Ich gebe auch mal meinen Senf dazu. Ich habe gute 10 Jahre fast ausschließlich auf Karpfen geangelt, da kommt man zwangsläufig auch mit den asiatischen Kollegen in Berührung.
Generell kann man sagen, dass Graskarpfen relativ unabhängig von der Wassertemperatur sehr empfindlich beim Handling sind. Die verausgaben sich eigentlich immer bis sie fast tot sind. Je wärmer das Wasser desto schlimmer ist dieses Verhalten. Ein schnelles Handling außerhalb des Wassers inkl. Abhakmatte ist deswegen essenziell. Bitte kommt auch nicht auf die Idee einen Graser einzusacken oder in Weightsling erholen zu lassen, diesen Stress überleben die Fische häufig nicht.
Wenn man einen Graser mit Selbshakmontage hakt, ist der Drill zu Beginn recht unspektakulär und der Fisch lässt sich häufig wie eine sehr schwere Brasse einkurbeln.
Das ändert sich relativ schlagartig, sobald die Fische merken, dass es flach unter den Flossen wird. Wer die Bremse hier zu weit geschlossen hat, hat eigentlich schon verloren.
Anständiges Gerät würde ich hier schon voraussetzen. Je nach Größe der Graser (ich kenne Gewässer mit Fischen jenseits der 30kg Marke) sollte sich das aber von selbst erklären.
Die Fische mögen und brauchen definitiv warmes Wasser, deshalb fängt man sie meistens auch erst, wenn das Wasser im späten Frühjahr warm wird. Vorher läuft der Stoffwechsel auf Sparflamme, weil die Fische aus Asien kommen und dort eigentlich bei Temperaturen deutlich ü 20°C leben.
Sobald das Wasser warm ist, können die Kollegen sehr große Mengen Partikel (Hartmais, Weizen, Hanf, etc.) aber auch Boilies verdrücken. Bei großen Fischen sprechen wir hier von mehreren kg/Tag. Das soll aber keine Einladung sein mit der Schubkarre zu füttern.
Da die Fische anders fressen als unser gemeiner Karpfen (der Köder wird durch das andere Maul eher aufgepickt als eingesaugt), funktioniert ein aufgepoppter Köder meistens deutlich besser, weil der Fisch diesen viel leichter aufnehmen kann. Auch konzentriertes Füttern hat sich bei mir als erfolgreicher herauskristallisiert, was man beim normalen Karpfen eher nicht machen würde.
Beim Abhaken hatte ich zumindest mit einer Selbsthakmontage keine Probleme und brauchte auch keine Zange oder Knippex.
Mit der Oberflächenangelei habe ich keine praktische Erfahrung, deswegen spare ich mir Tipps.