Sind Angelzeitschriften noch relevant?

[Saturday]

Ich finde die Entwicklung der Printmedien eigentlich schade. Sie verlieren kontinuierlich Abonnenten, was die Preise erhöht, noch mehr Werbeanteil in den Zeitschriften zur Folge hat und die Qualität der Artikel gedeiht unter anhaltender Finanzierungsnot auch nicht gerade zum Positiven.

Andererseits bringt die Selbstselektion im Internet eine viel höhere Informationsdichte für den Leser mit sich. Man kann gezielt ansurfen was man wissen will und bekommt gerade in Foren öfter authentische Infos statt vorrangig werbemotiviert geprägte Beiträge. Es ist leider ein kleiner Teufelskreis für die Magazine und sie werden wohl nicht zu alter Größe zurückfinden. Zum Teil ist ihre Lage auch selbstverschuldet, was hier im Thread schon erläutert wurde. Trotzdem vermisse ich journalistisch recherchierte Informationen und redaktionell aufbereitete Texte.

 

[Jazaam]

Von Zeit zu Zeit habe ich Zugang zu einem Readly-Abo, das fast alle Angel-Magazine abdeckt. Es ist ganz nett, ab und zu mal reinzuschauen, aber meistens finde ich nichts, was mich wirklich anspricht. Deshalb würde ich mir auch nie eines kaufen. Das Schweizer Magazin "Petri Heil" finde ich ganz gut, weil meistens etwas Interessantes drin ist und die Bilder einfach schön sind. Ansonsten stimme ich den Leuten hier zu. Das meiste kennt man schon aus dem Forum oder von YT etc.

 

[Allrounder90]

Bei mit sind die nur noch aufm Pot relevant ^^ hab da nen alten Stapel von Opa.

Selber würd ich mir heutzutage keine Zeitschrift mehr kaufen. Zu teuer, zu wenig Inhalt und meist mehr Werbung als alles andere.

 

[PikeDentist]

Ich hab als Jugendlicher, als ich mit dem Angeln anfing, viel Der Raubfisch und selten mal Blinker und F&F gelesen.
Zu dem Zeitpunkt waren meine Zielfische fast nur noch die heimischen Raubfische und Waggler, Feeder und Boilies haben mich so gar nicht interessiert.
Daher waren je nach Ausgabe häufig schon 50% der Ausgabe von Blinker & Co. von Vorneherein ziemlich uninteressant. Denn was der neue Feeder Champion aus England zu seiner neuesten Brassenmontage erzählte, hat mich wirklich nicht die Bohne gejuckt.
Als Anfänger waren zumindest im Raubfisch immer mal wieder, für mich, neue Dinge dabei. Rapfenangeln, Dropshot, Topwater mit Stickbait etc. und man konnte sich die tollen Fische angucken und davon träumen auch mal so einen zu fangen.
Nach und nach kam mit der Angelerfahrung und dem Internet natürlich auch die Möglichkeit gezielt in gewisse Themenkomplexe einzusteigen. Wollte man Genaueres übers Jerken wissen: Youtube, Foren oder Blogs. Passendes Equipment gekauft und ausprobiert.
Und dann irgendwann merkte ich, dass das ganze Medium "Angelmagazin" ziemlich repetitiv wurde und man mit ein bisschen mehr Expertise nicht mehr wirklich viel aus diesem Medium ziehen kann.
Mittlerweile kaufe ich mir nur noch in absoluten Ausnahmefällen eine Ausgabe eines ausgewählten Magazines wenn ein bestimmter Artikel mich catcht oder ich echt Langeweile habe.

 

[timmi]

Ich habe schon lange die F&F abonniert, ist bei mir mittlerweile auch ehr die Lektüre auf dem Thron, allerdings mag ich es auch mal "allround" Berichte zu lesen.
Klar ist mittlerweile viel Werbung und es sind auch Monate wo so gar nix drin ist, was mich anspricht. Dann ist aber auch immer mal wieder nen Artikel dabei der mich dazu motiviert mal wieder ne andere Art zu Angeln auszuführen. Gerne lese ich auch die Reiseberichte ins warme Salzwasser oder ähnliches.
Für mich nach wie vor Lohnenswert.

 

[Saturday]

Verwunderlich ist für mich, dass es kostenfreie Projekte gibt, die ich liebend gern gedruckt erwerben würde.

Z. B. das schon genannte SCALE-Magazin würde ich so gern tatsächlich in den Händen halten oder wenigstens als PDF herunterladen können, statt mich mit der Browser-Anwendung herumschlagen zu müssen. Hat evtl. jemand eine Empfehlung wie man diese Blätterfunktion über die angeknickte Ecke deaktivieren kann? Aufm Handy schaffe ich es gleich gar nicht, überhaupt nur einen zweiseitigen Artikel zu lesen, weil ich beim Zoom-In-Versuch immer versehentlich umblättere.

Dann gibt es noch mehrere Ausgaben dieses kostenlosen Magazins über Rock Fishing, ich glaube komplett von zwei Briten im Alleingang zusammengestellt, welches ich vor über zehn Jahren verschlungen habe und heute noch für hervorragend befinde: https://issuu.com/jerseybassguides/docs/lrf-game-beta6

Warum existiert solch hochwertiges Material komplett kostenlos, während die deutschsprachigen Printmagazine schon rein inhaltlich hinterherhängen? Was läuft da falsch?

 

[AssAssasin]

Ich denke in Deutschland ist die Zielgruppe z.B. von Scale halt digital veranlagt. Print birgt ja heute große finanzielle Risiken.
In UK oder USA, mit einer viel größeren Zielgruppe gibt es ja qualitativ gute Print-Magazine wie z.B. Fallon's Angler oder das Drake Magazine.

 

[Radegast]

Ich war immer ein riesen Fan von Magazinen (auch bei anderen Hobbys). Blinker, RuR, FuF, Raubfisch und auch die eher selten gelungenen österreichischen Versuche begleiteten mich von Beginn an.

Die FuF habe ich später auch einige Jahre abonniert. War für mich irgendwie die qualitativ beste (gemeinsam mit dem Raubfisch).

In Zeiten ohne Internet und YT Tutorials brachten mache Artikel einem gefühlt oder wirklich weiter. Spannend Beiträge und schöne Bilder taten das Übrige. Früher wusste ich, wenn ich einen Artikel wieder brauchte, meist genau in welcher Ausgabe der versteckt war. Irgendwie vermisse ich auch diese Zeiten. Aber aktuell holen mich die Magzine so gar nicht mehr ab.

 

[mar_cel_mo]

Ich habe noch ein Raubfisch Abo, werde dieses allerdings voraussichtlich auch kündigen. Man muss ehrlicherweise sagen dass leider nicht viel Neues/ Unbekanntes geschrieben steht und aufgrund der Erscheinungstermine die meisten Sachen schon im Internet aufbereitet wurden (der BA ist ja auch extrem schnell bei neuem Tackle, welches Rig grade total en vouge ist etc).

Leider gelingt den Printmedien der zusätzliche Internetauftritt nur sehr mäßig. Ich habe das Abo eigentlich nur noch wegen der Videos auf Parey Go und ein wenig aus Nostalgie bzw weil ich Print generell mag. Aber der Mediaplayer und die gesamte Parey Go App ist einfach extrem unhandlich. Hinzu kommt dass alles etwas später eh auf YouTube übertragen wird.
Schade eigentlich…