Welche Trübung mag der Barsch?

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Bei welcher Wassertrübung beißen die Barsche am besten (leicht wolkiger heller Tag)?

  • Ich achte stets auf die Wassertrübung und fische dementsprechend.

  • Ich habe die Wassertrübung im Blick, sie ist aber nicht wesentlich.

  • Für mich ist die Wassertrübung nicht relevant.

  • 10-20cm Sichttiefe ("Zanderwasser" wie untere Elbe)

  • 20-50cm Sichttiefe (trüber Rhein)

  • 50-80cm Sichttiefe (mitteltrüber Rhein)

  • 80-120cm (mesotropher See)

  • 120-200cm (eher klarer See, sehr klares Wasser am Rhein)

  • 200-300cm (sehr klares Wasser, Trübung kaum wahrnehmbar)

  • > 300 cm (glasklares Wasser, Alpenseen etc.)


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.

Walstipper

Bigfish-Magnet
Registriert
4. August 2007
Beiträge
1.666
Punkte Reaktionen
2.353
Ich hab mal etwas die Suche benutzt und glaube, dass dieses Thema trotz namensgebendem Forum noch nie ausführlicher diskutiert wurde. Das war dann meist ein Thread übers Zanderangeln.
Ich finde das vor allem interessant, weil ich von Barsch-Anglern am Wasser sehr viel unterschiedliches dazu gehört habe, wobei es für einige doch sehr trüb sein darf, nach dem Motto "der Fake fällt weniger auf".

An einigen Gewässern ist die Wassertrübung ja eher gleichbleibend mitteltrüb und daher untergeordnet. Oder das Gewässer ist gleichbleibend klar, sozusagen irrelevant.
An anderen Gewässern wie bspw. Talsperren, Kanälen und Flüssen gibt es aber erhebliche Unterschiede, die Sichttiefe kann alles zwischen 10 und 200 cm einnehmen.

Wie seht ihr das, ist die Trübung bei euch ein relevanter Faktor beim Barschangeln?
Setzt ihr bei starker Trübung eher auf sonnige Tage oder druckvolle Köder, oder bei sehr klarem Wasser + viel Licht lieber auf die Morgen- und Abenddämmerung? Oder die windzugewandte Seite an einem See, weil es sich dann eintrübt, bei klarem Wasser lieber tiefer fischen und umgekehrt usw.?

Die Umfrage hat unbegrenzte Auswahlmöglichkeiten und eigentlich zwei Fragen, also ob ihr die Trübung relevant findet und welche eurer Meinung nach am günstigsten wäre.
 

Vik le Trik

Finesse-Fux
Registriert
23. August 2018
Beiträge
1.029
Punkte Reaktionen
2.810
Ort
Berlin
Sehr interessant, bin gespannt über die Ergebnisse.

In der Berliner Havel (großes Fluss-Seen-Gebiet) habe ich die letzten Jahre beobachtet, dass die Barsche im Hochsommer und maximaler Trübung, leider meistens durch starken Algenwachstum verursacht, am aktivsten sind und sich in einem Fressrausch befinden...und das fast den ganztägig - gerne auch mit viel Sonne - nicht nur morgens/abends.
Wenn durch Wind einzelne Bereiche aufklaren, finden sich dort oftmals keine oder weniger Barsche.

Vielleicht trauen sie sich dann "einfach raus" oder sammeln sich in großen Trupps zusammen...wegen der Trübung. Keine Ahnung, ob der Kormoran bei trübem Wasser weniger erfolgreich ist? Zumindest hatte ich diesen Zusammenhang im Verdacht.
 

Walstipper

Bigfish-Magnet
Themenstarter
Registriert
4. August 2007
Beiträge
1.666
Punkte Reaktionen
2.353
@Joseph Der Barsch wird (wie der Zander ja auch) unterschiedliche Bedingungen vorfinden, flacher/tiefer stehen können. Oder sich eventuell auf die passende Tageszeit einschießen.
Zum Nachtangeln: Das war dann aber bei klarem Wasser? An den Gewässer die ich befischte hörte das Gebeiße immer bei Dunkelheit auf, außer an einem Spot mit einer sehr großen Baustelle und massiven Baustrahlern, aber auch da klares Wasser.

