13 Tage nördlich des Polarkreises im Kanu

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fishing honk

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wieso bitterer Beigeschmack?

Solche Fundstücke sind (für mich) vergegenständlichte Erinnerungen, passen sich gut ins Wohnumfeld ein und sind für diverse Zwecke nutzbar ( Kerzenhalter, Griffe für Feuerstahl etc. )

"Scheiß - Geweihe" liegen / hängen / stehen hier zu Hauf rum, gefunden oder erlegt. Uns ist das auf Tour keine Last.

Gruß
 

srzky

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wieso bitterer Beigeschmack?

Solche Fundstücke sind (für mich) vergegenständlichte Erinnerungen, passen sich gut ins Wohnumfeld ein und sind für diverse Zwecke nutzbar ( Kerzenhalter, Griffe für Feuerstahl etc. )

"Scheiß - Geweihe" liegen / hängen / stehen hier zu Hauf rum, gefunden oder erlegt. Uns ist das auf Tour keine Last.

Gruß
das ganze ist tatsächlich ein witz. alle haben sich gefreut und wir haben es uns unter nur über das manchmal lästige geweih einen spaß erlaubt
 

blankmaster

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Großartig geschriebener, unterhaltsamer, toll zu lesender Bericht mit schönen Bildern, ich freue mich auf die Fortsetzung.
Hätte man das Geweih nicht an der Spitze eines Kanus fixieren können ? :) .
 

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Großartig geschriebener, unterhaltsamer, toll zu lesender Bericht mit schönen Bildern, ich freue mich auf die Fortsetzung.
Hätte man das Geweih nicht an der Spitze eines Kanus fixieren können ? :) .

Danke für die Blumen! :)
Grundsätzlich wäre das eine gute Idee, das vorne so ein bisschen zu verkanten und als "Galionsfigur" zu nutzen und das haben wir bei einem kleineren Geweih auch gemacht, allerdings war das immer eine echt heiße Sache mit den Hechten die im Drill gerne unter das Boot gezogen sind und das Geweih einem da echt das Leben schwer gemacht hat Herr der Lage zu bleiben.
 

tholip

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Der einzige Mensch, der den Ausspruch „Scheiß-Geweih“ während oder nach unserer Tour halbwegs ernst meinte, war meine Freundin, als ich ihr das Ding auf den Esstisch geknallt habe :D aber mittlerweile findet auch sie es ziemlich cool und es hat nen guten Platz in der Wohnung gefunden - wird mich so also immer daran erinnern, was für eine geile Tour das war :)
 

Drop Shoter

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Der Reisebericht gefällt mir richtig gut. Es gibt bekannte deutsche Angler, die mit den Stromschnellen ganz schön in struggle gekommen sind, wie habt ihr das gehandhabt? Und sicherlich gab's bei euch in Sachen Ausrüstung bestimmt auch den einen oder anderen Aha Moment, vielleicht schaffst du es an geeigneter Stelle kurz auf must haves oder Fehlentscheidungen einzugehen. Danke!!
 

fishing honk

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...beim Erfahrungsstand des Autors und seiner Mitfahrer hat die Crew ganz sicher umtragen. Das ist nicht abwertend gemeint sondern setzt gesunden Verstand voraus.
 

tholip

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...beim Erfahrungsstand des Autors und seiner Mitfahrer hat die Crew ganz sicher umtragen. Das ist nicht abwertend gemeint sondern setzt gesunden Verstand voraus.
Korrekt - vor allem weil wir auf dem Hinweg gegen die Fließrichtung unterwegs waren. Und auch auf dem Rückweg wären bei diesem Wasserstand alle Optionen außer Umtragen Quatsch gewesen - völlig losgelöst von der Erfahrung
 

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Der Reisebericht gefällt mir richtig gut. Es gibt bekannte deutsche Angler, die mit den Stromschnellen ganz schön in struggle gekommen sind, wie habt ihr das gehandhabt? Und sicherlich gab's bei euch in Sachen Ausrüstung bestimmt auch den einen oder anderen Aha Moment, vielleicht schaffst du es an geeigneter Stelle kurz auf must haves oder Fehlentscheidungen einzugehen. Danke!!

Danke erstmal! Freut mich wirklich sehr. :)
Grundsätzlich hatte ich geplant am Ende nochmal zusammenzufassen was die größten "FuckUps" waren, was zu viel und was zu wenig mitgenommen wurde. Was wir beim nächsten Mal anders machen werden und was unsere Learnings so sind die wir da rausziehen. Sicherlich auch interessant das von allen aus der Gruppe nochmal zu lesen. Wenn sonst jemand in naher Zukunft sowas auch plant und sich dafür interessiert lässt sich das sicher auch per PN klären.
 

fishing honk

Echo-Orakel
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Eine Zusammenfassung der 2Umstände" wäre sicherlich nicht nur für mich interessant - also geh es an, wenn das normale Leben Dir Zeit lässt. Bis hierher dankeschön für die Berichterstattung; ich kenn es ja, aber es gibt immer Neues zu entdecken (und zu erleben).

Danke und Gruß
 

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Tag 5:

So nach einigen Tagen Pause habe ich heute meinen freien Tag genutzt damit das Ganze hier auch weiter geht.

Nach einer viel zu kurzen Nacht werden wir vom klingeln unserer Wecker wach. Neben dem am gestrigen selbstauferlegten Verbot des Uferangelns heute an diesem Spot wohl eine der wichtigsten Maßnahmen, um pünktlich hier loszukommen. Wir frühstücken ordentlich da wir das Umtragen schon als anstrengend antizipieren. Der Kaffee und die Portion kämpfen nicht nur gut gegen den Hunger an, auch die Laune bessert sich mit etwas Essen im Magen und Kaffeegeschmack im Gaumen. Als wir gerade dabei sind unsere Zelte zusammenzupacken kommt es aus den Wolken auf uns runter. Wie war das gerade nochmal mit besserer Laune.

