Ich nehme auf Hecht schon seit Jahren selten mehr als max. sechs Baits mit ans Wasser, meistens große Swimbaits oder XXL-Twister und in der warmen Jahreszeit häufig noch einen oder zwei Spinnerbaits im Musky-Format für spezielle Fälle.
Das Folgende setzt ein bisschen Gewässerkenntnis voraus, das vorweg. Bevor ich gehe, mache ich mir anhand der aktuellen Wetter- und Gewässerdaten (Sichtigkeit, Wassertemperatur etc.) einen Plan, wo, wie und mit welchen Baits ich an dem betreffenden Tag zu fischen gedenke. Und das ziehe ich dann konsequent durch bis zum Ende des Angeltages.
Meine Baitvorräte sind seither auf weniger als ein Drittel des früheren Bestands geschrumpft, was einfach daran liegt, dass ich bestimmte Baittypen gar nicht mehr fische, weil erfahrungsgemäß zu ineffektiv, auch keine Riesenpalette von Farbvarianten mehr verwende, sondern überwiegend mit Farbdesigns arbeite, die der natürlichen Vorzugsbeute möglichst nahe kommen und nicht mehr zehn verschiedene Fabrikate ein- und desselben Ködertyps im Programm habe, die alle mehr oder weniger das gleiche machen.
Und mit den Combos halte ich es genauso. Was ich nicht wirklich brauche, habe ich rausgeworfen. Seither herrscht eine gut aufgeräumte und recht überschaubare Ordnung in meinem Hobbykeller. Den Fangergebnissen hat das ebenfalls gut getan und der Hobbykasse auch. Ich kaufe lieber wenig, aber dafür Erstklassiges und gut Optimiertes, anstatt viel von fragwürdiger Qualität oder von fragwürdigem Nutzen, von dem ein großer Teil bekanntlich ziemlich schnell als Karteileiche endet und endlos vor sich hin staubt. Wer Wagenladungen von Tackle mit ans Wasser schleppt, hat meist keine Peilung, was an dem betreffenden Tag gehen könnte und was eher nicht.
Kurz und gut: Materialschlachten mag ich nicht und der Einsatz von allzu viel Technik ist auch nicht mein Ding. Eine Combo und ein paar ausgesuchte Baits pro Angeltag genügen mir, auch vom Boot, und über weite Stecken der Saison brauche ich auch kein Echolot. Je weniger Zeug ich mitschleppen muss, desto besser.
Anmerkung nebenbei: Auch ein Grund, warum ich meistens nicht mehr anlande, sondern die Fänge vor dem Boot vom Haken gehen lasse an lockerer Schnur. Dann muss ich nämlich auch keinen großen Kescher mehr mitschleppen. Voraussetzung natürlich: möglichst nur einen Haken mit eingedrückten Widerhaken bestücken, auch bei Bigbaits.
Also schaut das, was ich mitnehme, meistens so aus mittlerweile: Eine Umhängetasche mit einer Planobox und dem nötigen Werkzeug. Dazu eine Combo und ein Plastkeimer mit Deckel, wo ein kleiner Klappanker und/oder ein Driftsack und ein bisschen Regenzeug drin ist. Alles leicht zu tragen, auch über längere Strecken bis zum Bootsanleger.
Wobei man freilich noch dazu sagen sollte: Barschangeln ist etwas anders gelagert als Hechtangeln.