Vintage-Köder, fangen sie heute genauso gut wie damals ?

[Angelfuchs]

Wer heute, so wie ich, Ende 50, bzw. Anfang 60 ist, hat bestimmt Mitte der 70er, Anfang der 80er Jahre mit dem Angeln begonnen und hat sich damals schon die ersten Kunstköder gekauft.
Die erste Gummiköder-Innovation waren von DAM die Mr. Twister, mit roten Bleiköpfen in Fischkopfform und einem schwarzen Augenpunkt auf jeder Seite auf dem weißen Gummifisch.
Die gab's, glaub ich, in 3 Größen, aber zuerst nur in einer Farbe. Die Twistereinzel- und Doppelschwänze in mehreren Farben und Größen.

DAM hatte noch die Libellen-Spinner und bei Blinkern und anderen Spinnern die Marke Effzett. Bei Balzer waren die Spinner alle Colonels....
Von Shakespeare waren die Wobbler Big-, Medi- und Mini S bestimmt jedem ein Begriff....
Mit dem Medi habe ich in den 80ern mal eine schöne Bachforelle gefangen und mit einem roten Effzett- oder Colonelspinner als Jungangler viele schöne Barsche. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, in welchem Angelmarkenkatalogen die Mepps Agila-Spinner abgebildet waren....

Eine neue Innovation kam Anfang der 90er Jahre mit dem "Flying-Lures", bei denen es bei uns sogar Fernsehwerbung gab.
Einen habe ich vor kurzem gefunden und setze ihn mal am WE an einem alten Schiffsanlegeponton ein.
Ich habe ein Bleikopf von einem 5-cm Lure bekommen, aber keinen Originalköder.
Wer noch welche in dieser Größe hat und sich von Ihnen trennen kann, bitte melden.

Ich habe noch diese beiden Rapalas aus den frühen 80ern, auf einem steht auf dem Bauch (dem zweiteiligen): CDJ-9 Countdown, auf dem anderen ist keine Bezeichnung angegeben. Von welcher Angelmarke wurden die Rapalas vertrieben?

Habt ihr auch noch alte Kunstköder, die ihr erfolgreich nach Jahrzehntelangem Dornröschenschlaf wieder aktiviert habt?
Manchmal findet man im oder am Wasser noch richtig alte Blechköder, so wie dieser Effzett-, bekannt aber auch als HB-Blinker.

Es wäre toll, hier mal Fangmeldungen mit historischen, ungewöhnlichen und klassischen Ködern zu lesen, die schon 40 - 50 Jahre alt sind, bzw. zu sehen! Ich habe damals wie heute z.B. einen Hecht und Zander auf einen Spinner gefangen, wo ich am Drilling einen Twisterschwanz befestigt habe....

 

[BassManiac]

Der Kopyto fängt heute noch wie vor 30 Jahren. Letzte Woche wieder auf 6,5cm Kopyto einen Hecht.

 

[ClemensW]

Bomber Model A.
Ich fange eigentlich nichts auf Cranks, aber Belly Dog und Model A sind die Ausnahmen

 

[backlash63]

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, in welchem Angelmarkenkatalogen die Mepps Agila-Spinner abgebildet waren....

Von welcher Angelmarke wurden die Rapalas vertrieben?

Dem Mann kann geholfen werden
Mepps taucht das erste Mal im Cormoran-Katalog 1977 auf (ob die in Deutschland davor schon eine andere Firma geführt hat, weiß ich nicht).

Ein Jahr später taucht im Katalog auch Rapala auf (wiederum die Frage, ob die bei uns davor bereits von einer anderen Firma vertrieben wurden). Beachtenswert sind auch diese "Wackelschwanz-Weichgummi-Wobbler"

Cormoran war damals richtig wegweisend, muss ich so im Nachhinein sagen...

 

[Radegast]

Schon ein bisschen traurig wie aus ehemals renommierten Marken richtige Ramschbuden geworden sind...

Ich fische immer noch unheimlich gerne Köder die schon seit Jahrzehnten auf dem Markt sind. Mepps, Mozzi, Rapala Orginal, Countdown, Super Shad Rap, Turrus Ukko, Nils Master.... Ob sie besser oder schlechter fangen wie moderne Köder? Eigentlich zweitrangig. Ich freue mich einfach immer doppelt , wenn ein schöner Fisch auf so einen Evergreen/Veteranen beißt.

