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Bigfish-Magnet
Ich frage weil ich JK selber sehr gern gelesen habe
Ich auch. Deswegen nerven ja viele ihrer aktuellen Aussagen. Aber Autor und Werk muss man da meiner Meinung nach auch einfach trennen.
Ich frage weil ich JK selber sehr gern gelesen habe
Was passt besser hierher als ein Buch über's Angeln, noch dazu, wenn es so toll geschrieben ist. Ich kann's wärmstens empfehlen.
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Eine sehr schöne und ausführliche Besprechung @katatafisch! Das Buch werde ich mir dann als geschichtlich interessierter auch mal holen.So liebe Bücherfreunde, es wird mal wieder Zeit für eine Rezension!
Ich liebe Buchläden, vor allem die Kleinen (im Studium war das v.a. ein gefühlt 4 m² großes Geschäft in der Arthur-Hoffmann-Straße in Leipzig, nicht weit vom Bayrischen Bahnhof entfernt. Dort gab es fast alles, was das bibliophile Herz begehrt, von Marc Aurel bis Arno Schmidt - grandios! Aber ich schweife ab). Das Tolle ist, dass Du in einen solchen Laden gehst und ihn mitunter mit Lektüre verlässt, auf die Du selbst nie gekommen wärst. Onlinehandel kann das nicht ersetzen, jedenfalls nicht für mich.
Solch einen unlängst gehobenen "Schatz" möchte ich Euch heute vorstellen.
Mein Wissen über Burgund, um das es jetzt gehen soll, war bis vor kurzem recht oberflächlich: Nibelungen, klar. 1000 Jahre später gab es dann so ein Reich im Spätmittelalter zwischen Deutschland und Frankreich, recht kurzlebig und bald wieder verschwunden. Es blieb der Wein.
So in etwa könnte ich das zusammenfassen.
Und doch schwang mit dem Namen immer auch etwas mit, etwas sehnsuchtsvoll vielleicht, eine Erinnerung an etwas unwiderruflich Vergangenes, unscharf, aber schön. "Van Eyck" und "van der Weyden" könnten zwei Namen sein, mit denen das zusammenhängt.
So stand ich also in einer (leider größeren) Buchhandlung in Wismar vor diesem Buch und sackte es in diffuser Motivation sofort ein:
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So märchenhaft der Einband mit diesem Bild und dem poetischen Titel auch anmutet: Es öffnet sich zunächst eine Welt im Untergang, denn die "Handlung" beginnt in der Spätantike. Aus den Wirren der Völkerwanderungszeit erwächst ein Königreich, das bald schon wieder von den Römern in ihrer Lethargie unterworfen wird und uns unser Nationalepos bescheren wird.
Das kommende Jahrtausend wird eher schematisch abgehandelt, da es für den eigentlichen Hauptteil des Buches, welcher die letzten ca. 150 Jahre des Herzogtums Burgund beleuchten wird, eher von untergeordneter Relevanz ist.
Die eigentliche Leistung des Autors besteht darin, Geschichte "lebendig" zu erzählen, sodass es zu keiner bloßen Aneinanderreihung von Ereignissen kommt. Der Blick bleibt zwar fokussiert auf die Herrschaftsstrukturen, aber Bart van Loo nimmt sich Zeit, den Blick zu weiten auf die Lebensumstände, die Art der Kriegführung (es werden einige Schlachten bildhaft geschildert), auf die handelnden Personen und deren Psyche und nicht zuletzt auf die Kunstgeschichte. Die bildenden Künstler, ihre Werke und die Interpretation derselben nehmen einigen Raum ein, ohne dass es öde wird (dies liegt schon allein an den Werken, welche in zwei bebilderten Abschnitten z.T. abgebildet wurden; ganz unbeabsichtigt wird hier die Wichtigkeit von Kultur für die Entwicklung des Bürgertums deutlich, die heute, in Zeiten der Pandemie, sicherlich zu stiefmütterlich behandelt wird. Aber das nur am Rande).
