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Fuchur

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Genau das. Dieses "hechte rauben nicht nach unten, weil äh, die gucken ja hoch lol" ist auch erst in den letzten Jahren populär geworden wie es mir scheint;
Das sehe ich genauso. Als das Jiggen mit Gummifisch populär wurde hat man ja auch überall gelesen wie wichtig die Absinkphase ist und dass man den Gufi mit Grundkontakt jigt. Das habe ich jahrelang erfolgreich gemacht - an einem Baggersee mit 8-10 m Tiefe wohlgemerkt...
Das Drachkovic System wird auch am Grund präsentiert und fängt Hecht...
 

eastside

Finesse-Fux
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Hallo zusammen
Mein Gewässer ist in etwa 3 bis 4 Meter tief. Nun möchte ich mir Crankbaits zulegen , um auf Hecht zu angeln. Würdet ihr einen Crankbait kaufen, welcher tiefer als 4 Meter taucht? Man liest, dass der Crankbait beim einleiern den Boden mit der Schaufel berühren soll. Was empfiehlt ihr mir?
Danke im Voraus für eure Hilfe
hol dir einen Hybrida K3 in gewünschter Farbe, kostet nicht die Welt, läuft auf ca 2m, passt also für dein Gewässer und der K3 fängt Hechte. Stumpf durchkurbeln und ab und zu mal ne kleine Pause einlegen
 

Cybister

BA Guru
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Oder den Hybrida C4BT in der Tiefläuferversion, der packt 3m, wenn unbedingt notwendig. Grundsätzlich haben die grossen Tauchschaufeln der Tiefäufer den angenehmen Nebeneffekt, dass die Haken nach hinten/oben zeigen, bei Feindkontakt wie Ästen oder Steinen ist die Wahrscheinlichkeit des sofortigen Verlusts ein wenig reduziert.
Bottom Bouncing wie von manchen propagiert, bereitet mir körperliche Schmerzen, fühle mich da einfach nicht wohl. Einen 15+ Euro Crank bewusst in die Struktur zu rammen ist nichts für mich.
 

D.Wo

Echo-Orakel
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Das Crankbait-Angeln auf Hecht kann je nach Gegebenheiten durchaus erfolgreich sein.

Erst mal zum Hecht:

Generell kann sich der Hecht in der gesamten Wassersäule aufhalten und dort frisst oder ruht er auch. Wo sich die meisten Hechte aufhalten, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem die Jahreszeit, die Wassertemperatur, Wassertrübung, der Sauerstoffgehalt, das Sicherheitsbedürfnis, die Deckung , Strömung (falls vorhanden) und das Nahrungsangebot.
Also zusammengefasst, der Hecht ist dort wo er aktuell die Besten Lebensbedingungen findet und das kann durchaus auch ab und zu auch hart am Grund sein.

Wenn der Hecht nicht gerade aktiv auf auf das Fressen eingestellt ist, ist es umso wichtiger, dass der Köder in seine durchaus nur kurze Angriffsdistanz gelangt. Daher stimme ich der These vom „zu flach fischen oder hoch überfischen“ nicht immer zu.

Ein Hecht im aktiven Jagdmodus, der den „Kill-Schalter“ umgelegt hat, steigt durchaus auch mal einige Meter in der Wassersäule auf, um Beute zu schlagen. Wenn man jedoch den Hecht als einzelnes Individuum im Verlauf eines Tages betrachtet, ist dies oft nicht der Fall, denn die meiste Zeit sind die Hechte eher passiv eingestellt – aber deswegen keineswegs unfangbar, wenn der Köder nahe genug ran kommt.

So nun zu den Crankbaits:

Crankbaits setze ich je nach Jahreszeit (meist über die Sommermonate), Gewässerbeschaffenheit und den vorherrschenden Bedingungen sehr gern zügig geführt, gezielt zum Hechtangeln ein. Crankbaits sind gute Suchköder, um schnell viel Wasserfläche abzusuchen und je nach Modell auch unterschiedliche Tiefen der Wassersäule oder den Gewässergrund zu erreichen.

