Taper / Aktion für Topwater - Ruten

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Welche Rutenaktion bevorzugt ihr für Stickbaits (Walk the dog) und Popper?


  • Umfrageteilnehmer
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Saturday

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Danke für eure Einschätzungen! :)

[...] nicht zu straff um bei einer Attacke den Fisch am Haken zu halten.
Schnelle Führung und brutaler Einschlag bei zu straffer Spitze resultiert schnell mal in Ausschlitzern..
Kann ich alles übers Vorfach regeln, zumal auf der beschriebenen Wurfdistanz nicht mit nem Ausschlitzen zu rechnen ist. Da ergibt sich automatisch genügend Puffer für mich. Habe ich neulich erst beim Jerken auf Hecht wieder gemerkt, wo wirklich auf voller Weite ein Einschlag direkt beim Auftreffen des Köders kam und ich auf den ersten zwei Dritteln meines Anhiebs gar keinen Fisch an der Leine spürte. Trotz PE an Spinnstange (also kaum Stretch im System).

Ich bilde mir ein, die Rute müsse so straff sein wie es bei der jeweiligen Rutenklasse eben geht. Ich mache ja auch nur ganz kurze Bewegungen aus Arm und Handgelenk. Anders bekommt man die Geschwindigkeit gar nicht hin. Lediglich über den richtigen Taper werde ich einfach nicht schlau und es ist ja auch keine Meinungs- oder Geschmacksfrage, mit welchem Taper man nen Stickbait schnellstmöglich geführt bekommt, sondern da muss es doch eine eindeutige Antwort drauf geben.

@dennisrrrr | Danke, dass du so präzise auf meine sehr spezifische Frage eingehst. Ich kann mir zwar noch nicht vorstellen, dass die Aktion hier wirklich hintergründig sein soll, aber ich denke auch, dass so eine Rute kurz und hart sein muss, um überhaupt die nötige Frequenz zu erreichen. Über die Physik hinter den Tapern würde ich hier gern diskutieren.

Vielleicht hilft dabei auch noch weitere Blankexpertise; @tölkie, komm mal kurz rüber :cool: und @Waterfall, kannst auch du deine Überlegungen mit einfließen lassen?
 

Rowdy Roddy Piker

Gummipapst
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Die Rute muß weich sein, ohne besondere Spitzenaktion. Die ungefähre Mitte des Blanks bildet die Beschleunigung der Rutenspitze in die links-rechts-Bewegung. Damit erreicht man mit minimalsten Handgelenkbewegungen ein Ausschlagen der Spitze und die "runde" Aktion gibt dem Köder automatisch immer nur ein wenig Anlauf, um dann in die entgegengesetzte Richtung zu schwenken. Die Rolle dient fast nur dem Schnureinzug bei nahezu loser Führung, um den Köder nicht aus seiner Bahn zu zerren. So kann man mühelos "fächern" und der Stickbait läuft schnell side to side, langsam geradeaus, sehr natürlich und ausladend genug, um vom Beutefisch anvisiert zu werden.

Eine harte Rute würde nur zum Flippen des Baits führen. Zwar kann man das ganze ebenfalls bis zur Perfektion erlernen, aber dafür speziell entwickelte Ruten (Steez Lightning z.B.) erleichtern es einem ungemein und sorgen immer wieder für nen ordentlichen Aha-Effekt.
 

tölkie

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Was ist hart, was ist weich, was ist ein Fast Taper oder Fast Aktion? Da das alles nicht genormt ist, könnte man das Gleiche meinen, aber was anderes schreiben. Also nicht ganz so einfach das genau einzugrenzen.

Ich bevorzuge eine schnelle steife Rute mit einer steifen feinen Spitze und einer durch gehenden Aktion. Warum? Erstens komme ich auf Weite. Diese Art des Tapers lädt sich sehr gut auf , nicht über die Spitze, sondern auch aus dem hinteren Teil heraus. Weiterhin stellt so eine Rute/ Blank schnell zurück, es verpufft keine Energie und vor allen Dingen wird weder Wurfweite noch das Animieren des Köders durch ein Nachschwingen behindert. Eine weiche Rute schwabbelt nach und das behindert den sauberen Lauf des Köders. Zudem müssen die Schläge in die Schnur nicht so stark ausfallen, kleine Schläge, dosiert, lassen den Köder gut laufen.

