Tierschützer und Politiker fordern Angelverbot in Berlin....

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Barza

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich war vor 2 Wochen Wrackangeln, und der Kapitän hat in den Driftphasen gelegentlich mitgepilkt, und auch viel gefangen.

Das was mich gestört hat, war, dass er die Dorsche ohne sie zu betäuben, etc. in eine Kiste geschmissen hat, jeglicher Respekt und Aufwand blieb abhanden.

Hauptsache die Zigarette war im Mund^^

Nicht akzeptables Verhalten des Käptn, da hättest du aber mit deutlichen Worten protestieren sollen, auch wenns die Stimmung vielleicht stört. Vielleicht hätte es ja genutzt und andere Angler an Board hätten dich(hoffentlich) unterstützt.

Ich kam darauf zu der Erkenntnis, dass wohlmöglich auch die älteren Angler, welche noch in vom Tierschutz weniger geprägtem Zeitraum angelten, ein größeres Problem darstellen könnten als die jüngeren, die mit dem ausdrücklichen "Motto" -Schonen des Fisches ist Priorität- aufwuchsen.

Da sollte man auch mal etwas unternehme!

Von der Tendenz her entspricht das auch meinen Erfahrungen. Aber jegliche Pauschalisierung nutzt hier garnichts, das Fehlverhalten ist immer konkret-durch alle Altersgruppen. Wann immer es auftritt, Zivilcourage zeigen und dagegen auftreten!
 

Jensox

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Teilweise ist das wohl auch eine kleine Verrohung oder eine Gleichgültigkeit, aufgrund des Alltags.
Gerade bei den Anbietern, die einem das Hochseeangeln anbieten. Da spielt wohl eine Eintönigkeit und die kommerzielle Nutzung eine Rolle.
Wenn die Kapitäne das Ganze Tag für Tag durchziehen müssen, mit Leuten, die ihre Fische fangen wollen...bzw. müssen, dann kann ich das schon nachvollziehen, dass man da auch mal mit ner Kippe im Mund an Deck steht und seine Fische in die Ecke schmeisst.
Ich persönlich würde es niemals machen und ich würde auch keine Angeltouren anbieten. Das wäre mir zu viel Aufwand und Verantwortung gegenüber meinem Handeln und derer die da ihre Fische in den Korb bekommen möchten.

Man kann sich aufregen, wie man möchte...Ändern tut man nichts. Jeder kann kluge Weisheiten aussprechen, wenn Er oder Sie wenigstens etwas Krips in der Birne hat. Es liegt bei jedem EINZELNEN. Wenn wir alle mal ehrlich sind, dann ertappt sich garantiert jeder mal bei einer gleichgültigen und unbedachter Tat. In Sachen Sportangelei ist das natürlich ein heikles Thema. Wenns nach mir ginge, würde ich gerne die Zeit mit dem heutigen Wissen zurückschrauben.

Wir haben heute eine ganz andere Mentalität gegenüber der Natur. Der Lebensraum wird enger und jeder versucht sich davon einen Teil zu bewaren. Und wie beim genannten Kapitän....Gibt es auch viele Ausnahmen. Man hat entweder keine Lust und andere Sorgen oder es ist einem EGAL. Wichtig ist es, neue Wege zu schaffen und am Wasser klar zu kommen. Da spielt wohl der Austausch und die vorbildliche Präsenz "untereinander" eine grosse Rolle. Die nächste Frage wäre wohl...Wer hält da durch und wer macht das alles mit? Liegt alles bei uns...
 

blankmaster

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Teilweise ist das wohl auch eine kleine Verrohung oder eine Gleichgültigkeit, aufgrund des Alltags.
Wenn die Kapitäne das Ganze Tag für Tag durchziehen müssen, mit Leuten, die ihre Fische fangen wollen...bzw. müssen, dann kann ich das schon nachvollziehen, dass man da auch mal mit ner Kippe im Mund an Deck steht und seine Fische in die Ecke schmeisst.
QUOTE]


Hallo,
ich kann das weder nachvollziehen noch akzeptieren.