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Nützt ja nichts. Wir ziehen unser Tempo beim Einpacken als auch unsere Regenklamotten an und ziehen durch. Wir wissen bereits von dem Geruch, der uns beim Aufmachen der Fässer erwartet mit nassen und klammen Zeltsachen drin: Das wird ein Genuss! Was will man machen, wir müssen weiter und die Zeit und das Wetter zum Trocknen der Sachen haben wir jetzt nicht. Wir müssen noch einmal das Wasser queeren, um dann auf der anderen Seite in das Vergnügen des Tragens zu kommen. Da wird sicherlich noch der ein oder andere Wurf vom Boot aus drin sein. Nach dem Bepacken der Boote holen wir zügig unsere zum Glück noch mit Rigs montierten Angeln und machen beide den ersten Wurf. Bei der ersten Absinkphase schepperts bei Ole und mir. Zwei gute Fische gleichzeitig im Drill, angeln hier gleicht wirklich einem Fiebertraum. Zwei 40+er kommen fast zeitgleich an Board. Robert war so nett und hat das Ganze in strömendem Regen vom anderen Boot für uns festgehalten, auch wenn man hier nur erahnen kann, dass wie hier zwei gute Barsche in den Händen halten

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Wir releasen die Barsche und angeln weiter mit dem Wissen, dass das Aufhören hier am Spot mal mindestens genauso schwierig wird wie die anstehende körperliche Anstrengung. Beide Boote fangen echt gut hier und die Barsch-Bisse gleichen schon fast Zanderbissen so aggressiv wie die Jungs hier beißen. Keine einfachen Zeiten für meine Creature-Bait Vorräte hier. Nach 2 Stunden Barsch-Mayhem kommen wir doch noch überraschenderweise zu der Entscheidung am gegenüberliegenden Ufer anzulegen und Die Kanus schonmal auszuräumen. Fast wie in einem kleinen Dorf siehts hier aus. Ein paar Hütten, Boote mit 30 PSer dran unabgeschlossen und keine Menschenseele weit und breit,. Bis zum nächsten See sind es ca. 1,2 km, wir entscheiden uns also erstmal ein wenig zu scouten um eine gute Route zu finden und ein Gefühl für die uns bevorstehende Distanz zu bekommen. Wir folgen Holzlatten die wohl als Schneemobil-Track im Winter dienen. Teils ein bisschen marode aber doch dankbarer als Dickicht und Gestrüpp. Als der Weg sich teilt verfolgen wir jeweils zu zweit die unterschiedlichen Wege, um später wieder in einem verlassenen Dorf am Anleger zusammenzufinden. Durch hohe Gräser am Weg sind unsere Wanderschuhe mal wieder komplett getränkt. Pfützen oder sogar ins Wasser treten ist alles in Ordnung aber hohes nasses Gras ist echt der Endgegner für unsere Schuhe. Lamentieren nützt da leider relativ wenig, die Kanus und das Gepäck tragen sich nicht von alleine also ist die einzige Möglichkeit Arschbacken zusammenkneifen und auf besseres Wetter hoffen, dass wir unsere Schuhe später mal trocknen können. Wir machen uns zusammen auf den Rückweg zu den Kanus, froh darüber dass es einen Weg gibt aber mit dem Wissen das es ein Pain-in the- *** wird.
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Die Einzelheiten von jedem Gang erspar ich euch lieber ich kann aber abschließend sagen es gibt keinen angenehmen Weg ein Kanu lange zu tragen. Die Schultern tun weh vom ablegen der Kanus darauf, die Arme sind angestrengt von jedem erneuten hochheben nach den bitter nötigen Pausen und man muss gucken wo man hintritt mit eingeschränktem Sichtfeld. Als anschließende Kür noch die Fässer und dann nochmal im letzten Gang das letzte Tackle und das SCHEIß-Geweih!!! hochschleppen ist selbstnatürlich auch ein Hochgenuss sondergleichen. Durch taktische Riegelpausen konnte die Moral oben gehalten werden und das Mittagessen in Form von Fertignudeln aus der Tüte hat noch nie so gut gemundet wie heute nach ordentlich körperlicher Anstrengung.

Zerstochen, abgekämpft aber happy dass wir da sind machen wir eine Snack- Pause, treffen nochmal die letzten Vorbereitungen für den neuen See wo wir an den Stromschnellen Äschen und Forellen nachstellen wollen sowie Barsch und Hecht an den strömungsarmen Bereichen. Bis auf Ole konnte schließlich auch noch keiner von uns eine der Fahnenträgerinnen in den Händen halten.

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Als wir die Boote zu Wasser lassen sehen wir lange Krautfahnen im Wasser auf circa 2 Meter Wassertiefe, hier müssen Hechte und Barsche stehen! Erstmal wollen wir aber zum Beginn der großen Stromschnelle und dort mit Spinnern, Darting-Jigs und kleinen Twitchbaits den Salmoniden auf die Pelle rücken.