All das ist meine Erfahrung, aber wenn andere anders fischen, mag das auch gut gehen. Aber so würde meine Empfehlung ausfallen …Persönlich kann ich da den Blaas XF Blank als Zweiteiler ins Rennen werfen, da basiert meine Erfahrung drauf. Andere Blankarten haben nicht so gut funktioniert. Möglicherweise stellen aber andere Anbieter nichts Vergleichbares zur Verfügung, da nach wie vor viele keine 58msi HM Carbon Matten in ihren Blanks verbauen, die auch so getapert sind.

Liebe Grüsse Bernd
 

Walstipper

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@dennisrrrr | Danke, dass du so präzise auf meine sehr spezifische Frage eingehst. Ich kann mir zwar noch nicht vorstellen, dass die Aktion hier wirklich hintergründig sein soll, aber ich denke auch, dass so eine Rute kurz und hart sein muss, um überhaupt die nötige Frequenz zu erreichen. Über die Physik hinter den Tapern würde ich hier gern diskutieren.
Das Problem mit Topwater und Taper bzw. Rod Action ist meistens, dass viele (noch immer) nicht kapieren, wie sich ne Rutenaktion bildet. Siehe solche Threads wie "Du brauchst ne straffe Spitze für Gummiköder, ergo eine Rute mit Spitzenaktion (Fast Taper)." Fast Taper heißt aber nix anderes als "Das Spitzenteil der Rute ist nachgiebiger (weniger Power) als das Mittelteil & HT des Blanks." Ergo biegt sich die Spitze und der Rest bleibt eher gerade. Die Leute sind oft nicht in der Lage zwischen "straffer Rute" und "straffe Spitze" zu unterscheiden, weil das Fast Taper korrekter Weise insgesamt als straff aufgeffasst wird (vorallem bei günstigen Ruten).
Umso faster die Rute, desto weniger straff ist in "Rutenrelation" die Spitze (unabhängig der Rückstellkraft). Die Power der Spitze (Nachgiebigkeit) muss dann zur gewünschten Köderführung passen. Und ja natürlich kannst du mit Fast-Taper Topwater angeln, aber oft schluckt die nachgiebigere Spitze die Animation der Köder zu stark. Du kannst dann natürlich ne höhere Rutenpower nehmen, hast dann aber Köder mit Drillingen (in deinem Fall mir PE) und nen giftiges HT das im Drill nicht puffert. Deswegen denke ich dass international eher med-fast oder Regular Taper für Topwater verwendet werden, oft auch mit Nylon.
 
