Scheuchwirkung farbiger Schnüre

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Le Toque

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Hallo in die Runde,

hat sich hier schon jemand Gedanken darüber gemacht, ob eine neonleuchtende schwimmende Fliegenschnur für die Fische genauso stark oder genauso wenig wahrnehmbar ist wie eine unauffällig grüne oder weisse Schnur? Ist eine Scheuchwirkung im klaren, ruhigen Wasser denkbar oder schon beobachtet worden?
 

smion

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Hallo in die Runde,

hat sich hier schon jemand Gedanken darüber gemacht, ob eine neonleuchtende schwimmende Fliegenschnur für die Fische genauso stark oder genauso wenig wahrnehmbar ist wie eine unauffällig grüne oder weisse Schnur? Ist eine Scheuchwirkung im klaren, ruhigen Wasser denkbar oder schon beobachtet worden?
Ja, Fliegenschnüre haben teils eine große Scheuchwirkung. Deshalb sind sinkende Fliegenschnüre in der Regel auch braun oder sogar schwarz, dies soll die Scheichwirkung unter Wasser minimieren. Beim Fischen mit Schwimmschnur lässt sich die Scheuchwirkung am besten mit verlängertem Vorfach bzw. Auch mit blasseren Farben reduzieren. Ich Fische gerne Schnüre in gräulichem Grün. Gibt mittlerweile von fast allen Herstellern Schnüre in unauffälligen Farben.
Ich empfinde aber die von der Schnur ausgehende Scheuchwirkung bei Leerwürfen vor allem an stärker befischem Strecken als am ausgeprägtesten. Da ist die Farbe oft eher zweitrangig
 
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Le Toque

Twitch-Titan
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Interessant. Ich habe den Eindruck die meisten Fliegenfischer geben der Farbe der Schnur eine untergeordnete bis irrelevante Rolle.
Man hört oft alle Schwimmschnüre erscheinen von unten betrachtet schwarz. Wenn dem so wäre könnte man ja z.B. auch immer und überall mit schwarzen Trockenfliegen fangen, andere Farbtöne wäre überflüssig.;)
 

smion

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Interessant. Ich habe den Eindruck die meisten Fliegenfischer geben der Farbe der Schnur eine untergeordnete bis irrelevante Rolle.
Man hört oft alle Schwimmschnüre erscheinen von unten betrachtet schwarz. Wenn dem so wäre könnte man ja z.B. auch immer und überall mit schwarzen Trockenfliegen fangen, andere Farbtöne wäre überflüssig.;)
Ich glaube schon,dass dies gerade in klaren Gewässern durchaus eine Rolle spielen kann.
Ich nehme lieber ne unauffällige Schnur, da ich dabei einfach ein besseres Gefühl habe... Wie bei fast allem,gibt es aber auch hier mehr als 2 Meinungen.
:blush:
 

barschzanker

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ich hab auch ein paar schnüre mit gedeckten farben. hab da noch vom fangen keinen unterschied gemerkt. ich schneider mit beiden varianten ;) allerdings find ich knallige schnüre zu.m fischen selber besser, weil bessee zu sehen grad wenn richtung dämmerung geht, mit den gedeckten seh ich öfter garnicht wo mein wurf gelandet ist
 

Dominikk85

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Interessant. Ich habe den Eindruck die meisten Fliegenfischer geben der Farbe der Schnur eine untergeordnete bis irrelevante Rolle.
Man hört oft alle Schwimmschnüre erscheinen von unten betrachtet schwarz. Wenn dem so wäre könnte man ja z.B. auch immer und überall mit schwarzen Trockenfliegen fangen, andere Farbtöne wäre überflüssig.;)
Imo spielt die schnurfarbe nur eine geringe Rolle, denn idealerweise sollte die Schnur den Fisch eh nicht überwerfen, wobei das platschen da vermutlich fast schlimmer ist als die dicke Schnur.
 

Le Toque

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Imo spielt die schnurfarbe nur eine geringe Rolle, denn idealerweise sollte die Schnur den Fisch eh nicht überwerfen, wobei das platschen da vermutlich fast schlimmer ist als die dicke Schnur.
Bei der Meerforellenfischerei mit Streamer und Co. in der oft glasklaren Ostsee werden ständig Fische überworfen, das bringt diese Angelei halt mit sich.
Meist werden auch farbige Intermediate Schnüre benutzt, die dann eintauchen und teils direkt auf Höhe der Fische schwimmen. Da verstehe ich die Hersteller und deren Einstellung zu dem Thema nicht ganz: Es gibt die farbigen, meist in hellen Blautönen oder leicht Grünlich, aber es werden gleichzeitig auch transparente Schussköpfe hergestellt. Ist man sich da am Ende selber nicht sicher und überlässt die Entscheidung dem Angler?
 

fishing honk

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richtig. Die Entscheidung wird dem Angler überlassen - wer fängt hat Recht.

Sowohl bei der Fliegenfischerei als auch bei den von mir betriebenen anderen Angelarten habe ich bisher keinen (negativen) Einfluss der Schnurfarbe feststellen können. Wobei ich selbstredend "neon" nun nicht bevorzugt einsetze. Vermenschlicht sagt das... was mir ins Auge fällt dürfte auch die Fische erschrecken. Merkwürdigerweise fangen aber Köder (auch Fliegen) in Schockfarben... ich nehme an, da ist agressives "Verbeißen" einer der Gründe für den Hak-Erfolg.

so long
 

Dominikk85

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Ich vermute es kommt immer auch auf die Bedingungen an. Bei vielen Bedingungen dürfte es egal sein, aber ich will nicht ausschließen das es Bedingungen geben kann wo es entscheidend sein kann.

