Optisch sind durchsichtige Tauchschaufel meinen aus Alu haushoch überlegen. Allerdings nur wenn sie wirklich richtig klar sind. Michligweiß gefällt mir persönlich gar nicht.
Warum nehme ich also Alu und nicht das besser aussehende Polycarbonat, welches ich ebenfalls in verschiedenen Stärken hier habe?
In der Wobblerherstellung und dem späteren Gebrauch ist Alu für mich einfach praktikabler.
0,5mm Alu kannst Du allerdings gleich vergessen, da sich das viel zu leicht verbiegt. Außer Du baust extra eine Stützstrebe drunter, was aber bei kleinen Wobbler zu aufwendig ist.
Wobbler bis 10cm bekommen bei mir normalerweise eine Tauschschaufel in 0,8mm, grössere dann 1-1,2mm.
Das Gewicht spielt dabei bei mir keine Rolle, da ich die Tauchschaufeln vor dem Austarieren der Wobbler montiere und diese so dabei berücksichtigen kann.
Problematisch kann es nur bei sehr kleinen Wobbler mit verhältnismässig großer Tauchschaufel werden.
Vorteilhaft finde ich, dass Alu sich sehr leicht verarbeiten lässt. Wenn man nur eine handvoll Tauschschaufel braucht, ist das kein Problem, ich baue aber meist 10-20 Wobbler zeitgleich und insgesamt bis zu über 200 Stück im Jahr.
Irgenwann, wenn ich die passende Firma gefunden habe, lasse ich mir Tauschschaufeln in 2-3 Grundformen und Größen Lasern, dann wird's noch einfacher.
Den grössten Vorteil hat die Alutauchschaufel, wenn sie schon verbaut ist und es zum Lauftest ans Wasser geht.
Inzwischen weiß ich zwar meist schon, welche Form und Grösse ich brauche, den Feinschliff gibt's aber erst am Wasser.
Eine montierte Tauchschaufel kann ich dann noch problemlos zurecht schneiden, zurecht biegen und so den passenden Winkle und auch einen rechts/links Neigung "einstellen".
Wenn ich nur wenige Wobbler bauen würde und dann auch nur wenige verschiedenen Formen, würde ich sicher einfach solange Testmodelle bauen, die anschliessend dann halt "entsorgt" werden, bis der Winkel perfekt passt und dieses "finale" Testmodelle dann kopieren.
Bei den vielen verschieden und immer wieder neuen Formen, die ich entwerfe ist mir das aber viel zu langwierig mit viel zu viel "Ausschuss".
So mit Alu habe ich selbst bei neuen Formen selten Ausfälle die ich gar nicht zum Laufen bekomme.
Selbst nicht exakt gerade eingeklebte Tauchschaufeln sind kein Problem, da ich sie noch nach rechts/links biegen kann und nicht nur die Öse am Kopf zur Laufeinstellung habe.
Richtig montiert ist die Alutauchschaufel sehr stabil. Abgebrochene Tauchschaufeln hatte ich mal in den ersten Jahren meiner Köderbauzeit, in den letzten 10 Jahren kann ich mich da nicht mehr dran erinnern.
Wenn dann verbiegt sie sich vielleicht mal, kann dann aber in den meisten Fällen wieder vorsichtig zurecht geborgen werden.
Ein bekannter Angelredakteur, der das Zanderwobbeln vor ein paar Jahren wieder mehr bekannt gemacht hat, hatte über einen gemeinsamen Bekannten ein paar meiner Wobbler bekommen. Später, nachdem wir uns kennengelernt hatten, erzählte er mir, dass er meine Wobbler eben genau aus diesem Grund gerne an Steinpackungen einsetzt, da ihm dort regelmässig die Kunststofftauchschaufeln abbrechen würden.
Ich bewundere die Selbstbauten mit durchsichtiger Tauchschaufel, aber so hat sich für mich einfach Alu bewährt.
Wenn ich vielleicht irgendwann mal den einen perfekten Wobbler bauen will, nehme ich aber dann auch sicher doch Polycarbonat.
