Berliner Gewässer beinahe leergefischt

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bellaperca

Echo-Orakel
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Dieser Wolf will doch nur provozieren und noch mehr Wehre bauen, mit der Jogginghose....
 

Walstipper

Bigfish-Magnet
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Wenn dem so ist… also einem verbuttetem Bestand, sollte man doch gerade gezielt entnehmen. Oder täusche ich mich da?

Wenn in Berlin so viel Weißfisch rumwuselt wie einen dieser Thread glauben lässt, sollten zumindest piscivore Barsche ab 20/25cm gut zu knabbern haben und "rauswachsen". Scheinbar wieder ein Argument für das Küchenfenster in Berlin (imo schon Jahre fällig).....in Hamburg bspw. muss ein Gestreifter ab 35cm wieder zurück.

@Halloberlin Netz oder Karbid?
 

Halloberlin

Barsch Simpson
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Oh mano man wenn ich das schon wieder lese "seid 40 Jahren" bla bla bla...ist irgendwie total drin in der Altersklasse...einfach nur total festgefahren und null offen dafür sich weiter zu entwickeln. Weil man hat ja 40 Jahre Erfahrung. Ich kann nur für mich sprechen...Ich kann mich bezüglich der Fänge nicht beschweren! Bestand ist gut wenn nicht sogar TOP vor allem was Zander angeht...und noch einmal es ist jedes Jahr anders! Die Unterhavel ist nicht mehr das Gewässer wie vor 10 Jahren! Stellen an denen ich vor 5 Jahren super gefangen habe bringen heute keinen wirklichen Erfolg mehr oder sind teilweise wegen Pflanzenbewuchs schlecht bis nicht mehr zu befischen. Es gilt suchen suchen suchen und wenn ich mal ein Jahr nicht so berauschend gefangen habe liegt es daran dass ich die Fische schlichtweg nicht gefunden habe und nicht daran dass es keine Fische mehr gibt. Das beweisen mir die darauf folgenden Jahre mehr als deutlich! Dazu muss ich sagen dass ich noch genug andere Angler auf der Unterhavel kenne die auch super fangen...vielleicht liegt es auch einfach daran dass wir in unserer Freizeit angeln gehen und nicht in Foren rumgeistern und uns darüber beschweren dass es keine Fische mehr gibt oder nur Köder sammeln oder uns die 10te 800€ BC Combo zusammen stellen wer weiss???
 

AFE

Echo-Orakel
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Oh mano man wenn ich das schon wieder lese "seid 40 Jahren" bla bla bla...ist irgendwie total drin in der Altersklasse...einfach nur total festgefahren und null offen dafür sich weiter zu entwickeln. Weil man hat ja 40 Jahre Erfahrung. Ich kann nur für mich sprechen...Ich kann mich bezüglich der Fänge nicht beschweren! Bestand ist gut wenn nicht sogar TOP vor allem was Zander angeht...und noch einmal es ist jedes Jahr anders! Die Unterhavel ist nicht mehr das Gewässer wie vor 10 Jahren! Stellen an denen ich vor 5 Jahren super gefangen habe bringen heute keinen wirklichen Erfolg mehr oder sind teilweise wegen Pflanzenbewuchs schlecht bis nicht mehr zu befischen. Es gilt suchen suchen suchen und wenn ich mal ein Jahr nicht so berauschend gefangen habe liegt es daran dass ich die Fische schlichtweg nicht gefunden habe und nicht daran dass es keine Fische mehr gibt. Das beweisen mir die darauf folgenden Jahre mehr als deutlich! Dazu muss ich sagen dass ich noch genug andere Angler auf der Unterhavel kenne die auch super fangen...vielleicht liegt es auch einfach daran dass wir in unserer Freizeit angeln gehen und nicht in Foren rumgeistern und uns darüber beschweren dass es keine Fische mehr gibt oder nur Köder sammeln oder uns die 10te 800€ BC Combo zusammen stellen wer weiss???
Ich bin ja auch einer derer, der sagt, dass es auf der unterhavel nicht mehr läuft. Ich würde mich gerne persönlich vom Gegenteil überzeugen lassen. ;-)
 

