Vertikal & Pelagisch - Taktik, Technik, Tackle

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AFE

Gast
Hallo,

ich wollte mal fragen, ob es hier eingefleischte Vertikalangler gibt?! Ich wollte mal neutrale Informationen zu dem Thema sammeln, um es selbst mal auszuprobieren. Auf YT findet man viel, aber meist ist es Werbung.

Ich habe einen 5km² großen See mit tiefen bis knapp 20m. Die Fische scheinen inzwischen tief zu stehen, wobei wir teilweise auch Fische im Mittelwasser sehen konnten. Diese würde ich gerne Vertikal beangeln.

Mir steht ein Boot mit Verbrenner, Emotor vorne & hinten und Garmin Panoptix zur Verfügung.

Wie würdet ihr taktisch vorgehen und welches Tackle nutzt ihr für diese Angelei?

Interessant fand ich diese Videos in Bezug auf ....
  • Anköderung:
  • Taktik (Suchen, Fisch anparken, Technik):

Haut gerne mal in die Tasten. Ist ein spannendes Thema, was hier kaum Beachtung findet.

Grüße
Alex
 
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Tief im Westen...
Selbst bei 8m haste schon Fische mit Glupschis dabei, dafür haste aber auch mal Fische auf 10-12m die "augenscheinlich" noch klar kommen. Drunter würde ich auch alles entnehmen. Du möchtest also pelagisch fischen und die Zielfische "anparken"?
So kannst du anhand der Sichel oder auch der Ködergröße selektieren.
 
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AFE

Gast
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Genau....fischt du auch vertikal? Dann erzähl doch gerne mal ein bisschen. Welche Köder nutzt du? Wo suchst du die Fische jetzt im Winter? Welche Technik nutzt du?
 
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Vertikal fischen wir öfter mal im Winter und das ist ja relativ simpel. Pelagisch was du meinst ist mMn. schon schwieriger und erfordert eine sehr gute Technik an Bord und das Verständnis für diese Technik. Dazu musst du den Fisch recht genau anparken und wenn die Lümmel unterwegs sind und nicht auf dem Fleck stehen ist es weitaus schwieriger.

Mein Kumpel ist ein absoluter Crack was das pelagische betrifft. Der hat seine Technik und sein Boot zu 100% unter Kontrolle.
Der kann auch anhand seines Echo sagen wie groß der Fisch ist und ob es sich um Hecht oder Zander handelt.

Als Ruten dienen Knüppel mit einem WG bis zu 80g. (Du möchtest ja große Fische fangen und entsprechende Köder anbieten) Als Köder alles um die 20cm was Spaß macht. Er fängt meist gut mit dem großen Freddy Shad und ich mit dem Lucky Craft Victory Tail. Die Köpfe dürfen ruhig schwer sein, macht ja nix an einer 80g Rute.
Ich würde Schraubköpfe und einen ordentlichen Drilling mit Spike nehmen. Mit schwereren Köpfen kannste bei Drift und Wind zielgenauer anbieten.

Wichtig ist, dass du auf dem Echo den Köder genau siehst wenn du den runter lässt. Je nach Trübung lassen wir den Köder 1,5-2m oberhalb vom Fisch stehen. Oft reicht das und der Fisch kommt gucken. DANN kommt die Crux, an manchen Tagen sind Hecht und Zander willig und es gibt brettharte Einschläge. Aber wir hatten auch Tage dabei, da kamen 30 Fische gucken und KEINER hat gebissen. Egal ob Hecht oder Zander... Einmal hat nen Meterhecht den Köder Auge in Auge 180m verfolgt und ist dann abgedreht. Die Strecke kommt dir natürlich nicht so lang vor, das siehste dann nur aufm Echo. Den Köder kannste oft einfach stehen lassen und der Köder bewegt sich trotzdem durch ne unruhige Hand oder Wellen. Je nach Gusto kannste aber auch so 10-30cm Sprünge einbauen um den Fisch zu überreden.