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Rowdy Roddy Piker

Gummipapst
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Was ist hart, was ist weich, was ist ein Fast Taper oder Fast Aktion? Da das alles nicht genormt ist, könnte man das Gleiche meinen, aber was anderes schreiben. Also nicht ganz so einfach das genau einzugrenzen.
Exakt. Deswegen habe ich keine Taper angegeben, sondern nur "weich".
Ich bevorzuge eine schnelle steife Rute mit einer steifen feinen Spitze und einer durch gehenden Aktion. Warum? Erstens komme ich auf Weite
Durchgehende Aktion, da bin ich bei dir. Steife Spitze dagegen ist kontraproduktiv für den Lauf, weil man ständig dagegen steuern muß, was es dem Angler erschwert. Bei weicher, durchgehender Aktion kann man nebenher noch Zeitung lesen, weil der Köder automatisch von side to side läuft.
Stickbaits sind in der Regel extra etwas schwerer, um insbesondere mit Reg/Mod Tapern noch richtig weit rausgeballert zu werden. Probier mal ne Yamaga Blue Current o.ä. von der Stange, da wird deine Meinung vielleicht ne ganz andere.
Weiterhin stellt so eine Rute/ Blank schnell zurück, es verpufft keine Energie und vor allen Dingen wird weder Wurfweite noch das Animieren des Köders durch ein Nachschwingen behindert.
Das Nachschwingen nutzt man, um dem Bait überhaupt erst seine Aktion zu geben. Also ist das -sorry- absoluter Quatsch. Während der Bait in die eine Richtung unterwegs ist, zieht die Schwabbelspitze bereits wieder in die entgegengetzte, gibt ihm aber genügend Spielraum für einen exakt animierten Turn. Dabei wird die Energie nicht verpufft, ganz im Gegenteil. Man hält sie konstant aufrecht, was mas mit einer straffen Spitze nicht funktionieren kann.
Eine weiche Rute schwabbelt nach und das behindert den sauberen Lauf des Köders. Zudem müssen die Schläge in die Schnur nicht so stark ausfallen, kleine Schläge, dosiert, lassen den Köder gut laufen.
Man "schlägt" mit einer "schwabbeligen" Rute ja auch nicht. Erst recht nicht mit einer straffen, denn das bewirkt ja erst das Flippen des Köders. Hin- u. Herfächern, nur die Schnur aufnehmen. Der Bait kommt dann schon von allein zurück. Seichte, kurze und durchgängig schnelle links-rechts Kombinationen, mehr braucht es nicht.
 

tölkie

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Hi @Rowdy Roddy Piker

Danke für deine Meinung und den Erfahrungsaustausch. Ich kann Deine Beschreibung zu fischen gut nachvollziehen. Deine Beschreibung zur Animation passt auch besser als meine, bin da bei dir betreff hin und her führen. Das ist das was ich auch tue.
Es sieht also so aus, dass es doch nicht nur die eine Variante, einen Stickbait zu führen, gibt. Daher macht es für mich auch keinen Sinn eine Yamaga zu testen, es funktioniert ja auf meine Art gut.

LGB
 

Saturday

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Ich glaube, wir sind da einer Sache auf der Spur, die so noch nicht an jeder Ecke im Forum besprochen wurde. Überall liest man, dass die richtige Rute für Walk-the-Dog individuell sei und man einfach ausprobieren solle. Das kann man natürlich machen und fängt dann auch seine Fische mit Stickbaits.

Ich schaffe meine ca. fünf turnarounds in der Sekunde, wenn ich das will. Aber nur für vielleicht drei Würfe hintereinander, bevor die Arme lahm werden und das, obwohl ich nur ganz reduzierte Rutenbewegungen mache, weil die verwendete Rute sehr straff und die Schnurverbindung maximal direkt ist. Bisher hielt ich das für vorteilhaft und die bestmögliche Art für mich, Stickbaits zu führen. Etwas langsamer, also in gewöhnlicher Führungsgeschwindigkeit ist das auch über Stunden kein Problem.

@Rowdy Roddy Piker | Offenbar gibt es noch eine komplett andere Methode, Stickbaits zu führen, die ich noch nicht kannte und damit bin ich bestimmt nicht allein. Deinem Post nach zu urteilen, bringst du den Blank ins Schwingen – ich stelle mir das ein bisschen wie das Tremarellaangeln vor – und der "tanzende" Blank macht dann die Arbeit für dich. Er ist dabei also nicht die klassische Erweiterung des eigenen Arms, mit dem wir den Köder üblicherweise animieren, sondern in deinem Fall animieren wir den Blank der Rute und damit indirekt den Köder. Ich stelle mir das durchaus kräftesparend vor, denn einmal in Bewegung versetzt, schwingt die Spitze an einer weichen Rute von selbst nach und man muss lediglich das Nachschwingen am Laufen halten. Habe ich das so richtig verstanden?

