Das Crankbait-Angeln auf Hecht kann je nach Gegebenheiten durchaus erfolgreich sein.
Erst mal zum Hecht:
Generell kann sich der Hecht in der gesamten Wassersäule aufhalten und dort frisst oder ruht er auch. Wo sich die meisten Hechte aufhalten, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem die Jahreszeit, die Wassertemperatur, Wassertrübung, der Sauerstoffgehalt, das Sicherheitsbedürfnis, die Deckung , Strömung (falls vorhanden) und das Nahrungsangebot.
Also zusammengefasst, der Hecht ist dort wo er aktuell die Besten Lebensbedingungen findet und das kann durchaus auch ab und zu auch hart am Grund sein.
Wenn der Hecht nicht gerade aktiv auf auf das Fressen eingestellt ist, ist es umso wichtiger, dass der Köder in seine durchaus nur kurze Angriffsdistanz gelangt. Daher stimme ich der These vom „zu flach fischen oder hoch überfischen“ nicht immer zu.
Ein Hecht im aktiven Jagdmodus, der den „Kill-Schalter“ umgelegt hat, steigt durchaus auch mal einige Meter in der Wassersäule auf, um Beute zu schlagen. Wenn man jedoch den Hecht als einzelnes Individuum im Verlauf eines Tages betrachtet, ist dies oft nicht der Fall, denn die meiste Zeit sind die Hechte eher passiv eingestellt – aber deswegen keineswegs unfangbar, wenn der Köder nahe genug ran kommt.
So nun zu den Crankbaits:
Crankbaits setze ich je nach Jahreszeit (meist über die Sommermonate), Gewässerbeschaffenheit und den vorherrschenden Bedingungen sehr gern zügig geführt, gezielt zum Hechtangeln ein. Crankbaits sind gute Suchköder, um schnell viel Wasserfläche abzusuchen und je nach Modell auch unterschiedliche Tiefen der Wassersäule oder den Gewässergrund zu erreichen.
Für flaches Wasser mit Kraut eignen sich flachlaufende Cranks wie der Salmo Fatso, für etwas tieferes Wasser mit Kraut Modelle wie der Hybrida B-1. Allerdings bevorzuge ich beim Angeln über Krautfeldern zu 95 % andere Ködertypen.
Sehr gerne fische ich Cranks hingegen schnell geführt in oder durch (Futterfisch) Schwärme, die sich an der Oberfläche zeigen oder im Mittelwasser befinden (Bootsangler mit entsprechender Technik zur Lokalisierung sind hier klar im Vorteil). Es ist oft zielführend, die Lauftiefe des Cranks so zu wählen, dass dieser im unteren Bereich oder sogar unterhalb des Schwarms läuft. So trifft man auf die meist darunter lauernden, oft aktiven Räuber und erhält deren volle Aufmerksamkeit.
Wenn ich die Hechte hart am Grund vermute – entweder aufgrund ihrer Passivität oder weil sie sich gerade auf Krebse oder am Grund fressende oder verweilende Beutefische eingeschossen haben – fische ich gerne tief laufende Cranks mit einer langen Tauchschaufel hart am Grund. In diesem Fall werden die Cranks dann hart am Grund geschrubbt. Ebenfalls sehr effektiv kann das „Sweepen“ hart am Grund sein (im Prinzip eine Stop-and-Go-Führung). Dabei wird ein schwimmender Crank über eine Strecke von 2-3 Metern über den Grund geschrubbt, kurz stehen gelassen wodurch dieser aufreibt und dann wieder angezogen.
(Edit)
Diese Techniken nutze ich nicht häufig, aber immer dann, wenn sie meines Erachtens nach unter den gegebenen Bedingungen Sinn ergeben. So konnte ich in den letzten Jahren einige, darunter auch sehr große Hechte, sowie tolle Beifänge in Form von Barschen, Zandern und Welsen fangen, an denen ich sonst vermutlich vorbeigeangelt hätte.