Gruß

BM
 

perchpersuit

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Zur Qualität der B.Z. will ich mich nicht äußern. Gleichzeitig gibt "Berlins größte Tageszeitung" aber auch nur das wider, was ihr an Botschaften geliefert wird. Und Frau Hämmerling ist nur zu glücklich, vermeintliche menschliche Übergriffe auf Tiere anzuprangern und Verbote einzufordern. Das reicht von Zirkus, Zoos, Kutschfahrten, Massentierhaltung bis hin zur Ächtung von Jagd und Angelei - sie ist dabei die Speerspitze der Berliner Grünen im Tierschutzmilieu, verrennt sich aber auch zuweilen und manch einem Grünen Funktionär auch ein wenig peinlich.

Natürlich gibt es unter Anglern schwarze Schafe. Gerade als Angler ärgert es einen, wenn Menschen, die dieses Hobby zu teilen meinen, sich so unter aller Sau verhalten und der Umwelt keine Achtung entgegenbringen. Das ärgert mich persönlich extrem. Gleichzeitig Sperre ich mich dagegen, mich für diese Typen in Sippenhaft nehmen zu lassen. Es ist doch keineswegs so, dass sich alle Angler entsprechend verhalten würden - eher das Gegenteil ist der Fall.

Zur Lobby: Es ist zwingend erforderlich, dass die Interessen der Angler gegenüber Politik und Öffentlichkeit vertreten werden. Dies ist in der Vergangenheit nicht immer ganz effektiv passiert und man kann nur hoffen, dass der Verband künftig ein wenig offensiver auftritt. Die Zahl der Angler in Deutschland ist politisch durchaus relevant - aber kaum ein Politiker außerhalb der einschlägigen Ausschüsse des Bundestags ist sich dessen bewußt. Hier muss nachgearbeitet werden.
 

Randy_65

Echo-Orakel
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@Meridian
Eigentlich hat sich mit deinem letzten Posting jegliche Diskussion schon erübrigt, du hast den Artikel ja nicht mal gelesen...

A: es geht um 2 (in Worten zwei) Schwäne, die durch Angelhaken verletzt wurden. Und jeder, wirklich jeder Angler weiss das man Schnüre nicht einfach in die Natur schmeisst. Wenns jemand doch macht, ist er ein Ars..loch, aber damit eben immer noch eine Einzelperson und nicht eine ganze Gruppierung von Menschen. Ich muss z.B. fast jedes Jahr etliche Meter Zaunreste von so 'nem dämlichen Schafshalter ausm Bach zerren; trotzdem versuche ich ihm immer wieder aufs Neue klar zu machen, das es gefährlich für Mensch und Tier ist wenn er den Kram einfach ins Wasser wirft. Mir würde im Traum nicht einfallen, deshalb nun alle Haustierhalter entlang unserer Gewässer zu verurteilen.

B: der Wildtierbeauftragte der Stadt Berlin heisst Derk Ehlers. Der hat sich sofort zum geforderten Angelverbot geäußert. Keine Ahnung wie du darauf kommst, das ich dich damit meine. Selbst ich als dummer Bayer kenn' den aus dem Fernsehen. es gibt da eine sehr nette Sendung über Wildtiere in der Großstadt und die Schwarzwildproblematik in Berlin, in der dieser Herr mehrfach vorkommt.

C: dein ehrenamtliches Engagement find' ich gut, aber dein Mißtrauen und die mehr oder weniger offenen Anfeindungen gegen alle die vielleicht nicht immer deiner Meinung sind, sind gelinde gesagt, übertrieben.
Ich äussere mich hier im Forum nun wirklich nur zu Themen wo ich mich auch auskenne. Das sind nur 2 oder 3 Fischarten, das Fliegenfischen und eben Naturschutz und das Rechtliche aussenrum. Und auch das hat seinen Hintergrund: wie du weisst bin ich auch Jäger, ausserdem hab' ich ne Falknerprüfung (übe Falknerei aber nicht mehr praktisch aus). Bei beiden Prüfungen wird auch im Naturschutz geprüft, ich denk schon, das ich weiss wovon ich rede.
 

Jensox

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@blankmaster

Ich weiss, was Du meinst. Ich hoffe, dass ich Dir das irgendwie erklären kann...

Evtl. spielt da schon die Generation eine Rolle. Vielleicht habe ich mich da nicht klar genug ausgedrückt. Wenn man ältere Menschen und vielleicht auch die heutige Generation im Bezug auf das Angeln betrachtet, sind das "teilweise" verschiedene Welten. Der eine hat dazu gelernt und der ander nicht.

