Nabend Männers,
wir sind natürlich dran geblieben an der Idee und ich will euch das Endergebnis nicht vorenthalten.
Vllt hilft es irgendjemandem irgendwann mal weiter.
Vorab der Kahn ist wie erwähnt wirklich schon alt und wir wollten da jetzt keine 1000€ reinstecken um ihn schick oder protzig zu machen, sondern es ging uns wirklich nur um den praktischen Nutzen.
Also los gehts:
Als Material für das Castingdeck haben wir eine Siebdruckplatte genommen. Für die meisten sicherlich nichts neues, diese Platten sind wetterfest und werden u.a. zum beplanken von Kfz Anhängern oder als Bohlen im Gerüstbau eingesetzt.
Durch die wasserfeste Beschichtung und die rutschfeste Oberfläche also genau das richtige.
Hier findet ihr noch ein par Infos dazu:
https://expresszuschnitt.de/Siebdruckplatte-Preis
Wir haben die Platte im Toom (Maße 2500x1250 mit 21mm Stärke) für 100€ besorgt.
Nun ging es ans Zuschneiden. Wir wollten die Platte so zuschneiden, dass sie genau auf der Gusskante, die ringsum an einer Anka verläuft, und auf der vorderen Sitzfläche aufliegt. Zum Asumessen eignet sich am besten ein Bandmaß mit dem man, im Gegensatz zum Zollstock, in der Wölbung der Anka sauber anlegen kann. Wir haben alle 10cm einen Messpunkt gesetzt und diese anschließend auf unsere Platte übertragen.
Zum Aussägen eignen sich entweder Handkreis- / oder Stichsäge.
Durch die leicht nach Innen gewölbte Form der Anka wird die Platte jetzt aber noch nicht perfekt passen. Wir haben mit Trennjäger und Fächerscheibe deshalb die aufliegende Kante so lange angefast bis die Platte perfekt auflag.
Die Platte liegt jetzt also schonmal drin, uns gefiel allerdings nicht das diese sich noch leicht durchbog wenn wir drauf standen. Aus diesem Grund haben wir aus Restbalken noch eine Unterkonstruktion zusammen geschraubt die die Platte in der Mitte stützen soll.
Kleiner Tipp: Wenn ihr beim Messen oder ausprobieren der Plattform im Boot stehen wollt und Angst habt das sich der Kiel eindrücken könnte, legt euch links und rechts neben den Kiel ausreichend starke Balken auf den Boden. So ist der Kiel in der Luft und der Kahn hat eine breitere Auflagefläche. So kann nichts passieren. (auf einem der folgenden Bilder noch zu sehen)
So die Plattform war erst einmal fertig, die ein oder andere Idee hatten wir aber noch..
Wir wollten uns noch ein par Hilfsmittel schaffen um das Haken lösen und ggfs vermessen der Fische schneller und einfacher zu machen. Dazu haben wir uns aus dem Bootsbereich 2 Edelstahlösen, und aus dem Baumarkt eine kleine PVC Platte besorgt.
Die Ösen haben wir vorne an der Ruderbank angeschraubt um Lösezange und Rachensperre einen festen platz zu geben und diese nicht immer suchen zu müssen wenn alles mal drunter und drüber geht. Desweiteren können wir an den Ösen die Ruder anschließen und so einen kleinen Diebstahlschutz gewährleisten. (wer was klauen will der schafft das auch, jede herrgestellte Verbindung ist lösbar)
Auf die PVC Platte habe ich mithilfe eines Lineals und eines wasserfesten Eddings eine Messskale aufgebracht. Diese reicht jetzt von 0-50cm. Also perfekt für unsere Heiß geliebten Barsche und natürlich auch die Mindestmaße für Hecht und Zander. Die PVC Platte habe ich dann noch mit wetterfestem Bootslack gestrichen (mal sehn wie lange der Klarlack hält).
Die Pvc Platte haben wir dann in Nähe der Zangenhalterung auf die Siebdruckplatte aufgeschraubt und fertig ist der Abhakplatz.
Als letztes wollten wir noch einen Platz, an dem wir unsere Ruten aufbewahren können. Wenn diese quer im Boot liegen ist die Gefahr mit einem Fehltritt eine zu zerbrechen doch recht hoch. Also haben wir uns folgendes überlegt...
Wir haben als erstes mit einer handelsüblichen Bohrkrone für Steckdosen, Löcher in die Rückbank gebohrt.
in diese wird dann wie oben schon zusehen ein dünnes Abwasserrohr eingesetzt und mit Gfk Matten und speziellem Kleber verklebt.
Natürlich würde die Luftkammer des Bootes jetzt mit Regenwasser voll laufen. Dafür gibt es aber passende Deckel zu kaufen, zu Preisen im Centbereich. Die in den Rohren sitzende Gummidichtung haben wir entfernt weil uns das Deckel entnehmen dann zu schwer ging. Der Deckel hält trotzdem dicht. Falls die Luftkammer doch mal z.B. durch ein Leck voll laufen sollte haben wir uns auch etwas einfallen lassen um das wasser los zu werden. Natürlich könnte man sagen die Rohre sind unten offen und auf den Kopf gestellt läuft das Wasser doch gut ab. Stimmt. Aber wir haben die Rohre so lang wie möglich gelassen um auch etwas Stabilität rein zu bekommen und somit würde nur das bisschen Wasser ablaufen was über den Rohren steht.
Also haben wir aus den jeweils letzten beiden Rohren mit der Trennscheibe eine Aussparung rein geschnitten. So kann auch der letzte Tropfen Wasser sauber abgelassen werden.
Siehe Bild:
Auf den Bildern sind schon die Glasfasermatten zu sehen..
Die Matten und der dazugehörige Zweikomponenten Kleber sind handelsüblich im Baumarkt erhältlich und werden eigentlich benutzt um Bootsreparaturen durchzuführen.
Um die Rohre auch wirklich wasserdicht zu verkleben, haben wir uns aus den Matten erst einmal einen passenden Kreis ausgeschnitten. Diesen einmal gefaltet und mit einer Schere drei Schnitte in die Mitte gesetzt. Jetzt kann man die Matte sauber über die eingesetzten Rohre ziehen.
Jetzt den Kleber anmischen (Mischverhältnis Härter und Kleber steht auf der Verpackung) und mithilfe eines Pinsels auftupfen.
Der Pinsel kann danach in den Müll den kriegt keiner mehr sauber