Cybister

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Ich beangle keine Berliner Gewässer, gehöre aber der hier so inbrünstig gebashten Kategorie der „Alten Säcke mit unterstellten Flexibilitätsdefiziten“ an.
Früher [Tm] war nicht alles besser, aber anders. Ich bin am Mittelrhein aufgewachsen, früher musste man schlichtweg nicht wirklich Fische suchen - trotz des damals (Ende der 70er) verwendeten eher grobschlächtigen Geräts. Kleiner als 4er Mepps brauchte man gar nicht fischen, man ist sonst dem Abhaken von Kleinbarschen gar nicht mehr hinterhergekommen. Kraut gabs de facto nicht wirklich, da die Trübung des Wassers zu hoch war, um Photosynthese von Macrophyten möglich zu machen.
Die Gründe waren so unerfreulich wie banal: durch die Abwassereinträge waren die Gewässer sehr nährstoffreich. Der Tisch war reichlich gedeckt, roch aber an manchen Tagen nach Chemie.
Das ist inzwischen nicht mehr so, die Gewässer werden immer weniger durch externe Nährstoffeinträge belastet, das Phosphat ist seit 2013 so ziemlich aus den Waschmitteln verbannt - das spiegelt sich selbstverständlich in den Beständen wider: Die gesamte Fischbiomasse ist tendentiell rückläufig. Hier beispielhaft eine Arbeit zur Fischfauna in Thüringen: https://www.duh.de/fileadmin/user_u...ässer_in_Thüringen_zwischen_2005_und_2018.pdf
Das ist auch gar nicht irgendwie besorgniserregend, sondern ist IMO der Effekt der ausbleibenden externen Fütterung der Gewässer durch Abwasser.
Fische sind noch da, wenngleich nicht mehr so viele wie früher, dafür kommen wieder Arten hinzu, die zu meiner Anfangszeit gar nicht mehr vorhanden waren. Auch hat sich der Angeldruck durch Raubfischangler in den letzten Jahren immer mehr erhöht.
Insgesamt gilt aber nach wie vor: wer sich flexibel an die Bedingungen anpasst, fängt auch heute noch. Auch mit 800 Euro-Combos ;-)
 

Halloberlin

Barsch Simpson
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Ich beangle keine Berliner Gewässer, gehöre aber der hier so inbrünstig gebashten Kategorie der „Alten Säcke mit unterstellten Flexibilitätsdefiziten“ an.
Früher [Tm] war nicht alles besser, aber anders. Ich bin am Mittelrhein aufgewachsen, früher musste man schlichtweg nicht wirklich Fische suchen - trotz des damals (Ende der 70er) verwendeten eher grobschlächtigen Geräts. Kleiner als 4er Mepps brauchte man gar nicht fischen, man ist sonst dem Abhaken von Kleinbarschen gar nicht mehr hinterhergekommen. Kraut gabs de facto nicht wirklich, da die Trübung des Wassers zu hoch war, um Photosynthese von Macrophyten möglich zu machen.
Die Gründe waren so unerfreulich wie banal: durch die Abwassereinträge waren die Gewässer sehr nährstoffreich. Der Tisch war reichlich gedeckt, roch aber an manchen Tagen nach Chemie.
Das ist inzwischen nicht mehr so, die Gewässer werden immer weniger durch externe Nährstoffeinträge belastet, das Phosphat ist seit 2013 so ziemlich aus den Waschmitteln verbannt - das spiegelt sich selbstverständlich in den Beständen wider: Die gesamte Fischbiomasse ist tendentiell rückläufig. Hier beispielhaft eine Arbeit zur Fischfauna in Thüringen: https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Naturschutz/Fischotter/Einflüsse_verschiedener_Faktoren_auf_die_Fischfauna_der_Fließgewässer_in_Thüringen_zwischen_2005_und_2018.pdf
Das ist auch gar nicht irgendwie besorgniserregend, sondern ist IMO der Effekt der ausbleibenden externen Fütterung der Gewässer durch Abwasser.
Fische sind noch da, wenngleich nicht mehr so viele wie früher, dafür kommen wieder Arten hinzu, die zu meiner Anfangszeit gar nicht mehr vorhanden waren. Auch hat sich der Angeldruck durch Raubfischangler in den letzten Jahren immer mehr erhöht.
Insgesamt gilt aber nach wie vor: wer sich flexibel an die Bedingungen anpasst, fängt auch heute noch. Auch mit 800 Euro-Combos ;-)
Kenne das mit den Beständen von vor 40 Jahren nur aus Erzählungen weil deutlich zu jung....glaub ich auch alles. Trotzdem sind die Bestände heute nicht beschissen so wie hier dargestellt.
Natürlich schneidert man auch mal aber nach 3 Schneidertagen sich Zuhause verkriechen heulen und kräftig hier im Forum Mist schreiben ist auch keine Lösung...stellt euch vor auch in Holland und Schweden kann man schneidern:)
 

