Das ist einfach eine Frage der Routine. Als ich anfing, größere Baits zu probieren, kamen mir schon popelige 100g furchtbar viel vor. Als ich mich an die gewöhnt hatte und nicht mehr als furchtbar schwer empfand, kamen mir 150g furchtbar viel vor. Heute werfe ich Dinger um die 200g so, wie ich früher 40g-Baits geworfen habe.
Got the idea? Sicher gibt es eine Grenze, wo es anfängt, richtig unangenehm zu werden, aber die sehe ich mittlerweile ein gutes Stück jenseits von 300g.
Die Frage ist eher, wie effektiv das dann noch ist mit einer Wurfangel. In den meisten Gewässern sind solche Brocken schlicht unnötig überdimensioniert, und von guten Wurfweiten kann damit überhaupt keine Rede mehr sein. Sowas fische ich nur an bestimmten, mehr oder weniger eng begrenzten Strukturen, wo die Wurfweiten nicht so wesentlich sind. Aber ganz sicher nicht, um damit im Freiwasser Strecke zu machen.
Meine am meisten gebrauchten Ruten zum Wurfangeln im Freiwasser der hiesigen Seen sind die St.Croix LEM86HF (8oz) und vor allem die Big Dawg (12oz) von der gleichen Firma. Da kann sich dann jeder seinen Reim darauf machen, wo ich hier die Grenze ziehe bei den Wurfgewichten. Außerdem sind alle Freiwasser-Baits auf einigermaßen brauchbare Wurfweiten selektiert (um die 40m bei guten Bedingungen), was bedeutet, dass ein erheblicher Teil der auf dem Markt angebotenen Modelle von vorn herein ausscheidet mangels akzeptabler Aerodynamik.
Meine beiden schwersten Combos mit 16oz bzw. 20oz maximalem WG fische ich nur in Schweden oder auf dem Großen Plöner See, sonst nicht. Denn die betreffenden Gewässer sind ausgesprochen strukturreich und haben exzellent Bestände. Da brauche ich dann immer eine gewisse Eingewöhnungszeit, aber nach dem ersten Tag, der nicht so schön ist, geht es nach und nach immer besser. Und am Ende des Urlaubs kommen mir die heimischen 300g-Baits auf einmal ganz leicht vor.
Aber nach der langen Winterpause fange ich zunächst deutlich leichter an, um wieder Training zu kriegen; 300g (geschweige denn mehr) sind dann erst einmal zu viel für ein gewisses Weilchen, die kommen später in der Saison dran.