf gar keinen Fall weich und schlabbrig, eher feinnervig und spritzig. Und vor allem, in der Kraft sollte man diese Spitze nicht unterschätzen…. EXR bedeutet Expert Technical Rod, was dem stolzen Besitzer natürlich schmeicheln soll.
Die Rute ist ungemein zurückhaltend gestylt und wirkt einfach durch die Qualität der verbauten Materialien. Alles ist auf`s Penibelste akkurat verarbeitet und in der lockeren Hand schwippt das Rütchen, als wollte es nie mehr losgelassen werden. Auf der Präzisionswaage gewogen zeigen sich 71 Gramm, spezifiziert sind 75 Gramm. – Wobei für mich persönlich Rutengewichte unter 100 Gramm sowieso alle unter die Rubrik „nicht existent“ fallen. Die verbauten Sic-S Ringe mit Titanium-Frame tragen sicher zu dem geringen Gewicht der Rute ihren Teil bei. Der Blank ist aus bestem Toray Carbon und der EVA Griff liegt einfach nur biegsam, schmiegsam, fügsam in der Hand. Rollenhalter, Ausrichtung der Ringflucht, Bindungen, Lackierung…. alles göttlich. Klar, die SRAM ist nicht ganz billig, aber in Anbetracht der gebotenen Qualität, darf man durchaus von überaus preiswert sprechen.
Am Wasser erstaunt mich die EXR zuerst einmal mit der Leichtigkeit, mit der sie selbst einen 5 Gramm Chebu bis fast nach Stäfa pfeffert. Klar habe ich die Beste aller PE 0.4 drauf und die relativ grosse Spule der 2004er Gekka Bijin trägt sicher auch dazu bei. Aber so easy kann das sonst, bei so kleinen Gewichten, leider keine andere Rute in meinen Ständern…. Selbst mit 3 Gramm lädt sich die Rute bereits perfekt auf. Das angegebene 1Gramm als unterste Grenze ist bei uns nicht zu gebrauchen. - Die Daiwa mag vielleicht nicht ganz passend sein, weil sie um die 20 Gramm schwerer ist, als z.B. die neuen LT`s. Sie ist aber umso wertiger gemacht (hat ein gefrästes Getriebe und die Zahnflanken sind zudem geläppt) und passt einfach optisch perfekt zur SRAM. Dafür danke an die Buben in Japan.
In der Absinkphase spürt man auch bei ruhigem See den Wellenschlag direkt in der Hand. Wenn man langsam mit kleinen Hüpfern über den Grund zoppelt wird alles exakt zurück gemeldet. Selbst auf 30 Meter Distanz hat man Rückmeldung, Rückmeldung, Rückmeldung. Geradeso, wie wenn man in der Badewanne sitzen würde. Nun, ich kenne meine Spots jetzt wirklich recht ordentlich, aber so wunderbar Auskunft über die Bodenbeschaffenheit und Kontakte wie das die 77S macht? Müsste ich suchen und wünschen.
Klar, das geht natürlich nicht mit einem Tungsten Bullet von 14 Gramm. Aber dafür ist die Rute auch nicht gedacht. - Momentan ist der Ultra-Killer bei mir ein 3-Inch-DoliveShrimp mit einem 3-Gramm Nail-Sinker im dicken Ende und irgendwie Wacky-mässig angeködert. – Das lässt sich auf wunschlose Weiten Pfeffern und mit einer wirklich feinen Schnur kann man den Shrimp quasi auf der Stelle vibrieren lassen und die Egli verrecken fast vor Freude…. und beissen rein…. Ich schmeiss raus, warte, und beginne dann im Zeitlupen Tempo mit reinzuppeln, vibriere…. Immer fein gespannte Leine und wenn`s ruckelt, nachgeben und ankurbeln. Hängt, mit 100%....
Nun steht eine weitere Rute in meinem Ständer, die ich nicht mehr missen möchte. Wie haben wir das damals nur gemacht? Egli Rute 5-25 Gramm, das war`s…
Gruss
Kurt
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