Stahl sauber schneiden!

[Heiner]

Nein.

 

[Tactical_Fishing]

Und was ist jetzt die Schlussfolgerung?
Braucht man jetzt so ne spezielle Stahlseil-/Bowdenzug-Zange oder reicht das mit dem Ausglühen?
Ich selber verwende 7x7 Flexonit. Mit dem Ausglühen hat es irgendwie nie geklappt. Ist dann trotzdem aufgetröselt.
Wenn das mit der speziellen Zange wirklich funktioniert bzw. die Endlösung ist, dann würde ich in eine investieren.

 

[Joseph]

Mittlerweile gibt es (u.a. von Canelle) ja so dünn ummanteltes Material, das ich nur noch solches verwende. Hat sich oben genanntes Problem(chen) von selbst erledigt.

 

[Dominikk85]

Was ist denn eigentlich die bessere Lösung, ein Schneider wo die Backen aufeinander drücken wie ein Seitenschneider, oder eine art kräftige Schere wo die schneidflächen aneinander vorbeigleiten.

Es gibt ja beides, die meisten Seitenschneider arbeiten nach Prinzip 1, aber es gibt auch prinzipiell 2

HBM 250 mm Kabelschneider Modell 2

Kabelschneider. Geeignet fr: Stahl-, Kupfer- und Aluminiumkabel. Chrom-Molybdn-Stahl. Zwei Schneidpositionen. Kann mit einer Hand benutzt werden. Vinylbeschichteter Griff. Das Design quetscht das Kabel nicht. Technische Daten des HBM 250 mm Professional Cable Cutter Model 2. Gesamtlnge: 250...

www.real.de

 

[Heiner]

Je dicker das Material, desto weniger eignen sich die Elektronik-Zangen. 7x7 Stahl mit 9kg Tragkraft ist aber noch kein Problen, wenn man nicht gerade besichtigt, die Zange (Knipex rulez) zu vererben. Irgendwann ist sie halt hin, denn diese Zangen sind eigentlich dafür gedacht, beim Bestücken von Platinen meistens Kupfer und nur ab und an auch mal ein Bauteil mit Stahlstiften zu cutten nach dem Löten.

Und nicht bloß die Schneiden sind das Problem, sondern auch das Gelenk zwischen den Backen, denn das ist nicht besonders kräftig ausgelegt. Wenn das mehr Spiel bekommt nach einer Zeit, gibt es natürlich keine sauberen Schnitte bei 7x7-Material mehr.

Wählt man Quetschhülsen mit allzu knappem Innendurchmesser, macht man sich die Sache allerdings schwerer, als sie sein müsste. Zusätzlich zum Anglühen - es wurde oben schon erwähnt - die Enden mit etwas Super Glue dünn überziehen, dann kann gar nichts mehr schief gehen, selbst wenn man mal einen schlechten Tag hat.

 

[Gilberto]

Mein Knipex Kraftseitensschneider schneidet Zigarettenpapier sauber durch und eignet sich selbst für feinstes 1x7.
Diese Elektroknippser sind rausgeschmissenes Geld. Die schließen oft nicht mal bündig Schneide auf Schneide. Hatte schon 2 von Knipex und die waren nach kurzer Zeit durch.

 

[Heiner]

Eigentlich ja. Aber Viele wollen es nun einmal "preiswert". Mit der Zeit wird man da klüger oder auch nicht.

 

[alexp]

Die kleinen Schneider sind für größere Durchmesser natürlich nicht gut geeignet, damit würde ich wohl Stahlvorfächer höchstens bis 20kg schneiden. Wenn die Schneiden nicht bündig sind, kann man sie ein wenig bündig schleifen, nur nicht übertreiben, sonst wird der Spalt von unten immer größer. Der in Post #24 verlinkte Schneider dürfte sich auch für größere Durchmesser deutlich besser eignen. Hier müssen die Schneiden absolut ohne Spiel aneinander entlang gehen.

 

[Heiner]

Persönlich würde ich damit nicht mal 10kg schneiden, aber gut.

 

[alexp]

Bei 11kg Stahl zeigen die Schneiden bei mir keinen Verschleiß, deshalb dürfte noch etwas mehr gehen.

