Hallo!
Ich fische (wenn man es denn so nennen kann) am Riegsee und Staffelsee. Riegsee habe ich mitlerweile sehr gut kennengelernt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass das Gewässer "kaputt" ist. Ein seit Jahren völlig überfischter See. Der Boden ist übersäht mit Kunstködern und mehr als die Hälfte des Sees ist völlig verkrautet. Am Anfang der Saison habe ich dort 2 Hechte a 60cm gefangen und released. Am selben Tag haben dort mehrere die Größe "abgefischt". Einer erzählte mir stolz er habe schon drei, dabei ist sogar eine Fangmengenbegrenzung auf 2 Hechte Regelwerk. Ansonsten geht man fast die ganze Saison als Schneider aus. Ich vermute da werden ne Menge 60er Hechte am Saisonanfang eingesetzt, für das kassierte Geld.
Letztes Jahr nächtelang auch im Dunkeln probiert. Mit Köderfisch auf Aal und Zander. Der See ist so etwas von tot und braucht in meinen Augen dringend eine Art Renaturierungsprogramm. Manchmal zähle ich abendlich über 30 Boote auf Renken an der selben Stelle. Zander und Waller wurden wohl mal eingesetzt (wenn ich so etwas schon lese), aber seit vielen Jahren keiner mehr gefangen. Alle paar Monate geht mal ein Großhecht dran,aber da die jedesmal entnommen werden, wird wohl bald nichts mehr drin sein.
Staffelsee: In 7-8 Stunden Schleppen ca. einen Hecht. Letztes Jahr noch 70er, heuer eher 50-60er. Ich versuche nur noch zu releasen. Beobachte sehr genau die anderen Boote und spreche mit den Leuten. Die fangen auch nichts. DIe letzten Kleinhechte habe ich beim Faulenzen vom Boot gefangen. Viele Tage im Sommer geht man als Schneider nach hause. Gestern habe ich 8 Stunden Gummifisch probiert. In allen Variationen. Niente. Nihct mal einen Barsch. So macht angeln keinen Spaß. Der See wird von mindestens 5 Fischern befischt, die sich vermutlich alle gegenseitig das Wasser bzw. die Fische abgraben. In den umliegenden Restaurants gibt es immer "Staffelsee-Zander". Entweder sind dann wirklich nicht mehr so viele drin, oder das Angebot ist ein Fake und die Zander kommen ganz woanders her. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich es auf Zander schon aufgeben wollte, bis der mindestens 90er auf derWasseroberfläche schwamm. Im Moment habe ich dieses stundenlange Paddeln und werfen und die vielen Schneidertage echt satt. Neulich haben zwei Jungs beim Jerken nen großen im Freiwasser rausgezogen und natürlich mitgenommen. DIe waren so erfogreich inerhalb einer STunde, dass ich ein verbotenes Echolot vermutet habe.
Mein Problem ist immer noch die fehlende Vorstellung der Fischmasse Zander /Hecht in so einem See. Wenn dort 5 Fischer mit Netzen fangen und die Einheimischen mit dem selben Fischrecht auch als einzige nachts fischen dürfen (etliche angeln nachts auch schwarz), wieviel kann so ein großer See Nachwuchs produzieren? Ich lese immer wenige "Zander" sind in den meisten Seen. Was heißt "wenige" und woher will man die Menge denn abschätzen? Ein 70er Hecht ist ca 5 Jahre alt. Da kann man schnell die Lust am Angeln verlieren, wenn man mal hochrechnet, was dort so entnommen wird und wie es dann mit dem NAchwuchs aussieht.
Ich mache mir gerade echt Gedanken über mein Hobby und schreibe das mal in einem neuen Thread.