Gestern habe ich nach Einbruch der Dunkelheit mal wieder einen Versuch mit Wobbler auf Zander gestartet.
Bisher war ich da ja trotz vieler Stunden unterwegs komplett erfolglos.
Anfangs ging da auch wieder nichts aber als es wirklich stockdunkel war, habe ich es eine Buhne weiter an der Oberfläche mehrmals platschen gehört. Bin dann so leise und vorsichtig wie möglich dorthin in Wurfreichweite und habe meinen Wobbler raus geworfen und "lehrbuchmäßig" ganz langsam eingekurbelt.
Es hat tatsächlich nicht lange gedauert und dann hing etwas dran. Aufgrund der Dunkelheit (die Kopflampe lag natürlich im Auto) konnte ich nicht genau sehen was es war, der länglichen Körperform nach und der eher zaghaften Gegenwehr nach (ähnlich der Zander die ich beim jiggen in Holland gefangen habe, Hechte in der Größe kämpfen mehr) bin ich mir recht sicher, dass es ein 50-60er Zander gewesen sein müsste.
Leider habe ich mich dann mit dem Kescher verhaspelt (das "Fox Rage Street Net" ist von der Länge und dem geringen Gewicht her super, aber leider einhändig auf der wackeligen Steinpackung echt nicht so einfach zu öffnen...) und der Fisch konnte sich kurz vor der Steinpackung freischütteln.
Da es an der Stelle nach dem Drill trotzdem noch weiter geraubt hat, habe ich meine Bremse deutlich fester eingestellt (dachte evtl. wäre der nicht richtig gehakt gewesen) und habe weiter geworfen. 20min später bekomme ich noch einen richtig heftigen Biss, der Fisch zieht mit voller Wucht ab und mit kommt das an der Klemmhülse gerissene Stahlvorfachende entgegen.
Dem Schwall an der Oberfläche und dem Druck nach dürfte das ein richtig guter Fisch gewesen sein.
Mies für den Fisch, mies für mich.
Nachdem ich einige Würfe später noch einen weiteren Wobbler verloren habe, weil mir bei einem Hänger die Hauptschnur in die Steine getrieben und dort gerissen ist, habe ich dann zusammengepackt und bin heim gefahren. (Der FG-Knoten fürs Fluo bindet sich bei völliger Dunkelheit doch eher schlecht.)
Aber um zumindest Lehren aus der Sache zu ziehen (gerne Bestätigen) :
1. Buhnen mit Kraut drinnen scheinen doch ganz gut zu sein? Ich hatte jedenfalls immer mal wieder Kraut am Wobbler, meine aber im Netz gelesen zu haben, dass verkrautete Buhnen eher von Hechten besetzt werden, welche die Zander dort verdrängen.
2. Die Bisse kommen teilweise garnicht so extrem ufernah wie oft beschrieben wird. Der größere Fisch am Ende kam mitten im Kessel, der andere auch ein paar Meter vor der Steinpackung draußen. Dort hat es auch geraubt. Direkt vor den Füßen war nichts und als ich gegangen bin und interessehalber noch vor mir ins Wasser geleuchtet habe, haben dort auch keine Augen reflektiert.
(3: Kescher nicht nur dabei, sondern gleich aufklappen...
4. Bremse ganz zu ist nicht die beste Idee...
)
Wie macht ihr das beim Zanderwobbeln:
Lauft ihr die Buhnen ab und sucht nach raubenden Fischen (in diesem Fall hat man die ja tatsächlich gehört) oder stellt ihr euch einfach an markante/bekannte gute Stellen werft dort die ganze Zeit, und wartet darauf, dass die Zander vorbei kommen?