Ich nehme an, dass dafür passende Ruten mindestens ab der Mittelsektion schwabbelig sein müssen. Geht es auch mit vollparabolischen Ruten, wenn sie weich sind, oder hat man damit zu wenig Kontrolle über das Nachschwingen der Rutenspitze? Funktioniert die Technik auch mit harten Ruten, die lediglich weiche Spitzenaktion haben, also z. B. eine Solid Tip? Kannst du ein paar Modelle um 2m Länge (+-10cm) nennen, die du für empfehlenswert hältst? Mich interessiert besonders die ML-Klasse bis ca. 15g WG, denn die meisten meiner Stickies & Pencils wiegen lediglich fünf bis zehn Gramm.
 

dennisrrrr

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Poison Glorious 168ML+ is n Modell - laut Produkttext - speziell zum perfekten Schütteln von so Strolling Baits. Aktion is Regular, Lures 5-21g

Vielleicht gibts noch paar mehr Strolling Ruten mit höherer Power, wenn man mal richtig suchen geht
 

Sascha144

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Am liebsten nutze ich persönlich für Topwaterbaits in der von dir genannten WG-Klasse meine Legit Design Wild Side WSS-67L+.
Der Blank ist nicht der schnellste und recht parabolisch. Da funktioniert die Köderführung fast von alleine. Lediglich auf den letzten 5m vorm Boot/Ufer wird die Animation schwieriger.
Da könnte man sicher nochmal mit Nylon als Hauptschnur nachbessern. Hab da aber aufgrund der allroundigen Nutzung mit anderen Hardbaits und Zikaden / Vibs, PE drauf mit Nylon Vorfach.
Ist echt eine meiner Lieblingsruten weil die Drills aufgrund der tiefen Biegung herrlich sind.
 

Saturday

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Ja, Max.-WG muss echt nicht über 15g hinausgehen, weil ich auch mit den kleinen Baits um 5g relativ weit raus muss. Nutze sogar extra ne olle Thermofusions-PE mit Statio, um ein paar Prozent extra Weite zu bekommen, ohne irre Kraft in die Würfe legen zu müssen. Ne lütte L-Klasse wäre wahrscheinlich zu riskant für die größeren Rapfen, aber ne kräftigere L+ / schwächere ML klingt eigentlich ideal für die Sache. Kork mag ich außerdem am Foregrip auch noch viel lieber als EVA ... Aber die Rute gibt es leider nur einteilig und ich brauche zwingend eine mittig geteilte.

Auch interessant ist die Auswahl des spezialisierten Amis im hochpreisigen Segment und wie er sie begründet (Video mit Timestamp):

Megabass P5 611X Kasumi Six Eleven
Megabass P5 Flyssa 76XS
 
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til

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Ich bevorzuge eine Rute, die "fast" ist, aber vom Wurfgewicht her eher an der unteren Grenze des zumutbaren. Das ergibt für mich den besten Kompromiss zwischen einer gefühlvollen Köderführung und genug Nachgiebigkeit bei Biss und Drill.
 

Rowdy Roddy Piker

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Ich glaube, wir sind da einer Sache auf der Spur, die so noch nicht an jeder Ecke im Forum besprochen wurde. Überall liest man, dass die richtige Rute für Walk-the-Dog individuell sei und man einfach ausprobieren solle. Das kann man natürlich machen und fängt dann auch seine Fische mit Stickbaits.

Ich schaffe meine ca. fünf turnarounds in der Sekunde, wenn ich das will. Aber nur für vielleicht drei Würfe hintereinander, bevor die Arme lahm werden und das, obwohl ich nur ganz reduzierte Rutenbewegungen mache, weil die verwendete Rute sehr straff und die Schnurverbindung maximal direkt ist. Bisher hielt ich das für vorteilhaft und die bestmögliche Art für mich, Stickbaits zu führen. Etwas langsamer, also in gewöhnlicher Führungsgeschwindigkeit ist das auch über Stunden kein Problem.