Ich denke, dass Du RECHT hast. Schau Dir mal an, wie die kommerziellen Seemänner und auch nicht kommerzielle Menschen, welche aber die See als Lebensraum und Tageslohn betrachten und dort ihre Fische fangen bzw. Fische zum Fang anbieten... Sie machen es bestimmt nicht so wie wir es machen. Ich meinte nur, dass ich seine Handlungen verstehen kann, wenn er es nicht anders kennt und evtl. nur mit dem Angeltourismus sein Geld verdient. Es geht dabei um die Betrachtung und auch darum, wie man aus gelernten und nicht gelernten Erfahrungen ein Lebewesen behandelt.

Deshalb kann ich das schon nachvollziehen. :)
 

NorbertF

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Angelschnur und Müll am Wasser liegen lassen geht gar nicht. Ich frag mich was die Leute für ne Erziehung genossen haben. Das war das erste das mir mein Vater beigebracht hat, keine Schnur rumliegen lassen.
Aber unter den Anglern gibts halt auch fast so viele Deppen wie im Durchschnitt der Bevölkerung. Deswegen das angeln verbieten ist natürlich Blödsinn. Denjenigen verbieten die sowas machen, das ist die Lösung.
Dass Vögel auch ganz selten mal den Köder fresse kommt wohl vor (mir gottseidank noch nicht). Dagegen lässt sich wenig tun, muss man wohl leider in Kauf nehmen. Auch da ist ein komplettes Angelverbot total übertrieben.
Dürften eh meist Möwen und Kormorane sein und davon gibts leider eh mehr als genug, eine Plage biblischen Ausmaßes sozusagen :)
Schön ists trotzdem nicht, das ist klar. Trotzdem kann man mal die Kirche im Dorf lassen.
 

Meridian

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LaNd Of SaNd
@Randy...Das erste was ich in diesem Thread tat, war es, den Link zu lesen.
Meine Antwort darauf war ein weiterer Link, sowie ein Bruchteil von Bildern mit strangulierten oder geschädigten Tieren.
Es ist doch logisch, dass diese im Thread genannten Schwäne nicht die einzigen Opfer sind. Deshalb schrieb ich, dass die Schnüre im oder am Wasser verbleiben, bis sie ihre leidliche Aufgabe übernehmen und etwas fangen. Was auch immer.
Ähnlich wie verschollene Reusen, Netze, etc etc.
Ich verurteile die Leute, die dies wissentlich tun und ignorieren, aber auch jene welche dieses Thema bagatellisieren.
Du schreibst, dass JEDER Angler davon Kenntnis besitzt. Ist dies wirklich so, sollte nachvollziehbar sein, warum ich mich so aufrege, denn dann ist die entstandene Debatte um dieses Thema WERT, ernst genommen zu werden und sogar Gedankengänge wie in der BZ geschrieben, nachvollziehbar. Denn es handelt sich dann einfach um Vorsatz und ist nicht zu entschuldigen.

Ich weiss dass Du zur Jagd gehst...hätte ich nicht ein Augenlicht verloren und wäre anderweitig eingeschränkt, wäre dies ebenfalls eine Option für mich gewesen. Bin nur auf Drückjagden dabei...auch mit Kollegen dieses Forums.
Allerdings stelle ich mir ernsthaft die Frage, was ansässige Jagdpächter über quer im Wald gespannte Geflechtschnüre, gerne auch mit Haken versehen, für eine Meinung hättest.
Du hast betont, dass Tiere welche keinen Laut von sich geben, weniger Beachtung finden...
Ich wage zu behaupten, dass Schnüre und Unrat im Wasser, also ausserhalb unseres Sichtfeldes auch keine Beachtung finden. Einfach aus den Augen aus dem Sinn.

Ich FEINDE gegen niemanden. Auch nicht gegen anders denkende. Ich diskutiere aber feinde nicht, erst Recht wenn ich das Gefühl habe, dass mein Gegenüber wenig oder keine Ahnung vom Inhalt eines Themas hat und schlussfolgernd zu egoistisch damit umgeht. Ich meine jetzt im übrigen NICHT Dich damit.
Ähnlich wie wenn GroßstadtOttonormal bei einer Euer Jagdofferten dabei sitzt und in regulärer Sprache versucht teilzunehmen und Dir erklären will, dass nen Fischadler Deinen Gerfalken bei der Beiz übertrumpft.

