• Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Alpinestars

Twitch-Titan
Registriert
3. April 2023
Beiträge
74
Punkte Reaktionen
64
Alter
40
Ort
Isenbüttel
Hallo zusammen,

ich möchte euch einen kurzen Überblick über unsere Tour geben. Vorab, leider habe ich im Urlaub mein Handy geschrottet und kann "vorerst" nicht auf meine Fotos zurückgreifen... Sorry. Aber auf dem Insta Kanal von Smartguiding findet ihr Fotos und Videos von mir und vielen anderen.

Am 04.04. starteten wir unsere Reise von Deutschland über Frankreich nach Spanien, mit den Pyrenäen als unserem ersten Ziel. Für den Tourauftakt habe ich eine Guidingtour bei Smartguiding (Laura und Marco) gebucht. Marco besorgte mir im Vorfeld eine Angellizenz für Aragon und hätte mir auch eine für Katalonien organisiert, aber die hatte ich bereits selbst organisiert. Außerdem kümmerten sich Marco und Laura vor Ort um die speziellen Lizenzen. Ich kann das Guiding nur wärmstens empfehlen – beide sind super freundlich und haben uns zu wunderschönen Gewässern und großartigen Angelmöglichkeiten gebracht.
Da meine Reise nicht nur dem Angeln diente, sondern ich auch mit meiner Familie unterwegs war, gaben sie uns zusätzlich wertvolle Tipps zu Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten. Da ich durch das Wohnmobil nicht so flexibel war, haben sie uns sogar vom Campingplatz abgeholt und wieder zurückgebracht.
Hier findet ihr den YouTube-Kanal von Laura und Marco: Smartguiding
Ich konnte in den klaren Gebirgsflüssen wunderschöne Zebraforellen fangen, die für einen spannenden Drill gesorgt haben. Ich würde diese Erfahrung jederzeit wiederholen!

Das Angeln abseits der Wallercamps gestaltet sich wirklich kompliziert. Man benötigt nicht nur die Grundlizenzen für Katalonien und Aragon, sondern auch spezielle Lizenzen für viele andere Gewässer, die man ohne einen Guide oder einen Ansprechpartner – gerade am Ebro – kaum erreichen kann. Die Grundlizenzen gelten für das Meer und für „freie Gewässer“. Allerdings ist es vor Ort oft schwierig zu bestimmen, welche Gewässer tatsächlich als „frei“ gelten.
Ich habe im Vorfeld das spanische Fischereiamt kontaktiert und schnell eine Antwort erhalten, aber konkrete Informationen zu den Seen in Spanien konnte mir niemand geben. Oft gibt es zwar Schilder an den Ufern von Flüssen oder Seen, aber die Kontaktdaten für die Lizenzen fehlen häufig.
Besonders herausfordernd wird es, wenn man sein eigenes Boot oder, wie ich, ein Kajak mitführt. Spanien kämpft mit einer invasiven Art der Zebramuschel. Daher dürfen Boote, Kajaks über 2,50 m und auch Belly Boote mit Motor nur mit einer speziellen Che-Nummer und einer vorherigen Desinfektion des Fahrzeugs erfordert, ins Gewässer. Diese Zulassung gilt zudem nur für das jeweilige Gewässer oder den entsprechenden Flussabschnitt. Das bedeutet, selbst wenn man sich den Aufwand macht, bekommt man ohne eine erneute Genehmigung in einem anderen Gewässer keine Erlaubnis. Die Beantragung einer solchen Che-Nummer kann mehrere Tage bis Wochen in Anspruch nehmen und eine Stelle bzw. Möglichkeit zur Desinfektion müsst ihr euch auch suchen. Selber machen geht leider nicht.

