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Dahartl

Echo-Orakel
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Die wesentliche Frage ist allerdings die nach der Schnurkapazität. Besonders viel geht nicht auf die 150er Spule der Bantam MGL.

Und bei 80g-Baits reißt eine zu dünn ausgelegte Geflochtene wie nix bei jedem "besseren" Fehlwurf mit Schnurklemmer. Macht wenig Sinn, da mit Rollen von knapper Spulenkapazität zu arbeiten. Das ist der eigentlich bedenkenswerte Einwand gegen eine Bantam MGL auf einer 3oz-Rute.

Ohne das wäre die Bantam MGL locker dafür geeignet, denn sie ist kaum weniger rigide gebaut wie eine 200er Calcutta Conquest.

Zu bedenken ist allerdings noch, dass eine allzu knapp bemessene Spulenkapazität in dieser Gewichtsklasse auch die erzielbaren Wurfweiten merklich beeinträchtigt, wenn man mit angemessen kräftiger Schnur arbeiten will.

Und nicht zu unterschätzen ist, wenn man auch mit druckvolleren Baits arbeiten will (Spinnerbaits, Crankbaits), dass bei einer kleineren Rolle für gleichen Schnureinzug eine höhere Übersetzung fällig wird als bei einer größeren Rolle. Das kann u.U. unkomfortabel werden mit besagten druckvollen Baits.

Oder um es in "Stroft GTP R-Währung" zu sagen: Dafür sind die Varianten mit 11kg oder gar 14kg Tragkraft angesagt, wenn man auf Nummer sicher gehen will. Und da wird es mit einer Bantam MGL schon arg eng. Die ist eher was für eine Stroft GTP R bis 9kg, welche gut zu einer 2oz-Combo passt.

Auf einer 3oz-Rute ist eine 200er Rolle indessen die bessere Wahl. Möglichst "light" um jeden Preis ist in dieser WG-Klasse schon nicht mehr angesagt, weil das zu viele schlechte Kompromisse bei den anderen wesentlichen Faktoren nach sich zieht.

Wer vom Light-Fischen kommt, glaubt natürlich, dass möglichst wenig Gewicht, etwa in Gestalt einer kleinen Rolle, das wesentlichste Kriterium sein müsse. Aber das ist ein Trugschluss und wird um so zweitrangiger, je höher man auf der WG-Leiter nach oben kraxelt.



Danke dir für deine Antwort, von diesem Standpunkt aus, geb ich dir vollkommen Recht! :)
 

Dahartl

Echo-Orakel
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wa
Darum geht es auch nicht. Aber hochklassige Geflochtene lassen sich lange auf der Rolle halten. Deswegen spule ich bei Neufüllungen immer um die 150m auf meine Rollen, um beim (mehrfachen) Wenden der Schnur mittels etwas mehr Unterfütterung den uvermeidlichen Verlust an Schnurlänge auszugleichen.

Zu weiteren Gründen, warum die Bantam MGL an einer 3oz-Rute allenfalls zweite Wahl ist, siehe oben.


Was wäre deiner Meinung nach die beste Alternative im 30-80g Köderbereich, wenn man in etwa <300 Euro landen möchte? :)
 

Heiner

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Was "die Beste" ist, hängt vor allem von den Baits ab, die man zu fischen gedenkt mit der betreffenden Combo.

Im Falle meiner 3oz-Crankbait-Combo habe ich mich für eine 2014 Calcutta Conquest 201 (Schnureinzug 60cm, Übersetzung 4,8:1) entschieden.

Tailwalk.jpg

Im Falle meiner 3oz-Swimbait-Combo hingegen ist es eine 2015 Calcutta 201HG (Schnureinzug 78cm, Übersetzung 6,2:1) geworden.

Expride.jpg

Als relativ große Round Profiles mit entsprechend großem Getriebe zeichnen sich diese Rollen durch eine relativ niedrige Übersetzung bei vergleichweise hohem Schnureinzug aus, was mir sehr zusagt für den Stiefel, den ich fische. Diese Rollen liegen preislich allerdings über dem genannten Limit, sind aber nach meiner persönlichen Meinung "die Besten" für ihren jeweiligen Zweck, sonst hätte ich sie nicht gekauft.

Sicherlich tun es aber auch andere, wenngleich etwas weniger robuste 200er Rollen, von Shimano zum Beispiel eine Curado 201K, die es, je nach Bedarf, in drei verschiedenen Übersetzungen gibt. Und wenn man es doch etwas robuster und wohlmöglich auch noch "salzwasserfest" will, kann man eine TranX 201 in Erwägung ziehen.