Zwischen mehreren Steinen verkeilen wir unsere Kanus und werfen die Pools Zentimeter für Zentimeter ab, Ole und ich haben mehrere Fehlbisse oder verlieren Fische im Drill, unsere Bremsen sind zu hart eingestellt. Teures Lehrgeld hier. Auf einmal hängt bei Ole ein besserer Fisch, hektisch drehe ich mich um, irgendwas platscht neben uns ins Wasser wir sehen eine goldene Flanke und keine zwei Sekunden später kurbelt Ole fluchend den x68 ohne Fisch dran wieder ein. Die Chancen sind da aber wir nutzen sie einfach nicht. Irgendwas muss uns auch in Wasser gefallen sein, aber wenn wirs nicht direkt merken kanns ja auch nicht so wichtig sein. Meine Köder, die ich rausgelegt hatte sind auf jedenfalls noch vollzählig. Keine zehn Minuten später ist Robert im Drill mit einer Monster-Äsche, die auf Spinner gebissen hat und kurze Zeit später den Weg in die Maschen findet. Was für ein Oschi! 45cm Äsche für Kirmesknüppel-Kaffeemühlen Fraktion noch bevor ich überhaupt meine erste Äsche fangen konnte. Skandalös!

Ole und ich geben müssen uns vorerst ohne Äsche zufriedengeben und den See erstmal weitererkunden. Die Barsche und Hechte haben hier auch Bock und sorgen bei der langsamen Suche für das nächste Camp für eine spaßige Angelei. Ein Barsch den Thorben hier erwischen konnte hat uns dann auch mal gleich daran erinnert, dass hier noch ganz andere Kaliber an Hechten rumschwimmen müssen als diejenigen die wie bis jetzt fangen konnten.

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Ole und ich haben dabei schon eine Stelle unterhalb der nächsten Stromschnelle im Auge, doch ohne vorheriges ausangeln des Spots können wir hier noch nicht an Land und aufbauen. Wir probieren es hier nochmal auf Äschen und tatsächlich kann ich nach wenigen Würfen mit einem Spearhead Kontakt verbuchen. Ich merke schnell dass es sich hier um eine Äsche handelt greife hektisch nach dem Kescher hinter mir und .. Moment mal da fehlt was. Ohne viel Zeit zu verlieren, bekomme ich meine Hand um den Fisch und kann sie landen. Meine erste Äsche. Keine Ahnung wie lang aber ein verdammt schöner Fisch. Daran werde ich mich noch lange erinnern, wirklich ein erhabener Moment einen „Bucket-List-Fisch“ in den Händen zu halten. Ich glaube die Freude kann man mir wohl ansehen.

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Nach kurzem Shooting hat sie sich dann auch von selbst schnell verabschiedet. Und zu meiner Überraschung riechen meine Hände nach Fisch und nicht nach Thymian. Im Handling sind diese Fische auch echt kein Geschenk. Da kann man froh sein, wenn die für eine Sekunde halbwegs ruhig sind. Jetzt haben Ole und ich nochmal kurz Zeit uns genauer nach dem Kescher im Boot umzuschauen. Weit und breit keine Spur. Uns dämmert langsam, was vor einigen Stunden so geplatscht hat. Ich trauere dem Kescher noch ein wenig hinterher, weiß aber auch dass es sicher nichts bringt sich jetzt noch drüber aufzuregen. Der Kescher ist weg und ändern kann man da jetzt auch nichts mehr. Unaufmerksamkeit kann teuer sein. Jetzt aber erstmal an Land!

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Da kommt das Aufbauen des neuen Camps doch ganz gelegen, um auf andere Gedanken zu kommen. Und heute haben wir wirklich einen traumhaften Spot erwischt. Wir wuchten unsere Kanus an Land tragen unsere Klamotten eine steile Böschung hinauf und haben neben einem guten Spot für die Zelte auch noch ein Panorama was keine Wünsche offenlässt. Am Fuße der nächsten Stromschnelle gelegen mit weitläufigem Blick über den See und Bergen im Hintergrund. Jetzt noch ein Lagerfeuer dazu und es gibt eine 10/10 im Spot-Rating.

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Wir lassen nach dem Aufbau den Tag mit essen am Lagerfeuer ausklingen und erfreuen uns dabei am neu erlebten, den überwundenen Anstrengungen und auf das, was noch kommen wird. Dabei sind wir noch auf die Idee gekommen, dass jetzt doch noch die perfekte Zeit für die Urlaubsrasur gekommen ist. Nach ausprobieren von sämtlichen Bartfrisuren, die diplomatisch ausgedrückt gewöhnungsbedürftig aussahen sind alle 4 beim Schnäuzer geblieben, der uns dann für den Rest des Urlaubs begleiten sollte. Die Fotos davon ersparen wir euch aber lieber an dieser Stelle. Für die 3 Zuschauer, die sich gerade nicht rasiert haben oder sogar als Barbier tätig werden durften war das definitiv ein großer Spaß.
 

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Ich hab noch einen kleinen Nachtrag zu Tag 5 der mit beim sortieren und zuordnen der Fotos für Tag 6 eingefallen ist. Nach neuen diskutablen Bartfrisuren haben wir noch lange am Feuer gesessen und uns unterhalten bis es dann nach 0 Uhr doch noch einmal in den Fingern gejuckt hat und wir noch 100 letzte Würfe von Land aus bis halb 2 gemacht haben. Die Robert glücklicherweise vom Lagerfeuer aus noch eingefangen hat, und uns am Ende nochmal darauf hingewiesen hat dass "Ein Wurf noch" die größte Lüge des Urlaubs ist. Kennt das womöglich noch jemand hier?