Und ja, mir fehlt es vermutlich auch an Geduld, denn besagtem Schäfer würde ich nicht jedes Jahr aufs Neue erzählen welchen Bockmist er da baut. Beratungsresistent ist da gleichzusetzen mit Ignoranz und sein Müll landet in UNSEREM Bach, nicht in SEINEM. Geht einfach nicht.
 

Meridian

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Guten Morgen.

2 Links die zeigen, dass die von vielen als notorische Denunzianten titulierte Naturschützer, nicht grundsätzlich die Angelei und Angler verteufeln oder abschaffen wollen. Viel eher geht es um Aufklärung und Prävention in gemeinschaftlicher Arbeit mit den Angelverbänden. Das aber auch diese teilweise sehr engstirnig sind, zeigt ein Hinweis in einem der Texte.

http://mobil.abendblatt.de/hamburg/article117288467/Angeln-auch-fuer-viele-Voegel-toedlich.html

http://www.av-bewe.de/index.php/akt...n-bei-wasservoegeln-durch-anglerzubehoer.html

Natürlich gibt es auch andere Kandidaten der Tierschutzfraktion, welche gerne übers Ziel hinaus schießen und somit für eine Menge Unfrieden sorgen, oder gar eine ganze “Sparte“ in Missfallen bringen, aber wie wir hier im aktuellen Thread gesehen haben, trifft dies auf vermutlich jede Interessengemeinschaft zu. Einige Müllschleudern im Angelsport sorgen für Unmut in eigenen Reihen, aber ebend auch auf die Sicht nach aussen. LEIDER!

Einen schönen Sonntag Euch.
 

Meridian

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Dürften eh meist Möwen und Kormorane sein und davon gibts leider eh mehr als genug, eine Plage biblischen Ausmaßes sozusagen :)
Nur damit diese Aussage nicht unkommentiert, da schlichtweg falsch, nicht im offenen Raum stehen bleibt. Persönlich hatte ich Dir ja schon etwas dazu geschrieben...

Nicht jede Möwe ist gleich eine Möwe der gleichen Art.
Und das Möwen, nur weil sie augenscheinlich häufig vorkommen, ein elendes Ende am Ast baumelnd nehmen sollte, kann ich leider nicht nachvollziehen, erst Recht nicht, wenn jeder Fisch wie ein rohes Ei behandelt wird, um jedwede Verletzung auszuschließen. Auch einem Kormoran sei es nicht vergönnt, mit einem Haken im Schlund sein letztes Dasein zu fristen.
Dafür gibt's Schrot, als schnelle und schmerzfreie Variante.

Rosen-, Korallen-, Bonaparte-, Azteken-, Ringschnabel-, Dünnschnabel-, Falkenraub-, Schmarotzerraubmöwe ....sind in unseren Breiten seltenste Ausnahmearten.
Bei diesen Arten ist ein Verlust, noch dazu durch einen Haken in der Kehle, nicht nur tragisch, sondern teilweise katastrophal. Genauso katastrophal wie ein unüberwindbares Querbauwerk in einem möglichen Aufstiegsbach.



http://www.stern.de/wissen/bericht-...and-stark-gefaehrdet-2099242.html?no_mobile=1

http://www.bund.net/laenderampel

Herzlichen Glückwunsch und DANKE den Verursachern!

p.s.: man muss BUND oder NABU nicht mögen, um die Ergebnisse zu verstehen...der Zustandsbericht ist nicht gebunden an deren Meinungen und Ansichten.
 

- Boris -

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[...] Rosen-, Korallen-, Bonaparte-, Azteken-, Ringschnabel-, Dünnschnabel-, Falkenraub-, Schmarotzerraubmöwe ....sind in unseren Breiten seltenste Ausnahmearten.
Bei diesen Arten ist ein Verlust, noch dazu durch einen Haken in der Kehle, nicht nur tragisch, sondern teilweise katastrophal. Genauso katastrophal wie ein unüberwindbares Querbauwerk in einem möglichen Aufstiegsbach. [...]

