Tja,
in jungfräulichen Gewässern zu angeln oder ein Gewässer für sich allein zu haben, dürfte für die meisten nur ein Traum bleiben. Hier im Ruhrgebiet ein Gewässer zu finden mit einem "erträglichen Angeldruck", ist eine Illusion. Selbst in McPomm oder Schleswig Holstein mit seinen großen Wasserflächen sind Gewässer mit geringem Befischungsdruck dünn gesäht. Denn was ist eigentlich "geringer Befischungsdruck"? Hartmuth Geck beschreibt auch dazu ein zwei Beispiele in seinem Buch. Danach reicht in manchen Gewässern zu bestimmten Zeiten ein einmaliges Befischen schon aus. Wer als erster die neu "zugereisten" Fische in einem Winterlager befischt, fängt grandios. Der Zweite und jeder Nachfolger ist dann nur noch ein Verlierer am Wasser.
Vielleicht müssen wir Angler uns darauf einstellen, das Fische doch "schlauer" oder leichter konditionierbar sind, das sie ein bessereres "Gedächtnis" haben, als uns die Wissenschaft lehrt. Das liegt nicht daran, daß die Herren Wissenschaftler keine Ahnung haben, sondern daran, daß für einen wissenschaftlichen Beweis die äußeren Bedingungen und Faktoren genau definiert sind. Das lässt sich am Wasser aber nicht so einfach bewerkstelligen und umsetzen, weil die Faktoren zu mannigfaltig sind und sich nicht gezielt alle ausschliessen bzw. eliminieren lassen. Letztlich verändert schon die Beobachtung das System.
Was bleibt uns Anglern? Ich werde wahrscheinlich im Kopf noch beweglicher werden müssen. Behagt mir nicht wirklich. Ich muß Vorgehensweisen und Techniken öfter ändern oder abwandeln. So wird denn so manche Angeltour ein Testlauf werden und nicht ein Angelgang mit alter Technik und alten ehemals bewährten Ködern. Neues auszuprobieren macht manchmal Spaß, es ist aber auch immer etwas Unbehagliches dabei, weil es neu und eben unbekannt ist. Vielleicht werde ich mich mal demnächst von meiner alt bewährten Power Pro verabschieden, denn lauter dürften nicht viele Schnüre sein.
Petri, Dietmar