Vik le Trik

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Kenne das mit den Beständen von vor 40 Jahren nur aus Erzählungen weil deutlich zu jung....glaub ich auch alles. Trotzdem sind die Bestände heute nicht beschissen so wie hier dargestellt.
Natürlich schneidert man auch mal aber nach 3 Schneidertagen sich Zuhause verkriechen heulen und kräftig hier im Forum Mist schreiben ist auch keine Lösung...stellt euch vor auch in Holland und Schweden kann man schneidern:)
Man muss gar nicht so weit zurück blicken. Es gibt viele Einflüsse, die sich negativ auf die Fischbestände auswirken. Der Trend geht in vielen Gewässern klar abwärts. Dafür gibt es mehr Angler, die es auf Barsch & Co. abgesehen haben.
Der Aufwand (Zeit, Boot, Echo, Tackle) ist heute ein anderer und ungleich höher. Und den Aufwand muss man dann bringen. Faktor Zeit ist entscheidend. Oder ein gutes Netzwerk...und dann klappt es manchmal auch richtig gut auf der Unterhavel (Potsdam Mal ausgeklammert).
Und wehe!!! wenn es auch nur einmal nicht klappt, heulen sich die vielen alten Havelangler ihre dicken Tränensäcke leer, träumen von Damals und verkriechen sich bei BA und schreiben seitenweise Mist.
 

Saturday

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Hagane Spirit heißt das doch ... Ahh nee, vertan:

Zecks sells!
 
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Wolf

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Dieser Wolf will doch nur provozieren und noch mehr Wehre bauen, mit der Jogginghose....
Das scheint Dich ja ziemlich zu quälen. Auch wenn ich stark davon ausgehe, dass Du am Ende nur "trotzdem" denkst, möchte ich Dich über folgendes aufklären:

- Neue Wehre baut in Deutschland höchstwahrscheinlich niemand mehr.
- Gebaut werden Ersatzneubauten, es werden also alte ersetzt.
- Vor jedem Ersatz erfolgt grundsätzlich als erstes die Prüfung, ob das Wehr entfallen kann.
- An den größeren Gewässern ist das fast nie der Fall, weil die Wasserbehörden die damit verbundenen Wasserspiegelschwankungen im Ober- und Unterwasser sowohl beim Oberflächengewässer als auch beim Grundwasser bei den Bemessungsabflüssen nicht akzeptieren. Hauptgrund: weil dann regelmäßig tausende Menschen im Nassen sitzen. Zuletzt bei einem meiner Projekte aber z.B. weil wir dann ein FFH-Gebiet trocken legen würden, das zwar erst durch die Stauhaltung entstanden ist, was aber inzwischen auch ein paar hundert Jahre zurück liegt. Da war es also nicht die Wasserbehörde, sondern der Naturschutz, der das nicht wollte.
- Wir bauen neben jedes dieser Wehre dann auch eine Fischaufstiegsanlage inkl. Fischabstieg und Wechselmöglichkeiten für Bieber, Otter etc.

Die Situation in Berlin hat damit aber ohnehin ungefähr gar nix zu tun. Hier liegt das Problem eher darin, dass es - wie so oft - einen Interessenskonflikt gibt. Die Angler wollen die maximale Fischmenge im See, der Fischer will die maximale dauerhafte ("nachhaltig") Entnahmemenge aus dem See und das Land Berlin will möglichst wenig Nähstoffeinträge in den See. Dass die Gewässer fischleer sind, ist natürlich übertrieben. Das weiß auch @barschheini Dass früher wesentlich mehr Fisch im Gewässer war, ist allerdings schwer zu bestreiten, weil das nachweisbar ist. Strittig sind die Fragen, was der natürlich Zustand des Gewässers ist und welche Fischbiomasse darin vorkommen sollte. Auf den Punkt bringt den Konflikt Angler/Berufsfischer vielleicht eine Aussage aus dem Zwischenbericht zur Boddenfischerei: der maximale fischereiliche Ertrag ergibt sich bei einem Bestand, der ca. der Hälfte des natürlichen (unbefischten) Bestandes entspricht.
 

pike_on_the_fly

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JWD
Angelt einer von euch im Bereich Oberhavel und Tegeler See?
Wie läuft es dort bei euch?