Die beiden anderen bekannten Hersteller bieten natürlich ebenfalls gut geeignete Rollen, aber ich habe nun einmal einen Shimano-Bias und kaufe daher nichts anderes mehr.
 
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Heiner

BA Guru
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Das Gehäuse.


Ich würde wahrscheinlich die Curado K kaufen, wenn ich weniger ausgeben wollte.
 

Heiner

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Yep, das Getriebe ist ebenfalls etwas robuster, dito die Bremse.

Da das aber in der hier in Frage stehenden WG-Klasse kaum eine Rolle spielt, würde ich, vor die Wahl gestellt, wohl eher eine Curado K kaufen und die mit ein paar Zusatzlagern ein bisschen aufpeppen, wenn es was unter 300 Öcken sein soll.

Außer wenn ich in Brack- oder Salzwasser fischen wollte, dann würde ich die 200er TranX kaufen, auch wenn die mich im Gegensatz zu ihren größeren TranX-Geschwistern nicht so sehr überzeugt.

Schade allerdings, dass es keine 200er Bantam gibt, dann würde meine ausgeprägte Präferenz für die 200er Calcutta Conquests wohl ein bisschen wackeln.
 
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DRUcando

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Eine 200er Bantam fehlt definitiv im Shimano Sortiment. Sehr sehr schade ist das.....
 

Heiner

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Ja, sicher auch eine gute Wahl, für die einiges spricht, Aber dann kommen wir langsam schon in Bereiche, wo eine Rolle mit Assist Stopper (Backup Pawl) fällig ist.
 

pike_on_the_fly

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Ja, sicher auch eine gute Wahl, für die einiges spricht, Aber dann kommen wir langsam schon in Bereiche, wo eine Rolle mit Assist Stopper (Backup Pawl) fällig ist.

Angenommen Shimano erhört unser Hoffen und bringt irgendwann eine 200 oder gar 250er Bantam, dann wird die kleine Klinke sicher nicht fehlen ;)
 

Heiner

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Yep, das wollen wir hoffen. Aber wie auch immer, Shimano hat in den letzten Jahren wieder an Boden gewonnen mit vielen exzellenten Produkten, das muss man schon sagen. Wenn es noch mehr werden, habe ich nix dagegen.
 
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derbob

Echo-Orakel
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Mal ganz kurz,
Assist Stopper (Backup Pawl)
Was ist das und was bewirkt das bzw. warum ist das so wichtig?
 

Heiner

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Wird auch als Backup Pawl bezeichnet, da es sich um eine zusätzliche Rücklauf-Sperre zum A/R Bearing handelt.

Hier, siehe den roten Pfeil, der Assist Stopper der 2018 Calcutta Conquest 301A:

Pawl.jpg

Der Assist Stopper greift in das unter dem Getriebe liegende Ratchet.

Ratchet.jpg

Vor der Einführung des A/R Bearing war ein Pawl die einzige Rücklaufsperre, behaftet mit einem merklichen Spiel ("Backlash"), bevor das Pawl griff und den Rücklauf unterband mit einem vernehmlichen Klacken. Die Firma AVET, die Hochlast-Multis für den Meeresbereich fertigt, bestückt ihre Rollen noch heute so und verzichtet ganz auf ein zusätzliches A/R Bearing, auch gern als "unendliche Rücklaufsperre" bezeichnet von den Herstellern, da sie kaum oder gar kein merkliches Spiel hat, wenn sie greift.

In kleineren Multis und BC-Rollen bis zur 200er Größe sind in aller Regel keine Backup Pawls eingebaut, sieht man von einigen Ausnahmen wie zum Beispiel den Daiwa Ryogas oder den 200er Shimano Ocea Conquests ab.

Aber ab der 300er Größe, die höheren Belastungen standhalten können muss, sind meistens welche eingebaut. Denn A/R Bearings können unter hoher Belastung (und/oder auch bei großer Kälte) versagen und sogar zerstört werden.

Ein negatives Beispiel ist die Daiwa Luna 300L, der ein Backup Pawl fehlte und die in der US-Musky-Szene dafür bekannt war, dass das A/R Bearing öfter mal ausgetauscht werden musste, da defekt geworden.

Rollen mit Backup Pawl sind neben den oben schon genannten zum Beispiel die ABU Toros, die Shimano TranX-Serie, die Calcutta Conquests ab der 300er Größe, die 300er und 400er Daiwa Lexa und die Okuma Komodo in ihren beiden Formaten.

Von Belang für Leute, die mit Bigbaits auf Hecht oder mit schwerem Gerät auf Waller fischen und Wert auf höchstmögliche Zuverlässigkeit und Robustheit ihrer Rollen legen, weil hier viel höhere Belastungen auftreten können als im "normalen" Angelbetrieb.
 