 

[FrankBuchholz]

Ein Freund von mir hat neulich mit uralten Dorsch-Twistern übelst Barsch auf der Kanalpackung abgeräumt. Twister fischt kaum noch jemand, oder?

Einige Marken haben in der Qualität nachgelassen. Die neueren Rapala Deep Tail Dancer waren irgendwann nicht mehr Seelachs tauglich, die haben die durchgeknackt.

 

[Pabstat]

Wenn ich mir die Preise da anschaue....dann war der Angelkram damals auch nicht Grade günstig...10 Mark für den grossen Spinner, das war damals ja schon ne Hausnummer. Gleichwohl die Qualität mit Sicherheit um einige Stufen höher lag.

 

[DanT]

Die Spinner mit diesen ca 3cm Plastikfisch waren "katastrophal" für kleine Barsche.

 

[Angelfuchs]

Die Spinner mit diesen ca 3cm Plastikfisch waren "katastrophal" für kleine Barsche.

Die hier? Die gab's ja in unterschiedlichen Größen und Spinnerblatt-Dekoren, hatte ich auch als Jungangler.

Heute hol ich sie aus Büschen, Zweigen, Ästen und Bäumen. Ich weiß ja nicht, ob man den Fisch nachkaufen konnte, aber allein dieser mit nem Bleikopf war auf Barsch immer super!

Wenn ich mir die Preise da anschaue....dann war der Angelkram damals auch nicht Grade günstig...10 Mark für den grossen Spinner, das war damals ja schon ne Hausnummer. Gleichwohl die Qualität mit Sicherheit um einige Stufen höher lag.

Das stimmt allerdings, die Wobbler waren meist aus Balsaholz und handgefertigt.
Damals gab es nicht so viel Auswahl, nur bei Spinnern und Blinkern hing eine ganze Wand voll....

An Marken hatte mein nächster Händler nur Sportex, DAM, Balzer, Shakespeare und Cormoran. Von den Marken hatte ich immer die aktuellsten Kataloge Zuhause und immer genug Zeit zu schauen, wofür ich mein Taschengeld ausgebe oder was ich mir zum Geburtstag wünsche...

Auch schon damals waren viele Gewässer(abschnitte) verblinkert, heute scheint es dasselbe mit Gummifischen zu geben. Man muß den Räubern halt genau das vorsetzen, was sie noch nicht kennen!
Dazu bieten sich Vintage-Köder doch geradezu an.....

Damals gab es ja auch den klassischen Heintz-Blinker, den kennt ja auch jeder. Gibt es übrigens heute noch zu kaufen. Ich hatte zwar so einen, habe mit ihm aber weder im In- noch im Ausland etwas mit ihm gefangen. Das einzigste Erlebnis hatte ich mit ihm in der Drau in Belgrad zusammen mit meinem Cousins: Beim Auswerfen verfing sich der Blinker im Gefieder einer Möve, die dann aus dem Himmel heruntergekurbelt und mit dem Kescher eingefangen werden musste.

Nachdem wir sie dann zusammen befreit hatten, ließen wir sie wieder fliegen. Der aufdringliche, große und laute Mövenschwarm war dann aber weg.....

 

[backlash63]

Wenn ich mir die Preise da anschaue....dann war der Angelkram damals auch nicht Grade günstig...10 Mark für den grossen Spinner, das war damals ja schon ne Hausnummer.

Das sind hier mit Mepps und Rapala auch Top Marken gewesen.
Die Firmen boten aber immer auch billige Produkte an. Allerdings war besonders die Qualität der Wobbler häufig richtig schlecht. Von den günstigeren, die ich so hatte, war die S-Serie von Shakespeare (Big, Medi, Mini) dagegen wirklich gut.