Ich bin hier ab und zu unterwegs und es läuft hier wie überall: mal so mal so ... auffällig ist aber eins: die Futterfischsituation hat sich seit ca. 2020 deutlich verändert. Vorher hatte man in einigen Bereichen (jährlich schwankend mal hier mal da) die typischen spätherbstlichen Ansammlungen von Futterfischen (meist Plötzen) in einer Masse, dass man nicht mal ein Echolot brauchte, um diese zu finden. In den letzten Jahren sind die typischen Bereiche wie leergefegt und interessanterweise korreliert das auch mit dem deutlich verringerten herbstlichen Einzug der Barsche in die Nebengewässer (sowohl was Menge als auch Größe angeht).

Soweit meine Beobachtung der Situation und das spiegelt sich auch klar in meinen Fängen wieder: fehlt die Futterfischkonzentration, kann man auch die größeren Raubfische weniger gezielt beangeln.

Nun bin ich eher Optimist als Pessimist, versuche mich auf geänderte Randbedingungen einzustellen und meine Strategie zu adaptieren. So vergrößere ich meinen Aktionsradius kontinuierlich und suche auch mal in ganz anderen Bereichen nach Futterfisch (bisher mit wenig Erfolg). Ich stecke den Kopf hier also nicht in den Sand und begreife es auch ein Stück weit als Herausforderung. Trotzdem wäre ich unehrlich zu behaupten, dass ich nicht auch ein bißchen wehmütig auf die Zeiten noch vor wenigen Jahren zurückblicke, als ich einfach regelmäßig gute Fänge machen konnte. Auch nicht jeden Tag, aber phasenweise doch sehr vorhersagbar und unter dem Bewusstsein, dass nicht die Frage ist, ob man etwas fängt, sondern wie viel und wie groß. Das hat sich jetzt grundlegend geändert, hat aber den positiven Nebeneffekt, dass ich mich auch über kleinere Fische wieder mehr freue ;)

Bez. der Ursachen tue ich mich mit Monokausalität immer etwas schwer, dafür ist das Gewässersystem zu groß und die Zusammenhänge zu komplex. Ich glaube hier nicht an den Fischer als einzigen "Bösewicht", der Angeldruck ist gerade in den Coronajahren nochmal massiv gestiegen und jeder zweite schleudert hier inzwischen Bigbaits auf Hecht oder ärgert die Barsche mit allen Finessen, die das Internet hergibt. Dazu das extrem klare Wasser (ich sehe meinen Anker in 5m Tiefe liegen) und sicher noch weitere Faktoren, die weniger offensichtlich sind.

Im Kontext dieses Threads ist für mich also nicht die Feststellung eines alleinigen Schuldigen maßgeblich, sondern die Bewertung des Einflusses und der Sinnhaftigkeit der gezielten Dezimierung von Fischbiomasse für das Ökosystem. Für mich sind die entscheidenden Fragen, ob auch oberhalb der Schleuse Spandau diese intensive Abfischung stattfindet und wenn ja, aus welchen Gründen das noch gemacht wird (wie viel klarer/leerer soll das Wasser denn noch werden? Nutzen VS Schaden für das Ökosystem, usw.) und ob es Möglichkeiten gibt, dagegen vorzugehen (@Wolf: meinst Du wir sollten das mal über den Verein und die Kontakte zu den Instituten adressieren?).
 
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Wolf

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@pike_on_the_fly Ich stimme Dir voll zu, dass das alles andere als monokausal ist. Das macht es aber eben auch nicht einfacher. Die für mich größte Enttäuschung ist das Fischereiamt Berlin. Die sind ja für die Hegepläne an allen Gewässern zuständig und vertreten das Land Berlin mit den diesem gehörenden Fischereirechten innerhalb der Koppelfischerei an zumindest allen großen Gewässern. Und bei allen dort erfolgenden Überlegungen bei der Erstellung der Hegepläne spielt die Angelfischerei überhaupt keine Rolle. Und das obwohl diese allein das ganze Fischereiamt finanziert.

