Klausi schrieb:
Im Prinzip einverstannden.
Aaaaaber: Hier in Good Old Germany hat seit der Wende ein Sozialabbau nie gekannten Ausmaßes stattgefunden.
Das ist richtig, deswegen wurde es aber für die Arbeitgeber auch nicht billiger, im Gegenteil.
Und da sie ja immer billiger anbieten müssen haben sie einfach Leiharbeiter für einen Hungerlohn statt ner teuren gewerkschaftlich organisierten Stammbelegschaft.
Eine Riesensauerei, richtig. Aber hausgemacht. Wie soll man sonst international konkurieren? Einfach nicht bezahlbar.
Klausi schrieb:
Die Alten wurden vor die Türe gesetzt und konnten ihre Rentenansprüche nicht vollmachen.
So ists. Auch ein wenig hausgemacht. Die Löhne stiegen jahrzehntelang automatisch jedes Jahr. Man musste einfach nur älter werden.
Kann mich noch gut erinnern...als ich mit dem Studium fertig war und bei ner Unternehmensberatung angefangen hab...5 Tage die Woche auswärts, teilweise 70 Stunden pro Woche, Gehalt 20% niedriger als die Fliessbandarbeiter bei BMW...wo einige meiner Freunde schon seit 10 Jahren (mit 15 angefangen) gearbeitet haben. Die haben mich ausgelacht.
Dass das nicht so weitergehen konnte ist eigentlich klar.
Die jetzige Situation ist die bedauerliche Folge. Ich hoffe es pendelt sich möglichst bald in eine gesunde Mittelstellung....sonst wirds bitter.
Klausi schrieb:
Da hat sich so mancher Lebensstandard schon recht drastisch geändert.
Und zum Dank dafür soll man (Tschull´jung Norbert, aber Dir scheint es noch sehr gut zu gehen) dann auch noch den Wucher mitbezahlen?
Ja mir geht es gut, danke der Nachfrage. Dafür hatte ich aber auch 10 Jahre kein Leben. Nun kann ich mir aussuchen wo ich arbeiten will, stimmt.
Und zur Not in einem anderen Land. Die 700 Euro gesetzl. Krankenkasse die ich mittlerweile pro Monat bezahlen muss(naja müsste) kann und will ich mir nämlich eigtl. auch nicht leisten. Vor Allem da ich vor 10 Jahren das letzte Mal Kosten verursacht habe. Ist das die soziale Gerechtigkeit von der alle reden?
Oder ist das nicht eher der Wucher von dem du sprichst?
War nur ein Beispiel, Rentenbeitrag, Lohnsteuer ist genauso "gerecht".
So ein Sozialstaat kostet Geld. Faire Löhne auch. Das muss jemand bezahlen, nämlich der Konsument? Ist das nicht eigentlich völlig logisch? Wie soll das denn bitte funktionieren wenn man dann im Billigland einkauft, die sich den ganzen Schmuh eben nicht leisten?
Klausi schrieb:
Wer kann es einem, der dennoch gerne fischen geht, verdenken, wenn er sich sein Zeugs da besorgt, wo er es am günstigsten bekommt ?
Um ein Beispiel zu nennen: Ist doch wohl ein ganz kleiner Unterschied, ob man eine Fantasista Oren ji für 199 oder für 358 Tacken bekommt - oder?
Richtig. Lass uns Arbeitsbedingungen wie in USA oder China hier einführen und die dazugehörenden nicht vorhandenen Sozialabgaben, dann wirds hier billiger? Ne danke. Ich würde zwar davon profitieren, möchte das aber nicht. Was ich gerne hätte wäre dass jeder wieder von seiner Arbeit leben kann, ohne Staat.
Lösung habe ich auch keine wie man die Schere zwischen arm und reich wieder zubekommt, leider nicht. Ich kann mich nur so fair wie möglich verhalten, das versuch ich auch...mein Häusle ist auch komplett ohne Schwarzarbeit gebaut...ists halt ne Nummer kleiner geworden. So mach ich das eben. Ich kauf einfach nur was ich mir leisten kann. Aber wenn möglich hierzulande. Hab ich halt weniger als ich haben könnte wenn ich alles ausnutze was geht. Kann ich mit leben.