Je näher wir dem Ende kommen, desto mehr geht der Autor auf die einflussreichen Persönlichkeiten der Epoche ein, was ausdrücklich nicht nur die Angehörigen der Herrschaftsfamilie betrifft. So kommen auch die bereits o.g. Künstler, Jeanne d'Arc, verschiedene Päpste und Gelehrte ihrer Zeit (inkl. *innen) zu ihrem Recht, Erwähnung zu finden. Auch, wenn die mittelalterliche Denkweise uns Heutigen mitunter befremdlich vorkommen mag, wird die Dynamik deutlich, die diesen Teil der Weltgeschichte antrieb.
Ganz besonderen Reiz vermittelt dem geneigten Game-of-Thrones-Fan die Dichte an Ränken und Intrigen, an Mordversuchen, Rachemorden, Meuchelmorden und Heiratspolitik (bitte nicht als aufsteigende Reihenfolge verstehen). Filmstoff vom Feinsten, hier genüsslich und in aller Breite zu Papier gebracht.
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Um Copyright-Diskussionen diesmal vorzubeugen: Die Bilder sind nicht dem Buch entnommen, haben aber einen inhaltlichen Bezug.
Da eine Kritik nie vollumfänglich loben soll, sondern immer auch negative Aspekte aufzuzeigen hat, ist zu sagen, dass der Bildteil ruhig etwas ausführlicher hätte ausfallen können, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. In Zeiten von Smartphone und co. ist es i.d.R. kein Problem, etwa ein im Buch nicht abgebildetes Gebäude oder Kunstwerk anderweitig ansehen zu können. Ich hätte es aber trotzdem schön gefunden, dafür nicht mein Telefon gebrauchen zu müssen.
Etwas anderes betrifft nicht primär den Autor, der kann dafür nichts: die burgundischen Herzöge und ihre Verwandten heiraten auffallend oft Frauen mit dem schönen Namen "Margarethe". Hierdurch entsteht eine gewisse Verwirrung, wenn in einem Jahrzehnt plötzlich 3 verschiedene Margarethes eine Rolle spielen.
Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Text zu einem Buch schreiben, welches mir gefallen hat. Wer bis hierhin gelesen hat: Entschuldigt bitte den Umfang der Rezension. Zu meiner Entschuldigung könnte beitragen, dass das Buch ja auch recht dick ist (577 Seiten ohne Anhang).
Wer das Buch erwirbt und Zeittafeln, Personenregister oder Kartenmaterial vermisst: Das ist ganz hinten. Hätte ich auch gern gewusst
LG
Das freut mich natürlich.Eine sehr schöne und ausführliche Besprechung @katatafisch! Das Buch werde ich mir dann als geschichtlich interessierter auch mal holen.
Zumal der Wahlspruch des letzten Herzogs von Burgund, Karl dem Kühnen, auch sehr gut zu einem Angler passen würde: Wahlspruch war: „Je lay emprins“ (Ich habe es versucht).
Kann mich @katatafisch nur anschließen. Ich habe zwar "nur" das Barschbuch, aber auch hier wird der Fisch von der wissenschaftlichen Seite betrachtet. Ich kann es nur empfehlen, wenn man seinen Zielfisch besser verstehen will.Hi Leute,
habe diesen Thread gerade mal grob durchgeschaut und bin mir daher nicht sicher ob es ggf. noch einen anderen zu diesem Thema gibt.
Ich bin für die dunkle Jahreszeit auf der Suche nach ein paar guten Angelbüchern. Schwerpunkt sollen dabei unsere Raubfische und vielleicht im Speziellen der Zander sein. Hat da jemand gute Empfehlungen? Im Optimalfall eher Anfängerfreundlich.
Bei meiner Suche bin ich auf die Ausgaben ‚‚Modernes Fische finden‘‘ gestoßen. Kann da jemand etwas zu sagen? Oder vielleicht zu dem Buch von Birger Domeyer ,,Faszination Zanderangeln‘‘?
Danke für eure Tipps.
Gefällt mir. Welches Buch ist das?Ich habe letztens von meiner lieben Gattin ein Buch geschenkt bekommen welches ich euch nicht vorenthalten will. Das Vorwort hat mich direkt getriggert und ich bin gespannt ob das Buch den Erwartungen entspricht.
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