Keine Hechte seit Juli, Schwarmwissen gefragt.

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Crusader85

Barsch Simpson
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Moin Leute,
ich hab ein paar Trööts zum Thema Ködergröße und Freiwasser still mitgelesen, muss jetzt aber doch mal fragen.

Angelrevier ist die südliche, mecklenburgische Kleinseeplatte (Pälitzsee u.Umgeb.)
Seit knapp 5 Jahren hab ich folgendes Phänomen:

Ab ca. Juli bleiben bei mir, Vaddern und auch anderen Anglern die Fische (Hechte) aus. Im Frühjahr wird viel in Ufernähe geangel, mein erster und einzigen Meter kam in 3m Tiefe auf nen 6cm Twister.
Ich probiere seit geraumer Zeit auch weiter weg vom Ufer, so 20m vom Schilf weg, wo meist das Ufer stärker abfällt und das Kraut endet.
Mein Low Budget Fischfinder (Lowrance Hook 5) hat nichtmal Fischsicheln, ich suche mit Downscan und krieg in 4-5m auch öfters Signale..Sprungschicht ist im Mom bei 3-4m.

Aber es kommt weder mit großen noch mit kleineren Ködern was...Im richtigen Freiwasser (ü 50 vom Ufer weg) gibts auch keine Signale mehr, auch keine Schwärme sind zu finden.(Die eher wieder in Ufernähe)
Hinzu kommt ein recht hoher Angeldruck,viele Heimische, Wochenend,- und unmengen Urlaubsangler, im Sommer bis Abends 19 - 20 Uhr sehr viel Bootsverkehr!
Einige wenige fangen mit nem Spinner am Schilf hier und da noch was 55 - 65cm, aber größere Brocken oder 5-6 Hechte pro Abend sind nicht mehr.
In Ufernähe sind aber Unmengen an Weißfisch vorhanden,mein alter Herr meint, die Hechte fressen nur in einem sehr kleinem Zeitraum und werden durch den vielen Weißfisch auch ruck zuck satt..

Und jetzt die Frage, wo und wann soll ich gerade die größeren Kandidaten suchen?
Lieber doch intensiver das Freiwasser absuchen, oder weit draussen in 15-20m Tiefe (aber da ist ja kein Sauerstoff?) den Grund absuchen?
Bis etwa 20m vom Ufer weg geh ich bist 10m Tiefe auch mehrere Tiefenbereiche durch (Oberfläche bis 2m, 4-5 und Grund mit Gummi), aber es kommt nix, egal ob Knallfarben oder naturähnliche Farben.

Vielen Dank erstma
 

Northern Mike

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Willkommen in der Realität! :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Sommer ist einfach nicht die richtige Zeit für dicke Hechte. Bis auf wenige Ausnahmen fange ich im Sommer die (großen) Hechte entweder in kleinen Tümpeln oder als Beifang beim Barsche zuppeln auf Mini-Köder. Gezielt auf Großhecht im Sommer zu fischen haben wir uns hier im Freundeskreis mittlerweile (fast) alle abgewöhnt. Die größte Chance im Sommer sehe ich noch an kleinen Tümpeln, ansonsten brauchste viel Ausdauer und musst zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Wann und wo das ist? – Keine Ahnung! :emoji_smile:
 
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Crusader85

Barsch Simpson
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Mal am Rande...
Reiz mit Sicht, Laufverhalten und Druck (Seitenlinie) ist ja da, ich werd am we mal kleine Fetzchen schnippeln und an den Drilling bappen,
mal guckern was passiert wenn die Nase mit ins Spiel kommt...
Vielleicht sind die ja da und müssen nur mehr überredet werden, mein Fishfinder ist wie erwähnt nur unteres Preisegment!

Hat sowas schonmal jemand probiert/gemacht? Beim Pilken ist das ja Standard...
 

BASS-O-HOLIC

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Unterhalb der Sprungschicht geht glaube ich nicht viel. Ich würde es in der Abenddämmerung bei der Hitze versuchen da hab ich zumindest an meinen Hausgewässern am meisten Erfolg. Hatte auch bei völliger Dunkelheit schon Hechte (mit Köfi auf Zander ausgelegt.. )
 

Machete

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@Crusader85 Ich würde dem Fisch zuliebe bei den hohen Wassertemperaturen, das gezielte Angeln auf die kapitalen Hechte gar nicht praktizieren. Gerade jetzt vertragen die Fische lange Drills und ausgedehnte Abhakzeiten, nur schlecht bis gar nicht. Wenn schon unfreiwillig gefangen, dann am besten gleich zügig im Wasser abhaken. Hechte sind eigentlich sehr hart im nehmen aber gerade im Sommer, deutlich anfälliger. Musst du aber für dich entscheiden.
 