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine dieser Arten durch liegen gelassenen Unrat verstirbt, dürfte gegen Null tendieren. Und für den Rückgang ganzer Arten ist in erster Linie sicherlich verantwortlich, dass es schlicht und einfach den benötigten Lebensraum nicht mehr gibt. Zum Glück engagieren sich zahlreiche Angelvereine für den Rückbau und die Renaturierung kleinerer Gewässer und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung oder Wiederansiedlung einzelner Arten. Wegen dem Verlust einzelner Wasservögel, dass Angeln verbieten zu wollen, wäre für das Artenreichtum also kontroproduktiv. Deswegen ist der Artikel der BZ und die Schlussfolgerung der Politikerin einfach zu kurz gedacht und dämlich.

Natürlich gibt es auch unter den Anglern genug schwarze Schafe, aber das einzige was dagegen wahrscheinlich helfen könnte, wäre den Anspruch an den Erwerb des Fischereischeins anzuheben und dabei starken Einfluss auf das Umweltbewusstsein zu nehmen.
 

Meridian

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LaNd Of SaNd
Sehr guter Beitrag !

Zum ersten Teil Deines Beitrages...nimm den Gelbschnabeltaucher vorne bei meinen eingestellten Bildern...jedes Jahr höchstens 2 Hände voll bei uns rastend. Dieses Tier wurde einige Zeit später verendet an jenem Gewässer gefunden. Die Auflistung der einzelnen raren Arten war grundsätzlich zur Entkräftung der vorherigen falschen Pauschalaussage gedacht.

Gruss
 

monkeyman

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Die Natur- und Tierschutzverbände sind auch nur Lobbygruppen, letztlich nicht anders als Interessenvertreter der Industrie oder Landwirtschaft, nur eben auf der anderen Seite.
Daher muss man meiner Meinung nach auch deren Aussagen, Wertungen oder Empfehlungen kritisch hinterfragen. War es nicht der WWF (auch wenn der in diesem Thread keine Hauptrolle spielt), der Pangasius aus Aquakultur in seinem Fischführer auf bedingt empfehlenswert gesetzt hat? Offiziell war der Grund dafür die angebliche Verbesserung der Zuchtbedingungen, die große Produzenten versprochen hatten. Die wahren Gründe (möglicherweise moderner Ablasshandel durch die betroffenen Verbände oder Länder) lassen sich natürlich nicht klären.
Und ein großer Naturschutzverband aus Deutschland wollte zeigen, dass man auch ohne Kormorane zu schießen eine erfolgreiche Teichwirtschaft in Deutschland betreiben kann. Geht auch.... Wenn man ausreichend große Fische aus einer ausländischen Teichwirtschaft zukauft, in der jeder schwarze Vogel sofort niedergestreckt wird. Daher (ok, ich bin da auch befangen), hält sich mein Glaube an das Gute im Naturschützer in engen Grenzen.
Grundsätzlich MUSS ein Lobbyist mit Maximalforderungen bzw. Übertreibungen arbeiten, denn in der Regel steht nach Verahndlungen ein Kompromiss, der irgendwo zwischen den Forderungen der beteiligten Parteien liegt. Es wäre also unklug, von Beginn an mit dem gewünschten Ergebnis anzutreten.
Genauso werte ich auch die lustige Länderampel.
 

Meridian

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LaNd Of SaNd
Hallo Monkey.

Viel Wahres und Richtiges in Deinem Beitrag.
Allerdings solltest Du die “lustige“ Ampel etwas weniger amüsant sehen, denn es bedarf einfach nicht viel, um zu erkennen, dass die Karre schon tief im Dreck sitzt.
Kennst Du Rebhühner, Elritzen, Wiesenottern, Gr. Feuerfalter, Gefl. Knabenkraut u.s.w. u.s.w.
Das sind alles Indikatorarten, deren verschwinden bzw rasante Abnahme in den LETZTEN (nicht im Zeitalter der aufkommenden Industrialisierung oder Kriegsjahren) Jahren/Jahrzehnten einfach eine deutliche Sprache sprechen.
Man braucht eigentlich nur die Augen aufzumachen, um zu SEHEN, dass durch Überformung, Eintrag von Düngemitteln und Giften, der Lebensraum für unzählige Arten TÄGLICH schrumpft. Bis zum Erlöschen von Populationen. Für Vögel und Insekten etwas weniger dramatisch, da im Falle einer Renaturierung eine eigene Rückbesiedlung stattfinden kann...Für Reptilien, Amphibien, Fische und diverse Säuger nicht mehr möglich.