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fishing honk

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Allerdings nicht beschränkt auf "Urlaube", sondern generell.
Ich wirke dem entgegen, indem ich irgendwann ganz konsequent ein Pfeifchen stopfe und mir vorstelle, was ich mit dem unterlassenen "letzten Wurf" noch hätte fangen können. Die Inkonsequenz beginnt dann entweder direkt nach Erkalten des Tabaks oder auf der Heimfahrt bei Erspähen eines "den hast Du letztens schon ausgelassen" - Spots :)
 

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Tag 6

1. Teil

Am nächsten Morgen wachen wir verhältnismäßig früh auf dafür, dass wir noch den ein oder anderen letzten Wurf gestern Abend gemacht haben. Heute ist unser Plan den See hinter der nächsten Stromschnelle zu erkunden. Das Schleppen am gestrigen Tag hat uns einfach so viel Spaß gemacht, dass wir einfach nicht anders können als das ganze nochmal zu wiederholen. Erstmal gibt’s aber eine ordentliche Portion Porridge zum Frühstück. Während wir den schleimigen Brei mit etwas Wasser und Milchpulver runterschlingen als wäre es ein 5-Sterne Menü planen wir genauer wie wir uns die nächsten Tage vorstellen. Der nächste See ist langgezogen und hat mehrere Einmündungen von Stromschnellen, die wir uns mal genauer anschauen wollen. Auch zur Diskussion steht wie viel weiter wir das Ganze Flussystem noch weiter hochfahren. Der Pick-Up-Point ist genau derselbe, wo wir auch ausgesetzt wurden, je nach Wetterbedingungen brauchen wir durchaus 4 Tage für die Rückreise Stand jetzt. Noch ein See weiter als der den wir für heute anpeilen, wäre wieder ein größerer. Langsam wird uns klar, dass wir einfach nicht genug Zeit mitgebracht haben für das, was wir noch sehen und machen wollen hier. Zumal ein bis zwei Tage Puffer nach hinten raus doch schön wären für ein ruhiges Gewissen. Ole und Thorben hat sich derweil mal die Ruten geschnappt und noch kurz einen Wurf von den Steinen gemacht. Zack! Enddreißiger Barsch. Oder doch einfach hierbleiben und die Angelei genießen?

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Die Neugierde siegt und wir beschließen erstmal den Weg zum nächsten See zu scouten um auch einzuschätzen was uns da erwarten wird. Machbar lautet der Beschluss. Vor uns liegen circa 500 Meter, die wir mit den Kanus auf den Schultern zurücklegen müssen. Darunter etwas felsigere und Passagen mit Steigungen und Senken. Da wir uns für die verantwortungsvolle Möglichkeit geeinigt haben nehmen wir zur unser Angelbesteck und Proviant für den Tag mit und lassen aber unser Lager aufgeschlagen um dort am Abend wieder einzukehren. Echt schade dass man dann solche Kompromisse eingehen muss aber anders geht es leider nicht. Wir werden also heute den weitesten Punkt der Reise erreichen und danach nicht mehr weiter vorstoßen. Dafür haben wir uns auf dem Rückweg schon Bergseen ausgeguckt, die wir durch Wandern erreichen wollen und dort unser Glück auf Salmoniden probieren. Ein wenig muss man ja auch noch für die kommenden Jahre hier unentdeckt lassen. Kann ja durchaus gut sein, dass man hier noch einmal einkehren wird.

Gemischte Gefühle bei mir. Vielleicht kennt es auch der ein oder andere hier aber die vielen Möglichkeiten hier neues zu entdecken machen mich verdammt glücklich und regen Tatendrang an, aber gleichzeitig bekomme ich dabei auch Stress: Die Bucht müssen wir noch sehen, was befindet sich hinter der Landzunge, die Inseln dort noch kurz angucken, was ist hinter dem nächsten Hügel und wieder ein Vorsprung wo sich was hinter verstecken könnte, und hier noch ein Wurf und da siehts auch noch vielversprechend aus und die Flachwasserzone noch schnell mitnehmen. Ein nicht endender Strom an Gedanken. Da muss man sich echt zusammenreißen und den Moment mal genießen wo man eben die schöne Aussicht hat oder die Angelei gut läuft auch wenns leichter gesagt als getan ist.

Jetzt müssen wir aber erstmal die Kanus schleppen. Tatsächlich geht es heute deutlich einfacher nur mit dem Angelgepäck und den Kanus sodass wir den Weg innerhalb von einer halben Stunde bewältigen können und schon bald den neuen See vom Wasser aus begutachten können. Wir entscheiden uns erstmal für ein paar schnelle Würfe kurz vor der Stromschnelle. Und zu unserer Verwunderung passiert hier erstmal garnix. Na super! Wir haben den einzigen Tümpel in Schweden erwischt der fischleer ist und haben dafür auch noch unser ganzes Zeug hier mithin geschleppt. Nach bestimmt 30 Minuten ohne Kontakt schaffe ich es an einer Untiefe auf meinen Tiny-Kaishin einen Mittsiebziger zu erwischen. Fast schon vermessen, wenn man bedenkt dass man hier in unseren Breitengraden doch noch ganz anders ans Seife kauen gewöhnt ist und dort nicht mal eine Stunde ohne Fisch schon verdammt lange erscheint und man ungeduldig wird. Aber so schnell gewöhnt man sich an höhere Standards.

