Kleiner Nachtrag noch zum Thema der eingangs vorgestellten
Tailkwalk Full Range C83XH/CC, und zwar im Vergleich zur
Shimano Expride 1711XH. Kann ja sein, dass jemand vor dieser Wahl steht oder stehen wird.
Was ist für welchen Fall die bessere Rute auf Hecht? Das ist schnell beantwortet.
Die
Expride 1711XH ist, vor allem mit etwas verlängertem Griff, eindeutig die bessere Rute für alles, worauf Softbait steht, denn hier machen sich die Vorteile ihres fast Tapers deutlich bemerkbar, und zwar schon beim Wurf. Flatternde Shads und Swimbaits lassen sich mit dieser Rute weit problemloser werfen bei niedrig eingestellter Wurfbremse, ohne dass es zu Perücken kommt.
Die
Full Range C83XH/CC ist deutlich anfälliger gegen immer mal fällige Wurffehlerchen, Aber dafür ist sie, wenn es um Hardbaits (
Crankbaits, Vibrationbaits und segmentierte Swimbaits) geht, vorzuziehen mit ihrem medium fast Taper. Denn zum einen erhöht das die Hakquote und man hat weniger Aussteiger, aber zum anderen liegen die meisten dieser Baits längst nicht so flatterig in der Luft wie gewisse Softbaits, so dass ebenfalls mit einer relativ niedrig eingestellten Wurfbremse gearbeitet werden kann.
Kurzformel also:
Expride fürs Weiche,
Tailwalk fürs Harte. Wer in dem hier in Frage stehenden WG-Bereich optimal und, was die Köderpalette betrifft, breitbandig arbeiten will mit einer längeren Rute, für den kommt stark in Betracht, beide Ruten zu kaufen, eventuell mit jeweils auf den Zweck abgestimmten Rollen-Übersetzungen.
Deswegen habe ich mir beide Ruten angeschafft. Ansonsten muss man halt überlegen, was der bessere Kompromiss ist für einen.
An vielen kleineren Gewässern reicht sowas dicke, man muss nicht überall und ständig mit Bigbaits fischen, um gut zu fangen. Wer ein kleineres Gewässer hat und auch mal ein bisschen weiter raus will vom Ufer (oder auch vom Boot), jedoch keine Lust auf Stationärcombos verspürt, ist mit diesen beiden Ruten schon mal gut bedient. Dann vielleicht noch eine dritte, kürzere Rute (7' oder so) mit medium fast Taper zum Twitchen oder leichten Jerken in der 2oz-Klasse und fertig ist das Hechtangler-Glück. Ausgesprochen entspanntes Angeln ist damit garantiert, hinreichende Kontrolle - never say never! - über einen großen Fang auch.
Neun Hecht-Combos zwischen 2oz bis 20oz WG, wie ich sie derzeit habe, braucht man allenfalls nur dann, wenn man in sehr verschiedenen Gewässern fischt. Ein großer schwedischer See oder der Große Plöner sind halt was ganz anderes als ein 20ha-Vereinsgewässer. Gute 90er und Meterexemplare kann man aber auch in diesen erwischen, wenn sie hinreichend tief und die Bestände noch einigermaßen gesund sind. Nicht in Weltrekord verdächtiger Stückzahl zwar und in aller Regel auch nicht nach zehn Minuten Angelzeit ohne Durchblick und ein bissi was ziellosem Herumprobieren, doch es geht.
Sogar ganz ohne Guide und gesponsertem High-Tech-Boot mit vier oder fünf Sidescan-Echoloten und von Seth Feider
extra für dich handsignierter Base Cap auf der Birne.