Für flaches Wasser mit Kraut eignen sich flachlaufende Cranks wie der Salmo Fatso, für etwas tieferes Wasser mit Kraut Modelle wie der Hybrida B-1. Allerdings bevorzuge ich beim Angeln über Krautfeldern zu 95 % andere Ködertypen.

Sehr gerne fische ich Cranks hingegen schnell geführt in oder durch (Futterfisch) Schwärme, die sich an der Oberfläche zeigen oder im Mittelwasser befinden (Bootsangler mit entsprechender Technik zur Lokalisierung sind hier klar im Vorteil). Es ist oft zielführend, die Lauftiefe des Cranks so zu wählen, dass dieser im unteren Bereich oder sogar unterhalb des Schwarms läuft. So trifft man auf die meist darunter lauernden, oft aktiven Räuber und erhält deren volle Aufmerksamkeit.

Wenn ich die Hechte hart am Grund vermute – entweder aufgrund ihrer Passivität oder weil sie sich gerade auf Krebse oder am Grund fressende oder verweilende Beutefische eingeschossen haben – fische ich gerne tief laufende Cranks mit einer langen Tauchschaufel hart am Grund. In diesem Fall werden die Cranks dann hart am Grund geschrubbt. Ebenfalls sehr effektiv kann das „Sweepen“ hart am Grund sein (im Prinzip eine Stop-and-Go-Führung). Dabei wird ein schwimmender Crank über eine Strecke von 2-3 Metern über den Grund geschrubbt, kurz stehen gelassen wodurch dieser aufreibt und dann wieder angezogen.

(Edit)
Diese Techniken nutze ich nicht häufig, aber immer dann, wenn sie meines Erachtens nach unter den gegebenen Bedingungen Sinn ergeben. So konnte ich in den letzten Jahren einige, darunter auch sehr große Hechte, sowie tolle Beifänge in Form von Barschen, Zandern und Welsen fangen, an denen ich sonst vermutlich vorbeigeangelt hätte.
 
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Marcel Schmid

Echo-Orakel
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Das Crankbait-Angeln auf Hecht kann je nach Gegebenheiten durchaus erfolgreich sein.

Erst mal zum Hecht:

Generell kann sich der Hecht in der gesamten Wassersäule aufhalten und dort frisst oder ruht er auch. Wo sich die meisten Hechte aufhalten, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem die Jahreszeit, die Wassertemperatur, Wassertrübung, der Sauerstoffgehalt, das Sicherheitsbedürfnis, die Deckung , Strömung (falls vorhanden) und das Nahrungsangebot.
Also zusammengefasst, der Hecht ist dort wo er aktuell die Besten Lebensbedingungen findet und das kann durchaus auch ab und zu auch hart am Grund sein.

Wenn der Hecht nicht gerade aktiv auf auf das Fressen eingestellt ist, ist es umso wichtiger, dass der Köder in seine durchaus nur kurze Angriffsdistanz gelangt. Daher stimme ich der These vom „zu flach fischen oder hoch überfischen“ nicht immer zu.

Ein Hecht im aktiven Jagdmodus, der den „Kill-Schalter“ umgelegt hat, steigt durchaus auch mal einige Meter in der Wassersäule auf, um Beute zu schlagen. Wenn man jedoch den Hecht als einzelnes Individuum im Verlauf eines Tages betrachtet, ist dies oft nicht der Fall, denn die meiste Zeit sind die Hechte eher passiv eingestellt – aber deswegen keineswegs unfangbar, wenn der Köder nahe genug ran kommt.

So nun zu den Crankbaits:

Crankbaits setze ich je nach Jahreszeit (meist über die Sommermonate), Gewässerbeschaffenheit und den vorherrschenden Bedingungen sehr gern zügig geführt, gezielt zum Hechtangeln ein. Crankbaits sind gute Suchköder, um schnell viel Wasserfläche abzusuchen und je nach Modell auch unterschiedliche Tiefen der Wassersäule oder den Gewässergrund zu erreichen.

Für flaches Wasser mit Kraut eignen sich flachlaufende Cranks wie der Salmo Fatso, für etwas tieferes Wasser mit Kraut Modelle wie der Hybrida B-1. Allerdings bevorzuge ich beim Angeln über Krautfeldern zu 95 % andere Ködertypen.