Da der Wind gerade günstig steht entscheiden wir uns dafür das andere Ende des Sees anzufahren, wo besagte Stromschnellen drin münden, da sollte was gehen. Und mit Wind im Rücken lassen sich die knapp 5 Kilometer auch fix zurücklegen, bleibt nur zu hoffen, dass der Wind zumindest für den Rückweg etwas abflacht oder im besten Fall sogar dreht. Nach etwas geplacke erreichen wir die erste Mündung einer Stromschnelle, die in einen kleinen Arm mündet. Langsam lassen wir unsere Kanus über das Wasser entgegen der Strömung gleiten uns fangen schon ca. 150 Meter davor an die ersten Würfe zu machen. Ich bekomme zwei Attacken auf einen Darting-Jig mit NDL dran und kurz danach ist Ole Rute ebenfalls mit Darting-Jig dran krumm und wir sehen wie ein siebziger Hecht kurz vor dem Boot abgeht nur um im nächsten Moment umzudrehen und dann nochmal auf meinen Köder zu schießen, schnell ziehe ich meinen Köder aus dem Wasser- keinen Bock auf das Hakenlösen jetzt. Der halbstarke Hecht steht noch 2 Meter vor uns und ist immer noch im Angriffsmodus. Die nächsten 2 Minuten spielen Ole und ich Matador. Wir lassen unsere Köder kurz vor dem Boot runter und warten bis der Hecht draufschießt und ziehen unsere Köder genau vor seinem Maul aus dem Wasser. Nach 10 Attacken wird’s dem kleinen Hecht dann auch irgendwann zu blöd dass sein anvisiertes Mal sich jedes Mal genau vor seinem Schnabel aus dem Wasser verabschiedet und er dreht ins tiefere ab. Schade, Ole und mich hat das tatsächlich sehr amüsiert, außerdem auch einfach sehr interessant zu sehen wie die Attacken vor den Füßen stattfinden. Keine zwei Minuten später als Robert und Thorben über die Stelle fahren kann Robert den Hecht dann im Boot begrüßen. Wahnsinn wie Fische so drauf sind wenn kein Angeldruck herrscht. Jetzt machen wir es uns aber wirklich am Fuße der Stromschnelle bequem um in den Strom werfen zu können und so unsere Köder stromäbwärts präsentieren zu können. Bereits bei den ersten Würfen haben wir bereits Kontakte, die sich aber immer wieder verabschieden. Während ich weiter mit kleinen Twitchbaits angel montiert Ole auf Freerig um mit Noike Yabbie als Köder. Keine zwei Würfe später ist Ole mit einer guten Äsche im Drill die wir auch landen können. Goldrichtige Köderwahl die bis jetzt die beste Äsche des Trips gebracht hat. Mit einem überragenden Foto dazu!

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Einfach schöne Tiere!

Eine Äsche fange ich dann auch noch die hier eine echt unschöne Bekanntschaft mit einem Hecht gemacht haben muss. Beeindruckend fand ich, dass diese dabei völlig gesund sonst vom Erscheinungsbild gewirkt hat, trotz offener Bauchhöhle. Und Appetit musste sie ja anscheinend auch noch gehabt haben

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Nach weiteren Fehlbissen und verlorenen Fischen im Drill entscheiden wir uns die Kanus an Land zu ziehen um die Pools der Stromschnelle von Land aus beangeln zu können. Eine gute Entscheidung, mehrere gute Fische kommen raus. Als ich einen Wurf genau in den Strömungsschatten mache, sehe ich noch die silberne Flanke und merke wie sich Druck in meiner Rute aufbaut. Das ist eine richtig gute Äsche, denke ich mir noch während ich ungeschickt versuche den Fisch an den Hindernissen vorbeizubugsieren. Mit Erfolg wohlgemerkt. Ole ist bereits mit dem Kescher auf dem Weg zu mir, der Fisch ist fast genau vor dem Stein auf dem Ich stehe. Ab jetzt nehme ich alles in Zeitlupe war, ich mache aus Aufregung zu viel Druck, ein Kopfschlag und ich sehe wie sich meine 50+ Äsche wie in Zeitlupe wieder in den Pool entfernt. Ich gehe in die Hocke und gucke auf den Boden und verharre dort erstmal. Das Gefühl werden die meisten hier kennen. Sowas muss man erstmal sacken lassen. Während ich noch dem Fisch hinterhertrauere, fangen die anderen einfach weiter, alles voll mit Äschen hier.

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Ich entscheide mich dafür nochmal weiter über die Steine zu kraxeln, um an einen etwas weiter entfernten Pool zu kommen der einfach zu vielversprechend aussieht um da nicht meinen Köder drin zu baden. Das ganze vorhaben kostet mich sicher gut 10 Minuten für 15 Meter Luftlinie aber es lohnt sich wieder mal. Jede Stelle die hier vielversprechend aussieht liefert einfach. Ein großer Stein mit Strömungsschatten- Fisch- Überhängender Baum- Fisch. Unterspültes Ufer-Fisch. Einfach richtig schöne Fische mit den Türkis- und Blautönen im grauen Schuppenkleid. Und die Brustflossen erst.

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Tag 6

2. Teil

Als ich gerade eine schöne Äsche abhake(tatsächlich genau die aus dem vorherigen Bild), höre ich es laut platschen und kurz danach fluchen. Thorben hat sich auf den glatten Steinen richtig hingepackt. Glücklicherweise nichts Ernstes aber ein ordentliches Hämatom am Scheinbein mit Furchen die leicht bluten. Dass hätte auch anders ausgehen können. Also eine Ermahnung hier ordentlich vorsichtig zu sein. Ich mache mich dann auch mal auf den Rückweg von meinem kleinen Spot. Mit der Angel in der Hand springe ich von Stein zu Stein und -Zack! Voll aufs Maul gelegt. Das Ganze ging tatsächlich so schnell, dass ich den Sturz nicht mal rekonstruieren kann. Ich weiß aber, dass mein Schienbein auch was abbekommen hat. Das verrät mir das Pochen und der andauernde dumpfe Schmerz. Sonst bin ich glücklicherweise nur noch auf dem Arsch gelandet. Also auch bei mir nix wilderes als ein nasser Arsch, getränkte Schuhe und ein kleines Wehwechen am Bein. In Profi-Angler Manier habe ich natürlich als allererstes den Arm mit der Angel hochgerissen, dass nur mein Körper die Folgen meiner Unachtsamkeit tragen muss aber keinesfalls das Angelequipment.