@Rowdy Roddy Piker | Offenbar gibt es noch eine komplett andere Methode, Stickbaits zu führen, die ich noch nicht kannte und damit bin ich bestimmt nicht allein. Deinem Post nach zu urteilen, bringst du den Blank ins Schwingen – ich stelle mir das ein bisschen wie das Tremarellaangeln vor – und der "tanzende" Blank macht dann die Arbeit für dich. Er ist dabei also nicht die klassische Erweiterung des eigenen Arms, mit dem wir den Köder üblicherweise animieren, sondern in deinem Fall animieren wir den Blank der Rute und damit indirekt den Köder. Ich stelle mir das durchaus kräftesparend vor, denn einmal in Bewegung versetzt, schwingt die Spitze an einer weichen Rute von selbst nach und man muss lediglich das Nachschwingen am Laufen halten. Habe ich das so richtig verstanden?

Ich nehme an, dass dafür passende Ruten mindestens ab der Mittelsektion schwabbelig sein müssen. Geht es auch mit vollparabolischen Ruten, wenn sie weich sind, oder hat man damit zu wenig Kontrolle über das Nachschwingen der Rutenspitze? Funktioniert die Technik auch mit harten Ruten, die lediglich weiche Spitzenaktion haben, also z. B. eine Solid Tip? Kannst du ein paar Modelle um 2m Länge (+-10cm) nennen, die du für empfehlenswert hältst? Mich interessiert besonders die ML-Klasse bis ca. 15g WG, denn die meisten meiner Stickies & Pencils wiegen lediglich fünf bis zehn Gramm.
Erstmal sorry, mein Text fällt lang und nicht unbedingt in richtiger Reihenfolge zu den Fragen aus, hab nebenbei dummerweise Arbeit zu erledigen :sweatsmile:

Ich hab zwar keine Ahnung vom Tremarella-Angeln, aber deine Beschreibung passt perfekt. Ich lasse die Rute für mich arbeiten, nicht umgekehrt. Der Köder animiert sich nahezu allein. Hat halt nen besonderen Faktor, wenn man nicht durchweg überkonzentriert gucken muß, das Einholgeschwindigkeit, Schwingung und Köderführung auch optimal zusammenspielen. Mit der richtigen Kombo klappt das beim ersten Wurf und man hat viel mehr Geschwindigkeitsvariablen, als vielleicht gewohnt. Zusätzliches Plus liegt auch bei leichteren Poppern, die man sonst oft viel zu stark anreißt und damit sämtlicher Effekt verlorengeht.
Ich beiß mir allerdings regelmäßig in den Allerwertesten, wenn ich zur besten Toppizeit wiedermal mit ner anderen Rute unterwegs bin. Ist leider sehr häufig der Fall, da diese Ruten in den meisten Fällen wenig anderes besonders gut können.

Und: Nein, im Endeffekt muß da zwangsläufig gar nix schwabbeln. Die Rute braucht bloß diesen gewissen Flex, den man z.B. von Glasruten kennt. Sprich, bei Zug auf die Schnur geht der Blank durchgängig mit und das Rückgrat beißt erst, wenn auch der Fisch beißt und sich vom Acker machen will. Und, wie erwähnt, Spitzenbetonung wird nicht gebraucht. Im Normalfall sind solche Ruten Voll-, bis maximal semiparabolisch.

Im BC Bereich wären da die verschiedenen Steez Blitz und Lightning Modelle, die MGC 1 macht das auch sehr gut und die 0.5 und LV würd ich auch noch dazuzählen, wobei die schon sehr stark am Härtegradlimit kratzen. Daiwa hat auch mit der Black Label Serie ein paar herausragende Ruten dafür. In neueren Videos von Toshi sieht man ihn sehr häufig mit den Blackys. Yamaga sticht ebenfalls extrem raus, die haben den Vorteil, daß sie wirklich enorm individuell gehandhabt werden können, trotz des teilweise krassen Schwabbelfeelings. Die Teile machen aber gerade deswegen wirklich mächtig Spaß. Da kann ich aber nur für Spinnings sprechen, deren BC's konnt ich bisher leider noch nicht fischen. EG hätte da noch die Super Steed (oder irgendwas anderes mit "S"), wenn ich mich nicht irre, ist in meinem Fall aber Hören-Sagen.
Dobyns hab ich mal hier irgendwo gelesen, hat wohl auch ein paar gute Ruten für den Bereich. So viele kenn ich halt auch nicht, da ich relativ schnell mein persönliches Optimum gefunden habe.
Aber:
Im Prinzip hast du mit so ziemlich jeder (echten) Crankrute auch eine nahezu perfekte Stickbaitrute. Die weiche Aktion, die ja nur zum Einzug der Köder gemacht ist + die Extra-Biegung bei Biss u. Flucht sind quasi 1:1 für beides anwendbar.

