Falls den Thread nochmal jemand ausgräbt und an seinem Spitzenbruch verzweifelt, möchte ich hiermit Hoffnung machen. Bei den gezeigten Bildern handelt es sich um einen Spitzenbruch knapp hinter dem zweiten Ring, wo die Rute noch ziemlich dünn ist.
Zuerst besorgt man sich einen Vollmaterialzapfen (Stück einer Solid Tip, Winkelpickerspitze, Bruchmaterial einer Rute o. Ä.), dessen Steigung optisch ungefähr derer des zu reparierenden Blanks entspricht. Man benötigt ein Stück um 3cm Länge. Dieses schleift man auf der dünnen Seite so zurecht, dass zwei Drittel möglichst stramm in das abgebrochene Spitzenteil hineinpassen. Aber nicht zu sehr drücken, sonst reißt ein Splitterbruch nur noch weiter ein! Gut mit Epoxy verkleben – dazu gibt es Tipps im Rutenbauthread zum Einspleißen einer Solid Tip – und anschließend das Spitzenteil soweit konisch zuschleifen, dass zwei von drei Zentimetern des Zapfens im anderen Rutenteil verschwinden. Auch das Ergebnis wieder gut verkleben und einen optisch sanfteren Übergang schleifen.
Den Übergang drei- bis fünflagig großflächig mit Carbontape umwickeln und mit Epoxy versiegeln. Anleitungen finden sich unter dem Stichwort "Carbon Roving", Videos von Theo Matschewsky auf YouTube sind empfehlenswert, aber als Material halte ich das Tape von Tackle24 für geeigneter und vor allem anwendungsfreundlicher.
Ergebnis je nach Wunsch und optischem Anspruch mit möglichst geringem Materialabtrag glattschleifen und dünn lackieren oder auch nur glatt schleifen oder unbearbeitet lassen. Letzteres bietet sich vornehmlich bei einer sehr sauber gewickelten und optimal dünn versiegelten Tapeschicht an. Biegekurve überprüfen und Spitze dabei auf erwartete Drillbelastung bringen. Wirkt die Rutenaktion ungebrochen und bleibt alles ohne besorgniserregende Geräusche intakt, ist die Reparatur geglückt.