Mit nassen Schuhen und schmerzenden Beinen setzen wir uns wieder in unsere Kanus um die nächsten Stromschnellen abzuklappern. Gut dass wir da beide nochmal mit einem blauen Auge davongekommen sind. Rückblickend muss man da einfach sagen dass man bei solchen Aktionen einfach extrem vorsichtig sein muss. Selbst eine banale Verletzung wie eine kleine Fraktur könnte hier ein richtiges Thema werden. Also das nächste Mal besser aufpassen- Gesundheit geht immer vor. Auch wenn es natürlich einfacher gesagt als getan ist.

Die nächsten Stromschnellen bringen uns auch noch ein paar Fische, auch echt noch ein paar gute, sodass wir danach zufrieden den Rückweg antreten können. Tatsächlich ist auch meine größte Asche bis jetzt darunter. Mit 46cm sicher ein verdammt guter Fisch aber der Frust über die verlorene in der Stromschnelle wächst da nochmal, die war echt nochmal ein gutes Stück größer.

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Thorben hat auch nochmal eine schöne erwischt die sich sogar fotografieren lassen wollte. Ganz oft springen die Äschen einem auch direkt aus den Händen. Gerade hier finde ich die neue Bartfrisur auch sehr schön in Szene gesetzt.

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Ein Prachtkerl! Und der Fisch ist auch nicht zu verachten.

Der Rückweg und das nochmalige umtragen zieht sich und ist ordentlich schweißtreibend. Nach einer ordentlichen Mahlzeit ist bei uns aber wohl doch noch etwas Tatendrang in uns übrig. Wir haben das Bedürfnis uns nach der Anstrengung nochmal zu waschen und wollen das Ganze mit einer kleinen Angel-Tour verbinden. Vom gestrigen Spot-Scouting haben wir da schon eine Bade-Stelle im Kopf. Also nochmal ab in die Kanus, raus aus den Kanus und ins kalte Wasser. Jetzt noch eine Sauna hier und wir hätten richtig Wellness. Nach schnellem abtrocknen und anziehen werfen wir noch einmal die vielversprechendsten Spots von dem See ab. Neben ein paar Barschen bei Ole und mir fangen Robert und Thorben einen richtig guten Hecht in der goldenen Stunde. Leider haben nicht direkt 3 A4 Papiere zur Hand, sodass wir nicht unmittelbar ermitteln können dass es sich hier womöglich um einen neuen PB handelt. Wird aber definitiv nah dran sein.

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So lässt sich der Tag beenden. Jetzt noch ein Feuer, die Füße aufwärmen, schnacken und den Tag ausklingen lassen. Könnte schlechter sein.
 

Fuchur

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Einmalig! Da bekommt man Fernweh und Abenteuerlust. Danke dass du dir so viel Mühe gibst, uns mitzunehmen.
Bin schon auf die weiteren Tage gespannt, insbesondere das Vorhaben mit den Bergseen klingt spannend!!!
 

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Tag 7:

Danke nochmal für das positive Feedback. Das freut mich sehr. Leider komme ich nicht ganz so schnell voran wie ich mir das gerne Wünsche. Noch eine kurze Erklärung zu den zwei Teilen in den beiden Tagen: Entweder habe ich mehr als 10 Bilder die wirklich mit rein müssen oder 10000 Zeichen sind überschritten. Jetzt geht’s aber erstmal weiter.

Teil 1.

Halbwegs ausgeschlafen wachen wir am nächsten Morgen auf, dieses Mal haben wir uns keinen Wecker gestellt trotz eines vollgepackten Plans für den Tag. Erstmal steht wie immer ein ordentliches Frühstück und ein Käffchen auf dem Plan bevor wir unsere Sachen zusammenpacken und aufbrechen wollen, um den Rückweg anzubrechen. Müsli mit Milchpulver, Nüssen, getrockneten Bananen und Agavendicksaft schmeckt erstaunlicherweise immer noch extrem gut. Man muss nur hungrig genug sein, dann stört auch die fehlende Abwechslung nicht. Der Himmel ist erstmal schön blau, das wollen wir auch schnell nutzen um unsere Sachen halbwegs trocken in unseren Tonnen unterzubringen. Gerade bei solchen Geschichten gibt’s ja doch eine relativ steile Lernkurve, nachdem man schonmal richtig auf die Schnauze geflogen ist und die Tonnen immernoch muffig von nassen Klamotten riechen. Mittlerweile sind wir im Auf- und Abbau unserer Lager auch echt ein eingespieltes Team, sodass wir innerhalb von kurzer Zeit ready für die Abfahrt sind.

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Unser Plan für heute sieht vor, dass wir nochmal den See hier etwas ausangeln, dann unser tägliches Sportprogramm in Form von Kanus und die restlichen Sachen umtragen durchziehen. Dann hoffen, dass unser Barschspot nochmal liefert und dann langsam aber sicher auf der anderen Uferseite des Sees auf dem wir gestartet sind uns zurückzubewegen und einen guten Spot für die Nacht zu finden.