 

[Mohrchen]

Ich bin ja auch schon seit 1978 Angler und darf seit 1982, seit dem ich meine "Raubfischgenehmigung" gemacht habe, mit Kunstködern losziehen.
Von den alten Ködern aus der damaligen DDR habe ich jedoch keine mehr, aber es gab dort einen guten Nachbau des Mepps-Spinners, der wahr sehr erfolgreich auf Barsch und Forelle und als größeres Modell auch auf Hecht.
Ich denke, in der heutigen Zeit, würde der - genau wie der heutige und auch der alte Mepps-Spinner - immer noch Fische bringen!
Es gab auch ein Modell im Angelladen mit so einem "harten Plastefisch" hinten dran, aber da hatte ich nie einen Biss drauf. Ab Herbst 89 haben wir aber erfolgreich diese Spinner mit kleinen Twistern hinten gespickt - was wiederum die Hechte sehr angesprochen hat, vor allem die Farbe Rot war sehr beliebt bei ihnen.

Mit den Gummifischen damals hatte ich aber nie große Erfolge, aber mit den Twistern! Später bin ich dann komplett auf den Delande Sandra und den Profiblinker TurboTail umgestiegen und bin erst in den 2010-Jahren wieder "auf den Gummifisch gekommen", seit dem ich Keitech und dann später Noike kennengelernt habe.

 

[Angelfuchs]

Von oder zu den Tubenködern wie seinerzeit dem "Flying Lure" steht ein interessanter Bericht im aktuellen Blinker-Heft drin.

Grade auf Barsch sollen diese Tuben sehr anziehend sein, habe den Bericht heute am Zeitschriftenstand mal kurz überflogen.
Als besonders gut fängig empfand ich damals die Bleikappen-Systeme für tote Kleinfische auf Forelle und Barsch.

Wenn man als Jungangler bzw. als Jugendlicher kaum Geld für Kunstköder hatte, hat man sich seine Bleiköpfe aus einem langschenkligen Haken, einem dicken Schrotblei oder einer gestoppten Bleikugel eben selber gebastelt.
Man brauchte nur noch einen toten Kleinfisch und evtl. eine Ködernadel.

Den Köder habe ich so den ganzen Angeltag genutzt und mache das heute noch fast genauso.

 

[Mohrchen]

Von oder zu den Tubenködern wie seinerzeit dem "Flying Lure" steht ein interessanter Bericht im aktuellen Blinker-Heft drin.

Grade auf Barsch sollen diese Tuben sehr anziehend sein, habe den Bericht heute am Zeitschriftenstand mal kurz überflogen.
Als besonders gut fängig empfand ich damals die Bleikappen-Systeme für tote Kleinfische auf Forelle und Barsch.

Wenn man als Jungangler bzw. als Jugendlicher kaum Geld für Kunstköder hatte, hat man sich seine Bleiköpfe aus einem langschenkligen Haken, einem dicken Schrotblei oder einer gestoppten Bleikugel eben selber gebastelt.
Man brauchte nur noch einen toten Kleinfisch und evtl. eine Ködernadel.

Den Köder habe ich so den ganzen Angeltag genutzt und mache das heute noch fast genauso.

Man nehme bloß das Drachkovitch-System. Das ist zeitlos und man kann es mit totem Köderfisch oder mit Gummifisch angeln und natürlich auch selber bauen - gutes Beispiel dafür ist Herbert Ziereis.

 

[Angelfuchs]

Nur braucht man beim Drachkovitch- und beim Bleikappen-System Köfis in genau passender Größe! Ist diese nicht verfügbar, geht natürlich auch ein Gummifisch.
In Frankreich habe ich mir auf einer Klassenfahrt in Verdun dieses Bleikappen-System gekauft, da ich es in meiner damaligen Heimatstadt nicht bekommen habe.
Ich habe es aber nie gefischt.....

Interessant wäre doch die Kombination von echtem und Gummifisch, wie ich diese als neue Innovation im letzten Jahr auf einem Stand in der Erfindermesser IENA auf der "Consumenta" in Nürnberg gesehen habe.

Damals, Anfang der 80er, hätte ich sehr gerne mit meinem Vater ne Werksbesichtigung bei der DAM in Gunzenhausen gemacht oder wäre gern auf eine Angelsportmesser gegangen....
Morgen probiere ich u.a. mal den "Flying Lure" und nen echte Köfi am 3 gr. Bleikopf aus, ich bin mal gespannt, was geht. Ich rechne mal mit Grundeln, Barschen und evtl. einem Zander.....