Lest euch mal die verschiedenen Beiträge hier durch unter der Prämisse, dass wir hier überwiegend reine Raubfischangler sind, die überwiegend kaum oder nur sehr selektiv entnehmen.
Im Verein gibt es meiner Beobachtung nach folgende Typen:
1. ein großer Teil angelt wenig bis gar nicht. Ist eher passiv und träumt vielleicht nochmal vom angeln. Das sind die Leute, die den aktiven Angler die Gewässerpacht und den Besatz ermöglichen.
2. die Vereinstypen, auch eher Wenigangler. Die findet man nie alleine, sind gesellig und lieben die Vereinskneipe und Feste und auch bei den wenigen Angeltouren gehts eher ums Bierchen als um den Fisch. Das sind auch nicht wenige und für die wären die jährlichen Forellenbesatztermine ok. Davon gibts auch viele.
3. die Spinnfischer. Modernes Gerät, relativ jung, relativ oft am Wasser. Vorsichtige Entnahme. Nimmt dank YT und Foren immer weiter zu. Wahrscheinlich hier im Forum stark vertreten.
4. Karpfenangler. Aus Sicht dieses Forums eher "verlauste" Typen, die den halben See abspannen. Keine Entnahme, begrenzen sich durch Neid gegenseitig und sind in der Regel bei den anderen unbeliebt. Auch relativ oft anzutreffen.
5. Pottangler und Allroundangler. Nehmen alles mit. Angeln mit untoten Köderfischen auf Hecht, Barsch und Zander, sowie auf Aal und Wels. Gerne auch Forellen oder Küchenkarpfen. Zigarettenlänge beim Köderfischangeln warten. War früher der häufigste Typ, nimmt aber ab und ist oft zur Gruppe 1 gewechselt. Heute viele Osteuropäer auf Weißfisch, aber weniger in Vereinen anzutreffen.
6. Feeder- und Stippangler. Nimmt auch immer mehr ab. Kaum Entnahme, aber viele Fische werden verangelt, die später sterben bzw als Raubfischfutter enden.
7. Randgruppen, wie Wallerangler und was es sonst noch für Spezialitäten gibt.
Ein Vorstand muss es diesen Gruppe recht machen, da nur eine Gruppe die Beiträge für die Gewässer nicht aufbringen kann. Die Gruppen 1+2 sind die, die die Mitgliederversammlung dominieren.
Wie soll dieser Spagat zu bewerkstelligen sein? Das ist praktisch unmöglich.
Deswegen finde ich persönlich den mehrfachen Forellenbesatz und regelmäßigen Karpfenbesatz vollkommen ok. Damit werden viele Zielgruppen abgedeckt. Wenn die zufrieden sind, kann man auch über Zwischenmaße, Schongebiete und Kleinfischbesatz nachdenken.
Ich zähle mich zu den Gruppen 3, 5 und 7, wobei ich praktisch außer Köderfischen nichts entnehme und damit petagefährdet bin. Ich wäre froh, wenn für mich der Wallerentnahmezwang verschwindet und kapitale Fische geschont werden (Zwischenmaße).