Der See den mein Kumpel (bzw. wir) im Winter pelagisch befischen ist bis zu 26m tief. Die besseren Zander befinden sich meist auf 10-12m. Meist allein, aber auch mal zu 2-3 Fischen (so 70er-75er) Große Hechte stehen auch im Winter im Freiwasser meist nicht tiefer als 6-8m. Warum das so ist und ob das nur dort ist, kann ich dir aber nicht sagen.

Ach so, ich würde eine glatte 8fach Schnur nutzen. 4fach Geflecht macht starke Geräusche wenn du einen schweren Köder blitzschnell zum Fisch sausen lässt.
 

Trawar

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Ich klinke mich hier mal mit ein obwohl ich leider vielleichts nichts beisteuern kann, habe dieses Jahr mal einwenig vom Belly ausprobiert und hatte immer zu leichte Jigköpfe. Werde ich nächstes Jahr mal vielleicht vermehrt mit richtigem Equipement und setup ausprobieren.
Danke erstmal für die Informationen.
 
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Passt eigneltich alles, wie @Kanalbarschjäger beschrieben hat. Aber 80gr. WG benötigt man nicht wirklich für die verwendeten Köder. Geworfen wird ja eher nicht.

mfg
Chris

Das stimmt, 60g reicht je nach Rute bestimmt auch noch. Weniger würde ich bei einem Köder-Gesamtgewicht von knapp 60-80g aber auch nicht fischen wollen. Gezielt auf 80+ Zander und Meterhechte ist etwas Reserve nicht so verkehrt. Dazu mag ich es nicht wenn die Spitze bei der Animation einknickt. Aber da führen sicher mehrere Wege zum Fisch.

@AFE
Ohne Gewähr, hinten ein 9er Helix und vorne ein 7er Helix.
Was ich immer recht interessant finde, er nutzt zum genauen anparken nicht den E-Motor, sondern den 70PS Yamaha.
 

greece68

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Wenn Du es noch nicht genau kennst, ist es vielleicht interessant zwischen vertikal-pelagisch und vertikal-diagonal noch zu unterscheiden. Freunde von mir fischen beispielsweise viel in der Donau mit 40-50g Köpfen hart am Grund mit minimaler Vorwärtsbewegung, Action und No-Action, wenn sie Fische am Grund vermuten/sehen. Das ist auch deren primäre Methode im Stillwasser, wobei sie dort nicht so viel fischen. Für mich ist das vertikal-pelagisch. Ich hingegen kenne nur Stillwasser, kleinerer bis sehr große Gewässer. Ich habe die Vertikalfischerei am Brombachsee als diagonal-Methode mit Bugmotor und einer permanenten Vortriebsgeschwindigkeit von 0,8-1,2km/h kennengelernt. Immer mit mehr oder weniger großen, mal langsamen oder schnellem Anlupfen von Action- und No-Actionködern und in Tiefen von 6-10m etwa. Dabei machen wir ordentlich Strecke und suchen die Fische, die am Boden klebenden haben wir aufm Echo selten wahrgenommen, das Echo war eher Tiefenmesser. Und btw. das war auch im Sommer und Herbst eine erfolgreiche Methode.
Was tatsächlich Geschmackssache ist, welche Ruten zum Einsatz kommen. Manche von uns nutzen eher weichere, parabolische Ruten, anderen, so auch mir, kann es nicht hart genug mit ordentlich Power sein (80g WG, 1,80-1,90m Länge, und möglichst leicht!) Dünnste Schnüre, Stinger und manchmal Kopfdrillinge bei größeren Ködern. Köpfe zwischen 20 und 30g.
 