Nach den Pyrenäen setzten wir unsere Reise zum Ebro fort und machten Halt am Camping Port Massaluca. Da ich, wie bereits erwähnt, mit meiner Frau und den Kindern unterwegs war, blieb mir leider nur das Angeln am Abend. Daher habe ich kein Boot gemietet, und da ich mit dem Kajak, wie zuvor erklärt, nicht auf das Wasser durfte, blieb mir nur das Angeln vom Ufer aus.
Trotz der Einschränkungen konnte ich einige hervorragende Zander fangen, mit einer durchschnittlichen Größen von etwa 65 cm, sowohl auf Wobbler als auch auf Gummifische. Das Angeln vom Land ist zwar etwas eingeschränkt, aber dennoch lohnenswert.
Ein wichtiger Hinweis: Die Grenze zwischen Katalonien und Aragón verläuft mittig im Fluss und wird auch gelegentlich kontrolliert. Das bedeutet, dass man für beide Seiten eine Angelkarte benötigt, insbesondere wenn man mit einem Boot angeln möchte. Zudem gelten auf den verschiedenen Seiten unterschiedliche Regelungen in Bezug auf Nachtangeln und die Verwendung von Köderfischen, was die Sache nicht gerade einfacher macht.

Der nächste Stopp war das Ebro-Delta. Der Campingplatz bot ein Schwimmbad (teilweise beheizt) sowie einen riesigen Spielplatz, was ihn ideal für Kinder machte. Und für alle Interessierten: Hier kann man auch Flamingos beobachten!

Anglerisch gesehen lief es mit Kunstködern vom Kajak leider nicht gut. Auch bei den Einheimischen war wenig bzw. nichts mit Kunstködern zu sehen; sie fingen ihre Fische eher mit Naturködern, die sie vom Boot aus mit Grundblei anboten. Diese Fische waren auch keine kleinen Exemplare, aber ich konnte nicht genau erkennen, um welche Art es sich handelte, da sie zu weit weg waren. Für Friedfischangler gibt es jedoch viel zu erleben. Am Abend saßen einheimische Angler am Ebro und fingen große Barben.

Unsere Reise führte uns dann an die Mittelmeerküste, zurück in Richtung Frankreich. Hier hatte ich einige Kontakte zu kleinen Barracudas, die leider nicht blieben oder verloren gingen, weil sie in Plastiktüten schwammen. Das Mittelmeer ist wirklich voll mit Kunststoff, was sich beim Angeln besonders bemerkbar macht, da die transparenten Plastikteile ständig am Köder hängen bleiben. Es ist erschreckend, wie viel Müll im Wasser zu finden ist.

Insgesamt war es eine nette Abwechslung zu unseren Reisen in die skandinavischen Länder, denen ich jedoch weiterhin treu bleiben möchte. Wir hatten durchschnittlich 20 Grad, teilweise sogar über 25 Grad.

Im Juli geht es wieder für drei Wochen mit dem Wohnmobil nach Norwegen. Wenn die Kinder mitspielen, planen wir bis zu den Lofoten zu fahren.

Bei Fragen, gerne Melden ;)

Kleiner Nachtrag: Was mir wirklich sehr negativ aufgefallen ist, sind teilweise die Angelstellen vom Land in der Umgebung der Wallercamps. Es sah teilweise so aus, als befindet man sich auf einer deutschen Autobahnraststätte. Die Plätze waren voll mit Müll und überall wurde hingeschissen, es war wirklich ekelhaft. Habe noch nie so ekelhaft Angelplätze gesehen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Alpinestars

Twitch-Titan
Themenstarter
Registriert
3. April 2023
Beiträge
74
Punkte Reaktionen
64
Alter
40
Ort
Isenbüttel
Falls wer Interesse hat, dass spanische Fischereiamt "oder was auch immer das ist" hat mir bzgl. meiner Anfrage eine Karte geschickt, auf der man sehen kann, welche Abschnitte des Ebros aber auch anderer spanischer Flüsse als "frei Gewässer" gelten, also mit den reinen Grundlizenzen befischbar sind. Leider sind hier keine Seen hinterlegt. Hierbei handelt es sich um die katalonische Seite.
Link zu den freien Gewässer Katalonien "Flüsse"

Link zur aragonischen Angellizenz https://www.aragon.es/-/licencias-de-caza-y-pesca#anchor1
Link zur katalonischen Angellizenz https://agricultura.gencat.cat/ca/ambits/medi-natural/pesca-continental/llicencia-permisos/
 
Zuletzt bearbeitet:

Oben