Ich verstehe wirklich nicht, ohne es böse zu meinen, wieso man solche Auswertungen, bzw die Tendenz welche in diesen steckt, als lustig bezeichnen kann.? Ich habe keine Kinder..hätte ich welche, würde ich mir in Anbetracht der Entwicklung große Sorgen machen, was diese in 30 Jahren so erleben können...in verschandelter, ausgebeuteter Natur.
 

monkeyman

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Ich bin kein Experte, daher kann und will ich keine eigene Analyse geben, weil es schlichtweg nicht möglich ist.
mir reicht aber mein grundsätzliches Verständnis von Lobbyarbeit um die Aussagen zu hinterfragen. Wenn der Nabu sagt, dass X-Prozent der Arten kurz vor dem Aussterben stehen, dann teile ich das einfach mal durch zwei und bin mir recht sicher, damit näher dran am wirklichen Zustand zu liegen. Genauso muss man auch Aussagen der Gegenseite halbieren um realistische Ergebnisse zu erhalten.
warum glauben immer alle, dass Naturschutzverbände die reine Wahrheit verbreiten? Weil sie sich mit Naturschutz beschäftigen? Ich habe durchaus beruflich gelegentlich mit Umweltschützern und -verbänden zu tun, da sind nicht nur schlaue Leute dabei. Ist ja auch logisch, ich würde auch nie behaupten, dass die Gegenseite nur die reine Wahrheit verbreitet.
Ich ziehe aber den Hut vor der sehr erfolgreichen Imagebildung, die die Naturschützer erreicht haben. Denn wenn selbst in einem Anglerforum den Argumenten ohne Wenn und Aber gefolgt wird, dann haben sie diese Arbeit in den letzten über 30 Jahren sehr erfolgreich gemacht! Kann man von Lernen.
Zudem habe ich einen Sohn und bin auch beruflich mit dem Angeln und der Fischerei verbunden. Wer wenn nicht wir haben ein langfristiges Interesse an einer intakten Natur?! Immer unter der Maßgabe, dass wir in Deutschland eine Kulturlandschaft haben, reine unberührte Wildnis ist lediglich ein feuchter Traum der Naturschützer, aber auch die wollen was essen und mobil sein. Ich sehe das Engagement vieler "reicher" Mitbürger auch als moderne Variante des Ablasshandels. Wer in NRW oder BW wohnt, sein Geld in der Autoindustrie verdient und dessen Kinder kaum noch eine richtige Kuh kennen, der bezahlt für sein Gewissen eben an solche Verbände. Klar, absolut überspitzt, aber man schaue sich einfach Wahlergebnisse der Grünen an. Die sind dort stark, wo die Leute zum einen relativ reich sind und wo zum anderen die Natur häufig in keinem guten Zustand ist bzw. in Großstädten.
Diese Grünwähler (auch überspitzt) fahren dann mit ihrem SUV nach Brandenburg oder MV und erkären den dortigen Naturnutzern, wie man richtig mit der Natur umgeht. Daher (wer bezahlt, bestimmt die Musik) bleibe ich dabei, dass die Ampel lustig ist, aber natürlich für viele Spenden von Gutmenschen sorgt.
Fahr einfach mal in unsere Teichwirtschaft nach Boek, da geht jedem Vogelfreund das Herz auf! Was an Amphibien unterwegs ist, kann ich nicht sagen, ganz unerheblich ist es aber sicher nicht. Und dann erzählen mir Leute vom Nabu, dass sowas in Deutschland in der Form wie wir und viele andere es betreiben eigentlich nicht sein darf?! Idioten, ganz einfach Idioten!
 

- Boris -

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[...] Ich verstehe wirklich nicht, ohne es böse zu meinen, wieso man solche Auswertungen, bzw die Tendenz welche in diesen steckt, als lustig bezeichnen kann.? Ich habe keine Kinder..hätte ich welche, würde ich mir in Anbetracht der Entwicklung große Sorgen machen, was diese in 30 Jahren so erleben können...in verschandelter, ausgebeuteter Natur.

Wie man die Entwicklung bewerten kann, hängt aber sicherlich auch maßgeblich vom Betrachtungszeitraum ab.