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SlidyJerk

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Wird auch als Backup Pawl bezeichnet, da es sich um eine zusätzliche Rücklauf-Sperre zum A/R Bearing handelt.

Hier, siehe den roten Pfeil, der Assist Stopper der 2018 Calcutta Conquest 301A:

Anhang anzeigen 102589

Der Assist Stopper greift in das unter dem Getriebe liegende Ratchet.

Anhang anzeigen 102590

Vor der Einführung des A/R Bearing war ein Pawl die einzige Rücklaufsperre, behaftet mit einem merklichen Spiel. Die Firma AVET, die Hochlast-Multis für den Meeresbereich fertigt, bestückt ihre Rollen noch heute so und verzichtet ganz auf ein zusätzliches A/R Bearing, auch gern als "unendliche Rücklaufsperre" bezeichnet von den Herstellern, da kaum oder gar kein merkliches Spiel hat, wenn es greift.

In kleineren Multis und BC-Rollen bis zur 200er Größe sind in aller Regel keine Backup Pawls eingebaut, sieht von einigen Ausnahmen wie zum Beispiel den Daiwa Ryogas oder den 200er Shimano Ocea Conquests ab.

Aber ab der 300er Größe, die höheren Belastungen standhalten müssen, sind meistens welche. Denn A/R Bearings können unter hoher Belastung (und/oder auch bei großer Kälte) versagen und sogar zerstört werden.

Ein negatives Beispiel ist die Daiwa Luna 300L, der ein Backup Pawl fehlte und die in der US-Musky.Szene dafür bekannt war, dass das A/R Bearing öfter mal ausgetauscht werden musste, da defekt geworden.

Rollen mit Backup Pawl sind neben den oben schon genannten zum Beispile die ABU Toros, die Shimano TranX-Serie, die Calcutta Conquests ab der 300er Größe, die 300er und 400er Daiwa Lexa und die Okuma Komodo in ihren beiden Formaten.

Von Belang für Leute, die mit Bigbaits auf Hecht oder mit schwerem Gerät auf Waller fischen und Wert auf höchstmögliche Zuverlässigkeit und Robustheit ihrer Rollen legen, weil hier viel höhere Belastungen auftreten können als im "normalen" Angelbetrieb.
Wenn man 2-3 Mal beim Hechtangeln erlebt hat, wie die A/R Rücklaufsperre einer Rolle versagt hat (einfach durchgerutscht), ist man froh mit der Ryoga und der TranX noch Rollen mit solchen Reserven zu besitzen. :)
 
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derbob

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@Heiner
Super, vielen Dank für deine Zeit und die ausführliche Erklärung. Zum Glück hab ich ne 300er Lexa :D
 

Heiner

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Yep, mit der bist du bestens bedient, denn die Lexa hat alles, was nötig ist für eine 300er Rolle.

Die Daiwa Luna 300L war an sich eine gute und grundsolide Round Profile mit synchronisierter Schnurführung und wäre durchaus eine günstigere Alternative zur Shimano Calcutta TE gewesen, wenn Daiwa nicht den Fehler gemacht hätte, das Backup Pawl einfach wegzulassen aus unerfindlichen Gründen. Das war leider Mist.

Im Gegensatz zur 2018 Calcutta Conquest 301A war die Luna 300L übrigens deutlich breiter. Dadurch war zwar die Ergonomie merklich schlechter, aber der Vorteil einer breiten Spule ist, dass sich bei weiten Würfen der Schnureinzig per Kurbelumdrehung weniger deutlich reduziert als bei Rollen mit schmaler Spule. Einer der unvermeidlichen Zielkonflikte bei der Rollenkonstruktion.

Aber damals waren solche Rollen noch nicht mit solch hoher Übersetzung und hohem Schnureinzug konstruiert wie heute, so dass eine möglichst breite Spule den besseren Kompromiss abgab.
 
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derbob

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Ich bin ja noch ganz neu auf dem 100g+ Gebiet. Hab mir hier viel angelesen und gegoogelt. Ende vom Lied war ne Catapult oder Dentist Cast mit ner 300er Tranx oder Lexa. Bin dann bei ner Dentist (gebraucht hier im Forum) und ner Lexa gelandet. Bis jetzt soweit ganz Ok, fehlt halt noch ein bisschen Eingewöhnung mit den dicken Schlappen. Momentan Experimente ich noch mit meiner Vorfachkombi, Geflecht - FC oder Momo (Länge 0,5 bis 1m , Stärke 0,50 / 0,60) oder ganz Ohne - Titan. So hat man immer was zutun ;)
 

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