Es ist absolut katastrophal, was die Angler in Berlin für eine Lobby haben. Das sieht man ja auch an der kommenden Fischereiordung. Die Vernetzung unserer Verbandsvertreter ist ganz offensichtlich miserabel, während die Lobby der Angel- und Fischereigegner sehr erfolgreich ist. Wir haben hier in Berlin ja den oft zitierten Arlinghaus, aber auch der scheint ja offenbar wenig Einfluss auf unsere Politik oder das Fischereiamt zu haben. Ich will ganz ehrlich sein - in diesem an Dysfunktionalität konkurrenzlosem Land Berlin bin ich für unsere Interessen pessimistisch.
 

pike_on_the_fly

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Hi @Wolf, das klingt in der Tat pessimistisch. Ich glaube auch nicht, dass man in dem Thema über Anglerinteressen punkten kann - egal wie gut diese vertreten werden. Ich denke, dass man sie nur über ihre eigene Argumentation packen kann, die ja wohl darauf beruht, den Gewässern mit ihren Maßnahmen etwas "Gutes" zu tun. Das Leben eines Individuums ist doch ein hoher Stellenwert, dessen Tötung nur aus einem vernünftigen Grund geschehen darf und hier frage ich mich, wie das Gremium aussieht, das dies beurteilt und entsprechende Hegepläne ableitet (und vermutlich auch die Neugestaltung der Berliner Fischereiordnung maßgeblich beeinflusst). Ich zweifle einfach mal an, dass hier eine sorgfältige Abwägung zu Gunsten der Individuen und des Ökosystems stattfindet und auch die Wissenschaft in diesem Gremium gehört wird bzw. ein echtes Gewicht bekommt, denn sonst hätten wir doch längst ein Entnahmefenster als eine Beispielmaßnahme (mehr größere Raubfische können mehr Weißfische fressen, damit Abfischung und Vernichtung ggf. gar nicht mehr nötig). Selbst wenn es für den einzelnen Weißfisch im Zweifel irrelevant ist, ob er in der Biogasanlage oder im Raubfischmagen landet, geht es immer noch um eine Menge Geld für diese Maßnahme, das man durch geeignetere Regelungen einsparen könnte. Meine konkrete Frage an Dich war, ob wir da mal über die Kontakte unseres Vereins zu Instituten und Fischereibehörden anderer Länder auf den Putz klopfen wollen, um dem ganzen eine wissenschaftliche Bewertung und damit ggf. dann auch der Presse Futter zu geben. Was meinst Du?
 

Walstipper

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Hi @Wolf, das klingt in der Tat pessimistisch. Ich glaube auch nicht, dass man in dem Thema über Anglerinteressen punkten kann - egal wie gut diese vertreten werden. Ich denke, dass man sie nur über ihre eigene Argumentation packen kann, die ja wohl darauf beruht, den Gewässern mit ihren Maßnahmen etwas "Gutes" zu tun.
@pike_on_the_fly Die für mich größte Enttäuschung ist das Fischereiamt Berlin. Die sind ja für die Hegepläne an allen Gewässern zuständig und vertreten das Land Berlin mit den diesem gehörenden Fischereirechten innerhalb der Koppelfischerei an zumindest allen großen Gewässern. Und bei allen dort erfolgenden Überlegungen bei der Erstellung der Hegepläne spielt die Angelfischerei überhaupt keine Rolle. Und das obwohl diese allein das ganze Fischereiamt finanziert.

Ich denke der von @pike_on_the_fly beschriebene Vorschlag zeigt sich auch in der Behördenstruktur, die auf deren Website https://www.berlin.de/fischereiamt/ueber-uns/ lautet "Das Fischereiamt Berlin ist eine der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz nachgeordnete Behörde." Für die Organisation der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz gibts auf deren Website wiederum eine PDF herunterzuladen, wer wem wie unterliegt.
Das heißt natürlich nicht, dass "von unten" kein Gegenwind kommen kann. Bekanntlich bündelt sich der Wille weniger Fischer auch in beachtlich effizientem Maße.

