Rute gebrochen - Wie bestimme ich neues WG?

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Hangel

Echo-Orakel
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Hallo - mir ist vor ein paar Monaten meine A-TEC Crazee Zander Game S862MH mit WG 7-35 gr und einer Länge von 259 cm gebrochen.
Dabei ist mir die Spitze auch noch ins Wasser gefallen und in den Tiefen verschwunden.

Meine Frage ist jetzt, ob man irgendwie das WG neu bestimmen kann, wenn ich einen neuen Spitzenring aufsetze, oder ob man das rein über das testen neu bestimmen muss?
Wenn über testen, gibt es dabei dann Ansätze wie man am besten testet? Neu gebaute Ruten müssen ja auch irgendwie eingeordnet werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich sie dann weiter als schwere Zanderjigge nutzen kann und schätze sie mal neu auf 15-60 gr... rein vom Gefühl.

Danke schon mal!
 

nicki_sanchez

Angellateinschüler
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Moin
Hatte ähnliches mal erlebt
Da hat sich Schnur um den Spitzenring gelegt und beim Auswerfen machte es Knack
Müsste eine Balzer Shirasu gewesen sein (gucke nachher mal nach) und war mein Favorit auf Barsch
Nach Reparatur war die Rute zu Straff auf Barsch
 

tölkie

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Warum sollte sich das WG einer Rute erhöhen, wenn vorne ein paar Zentimeter fehlen. Die Aktion wird anders, aber der Blank als solches wird doch jetzt nicht stärker. Der Eindruck ist trügerisch, weil der Flex fehlt.
 

Muehe

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Kürzen bis kurz über den 2. Ring, den Ring runter und passenden Endring drauf. Gucken ob du sie für irgendwas missbrauchen kannst, aus eigener Erfahrung bringt es aber nichts. Solidtip lohnt sich nicht wirklich bei dem Preis.
 

Hangel

Echo-Orakel
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Okay, bzgl. des WG war es dann ein Trugschluss von mir... ihr habt recht, klar ändert sich dann die Aktion.
Vielleicht kann ich sie dann als leichte Hechtrute vom Belly nutzen, da ist die Aktion nicht ganz von großer Bedeutung finde ich.
 

backlash63

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Okay, bzgl. des WG war es dann ein Trugschluss von mir... ihr habt recht, klar ändert sich dann die Aktion.
Das ist hier im Forum mal heiß diskutiert worden. Weiß aber nicht mehr wo und wann...
Meiner Meinung nach ändert sich sehr wohl das Wurfgewicht - wie auch die Aktion. Ist nur wenig von der Spitze weg, dann kaum und ggf. irrelevant. Aber je mehr fehlt, desto mehr geht eine Barschrute in eine Zanderute in eine Hechtrute in eine Bootsrute über. Die Aktion mag immer beschissener werden, aber das WG steigt.
Das Ganze ist ein Kontinuum. Ob man es für erheblich hält oder vernachlässigen will, muss jeder selbst entscheiden.
 

Frank69

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Pauschal zu sagen das sich das WG ändert ???
Nach unten ändert es sich sehr wohl, man kann dann die leichten Gewichte nicht mehr so wie gewohnt werfen da die Spitze sich nicht mehr so aufladen tut.
Nach oben, ich kann jetzt mehr werfen, ist für mich ein Trugschluss. Der Blank, als Ganzes, ist für das WG ausgelegt, auch die Steckverbindung, welche im ungünstigsten Fall Schaden nimmt, wenn man meint jetzt mehr werfen zu können.
Die Aktion ändert sich mit Sicherheit. Da es eine 2,59m lange Rute ist sollten die 5cm „verschmerzbar“ sein, könnte eine gute Rute für Wobbler ergeben.
Einen passenden Spitzenring montieren und einfach mal probieren. Als Ersatzrute taugt sie immer noch.
 

Lukasss

Echo-Orakel
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wenn man sich einen Blank mal vereinfacht als einen horizontalen Stab vorstellt, der an der Spitze durch einen Köder belastet wird, sollte sich das Wurfgewicht schon verändern, wenn ein Teil der Spitze fehlt. Einfach, weil der Hebel ein anderer ist.
Angenommen, der angespannte Angler, der jede Sekunde mit einem Biss rechnet, greift seine Rute genau am Ende vom Foregrip richtig fest (nennen wir das mal Einspannung) - dann bestimmt sich das Moment an der „Einspannung“ als Kraft (Ködergewicht) * Hebelarm (Rutenlänge zwischen Spitze und Festhaltung). Und aus der Querschnittsform und den Materialeigenschaften des Blanks ergibt sich ein „Grenzmoment“, oberhalb dessen der Blank rein rechnerisch versagen würde.
Ist die Rute nun um einen Betrag X kürzer durch einen Bruch, kann ein größeres Gewicht angehangen werden um das selbe Moment zu erreichen, da der Hebelarm kürzer wurde.

Hierbei gehts jedoch explizit nur um einen Bruch des Blanks, nicht um Wurfeigenschaften (die werden definitiv leiden). Weiterhin sind viele Dinge unberücksichtigt, unter anderem die Mitwirkung anderer Ringe und die Durchbiegung der Rute. Aber wenn man das Wurfgewicht tatsächlich als maximal zu werfendes Gewicht verstehen will, sollte sich das schon erhöhen.
 

Saturday

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@Hangel | Was hier schon richtig gesagt wurde, will ich gern noch einmal zum Verständnis auf den Punkt bringen. Dein Max.-WG wird nicht höher, jedoch steigt dein Min.-WG. Kurz: Der WG-Bereich wird enger.