Jetzt nochmal das Gepäck auf die Kanus verladen, dabei im besten Fall nicht auf den nassen Steinen ausrutschen und tschüss zum Spot sagen. Der Spot war definitiv einer der besseren. Das einzige was zum perfekten Spot gefehlt hätte wäre der Einstieg für eine vernünftige Badestelle aber sonst hatten wir ebenen Boden, einen geilen Ausblick, eine gute Angelstelle vor der Nase und eine Feuerstelle. Die Latte für den nächsten hängt definitiv hoch. Während Thorben und Robert noch die letzten Sachen ins Kanu packen unter anderem natürlich auch das Scheiß-Geweih, fangen Ole und ich bereits schon die ersten Barsche keine 50 Meter weiter. Wenn man die Fische einmal gefunden hat, dann sind es entweder Pintails am Darting Jig oder Finesse Methoden, die dann den Unterschied machen.

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Auf den gezeigten haben wir echt einiges gefangen, wie viele Fische haben wir aber leider nicht getrackt. Tatsächlich hatte das Fehlen des Tails wenig Einfluss auf die Fängigkeit, man musste eben immer nur neue Wege finden das Teil halbwegs vernünftig zu riggen. Ein paar Hechte waren auch dabei, irgendwann war dann aber auch der Zeitpunkt für den verdienten Ruhestand.

Nach circa zwei Stunden rumdümpeln und langsamerer Angelei auf dem See mit noch ein paar Hechten und Barschen entscheiden wir uns noch ein letztes Mal die Kanus auf den Rücken zu nehmen und wieder auf unseren Ausgangssee zurückzukehren. Dieses Mal lassen wir die Kanus komplett leer und entscheiden uns für mehrere Touren mit weniger Gepäck.
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Eine gute Taktik wenn es nach mir geht. Natürlich bleibt das Ganze immer noch sau anstrengend aber man minimiert das Absetzen der Kanus und die Schmerzen auf den Schultern zum Preis von 1 oder zwei Mal mehr Hin- und zurücklaufen. Hier werde ich mir für die Zukunft aber auch nochmal merken, dass man Mygga bei solchen Aktionen immer an sich tragen sollte. Sobald die Wirkung nachlässt wird man im wahrsten Sinne des Wortes aufgefressen von den Mücken wenn kein Wind oder Regen da ist. Wenn dann noch beide Hände gleichzeitig gebunden sind kann man sich in etwa vorstellen wie angenehm das Ganze dann ist. Nach hunderten Mückenstiche, mehreren Riegelpausen und einigen Kilometern haben wir es dann doch geschafft. Unsere Kanus und die Ausrüstung sind unten angekommen und pünktlich kommt natürlich der Regen. Wie nutzen die Chance noch an Land in unsere Regenklamotten zu schlüpfen und entscheiden uns noch eine Brühe als Stärkung im Schutz der Bäume zu kochen bevor es weitergeht. Gerade nach diesen zehrenden körperlichen Anstrengungen tut sowas einfach verdammt gut. Gerade jetzt würde ich kaum noch auf die Idee kommen die Riegel die wir dort hatten noch zu essen aber dort waren Riegel, Abendessen oder eine einfache Brühe jedes Mal ein Highlight.

Ein Gefühl der Vorfreude durchströmt uns schon beim zu Wasser lassen der Boote, wenn der Spot so läuft wie beim letzten Mal wird es jetzt gleich richtig rund gehen. Was in den nächsten Stunden dort passieren wird ist einfach nur surreal. Eine solche Angelei haben wir bis dato noch nicht erlebt. Auf wirklich ausnahmslos jeden Wurf gibt es einen knallharten Biss. Im Schnitt sind die Barsche zwischen 35 und 40 Zentimeter. Was für ein Fest

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Ein schöner Barsch und ein noch schöneres Geweih.

Fische mit 44 sind auch mal mit dabei. Teilweise sind wir alle im Drill. Dabei vergessen wir die Zeit als auch das Wetter, die ganze Zeit gießt es auf uns herab- egal wir sind wie in Trance. Das Einzige was das ganze hier halbwegs messbar macht sind meine Softbaitvorräte die sich im Minutentakt dezimieren. Mit mehreren Paketen Mighty Mamas und Smokin Dads, Yabbies, Ringcraws waren wir ausgerüstet. Jetzt habe ich noch 1,5 Pakete Yabbies. Wahnsinn- und das obwohl wir die Köder so lange gefischt haben bis es einfach unmöglich war die noch halbwegs auf einen Offset-Hook draufzubekommen. Zweimal ist es auch vorgekommen, dass ich beim Lösen eines Fisches den Köder wieder ins Wasser geworfen habe, um dann von Ole darauf hingewiesen zu werden, dass sich meine Rute gleich verabschieden wird wenn ich nichts mache während ich den anderen Barsch noch in der Hand hatte. Luxusprobleme.

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Nachdem wir jedes uns geläufige Rig mit Erfolg getestet haben, haben Ole und ich beide Köder abgemacht und es mit Texas-Rig ohne Köder probiert. Beim ersten Wurf ohne Erfolg, im zweiten dann im Doppeldrill mit guten Barschen. Was ist hier bitte los?! Unsere Theorie war, dass die Barsche auf die Perle geballert sind im Fressrausch. Jedes Mal wenn ich daran zurückdenke fehlen mir echt die Worte.

Während Ole und ich im etwas ruhigeren Bereich trieben hat sich die Kirmesknüppel-Kaffeemühlen-Fraktion sehr nah an der Stromschnelle positioniert. Aus der Ferne sehen wir noch wie es kurz hektisch auf dem Boot wird und Thorben „Riesen-Äsche“ in unsere Richtung ruft. Die wurde zwar nicht gemessen aufgrund von frühzeitigem Abgang vom Boot, aber die wird mal locker die 50cm Marke gesprengt haben. Wahnsinnsfisch. Ole und ich verstehen die Welt nicht mehr. Bis dato dachten wir immer dass Fische ü45 sich nicht auf Gerät unterhalb von 400€ Kombos einlassen würden. Aber man lernt ja nie aus. Womöglich wollte die Äsche aber auch einfach einen Blick auf dieses stattliche Geweih erhaschen und hat deswegen angebissen. Who knows.