@Vik le Trik Hochsommer hast du ja schon angesprochen, da hat es bis 100.000 Lux draußen. Im Spätherbst hat es ja oft Tage mit nicht mal 5000 Lux, dafür klart aber auch das Wasser vielerorts auf. Aber würdest du im Hochsommer sagen, dass die Beißphase bei dieser starken Trübung auf Barsch früher endet oder du auch nicht ganz so früh am Gewässer aufschlägst?
 

DS Fuzzy

Echo-Orakel
Registriert
14. März 2022
Beiträge
197
Punkte Reaktionen
244
Ort
Palz
@Joseph Der Barsch wird (wie der Zander ja auch) unterschiedliche Bedingungen vorfinden, flacher/tiefer stehen können. Oder sich eventuell auf die passende Tageszeit einschießen.
Zum Nachtangeln: Das war dann aber bei klarem Wasser? An den Gewässer die ich befischte hörte das Gebeiße immer bei Dunkelheit auf, außer an einem Spot mit einer sehr großen Baustelle und massiven Baustrahlern, aber auch da klares Wasser.
Das ist hier genauso. Dann ist 1-2 h Pause und dann wird, grade bei klarem oder relativ klarem Wasser, ein guter Teil der richtig großen anscheinend erst richtig aktiv.
Klar fängt man dann an der Stückzahl gemessen sehr wenig oder auch öfter mal garnichts (Zander beißen da einfach häufiger), aber wenn, eigentlich nie unter 35, im Gegensatz zu tagsüber.
In manchen Nächten sind die Großen richtig aktiv, konnte das aber bisher an absolut keinem Faktor auch nur ansatzweise festmachen.
 

Rik82

Angellateinschüler
Registriert
3. Februar 2023
Beiträge
10
Punkte Reaktionen
41
Alter
43
Ort
Peine
@Joseph
Zum Nachtangeln: Das war dann aber bei klarem Wasser? An den Gewässer die ich befischte hörte das Gebeiße immer bei Dunkelheit auf, außer an einem Spot mit einer sehr großen Baustelle und massiven Baustrahlern, aber auch da klares Wasser.

Ich habe 2 Baggerseen zur Verfügung, die beide, durch noch aktiven Abbau, ganzjährig eingetrübt sind und in beiden beissen die Barsche auch noch wenn es dunkel ist. Häufig wechseln sich, am selben Spot, Zander und Barsch beim beissen ab.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tata

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
8. Oktober 2019
Beiträge
293
Punkte Reaktionen
591
Ist an "meinen" Gewässern auch sehr Gewässertypisch, aber im Regelfall leben die Barsche hier in relativ klarem Wasser und beißen in meiner Erfahrung auch am besten wenn die Trübung im "Normalzustand" ist. Hab in DK schon in schlammiger Brühe mit 5cm Sicht gefischt, genauso wie an Colafarbenen Gewässern in SE und überragend gefangen. Ich selbst find's am besten wenn ca 1m Sicht ist, macht bei meinen Methoden (vor allem Finesse) für mich Sinn, weil die sich dann das gezppel anschauen können und ich mir einbilde, dass da auch die Reaktion besser ist und ich nicht "laut" fischen muss.
Mein Fazit ist aber, dass die sich erstmal an alles anpassen, wenn es aber zu krasse Abweichungen von Normalzustand des Gewässers gibt, haben die aber auch manchmal das Maul vernagelt.
 