Bezüglich warum sind schwimmschnüre auffälliger als sinkschnüre denke ich es liegt auch daran dass Objekte zur hellen Wasseroberfläche hin oft eher schwarz erscheinen (siehe Foto im gegenlicht) während der fisch auf die sinkschnur gegen das dunkle Ufer blickt und eine leuchtende sinkschnur da auffälliger wäre. Das ist aber nur Theorie, keine Ahnung ob das wirklich so ist.
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Vielleicht wäre hier eine Transparente schwimmschnur interessant die von oben nicht das Sonnenlicht blockt. Habe ich aber bisher nur als intermediate gesehen.
 

hemingway

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Wie schon erwähnt erscheint die Schwimmschnur von unten betrachtet, je nach Sonnenlicht, mehr oder weniger schwarz und kann m. M. nach vernachlässigt werden.
Was jedoch viel schlimmer ist, sind die Relfexionen bei den Leerwürfen. Als Taucher habe ich das selbst mit einem Freund getestet. Je nach Trübung des Wassers bzw. des Sonnenstandes, sieht man Unterwasser richtige Blitze.
 

LenSch

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Sinkschnüre sind, soweit ich weiß, dunkel, aufgrund der enthaltenen Tungstenpartikel welche nicht eingefärbt werden können/sollen. Die RL sind ja meist wieder farbig.
Viel entscheidender als die Farbe, ist darauf zu achten, die Fische nicht zu überwerfen, ein sauberes Ablegen der Schnur (kein Platschen) und das richtige Vorfach.
Ansonsten wie @hemingway schon schrieb, Reflexionen und Schatten der Leerwürfe sind definitiv nicht zu vernachlässigen!
 

Tactical_Fishing

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Zu diesem Thema kann ich das Buch "Die Forelle und die Fliege" empfehlen. Die Autoren hatten sich schon in den 70ern die Frage gestellt, was und wie Forellen unter Wasser wirklich sehen. Es gibt ein extra Kapitel zum Thema Schnüre, einschließlich Unterwasseraufnahmen (aber leider in Schwarz-Weiß).
Farbige Schnüre stellen kein Problem dar. Der Fisch sollte ja eh nicht die Schnur sehen oder? Farbige Schnüre sind recht hilfreich die Schnur besser zu sehen und damit die Drift besser abzuschätzen. Kann beim Menden sehr nützlich sein.
Von Schnüren mit klarer Spitze halte ich überhaupt nichts. Die brechen eher noch das Sonnenlicht und leuchten wie ne Neonlicht-Röhre. Flip Pallot, einer der godfather of saltwater fly fishing, sieht das genau so und hat sich kritisch über den Trend der klaren Schnüre ausgesprochen. Er hat sogar mit Airflo zusammen eine Salzwasserschnür in leuchtenden Orange raus gebracht, da er so auf dem Flat besser weiß wo sich seine Fliege in Relation zu den anvisierten Fischen befindet. Mit durchsichtigen, nicht wahrzunehmenden Schnüren bist du quasi blind.
 

hemingway

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Schönes Thema über das man super diskutieren kann. Aber wer sagt uns, wie das Gehirn des Fisches die Farbinformationen des Auges umsetzt.
 

Le Toque

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Na ja farbige Schnüre sind bezogen auf den Lebensraum des Fisches auf jeden Fall unnatürlich. Klar ziehen farbige Köder die Fische mitunter an, wohl eher als ein punktueller Reiz, aber eine Leine wirkt vielleicht eher als Barriere . Das Fuchteln mit einer dünnen, langen Anglelrute über dem Wasser wird von flach stehenden Fischen auch wahrgenommen und ist ja auch nicht gerade fangfördernd..
 

StephenFly

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Jau interessantes Thema, da ich beim Fliegenfischen sehr viel auf Sicht Angel kann ich zumindest ein bisschen eigene Beobachtungen mit rein bringen. Ich selber bin für die Art angelei bei Schwimm und Intermediate Schnüren auf klare komplett umgestiegen. Das macht schon einen Unterschied, gerade bei den sichträubern wie Wolfsbarsch uns Forelle. Den Döbeln scheint das nicht so wichtig zu sein und auch Barben juckt es wenig. Ein größeres Problem stellt da der Schattenwurf der Schnüre da, sprich bei Sonne von oben. Da ist es egal wie bunt oder klar ne Schnur ist. Schatten ist ganz schlecht, da reicht manchmal sogar schon das dickere Ende des Vorfaches.

Zander Nachts finden bunte Schnüre auch nicht so dolle bei mir. Da konnte ich schon mehrfach erleben wie sie quasi unter der Schnur abtauchen und weiter vorne weiter Jagen. Da dürfte sich diese gegen den Abendhimmel "gut" abzeichnen. Da hilft tatsächlich die klare Schnur, also zumindest mir. Sind ja nur eigene beobachten, beim nächsten kann das keine Rolle spielen. Allerdings Zeichnen sich meine Zander Stellen auch durch glatte Wasseroberfläche und relativ viel Helligkeit aus. Das wird sicher mit rein spielen.
 

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