Ich möchte eine ganz nüchterne Anmerkung machen ohne Klugscheißen zu wollen.
Wenn man wissen will wie leicht oder schwer sich ein Köder mit einer gewissen Rolle einkurbeln lässt, kann es trügerisch sein, auf die Getriebeübersetzung und Schnureinzug zu schauen, gerade beim Vergleich verschiedener Modelle, Größen und Hersteller. Die beiden Angaben, die alles Faktoren berücksichtigen sind Kurbellänge (Knauf bis Drehpunkt) und Schnureinzug. Je größer die Kurbellänge im Verhältnis zum Schnureinzug ist, desto leichter kann ich den Köder einkurbeln. Es geht noch praktischer, wie jeder weiß macht der Kurbelknauf beim Einkurbeln eine Kreisbewegung, den Umfang dieses Kreises kann man Leicht berechnen, der Schnureinzug wird durch diesen Kreisumfang dividiert (alles in mm):
Schnureinzug
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Kurbellänge (Knauf bis Drehpunkt) * 2 * Pi (3,14).
Beispiele für den Taschenrechner:
Tranx 300/400= 750/51/2/3,14=2,34
Ocean conquest 300 PG=650/70/2/3,14=1,48
Ocean conquest 300 HG = 840/70/2/3,14=1,91
Tranx 300/400 HG = 1000/70/2/3,14=2,27
Tranx 300/400 HG mit Doppelhandle Umbau = 1000/51/2/3,14=3,12
Daiwa Tatula TWS 300 XSL = 1090/55/2/3,14 =3,16
Tranx 200 = 660/48/2/3,14=2,19
Tranx 200 HG = 770/48/2/3,14=2,55
Tranx 200 XG = 910/48/2/3,14=3,02
Ocea conquest 201 HG = 780/60/2/3,14=2,07
Ocea conquest 201 PG = 600/48/2/3,14=1,99
Was heißt das jetzt? Tranx 201 HG = 2,55 sagt aus, ich muss mit Faktor 2,55 mal der Kraft Kurbeln als würde ich mit der Hand direkt an der Schnur ziehen. Ocea 201 HG nur Faktor 2,07. Also weniger Kraftaufwand nötig, die längere Kurbel begrenzt aber auch meine maximale Kurbelgeschwindigkeit.
Funfact:
Wer mit dem Cuban YoYo (Handangel) angelt ist mit Faktor 1,0 unterwegs. Vielleicht mal ausprobieren, zumindest unschlagbar was Einholen mit geringster Kraft angeht. Ist in vielen Ländern beliebt da günstig, ziemlich wartungsarm und funktioniert.
Ich hoffe es fühlt sich niemand belehrt. Viel Spaß noch beim Angeln.