Sehr gerne fische ich Cranks hingegen schnell geführt in oder durch (Futterfisch) Schwärme, die sich an der Oberfläche zeigen oder im Mittelwasser befinden (Bootsangler mit entsprechender Technik zur Lokalisierung sind hier klar im Vorteil). Es ist oft zielführend, die Lauftiefe des Cranks so zu wählen, dass dieser im unteren Bereich oder sogar unterhalb des Schwarms läuft. So trifft man auf die meist darunter lauernden, oft aktiven Räuber und erhält deren volle Aufmerksamkeit.

Wenn ich die Hechte hart am Grund vermute – entweder aufgrund ihrer Passivität oder weil sie sich gerade auf Krebse oder am Grund fressende oder verweilende Beutefische eingeschossen haben – fische ich gerne tief laufende Cranks mit einer langen Tauchschaufel hart am Grund. In diesem Fall werden die Cranks dann hart am Grund geschrubbt. Ebenfalls sehr effektiv kann das „Sweepen“ hart am Grund sein (im Prinzip eine Stop-and-Go-Führung). Dabei wird ein schwimmender Crank über eine Strecke von 2-3 Metern über den Grund geschrubbt, kurz stehen gelassen wodurch dieser aufreibt und dann wieder angezogen.

(Edit)
Diese Techniken nutze ich nicht häufig, aber immer dann, wenn sie meines Erachtens nach unter den gegebenen Bedingungen Sinn ergeben. So konnte ich in den letzten Jahren einige, darunter auch sehr große Hechte, sowie tolle Beifänge in Form von Barschen, Zandern und Welsen fangen, an denen ich sonst vermutlich vorbeigeangelt hätte.
Super vielen Dank für die ausführliche Antwort.
 

moissac

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Für flaches Wasser mit Kraut eignen sich flachlaufende Cranks wie der Salmo Fatso, für etwas tieferes Wasser mit Kraut Modelle wie der Hybrida B-1. Allerdings bevorzuge ich beim Angeln über Krautfeldern zu 95 % andere Ködertypen.
Wie und mit welchen Ködern gehst du denn das Angeln über Kraut an?
 

Cybister

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D.Wo

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Wie und mit welchen Ködern gehst du denn das Angeln über Kraut an?
Das lässt sich nicht ganz pauschalisieren. Die Köderwahl richtet sich nach der Jahreszeit und dem Gewässer.

Im Frühjahr, wenn die Pflanzen niedrig stehen und die Weißfische laichen, verwende ich gerne sinkende Jerkbaits oder leicht bebleite Gummifische.

Im Sommer, wenn das Wasser wärmer wird und die Pflanzen höher wachsen, setze ich auf Gummifische am Shallow Rig, eventuell auch flachlaufende Jerks, Swimbaits oder auch die Miuras Mouse.

Im Spätsommer und Herbst, wenn die Pflanzen zurückgehen (meist spärlicher, aber hoher Bewuchs) und das Wasser dadurch in der Regel trüber wird, sind Spinnerbaits und Chatterbaits und ebenfalls die Miuras Mouse recht häufig im Snap.

Im Herbst und Spätherbst wenn das Kraut stark zurück gegangen ist und das Wasser in der Regel durch die kalten Temperaturen wieder mehr aufklart, leicht bebleite Gummifische und langsam sinkende Swimbaits.

Ganz hohes und dichtes Kraut meide ich eher, da es für die großen Hechte meist bessere Bereiche gibt. Große Hechte bevorzugen in der Regel etwas Platz zum Manövrieren.

Größere Lücken, Schneisen oder die Kanten zum tiefen Wasser in solchen Feldern sind natürlich ideal.
Hier setze ich meist auf einen leicht bebleiten Gummifisch, den ich ein Stück ins Kraut werfe, dann bis zur Struktur kurbele und dort absacken lasse. Das funktioniert aber auch mit anderen sinkenden Ködern die sich flach als auch etwas tiefer führen lassen.

Offset Haken versuche ich im Großen und Ganzen zu vermeiden. Da ist mir die Hak-Quote in Verbindung mit den Hecht-Gummis etwas zu niedrig.

Meine Vorangehensweise ist natürlich kein Allheilmittel, bisher bin ich damit aber häufig recht gut gefahren.
 
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