Yep, den habe ich auch, ist manchmal ganz nützlich. Aber in aller Regel vermeide ich Handlandungen bei großen Exemplaren, denn wie soll man abhaken und gleichzeitig den Fisch unterm Bauch stützen, wenn man allein angelt? Das ist schlicht unmöglich, außer man legt den Fisch ab. Aber das ist in einem kleinen Boot bekanntlich alles andere als das Gelbe vom Ei.
Wenn man das Wohlergehen der Fänge wirklich ernst nimmt, kommt man, wenn man allein fischt, kaum an einem großen Kescher vorbei. Dass der furchtbar nervt, ist klar, aber es gibt keine wirklich gute Alternative dazu - außer, man landet gar nicht an mit entsprechender Hakenbestückung und -preparation und lässt den Fang vor dem Boot springen.
Bei Bestückungen mit mehr als einem Drilling nehme ich aber grundsätzlich einen Kescher von rund 100cm Durchmesser mit, auch wenn mir das gewaltig auf den Wecker geht. Auch deshalb ist übrigens die 8oz-Combo meine meistgebrauchte, denn das Gros der damit gefischten Baits ist lediglich mit einem einzigen Haken bestückt. Und obendrein sind diese Baits groß genug, um in den allermeisten Fällen nicht tief im Maul zu verschwinden und nur mit mehr oder weniger großen Operationen herausgeholt werden zu können.
Das hat im übrigen nicht mit "Fanatismus" oder besonderer "Heiligkeit" zu tun, wie einige Sportsfreunde meinen, sondern ist schlicht und einfach dem Umstand geschuldet, dass ich nicht so blöd bin, mir selbst den Boden unter den Füßen wegzuziehen, auf dem ich stehe. Denn ich will auch übermorgen noch das fangen können in den mir zur Verfügung stehenden Gewässern, was ich fangen will. Was ich selbst dazu tun kann, trage ich jedenfalls dazu bei, so gut es halt geht. Und zwar im wohlverstandenen Eigeninteresse.
Man kann nämlich, wenn man noch halbwegs bei Trost ist, nicht mehr wie in der 50er oder 60er Jahren hausieren gehen in jedem besseren Vereinstümpel, wenn der Befischungsdruck seither um das zig-fache gestiegen ist bei obendrein erheblich verbesserten Techniken.