Ich sehe da gar keinen Widerspruch. Bis auf die 30 cm lange weiche Spitze ist eine Picker recht straff. Ich habe auch noch eine P&M Jigrute, die meiner uralten DAM-Multipicker im Grunde vollständig gleicht. Es wurde ja auch schon auf Drop Shot Ruten hingewiesen, die im Grunde genau das Selbe sind. Will sagen: mit einer Picker bekommt man den Anschlag astrein durch. Der größte Unterschied ist m. E. die Bisserkennung. Man sieht mehr in der Spitze und fühlt weniger in der Rute.
Und gerade durch die weiche Spitze die wenig überträgt ist an manchen Tagen eventuell der Schlüssel zum Erfolg. Mit seinen relativ kleinen Ködern und dünndrähtigen Haken sitzt der Haken meist dennoch gut... Wobei wir wieder an dem Punkt sind, dass die komplette Montage von der Drahtstärke des Angelhakens bis zur verwendeten Ruten abgestimmt sein sollten.
Den 18er ShadTeez beim Zanderangeln auf "anständige Zander" bekomme ich beim Anhieb halt nur mit der 80 oder 100 gr Rute im Zandermaul bewegt. Einen Biss auf einen kleinen 6cm Gummi am dünndrähtigen Haken bekommt man wahrscheinlich sogar mit Einer Matchrute verwandelt...
Nochmals zum Herberts Picker:
- auf kurze Distanz und gespannte Schnur kann der Köder besser eingesaugt werden
- vorsichtige und spitze Bisse knallen nicht sofort in die harte Rute und fassen evtl. nochmals nach
- Beim Offsethaken, Dropshotten usw. sprechen ja manche von einem verzögerten Anhieb bzw. nur einem Gegenkurbeln, damit sich der Haken in den Maulwinkel dreht. Der Fisch spürt wenig Widerstand und saugt einen geflavourten Köder vielleicht weiter ein
- Da vorsichtige Bisse manchmal nur sichtbar und nicht spürbar sind und die Reaktionszeit hierbei länger ist, kann ich mir auch vorstellen das einige nochmal nachfassen...