Um das Thema abzurunden :
Kürzlich bin ich mit einer Wathose im Flachwasser einer Kiesgrube (unter 10 Grad) gelaufen, ich war etwas unter brusttief im Wasser. Aufgrund eines nicht sichtbaren Astes unter Wasser stolperte ich und geriet für einen sehr kurzen Moment komplett unter die Wasseroberfläche - und kann immer noch nicht glauben, wie ich mich dann benommen habe : Anstatt enspannt aufzustehen und mich über meine Doofheit zu amüsieren, hampelte ich unkontrolliert strampelnd und völlig unentspannt im Wasser herum und bemerkte zwar, dass ich "neben mir war", konnte aber wenig dagegen tun. Letzlich habe ich im Rückwärtsgang (!) strampelnd das nur wenige Meter entfernte Ufer erreicht, um erstmal mit "vollgelaufener" Wathose (und : nein, sie zieht einen nicht nach unten...) am Ufer sitzend zu sortieren, was eigentlich gerade passiert war.
Ich bin weder eine Couchkartoffel noch Nichtschwimmer noch neige ich "unter Stress" dazu, aus dem Ruder zu laufen.
Des Rätsels Lösung : Es wurde ein Reflex ausgelöst. Reflexe sind nicht oder nur sehr eingeschränkt kontrollierbar oder unterdrückbar. Wenn man z.B. husten (z.B. weil man sich "verschluckt" hat) oder niesen muss, dann tut man dies und hat keine Möglichkeit, dies effektiv zu unterdrücken.
In diesem Fall war es der sogenannte "Kälteschock", eine "Reflexkette", auf die man schlicht keinen Einfluss hat. Dieser Kälteschock hat erstmal nichts mit einer Unterkühlung zu tun - und er ist willentlich auch bei größter Anstrengung nicht beeinflussbar.
Wer bei diesen Wassertemperaturen ins Wasser fällt hat beste Karten, trotz äußerster Anstrengungen sehr zügig und lautlos zu ersaufen .
Dieses Erlebnis war so beeindruckend, dass ich seitdem auf dem Boot IMMER eine Rettungsweste trage. Ich musste lernen, dass man sich in bestimmten Situationen eben nicht auf seine Fähigkeiten und "Pläne" verlassen kann.
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