Cybister

BA Guru
Registriert
28. Juli 2020
Beiträge
4.206
Punkte Reaktionen
11.337
Ort
Rheinhessen
Bin seit letztem Jahr in einem großen Altrheinarm mit aktivem Baggerbetrieb mit dem Yak zugange. Der Theorie, dass die Jungs keinen Bock haben, bzw. extremst zickig sind, wenn sich am Wasser was verändert, kann ich nur bestätigen. Wenn der Schwimmbagger läuft, hat das Wasser eine kalkig-partikelige Trübung und es brummt. Letzes Jahr war eine längere Phase mit "Bagger kaputt". Wasser glasklar. Da war kaum was ans Band zu bekommen, zumindest mit den Methoden, die im Normalbetrieb des Baggers bestens funktionieren. Vermute, dass hier mehrere Faktoren zu Buche schlagen: 1. das oben erwähnte "alles ist anders" und 2. durch die erhöhte Sichtigkeit nehmen sich die Herrschaften mehr Zeit, den Köder zu untersuchen und wenn dann die Führung/Farbe nicht 100%ig zur Stimmungslage der Barsche passt: nö, lieber nicht.
 

Walstipper

Bigfish-Magnet
Themenstarter
Registriert
4. August 2007
Beiträge
1.666
Punkte Reaktionen
2.353
Hab in DK schon in schlammiger Brühe mit 5cm Sicht gefischt, genauso wie an Colafarbenen Gewässern in SE und überragend gefangen. Ich selbst find's am besten wenn ca 1m Sicht ist, macht bei meinen Methoden (vor allem Finesse) für mich Sinn, weil die sich dann das gezppel anschauen können und ich mir einbilde, dass da auch die Reaktion besser ist und ich nicht "laut" fischen muss.
Ich hab dieses Mindset irgendwie auch im Kopf, sprich dass es besser ist, wenn ein leiser (aber guter) Köder in einem gewissen Umfeld erstmal wahrgenommen werden kann, als "im Trüben vorbei zu fischen." Der entgegen gesetzte Gedanke wäre ja, dass die im Trüben nicht zu wählerisch sein können und dafür besser beißen. Den Köder merken sie auf jeden Fall. Und beides ist völlig nachvollziehbar.

Im Hamburger Hafen war es bei mir z.b. so. dass im Elb-Hauptstrom und den direkt anliegenden trüben Hafenbecken (Sichttiefe: 10-20cm) nie auch nur ein Barsch gebissen hat, auch keine Kleinen beim Ansitzen. Da hier Gezeiten herrschen, wird alle 6 Stunden alles wieder kräftig aufgewirbelt, mitgenommen und im Hafen verteilt. Dann gibt es weiter innen liegende Hafenbecken, welcher der Sedimentfracht weniger ausgesetzt sind. Hier steigt die Sichttiefe auf das Niveau des trüben Rheins bis etwa 50cm Sichttiefe und manchmal noch etwas mehr. Obwohl die Köder die Gleichen waren, hatte ich Beifang-Barsche nur in diesen Becken und beim Ansitz Kaulbarsche. Und die Guides erkennt bei YT auch an diesen Becken auf Zielfisch Barsch.
In HH finde ich daher schon, dass die Fische dem typischen "Zanderwasser" ausweichen.
 

elitärer_scheiner

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
9. März 2019
Beiträge
265
Punkte Reaktionen
715
Ort
Koblenz
Hab schon bei sämtlichen Bedingungen Barsche gefangen. Am liebsten sind mir tatsächlich solche Standardbedingungen mit Sichttiefen von 50-120cm. Die besten Erfolge in Relation zur Angelzeit konnte ich tatsächlich dann verzeichnen, wenn man vergleichsweise klare Stellen an temporär trüben Gewässern gefunden hat. Muss dann natürlich auch von der Tiefe und dem Strömungsdruck her passen. Im ganz Trüben dann wirklich gerne auch mit knalligen Krawallmachern wie Crankbaits in Schockfarben.
Bei klarem Wasser wie hier am Mittelrhein beschränkt sich die Beißzeit an vielen Gewässern oft auf die Dämmerungsphasen. Wobei gerade die Abenddämmerung im Querschnitt aller Gewässer die für mich beste Zeit darstellt:)
 

Oben