@tölkie Das mit den Ersatzteilen in der Automobilbranche ist nicht ganz korrekt
Es gibt heutzutage für den Verbraucher top Möglichkeiten,Du kannst Erstausrüster Qualität selber gut bekommen.Die Frage um den Mechaniker ist viel eher das Ding,gehst Du zur Vertragswerkstatt des Herstellers, zahlst Du mehr.Hast Du nen guten privaten Kontakt oder bastelst selber,kanns sehr günstig werden.
Aber an den Ersatzteilen liegt es da keinesfalls !
Naja,is ja auch egal.Ich verstehe Deine Ausführung,finde trotzdem es darf nicht sein dass egal welches Teil der Rute mehr als 50% einzeln kostet.Das ist in keinem Fall kundenfreundlich,und einfach schlecht kalkuliert vom Hersteller,sry
Ich glaube, da bist DU etwas auf dem falschen Dampfer. Rechne mal das, was die Deiner Meinung nach "günstigen" Erstatzteile in der Automobilindustrie kosten für alle Teile zusammen und wundere Dich, auf welchen Gesamtpreis Du kommst. Da kannst Du aber ein komplett neues Auto drei mal für kaufen. Sooo günstig sind unterm Strich die Ersatzteile nämlich nicht und da verdienen mehrere kräftig dran, was aber auch völlig ok ist. Wir müssen alle irgendwie leben.
Bei ne Angelrute scheint die Rechnung natürlich einfach. Es gibt nur zwei Teile und eines davon darf Deiner Meinung nach nicht mehr als die Hälfte kosten. Ich habe bereits ausgeführt, dass die Material- und Arbeitskosten für ein Spitzenteil eher höher sind, als die für das Handteil. Das ist eine Erfahrung, die man zwangsläufig macht, wenn man Ruten baut.
Ob der HERSTELLER kulant ist, oder nicht, das bleibt ihm überlassen. Im gegebenen Fall ist Nippon-Tackle aber nicht der HERSTELLER sondern der HÄNDLER, der im Normalfall die Teilkosten plus Porto für das Ersatzteil zu tragen hat, sofern der Betroffene die Abwicklung nicht selbst über den Hersteller macht. Zudem kommen auch noch Email, Telefonate und ähnliches. Warum also sollte der HÄNDLER die Ersatzteile verschenken, obwohl selbst Kosten angefallen sind. Und dann womöglich auch noch für einen Zweitbesitzer einer Rute, an dem er nicht einen Cent verdient hat. Auch die Hersteller haben verständlicherweise kein Interesse Kulanz für Zweitbesitzer zu zeigen, da sie ja beim Weiterverkauf ihres Produktes daran auch nicht mehr verdienen.
In der Automobilbranche mag das noch anders sein, da hier auch Verschleißteile Gewinn bringen, solange Originalteile verwendet werden. Aber eine Angelrute hat nunmal keine Verschleißteile. Somit ist jede Garantieabwicklung oder Kulanz für einen Zweitbesitzer, die nicht eindeutig auf einen Materialfehler zurückzuführen ist, ein reines Verlustgeschäft.
Wie gesagt. Ich hatte den Fall mit Fabian selbst und habe, obwohl es mein Verschulden war, nicht ansatzweise den halben Rutenpreis für die Ersatzspitze bezahlt, obwohl er es extra bestellen musste. Somit habe ich hier eine Kulanz erlebt, die definitiv nicht selbstverständlich ist.
Zum Abschluss geben ich noch zu bedenken, dass wir bei vielen Herstellern von Kleinserienproduktion reden. Shimo und anderen fertigen von vielen Modellen riesige Mengen für einen weltweiten Markt. Da lässt sich vom Hersteller leichter mal ein defektes Teil auf Kulanz ersetzen. Gleiches gilt für sämtliche umgesäbelten Ruten (und das sind wohl die meisten). Wenn Du Dir die kleineren Rutenschmieden mit eigener Entwicklung anschaust, die pro Modell vielleicht nur einige hundert oder tausend Stück produzieren, dann sieht die Sachlage schon komplett anders aus. Hier mit pauschalen Forderungen nach Kulanz zu argumentieren, geht einfach am Thema vorbei. Kauf mal eine Fliegenrute von Sage. Da hast Du eine 30-jährige Garantie für den Erstbesitzer (!) egal, wie der Bruch zustande kommt. Aber da wird dann auch im Preis einkalkuliert, dass der durchschnittliche Kunde die Rute in dieser Zeit mindestens ein- bis zweimal kaputt bekommt oder "austauscht". Und fragt Dich noch mal, warum dies rigoros nur für den Erstbesitzer gilt.
Unterm Strich muss man das einfach etwas differenzierter betrachten.
Beste Grüße