Denn mal ganz ehrlich: Am schönsten ist es doch eigentlich, wenn man einen tollen Barsch (oder anderen Fisch) zum Biss animieren konnte. Und wenn dieser dann kurz vor der Landung aussteigt, finde ich das nicht weiter tragisch - denn letztendlich ist es für den Fisch am schonensten.
Da ist schon was dran. Man sollte sich nicht zu sehr ärgern, denn am Ende hat man es geschafft so einen schönen Fisch an Band zu bekommen und ist eine Erfahrung reicher.
Ich hatte es allerdings einmal - war sogar noch im Winter diesen Jahres - da war mir ein dicker Barsch mit geschätzt Ü50 unter der Rutenspitze eingestiegen. Nach ein paar Fluchten war der Barsch auch sehr schnell an der Oberfläche und hat sich mit seiner ganzen Pracht gezeigt, ehe er noch einmal mit der Schwanzflosse gewunken und sich verabschiedet hat.
Bei einem solchen Fisch des Lebens (für mich auf jeden Fall) wird man dann schon mal kreidebleich und wackelig auf den Beinen. Aber ein geiles Erlebnis.
Da mich an solchen Spots die Erfahrung gelehrt hat, dass der Barsch nach etwas Ruhe wieder beißen wird, habe ich es 10 - 15 Minuten erneut versucht. Und wieder hatte ich einen schweren Kollegen dran, der aber auch direkt wieder ausgestiegen ist. Womit ich aber niemals gerechnet hätte, der Kollege hat sogar danach ein drittes Mal gebissen und er hat sich wieder an der Oberfläche gezeigt und mein Kollege und ich konnten den Fisch bestaunen. Doch als der Kescher gen Wasser ragte, hat der Fisch erneut einmal obligatorisch mit der Flossen zum Abschied gewunken.
So ist das eben: Um ihn zum Anbiss zu überreden alles richtig gemacht. Im Drill weniger Glück gehabt. Ich hätte auch Stinger nehmen können, was andere gemacht hätten. Das aber ist weniger mein Ding und mir das Risiko zu groß, den Fisch unglücklich zu haken. Dann lieber den Kampf verlieren und eine tolle Erinnerung für das Anglerlatein Gespräch mit Angelkollegen zu haben
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Bei uns ist es nach wie vor Lotto Spielen, ob die Fische bzw. bestimmte Fische wollen. Meist verändert sich sogar am selben Tag die Beißphase der einzelnen Fischarten. Samstag war wieder bestes Beispiel. Morgens sehr sonnig, warm aber angenehm kühler Wind und das Wasser war am Kochen. Barsch und Hecht wurden gefangen und auch der ein oder andere vermutete Zander Biss war dabei. Dann gen Mittag wurde es schwül aber auch bewölkt. Die Fische haben das fressen eingestellt, nur die Barsche wollten weiterhin an Band und auf einmal waren es bei uns 3 Stück von 34 - 40cm. Dann war eine Weile wieder Totentanz bis es Nachmittags weniger Schwül wurde. Und genau in dem Moment, wo es für mich ein wenig abkühlte bissen die Zander. Auf einmal hatten wir an einem Spot 4 Zander fangen können. Und dann war auch schon wieder Schluss und es biss nur noch ein schöner ~30er Barsch mit Kugelbauch.
Bei derart flachen Gewässern merkt man die Wettereinflüsse sofort. Da kann es schnell beißen aber auch schnell wieder aufhören. Und die Uhrzeit spielt da keine Rolle.