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Wir gesellen uns mal dazu und versuchen hier auch noch ein paar Äschen zu überlisten. Für mich leider ohne Erfolg allerdings kann Ole hier ein weiteres Ziel erfüllen. Wirklich eine winzige Bachforelle aber wunderschön. So eine in groß wärs doch noch.

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Mit der Zeit im Nacken noch ein neues Camp aufzuschlagen und noch ein paar Kilometer heute zurückzulegen planen wir noch ein wenig hier zu verweilen und uns dann aber schnurstracks auf den Weg zu machen. Robert mittlerweile ein gebranntes Kind vom letzten Wurf schlägt eine halbe Stunde vor und dass wir in der Zeit auch noch Küchenbarsche fangen für ein Barsch-Ceviche heute Abend. Wir stimmen erstmal zu und planen mindestens eine Stunde noch ein.

Nach zwei weiteren Stunden sind wir dann soweit und verlassen wehmütig diesen Platz. Daran werden wir uns noch lange erinnern, etwas vergleichbares habe ich wirklich noch nicht erlebt und leider glaube ich auch nicht dass das Geschriebene hier dem Erlebten da annähernd gerecht wird. Auch hoffe ich, dass ich anglerisch so etwas noch einmal erleben darf.
 

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Teil 2

Bei weiterhin strömendem Regen paddeln wir weiter auf der gegenüberliegenden Seeseite dieses Mal, sodass wir noch neues entdecken können. Nach einer Weile wird auch der Regen weniger und es entsteht eine mystische Stimmung durch in Nebel gehüllte Berge um den See, jedes Mal aufs Neue ist man erstaunt wie schön die Natur hier einfach ist. Selbst nach einer Woche kann man sich an sowas einfach nicht sattsehen.

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Bei einer kurzen Pause zur Besprechung wie weit wir noch paddeln wollen sieht links neben uns eine Bucht mit Steinen einfach zu verlockend aus. Ich nehme mir meine MH mit Guppi Spinnerbait von PXS dran und sage zu Ole „100% bekomme ich hier einen Biss“. Der Köder schlägt auf das Wasser auf ich lasse kurz absinken und kurbel an. Keine zwei Kurbelumdrehungen später und es knallt. Die Bisse von den Hechten hier sind so brachial es ist echt nicht zu vergleichen mit unseren heimischen Gewässern. Nach kurzem aber hartem Drill kommt ein mittachtziger an die Oberfläche während wieder erste Sonnenstrahlen rauskommen. Ein echt wunderschöner Hecht mit extrem großen und spitzen Zähnen, wovon ich mich auch selbst überzeugen durfte. So gucke ich übrigens, wenn mein Daumen durch die Landehandschuhe punktiert wird falls sich das jemand hier mal gefragt hat.

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Danach paddeln wir noch eine Weile weiter, je später man in den Abend reinpaddelt desto angenehmer wird es meistens da die Winde deutlich abflauen bis hin zur kompletten Windstille. Nach etlichen Versuchen einen guten Camping-Spot ausfindig zu machen, werden wir nach einer gefühlten Ewigkeit doch noch fündig. Mittlerweile weiß man auch in etwa worauf man achten sollte sodass schnell klar ist ob der Platz taugt oder nicht.

Anladen, auspacken, aufbauen, filetieren, Feuer machen, kochen. Alles mittlerweile gut eingespielte Abläufe.

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Thorben und Ich haben meistens die Zuständigkeit fürs Filetieren der Fische. Man merkt wie das Ganze von Tag zu Tag besser wird man und man seine Skills dort schärft. Natürlich essen wir in D auch mal ab und an Fisch und filetieren den selber aber durch das Wiederholen der Abläufe wird man einfach schneller und besser. Sehr schön seine Fortschritte da von Tag zu sehen. Was man aber auch merkt ist, dass unsere Hände von Tag zu Tag mehr leiden. Geschunden von Schnitten, Kratzern etc. merkt man wie man immer grobmotorischer wird. Bei mir ist vor allem eine kleine Entzündung am linken Zeigefinger besonders lästig. Greifen tut weh, alles nicht mehr so beweglich wie sonst und meine sonst schon nicht vorhandene Skincare findet hier natürlich auch kaum statt. Die Wehwehchen summieren sich also mit der Länge des Trips.

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Umso besser, dass wir uns mit einer Bulgur-Ceviche Bowl am Ende des Tages belohnen können. Bis jetzt das beste Fischgericht für mich.

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Während wir mit vollen Bäuchen am Lagerfeuer sitzen, planen wir grob unsere nächsten Tage. Ole und Ich wollen vermehrt eine Mission auf große Hechte mache. Gesehen hatten wir sie ja schon nur anbeißen wollte die eben noch nicht. Fairerweise muss man auch sagen, dass die große Expride bis jetzt kaum gefischt wurde. Das muss geändert werden. Hier und jetzt. Wir schnappen uns noch kurz die Box und machen noch ein paar allerletzte Würde vom Ufer. Köder sehen gut aus jetzt fehlt nur noch der Hecht. Und da isser! Bei den Testwürfen steigt noch ein schöner ca. 75er ein und verabschiedet sich genau vor den Füßen.

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Die Köder fangen also. Jetzt muss noch an der Größe gearbeitet werden. Das ist also der Plan für morgen. Jetzt steht noch am Lagerfeuer sitzen an. Auch ein Abendritual an das man sich gewöhnen könnte.
 

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