Und ja, eine Solid Tip kann in vielerlei Hinsicht ein geeignetes Hilfsmittel sein. Aber damit landet man im Endeffekt wieder bei der von Tölkie beschriebenen Methode, die sich ja auch bewährt und auf die ich ebenso zurückgreifen muß, wenn ich Hammel wieder die falsche Hardbaitrute mitnehme.
Ebenso zählt das auch zu deinen restlichen Fragepunkten, was die Rutenhärte betrifft. Der Fächerbogen wird bei einer ST stark verkürzt, da ja in dem Fall nicht der Blank, sondern nur die letzten paar Ringe die Arbeit übernehmen, wodurch man bei gleichbleibendem Schwingen einen wesentlich engeren und eben auch schneller ausbrechenden Lauf in Kauf nimmt.
Raid, EG und ein paar andere Buden arbeiten aber seit einiger Zeit sehr viel mit/an Toppi-fähigen ST's, da sollte man vielleicht als Interessierter mal vorbeischauen.
 

Saturday

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Danke für die Mühe und den langen Text. Ist ja mal wirklich Neuland für mich. Ich dachte, echt schon viel im Bereich des Spinnfischens zu kennen, aber manchmal stößt man an eine Grenze, fängt an, Bekanntes zu hinterfragen und es tut sich wieder eine kleine neue Welt für einen auf. Habe immer gedacht, dass ich keine Crankbaitrute brauche. Fische kaum Leierköder in steady retrieve und mag auch da den direkten Kontakt von ner straffen Rute. Jetzt bin ich aber bereit, mir mal eine spezialisierte Cranke zuzulegen, weil ich unbedingt deine Art Stickbaits zu führen ausprobieren will. Ich habe aber auch Sorge, dass ich die nicht oft ans Wasser nehmen werde und dementsprechend schwer fällt mir bei diesem Experiment die Investition in etwas Hochwertiges.

Kennst du oder jemand Anderes ein älteres Modell mit den beschriebenen Eigenschaften, das man vielleicht gebraucht für bis ca. 150€ bekommt oder gern auch Neuware aus Korea oder China?
 
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Rowdy Roddy Piker

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Danke für die Mühe und den langen Text. Ist ja mal wirklich Neuland für mich. Ich dachte, echt schon viel im Bereich des Spinnfischens zu kennen, aber manchmal stößt man an eine Grenze, fängt an Bekanntes zu hinterfragen und es tut sich wieder eine kleine neue Welt für einen auf. Habe immer gedacht, dass ich keine Crankbaitrute brauche. Fische kaum Leierköder in steady retrieve und mag auch da den direkten Kontakt von ner straffen Rute. Jetzt bin ich aber bereit, mir mal eine spezialisierte Cranke zuzulegen, weil ich unbedingt deine Art Stickbaits zu führen ausprobieren will. Ich habe aber auch Sorge, dass ich die nicht oft ans Wasser nehmen werde und dementsprechend schwer fällt mir bei diesem Experiment die Investition in etwas Hochwertiges.

Kennst du oder jemand Anderes ein älteres Modell mit den beschriebenen Eigenschaften, das man vielleicht gebraucht für bis ca. 150€ bekommt oder gern auch Neuware aus Korea oder China?
Die Bedenken sind berechtigt :sweatsmile:
Also, meine genannten wirst du in dem Preissegment leider kaum finden. Andere kenn ich halt auch nicht wirklich.
 

Saturday

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Vielleicht gibt's solchen Spezialkram auch nur von den genannten Anbietern. Aber mal sehen, was der Schwarm noch so an Ideen aufbringt.
 

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