Eigentlich könntet ihr die Frage direkt erstmal an Prof Arlinghaus richten, der ja 2013 auch schon in einem offenen Brief im Anglerboard präsent war. Mit zwei langjährigen Mitgliedern im größten deutschsprachigen Forum fürs Raubfischangeln wird da sicher was zurück kommen. Oder natürlich direkt mit @dietel als Berliner & Admin.
Und ja, natürlich macht es einen Unterschied ob ein Friedfisch im Magen oder einer Biogasanlage landet. Der Hecht/Zander/Barsch wächst schließlich weiter und braucht dann noch mehr Futter. Der macht seinen Job von ganz allein und produziert daraufhin noch mehr "Weißfischvernichter".

Ich kann mir aber vorstellen, je nachdem wo ihr die Frage hin richtet, die Antwort zurück kommen wird, dass
a) Ein Küchenfenster in der Berufsfischerei wenig praktikabel sei &
b) Die Vermarktung (inkl. potentieller Subvention) von Weißfisch auch an der Belastung größerer Exemplare (vorallem Brassen) scheitert

Am besten auch direkt erwähnen, warum die Angelstadt Nr.1 HH voranschreitet, die Hauptstadt aber hinterherhinkt.
 
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barschheini

Gummipapst
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Update 2023

Dieses Jahr haben sich in den Winterquartieren, Häfen, Kanäle, Schleusen ect.. in und um Berlin insgesamt nur sehr wenige Fische eingefunden.
So gab es an den wenigen verbliebenen spots seit ende Oktober durchaus ein paar gute Tage mit teils ordentlicher Frequenz,
zumindest an handlangen Barschen.
Sogar ein paar bessere Fische im Schnitt 30 bis 36cm und nur ganz wenigen 40+.
Von Zander weit und breit keine Spur, bis auf ein paar Ein- und Zweisömmrige.

Insgesamt gesehen eine sehr angespannte Lage, da sich wieder viele Angler auf den sehr wenigen übrig gebliebenen Plätzen konzentrieren
mit den ersten Konsequenzen, siehe Potsdamer Hafenbereich.
In Kleinmachnow rennen auch wieder gefühlt inzwischen mehr Kontrolleure als Angler rum und tun sich teils äussert pingelig hervor...
Wehe man steht auch nur einen Meter zu dicht an der Schleuse oder hat seinen Kescher nicht "am Mann" oder eine zweite "beköderte" Ersatzrute dabei
oder man "wirft" einen untermaßigen Fisch nicht schonend genug zurück und man wird beim "Frequenzangeln!" erwischt.... Riesendrama!
Biogas aus unseren Fischen? Kormoranproblem? Nie gehört....... das Kernproblem interessiert eh niemanden bei den Vereinsmeiern.

Um es kurz zu machen, seit einiger Zeit fielen zunächst in Kleinmachnow hunderte Kormorane ein
und geben den ohnehin schon ausgedünnten Winterquartieren den Rest. (siehe Video)
Der Schwarm reichte von der Machnower Schleuse bis zum Campingplatz mit dem Ergebnis, dass die Fänge der Angler von Tag zu Tag drastisch abnahmen.

Nun ist dort so gut wie nichts mehr, der Schwarm zog weiter und ist aktuell bei Sonnenaufgang in der Spandauer Altstadt zu sehen.(Videoaufnahme heute früh)
Das Ergebnis bei den Anglern sieht dort jetzt genauso bescheiden aus wie in Kleinmachnow und allen anderen Plätzen, wo der Schwarm bisher schon war.
Seit ein paar Tagen nehmen die ohnehin nicht sehr üppigen Fänge an weiteren Plätzen in der Nähe ebenfalls drastisch ab bis runter auf Null.

Zu erwähnen ist noch, dass die Vögel sich nach wie vor wählerisch an den Jungzandern und anschließend an den Barschen jeglicher Größe bedienen.
Erst wenn diese restlos vertilgt sind geht es an den Futterfisch.

Wer es nun immer noch nicht glaubt und es schafft seinen Hintern mal frühzeitig an die genannten Plätze zu bewegen, kann sich gerne davon selbst überzeugen!

(Ich empfehle als Sofortmaßnahme das Angeln dort zu beschränken um die Kormorane nicht zu stören, die Hakengröße auf Gr.12 der internationalen Skala zu reduzieren, massive Kontrollen der Angler mit Taschenkontrollen usw. anzuregen und die Denunzianten Petzhotline beim Verband reichlich zu nutzen, wenn sich jemand nicht dran hält... so will es der deutsche Michel)*Ironie off*

 
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