Ebro Appetizer
Wie ja bekannt, können die badischen Schwaben in Form von Chrix, Patrik und mir dieses Jahr aufgrund anderer Termin nicht am Dietel-Ebro-Turn teilnehmen.
Sehr schade! War letztes Jahr sehr geil und wir dieses Jahr bestimmt genauso gut. Hätte gerne ein paar Leute vom letzten Mal wieder getroffen.
Ganz ohne Ebro geht 2016 aber dann doch nicht. Chrix, ich und noch vier weitere Kollegen haben dazu eine eigene kleine Ebro Tour unternommen. Und ich hoffe mein kleiner Bericht lässt eure Vorfreude noch ein wenig höher steigen.
Als Location haben wir uns dieses Mal für ein Camp in Caspe entschieden. Zum einen waren drei von uns letztes Jahr schon dort und zum anderen haben wir im Bereich um Caspe letztes Jahr bei -Starkwind sehr gute Fänge vom Ufer gehabt. Das Camp nennt sich Ebro-Lodge und gehört den Besitzern Bernhard und Astrid. Beides sehr cool Typen. Insgesamt mehr als eine Alternative zum Camp von Markus und Bruno mit einen etwas anderen Konzept, was die Betreuung der Gäste angeht. Schleichwerbung liegt mir fern. Wer genaueres wissen will, schreibt gerne eine PN.
Nach 13h Autofahrt angekommen dann erst mal ein Dämpfer. Dem Ebro fehlen derzeit gute 5-6m Wasser. Stellen, die letztes Jahr sau geil waren, sind im Moment Land. Je weiter man jedoch Richtung Mequinenza runter kommt, desto weniger macht sich das bemerkbar. Im Bereich um Caspe ist der Staussee generell eher flach. Je weiter runter man kommt, desto mehr Steilwände, etc. findet man.
Wir sind dann also 3 + 3 los gezogen. Drei Mann mit eigenem Bassboat. Chrix und ich hatten den Alex mit auf dem 15PS Leihboot.
Im Bereich Caspe zeigt der Ebro zwei Gesichter, fast wie bei Mequinenza der obere und untere Staussee. Oberhalb der Brücke Caspe war das Wasser sehr flach und fast braun eigetrübt. Sichttiefen 5cm. Dort hocken auch die ganzen Ansitzer auf Karpfen und Waller. Den Bereich haben wir zunächst außen vor gelassen und uns um den Bereich ab Brücke Caspe gekümmert. Dort wird das Wasser auf einmal klar – sehr klar.
Die ersten beiden Tage mussten wir uns die Fische echt erarbeiten. Wie in Mequinenza letztes Jahr, mussten wir erstmal rausfinden wo und wie. Das Niedrigwasser hat nicht gerade geholfen, da wie gesagt, bekannte Spots jetzt Land waren. Wir haben aber immer wieder schöne Fische gefangen. Konzentriert haben wir haben uns aber auch auf die Zander und ausschließlich Gummi gefischt.
Was die Zander angeht, konnte man fast die Uhr nach den Beißzeiten stellen. Bis ca. 11Uhr fingen wir ganz gut Zander. Danach nur noch vereinzelt. Das ziemlich klare Wasser hat den Zandern bei Sonne wohl doch nicht so gefallen. Wir sind dann für diese Zeiten nach oben hin in die braune Brühe ausgewichen. Auf Gummi lief dort gar nichts, dafür stiegen die Fische umso besser auf Hardbaits ein.
Wir haben schöne Zander und auch ein paar tolle, wenn auch keine kapitalen, Wels mit Wobblern gefangen. Erstaunlicherweise liefen nur kleine Wobber von a7-10cm, uch auf Wels. Vermutlich hat sich der gesamte Raubfischbestand auf die Milliarden von Lauber eingeschossen.
Richtig geil wurde der Trip dann, als wir uns entschieden haben den Bereich um Mas de la Punta beim Kloster zu befischen. Das ist auch ein Bereich der für euch interessant wird. Auf jeden Fall für die mit schnelleren Booten.
Wir mit unserem 15PS Boot haben das so gemacht, dass einer ohne Gepäck das Boot runter gefahren hat. Zwei Leute mit Gepäck sind dann direkt zur Slip-Stelle gefahren. Das ging ziemlich gut. Der Bootsmann hat ca. 1h gebraucht. Wir mit dem Auto ne halbe. Es hat sich aber brutal gelohnt den Weg zu nehmen.
Das Wasser dort war schon sehr klar und die Zanderfänge waren deutlich weniger. Die drei Kollegen mit Bassboat sind bis zur Staumauer bei Mequinenza gefahren. Dort hatte es Sichttiefen bis über vier Meter. Es galt aber auch hier die 11Uhr Regel für die Zander.
Werft die Gummis ganz nah ans Ufer bei den Steilwänden und Felskanten. Oder sogar aufs Ufer und zupft sie dann cm-weise runter. Die Zander hocken bei dem klaren Wasser in den Felsen/Felsspalten und ballern auf die Gummies, wenn sie dran vorbei sinken – brutal geile Bisse. Drei, vier Meter vom Ufer weg seid Ihr dann auf 10m oder mehr. Wenn bis dahin kein Einschlag kam, einkurbeln, neuer Versuch. Zumindest bei uns hat das ganz gut funktioniert.
Komischerweise gab es auf Gummi ganz wenig Barsche. Eher aus der Not geboren sind dann tieflaufende Cranks und Blech gefischt worden und dann kamen die Sternstunden !!! Wir haben so viele Barsche gefangen, das war unfassbar. Teilweise 30-40 Fische an einem Spot. Packt euch also Cranks und Blech ein (Spin-Jigs, Spinner, Blinker) und führt die richtig schnell. Ich habe dabei auch eine neue Angelmethode entwickelt, das sog. Freiwasser Drop-Shot :mrgreen:. 15-20g DropShot Blei, Gummi im Laubendesign und dann dass Teil wie ein gestörter durch die Wassersäule unterhalb der Laubenschwäre peitschen. Ich habe so die meisten Fische gefangen. Erst mal einen schwarm Barsche gefunden, hat es das Geschir nie bis an den Grund geschafft.
Die Barsche waren allesamt zwischen 35 und 45cm groß. Geil ist, die Viecher sind so hoch wie breit und brutale Kämpfer. Selbst auf meine 1Oz Jigge sind sie regelmäßig in die Bremse gelaufen.
Ich empfehle euch Laubeschwärme an den „Buchtenspitzen zu suchen und dann die Köder kurz darunter an zu bieten. Aber wie gesagt - sehr schnell!
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, ausgiebig meine Rubberjigs zu fischen. Aber die wollten Sie nicht. Weder die Barsche noch die Zander. Ich hatte genau einen Biss auf Rubberjig.
Die Zeit war natürlich wieder viel zu schnell vorbei! Petrus hatte auch ein Herz für badische Schwaben. Bis auf einen Regenabend bei Ankunft hatten wir teilweise bis zu 27 Grad und Sonne. Wir hätten alle gerne noch ne Woche dran gehängt.
Ihr geht natürlich vier Wochen später, aber vielleicht könnt ihr ein wenig von unseren Erfahrungen profitieren. Vielleicht könnt ihr euch ja kurz vorher mal mit Markus oder Bruno abstimmen was Wasserstand und Trübung angeht. Ich bin sicher dann könnt Ihr einiges von uns übernehmen.
Wenn ich was vergessen habe, fragt einfach.
Petri.
Nachfolgend ein paar Bilder zum Sabbern