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eastside

Finesse-Fux
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@AFE

welche Fische willst du primär beangeln?
Jetzt zu der Zeit würde ich auch mal Fireballsystem auf Zander sowie Dickbarsch probieren. Ansonsten die üblichen verdächtigen Gummis a la Fin S, Freddy Shad, Fox Fork etc. Als Rute nutze ich eine Fox Terminator V Jig Power Cast. Hechte pelagisch finde ich echt schwer, den Fisch direkt anzuparken, wie bereits erwähnt. Nutze ein kleines Schlauchboot mit E Motor sowie HDS7 Gen3. Echobild am besten Splitscreen mit 83 und 200khz.
Hier mal paar pelagische Happen sowie Hechte im Hochsommer unterm Maränenschwarm. In der Tiefe fische ich die nicht an8BA462D7-93BC-487D-B0CC-5CE043061679.jpeg B89F7B93-475B-45B6-AAF4-2C5D3ADDDF46.jpeg
 
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AFE

Gast
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Zielfisch Zander

habe mir jetzt mal die 20cm Westin Twinteez V-Tail bestellt und werde die so wie der Isaiasch mit Kopfdrilling anködern. Köpfe werden gepulvert, damit das Echo schon reflektiert wird.
 

chrix

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Ich hab die Erfahrung gemacht dass das vertikalangeln im Fluss bei weitem Erfolgreicher ist.
Erklär ich mir so dass die Fische im Fluss wohl weniger Zeit zum inspizieren haben ( Strömung).

Im See allerdings sind auch markante Stellen wie Löcher und Kanten Interessant fürs pelagische fischen, auch wenn gerade keine Echos zu sehen sind.
Sobald der Köder unten ist, kommen dann sehr oft Interessenten, was dann schön aufm Echo zu beobachten ist.
 

greece68

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Zielfisch Zander

habe mir jetzt mal die 20cm Westin Twinteez V-Tail bestellt und werde die so wie der Isaiasch mit Kopfdrilling anködern. Köpfe werden gepulvert, damit das Echo schon reflektiert wird.
Du kannst Dir auch einen Bestand an den größeren Fork Tails von FR in Deinen Farben zulegen, die sind bisher immer und überall fängig gewesen. Und nicht die klassischste Form alla Lieblingsköder und Stint Shad vergessen.
 

Tommy2401

Gummipapst
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Ist ein wahnsinnig interessantes Thema. Bin da diesen Herbst/Winter auch dran. Bisher noch mit wenig Erfolg aber da bin ich zuversichtlich. Danke für die bisherigen Anmerkungen und Tips
 

mst257

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Ich war letztens mit dem Belly und dem Deeper auf einem See. Der Deeper Schwamm so das ich den Köder schön Nah am Deeper herab lassen konnte. Einmal ist ein Fisch auch gestiegen bin ich der Meinung. Gefischt hatte ich einen Wolfcreek Gummi. (Müsste ca 26cmsein).
Einen 3inch reins gtail habe ich ebenfalls gesehen aber schon sehr schwach.

Auf jedenfall eine sehr spannende Angelegenheit in der ich mich jetzt vor Weihnachten evtl. nochmal probieren möchte.

Gruß
 

greece68

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Ist ein wahnsinnig interessantes Thema. Bin da diesen Herbst/Winter auch dran. Bisher noch mit wenig Erfolg aber da bin ich zuversichtlich. Danke für die bisherigen Anmerkungen und Tips

Für uns Spinnfischer ist es auch erstmal ungewohnt, so wenig zu machen...aber darin liegt auch ein wenig das Geheimniss des Erfolges. In den Anfängen habe ich zum Beispiel No-Action Ködern überhaupt keine Chnace gegeben, bis ich dann an einem trüben und kalten Novembertag die Erfolge im Nachbarboot gesehen habe und mir kollegialerweise der Köder (ein chartreusefarbenener V-Tail) hochgehalten wurde. Ne zackigere Köderführung und 5 bzw. 10 Minuten später hatten mein Kumpel und ich jeder nen schönen Zander am Band! Aber nicht immer geht zackig, manchmal reicht auch nur ganz leichtes Anlupfen und dann Halten.
 

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