 

[Gilberto]

"Etwas mehr". Doppelter Durchmesser ergibt 4x mehr Material.
Bei mir haben sich auch die Schneiden in kurzer Zeit (Stahl 5-14) abgenutzt. Zusätzlich zum Problem, dass das Gelenk ausnudelt.

 

[Shellmann]

Da sollte man(n) aber noch mal drüber nachdenken!!

Nö

 

[Fischer Hans]

Ich denke ihr habt eure Elektronik Schneider einfach durch zuviel Kraft kaputt gemacht. Ist mir auch schon passiert. Es ist nicht sonderlich schwer die Backen aneinander vorbei zu drücken > das Gelenkt verbiegt und die Backen stehen nicht mehr bündig aufeinander. Das ist feines Werkzeug. Gibt man etwas acht, passiert das nicht.
Egal was man jetzt damit macht, rausgeschmissenes Geld ist so ein Teil in meinen Augen nicht. Genauso wie nen gescheiter, kräftiger Schneider für grobes Zeug.
Für mich ist der kleine ein sehr wichtiges Tool beim Basteln, um zb irgendwo mal ne kleine Ecke oder nen Grat abzuknipsen (bei "weichem" Material). Für mich auch das Beste Tool um normale Jigs mit ner Kerbe zum Skirtbinden auszustatten. Fingernägel abknipsen geht auch super, kommt man schön in die Ecken rein...und feinen Stahl schneide ich damit eben auch, wenn er grad zur Hand liegt. Oftmals schneide ich Stahl oder Titan aber auch einfach mit meiner Spro Lösezange, die hat hinten so ne Schere drin. Die ist quasi unverwüstlich und schneidet Stahl/Mono/PE noch wie am ersten Tag.

 

[Gilberto]

Wie kann man zuviel Kraft beim Schneiden aufwenden?
Entweder es schneidet, oder nicht.

 

[Fischer Hans]

schneidet nicht > drückst mehr > kaputt > schneidet erst recht nicht mehr

 

[Gilberto]

Hab irgendwie rausgelesen, dass es möglich sei stärkeres Material bei richtiger Anwendung längerfristig zu schneiden.
Du hast natürlich Recht. Ich find selbst 5kg Stahl auf Dauer zuviel. Die Schneide ist imo auch nicht so hart wie bei Seitenschneidern.
Für Fingernägel, Plastik, Blei und Garn (Rutenbau) 'n netter Knippser, wenn man denn einen ohne viel Spiel erwischt.

 

[alexp]

Bei meinem Elektro Schneider sind die Schneiden schon vergleichsweise hart, weil auch für Stahl gedacht.
Aber ich will die Dinger in dem Bereich nicht zum besten Werkzeug propagieren.
Wie gesagt, der Schneider und ähnliche wie in Post#24 dürften langlebiger sein und noch sauberer schneiden,
nur würde ich dort gerne eine selbstsichernde Mutter sehen, die nachgezogen werden kann.

 

[Dominikk85]

Haben die Elektronik Schneider denn im dünnen Bereich klare Vorteile? Falls ja könnte man sich ja auch 2 Zangen gönnen, ansonsten kann man sich das ja sparen.

 

[Heiner]

Nun ja, liegt natürlich auch daran, dass ich eher kräfigeres Material schneiden muss. Dafür kommen Elektronik-Cutter eh nicht mehr in Frage.

 

[alexp]

Haben die Elektronik Schneider denn im dünnen Bereich klare Vorteile? Falls ja könnte man sich ja auch 2 Zangen gönnen, ansonsten kann man sich das ja sparen.

Habe noch folgende Kabelschere und damit gerade den 9kg AHF Leitner Filigran geschnitten. Schneidet nochmal etwas sauberer, weil praktisch nichts gequetscht wird. Die ist aber nicht für Stahl gedacht. Auf der anderen Seite ist eine Sicherungsmutter.

https://www.voelkner.de/products/221408/Knipex-95-05-165-Kabelschere-Geeignet-fuer-Abisoliertechnik-Alu-und-Kupferkabel-ein-und-mehrdraehtig-10mm-24mm-3.html

Der weiter oben von mir verlinkte Elektriker Schneider hat angeblich Schneiden mit 64 HRC, das ist schon ordentlich hart und dürfte den fehlenden Verschleiß erklären.