Da ich keine Daten habe, werfe ich mal spekulative Zeiträume in den Raum: :wink:
In den letzten zehn Jahren hat die Entwicklung des Naturschutzes evtl. stagniert bzw. ist in einigen Gebieten evtl. auch rückläufig. Aber wenn man den Zeitraum der letzten 50 Jahre nimmt, gehe ich davon aus, dass sich die Situation in vielen Belangen verbessert hat. Würde man die letzten 500 Jahre betrachten, ist die Situation sicherlich deutlich schlechter geworden.

Um wieder zu den Angler zurück zu kommen: Wenn man möchte, dass sich Angler wie Naturschützer verhalten (bzw. möchte, dass sie sich zumindest umsichtig verhalten), dann muss man sie dazu ausbilden. Das tut aber keiner, weil i.d.R. keiner der Verantwortlichen davon Ahnung hat. Es wäre schön, wenn in der Hinsicht ein Umdenken stattfinden würde. Davon würde sicherlich auch das Ansehen der Angler profitieren.

@monkeyman: Sobald eine Institution abhängig ist, kann man sie natürlich nicht mehr wertfrei betrachten. Deswegen sollte man sie auch nicht an den Worten bemessen, sondern an den Taten. In der Hinsicht sind sie aber ähnlich unscheinbar wie Angelvereine oder -Verbände.
 

Meridian

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2 astreine Beiträge. Finde ich super, dass ihr Euch wirklich und ernsthaft Gedanken zum Thema macht. Mehr wollte ich ja auch gar nicht bezwecken ;)

Hiermit speziell an Dich Boris...Sorry für den Rempler zu Beginn des Threads. Nicht nachtragend sein bitte!

Und natürlich bin ich auch NICHT für ein Angelverbot in Berlin! Egal welche Gründe aufgezählt würden...masslos alles verbieten ist überhaupt nicht mein Ansinnen. Überhaupt nicht! Kompromisse müssen gefunden werden, wozu auch Einsichten auf beiden Seiten erforderlich sind. Und mit vernünftig denkenden Menschen sollte das auch immer machbar sein.

Soviel erst einmal dazu...Ich bin noch unterwegs...auch an einer Teichwirtschaft Monkey..über welche ich im übrigen froh bin, sie gleich um die Ecke zu “haben“. ;)
Denn abgelassene Hälterteiche sind einfach TOP.

Etwas detailliertere Antworten zu Euren Aussagen kommen später.

Bis dahin...Schnellgruß
 

Camaro

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@Meridian klar viele Tiere verschwinden aber auch viele Tiere kommen neu Hoch und etablieren sich in Deutschland
für Süddeutschland zb. die Wildkatze oder Wiesenknopfameisenbläuling oder Neozoen wie Grundeln oder Totenkopfschwärmer.
Die Natur regelt sich mit der Zeit schon selber.
 

Meridian

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Hallo camaro...Natürlich gibt es Arten, welche, nachdem sie fast ausgerottet waren, aktuell eine leichte Verbesserungstendenz erahnen lassen. Die Wildkatze ist dafür ein gutes Beispiel.

Aber...keine Blüten, keine Bienen, kein Totenkopfschwärmer. Dem ist's eh zu kalt bei uns ;) und als Neozoen nicht unbedingt zu bezeichnen.
Neozoen sind i.d.R. als grundsätzlich negativ zu werten. Ersetzen leider nicht “hausgemachte“ Arten, sondern sind meist mit Negativfolgen belastet.
Waschbär, Wollhandkrabbe, Miniermotte, Sonnenbarsch, Asiat. Laubholzbock, Robinie...um nur einige schnell zu nennen.
Auch der Grundel kann ich im Prinzip nichts Gutes abgewinnen, mal abgesehen von aktuell steigenden Zanderbeständen im Einzugsgebiet. Bei wenig nachhaltiger Befischung (auf Zander) dürfte es schnell ein Ungleichgewicht geben. Zumindest könnte ich mir eine solche Entwicklung vorstellen.

Und Du hast absolut Recht..Die Natur regelt sich selbst. Noch ein ABER...denn übermässiger Habitatverlust, Pestizideinsatz, gedankenloser Umgang durch Profitgier oder unsinnige Erlässe und Regelungen sind ebend nicht als NATUR zu bezeichnen. Mit der Aussage ist halt gemeint, dass die Natur, ohne industrielles, wirtschaftliches Zutun sich eigens regelt.
 

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