35g kannst du weiterhin werfen, wenn das vorher ging, aber bei 7g wird sie sich noch nicht aufladen. Du kannst also 10g, 12g, 15g, etc. ausprobieren und schauen, ab welchem Gewicht du auf akzeptable Weite kommst. Das ist dann die untere Grenze.

Es gibt auch Messverfahren anhand der Biegekurve (z. B. https://www.solitip.com/15grad-power-vermessung.html), die aber für Spinnruten unüblich sind und sich aufgrund großer Aktionsbandbreite bei Spinnruten nicht ganz linear aus dem Fliegenfischen übertragen lässt wie man vielleicht annehmen mag. Für den Hausgebrauch bist du mit Testwürfen besser dran, insofern du keine Vergleichsdatenbank mit den Biegekurven anderer selbst vermessener Spinnruten zur Verfügung hast und eine Art Messvorrichtung bräuchtest du ja auch dafür.
 

backlash63

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Ein Blank ist für ein bestimmtes Wurfgewicht aufgebaut, das ist richtig. Verkürze ich die Spitze, harmonisiert das alles nicht mehr miteinander. Natürlich kann dann auch eine Steckverbindung brechen, wenn man ein zu hohes Gewicht benutzt. Aber darum geht's ja gar nicht. Ich könnte ja auch eine antike Voll-Glasfaserrute nehmen und einkürzen - da bricht dann gar nix. Das Prinzip bleibt aber dasselbe: das Wurfgewicht, das eine Rute in der Lage ist zu händeln, erhöht sich. Oder anders: es braucht mehr Wurfgewicht um die Rute aufzuladen.
Ob es der Blank an sich aushält, hängt vom Modell/Material ab. Und ob es Sinn macht, das entscheidet das persönliche Gefühl.
 

Saturday

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Der Blank wird aber überladen sein und die Energie nicht freigeben, die man in ihn setzt, nur weil sich der Aufbau verändert. Also in dem angegeben Beispiel vom TE werden sich 40g nicht plötzlich hervorragend werfen lassen, wenn sie zuvor die Rute überlastet haben.

Ich habe mehrere eingekürzte Ruten hier und auch schon selbst neue Spitzen eingespleißt und verglichen. Grob vereinfacht kann man sagen, dass sich je nach Aktion der Rute ein unterschiedlicher Teil des Blanks (Spitze, vorderes Drittel, Mittelteil, oder ganzer Blank) auflädt und dieser Teil hat seine jeweilige Powergrenze. Heißt nicht, dass er danach gleich bricht, aber er ist dann überladen und gibt die kinetische Energie nicht mehr vernünftig frei, was in unbrauchbaren Wurfweiten resultiert.
 

backlash63

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Der Blank wird aber überladen sein und die Energie nicht freigeben, die man in ihn setzt, nur weil sich der Aufbau verändert. Also in dem angegeben Beispiel vom TE werden sich 40g nicht plötzlich hervorragend werfen lassen, wenn sie zuvor die Rute überlastet haben.

Ich habe mehrere eingekürzte Ruten hier und auch schon selbst neue Spitzen eingespleißt und verglichen. Grob vereinfacht kann man sagen, dass sich je nach Aktion der Rute ein unterschiedlicher Teil des Blanks (Spitze, vorderes Drittel, Mittelteil, oder ganzer Blank) auflädt und dieser Teil hat seine jeweilige Powergrenze. Heißt nicht, dass er danach gleich bricht, aber er ist dann überladen und gibt die kinetische Energie nicht mehr vernünftig frei, was in unbrauchbaren Wurfweiten resultiert.
Ja, da stimme ich dir zu. Das Ganze harmonisiert nicht mehr miteinander, wird grob und unhandlich, die Performance leidet. Und ich würde auch niemanden dazu raten, bei einer abgebrochene Rute (ab einer wirklich relevanten Länge des Bruchstücks) auf's Ende einen Spitzenring zu setzen und einfach für eine höhere Wurfgewichtsklasse zu nutzen - obwohl es ginge. Das ist für mich auch schon aus ästhetischen Gründen ein No-Go.
 

Stev

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Hallo - mir ist vor ein paar Monaten meine A-TEC Crazee Zander Game S862MH mit WG 7-35 gr und einer Länge von 259 cm gebrochen.
Dabei ist mir die Spitze auch noch ins Wasser gefallen und in den Tiefen verschwunden.

Meine Frage ist jetzt, ob man irgendwie das WG neu bestimmen kann, wenn ich einen neuen Spitzenring aufsetze, oder ob man das rein über das testen neu bestimmen muss?
Wenn über testen, gibt es dabei dann Ansätze wie man am besten testet? Neu gebaute Ruten müssen ja auch irgendwie eingeordnet werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich sie dann weiter als schwere Zanderjigge nutzen kann und schätze sie mal neu auf 15-60 gr... rein vom Gefühl.

Danke schon mal!
Mir is mit genau der gleichen Rute das selbe passiert. Hab damals auch einen neuen Spitzenring rauf gemacht um sie danach als Zander Jigge zu benutzen. Muss aber ehrlich sagen das sie seid dem nur sehr selten am Wasser war, weil es halt doch nicht das Ware ist.‍:(
 

Stev

Belly Burner
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Wenn du die Rute wirklich gerne gefischt hast.Lohn es sich eventuell ein Ersatzteil bei nippon Takle zu ordern.
 

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