Northern Mike

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Unterhalb der Sprungschicht geht glaube ich nicht viel. Ich würde es in der Abenddämmerung bei der Hitze versuchen da hab ich zumindest an meinen Hausgewässern am meisten Erfolg. Hatte auch bei völliger Dunkelheit schon Hechte (mit Köfi auf Zander ausgelegt.. )

Okay, Naturköder ist was anderes. Die Wallerfraktion hier in der Gegend hat auch regelmäßig große 1m+ Hechtbeifänge auf Brassen und Co. in den Nachtstunden, aber ich denke um Ansitzangelei geht's hier grad nicht.
 

ThomasGl

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Nabend,
wie auch Zander sehr empfindlich.
Kannst du das etwas genauer benennen?
Ich dachte immer der Zander hat eine " Wohlfühltemperatur" von 12-30°C. Meine Erfahrungen sind auch eher, dass der Zander eher bei kaltem Wasser schneller verangelt ist. So kann es vorkommen, dass aus einer Buhne im Sommer Fisch aus 6-7m zu holen weniger ein Problem darstellt als im Winter.
Das die Fische sich stärker auspowern im Sommer ist schon so, bis lange sind aber alle zurück gesetzen Fische von alleine weggeschwommen.
Nicht das ich da was nicht auf dem Zettel habe und Fische in Nachgang sterben:):emoji_wave:, vllt magst du ein paar mehr Worte dazu schreiben.
Danke schonmal und liebe Grüße Thomas
 

BASS-O-HOLIC

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Wenn der Drill für den Fisch anstrengend war und im Wasser wenig Sauerstoff gelöst ist braucht er erheblich länger zur Regeneration. Ich denke das "im Winter verangeln" kommt daher wenn den Fisch schnell aus tieferem Wasser hochpumpst und er keine Zeit hat seine Schwimmblase "auszutarieren". Gerade große Hechte und kleine Zander vertragen längere Landgänge auch überhaupt nicht gut (meiner Erfahrung nach). Minizander sind glaube ich mit die empfindlichsten Fische überhaupt.
 

Crusader85

Barsch Simpson
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Ich denke wenn man so rangeht, die Angelei aus Angst vor dem ableben des Fisches saisonal zu unterlassen, sollte man die Sportfischerei generell sein lassen.
Stress ist es für den Fisch immer...Bisher habe ich meines Wissens die Wassertemperatur auch an der Kampfkraft der Fische erkannt...Wenn wenig Sauerstoff im Wasser ist, sind Sie bei weitem nicht so agil, auspowern werden Sie sich aber bei warmen und auch bei kalten Temperaturen.

Und ich kann nach der Logik einen Hecht im Hochsommer fangen und wieder frei lassen, ich kann aber auch einen großen Hecht im Frühjahr oder Herbst fangen, den ich am Auge gehakt habe. Ob beide wirklich dran vergehen ist fraglich.
Das Zander empfindlich reagieren ist klar, erst recht im Zwergenalter...die können den Druckausgleich in der Schwimmblase nicht über den After durchführen, von daher ist das Hochpumpen belastender, je kleiner Sie sind.
Und an der frischen Luft sollte jeder Fisch so kurz wie möglich sein...

Sportliche Grüße
 

Machete

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@Crusader85 Jetzt vergleichst du leider etwas Äpfel mit Birnen. In der Schonzeit musst du im übrigen die Angelei, auch saisonal einstellen bzw. einschränken. Aber wie schon gesagt: Deine Entscheidung.
 

ThomasGl

Zander-King 2021
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Danke dir,
Wasser wenig Sauerstoff gelöst ist braucht er erheblich länger zur Regeneration
Dachte mir, dass der Bezug zum Sauerstoff besteht, wollte nur nochmal nachfragen...man kann ja nie wissen :).

Das kleine Zettis sehr empfindlich sind ist klar. Diese verlassen das Wasser im Normalfall nicht und werden direkt wieder abgehakt ohne den Fisch zu berühren.
Ich beobachte eigentlich auch immer Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt der Elbe, über eine Messstation, und stelle wenn ich es für richtig halte die Angelei ein.
Aber momentan bei 21 °C Wassertemperatur sind die Zettis schon fast träge, zumindest was die Beisslaune betrifft. Das war bei 25°C anders:D.
Und ja, da die Fische bei kaltem Wasser träger sind pumpt man diese schneller hoch...denke auch das das mit die Ursache sein wird.
Danke für den Austausch
LG Thomas
 

Marthe1984

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Ich würde es tatsächlich mal in der Nacht versuchen. In meinem ehemaligen Vereinsgewässer wurden die großen Hechte fast ausnahmslos als Beifang beim Wallerangeln erwischt. Habe selbst einige davon, bis 121cm erwischt. Meist auf die Bojenmontage mit großem Köderfisch dicht unter der Oberfläche.

Ich gehe daher mal davon aus, dass diese Fische auch mit der Spinrute hätten gefangen werden können.
Versuchen würde ich es einfach mal.
 

RollieFree

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Hatte vor zwei Jahren ein 80er Zander bei 24°C Wassertemperatur, sprich gute 10cm über meinem persönlichen Entnahmefenster.. Ich hab mich wirklich beeilt, ihn nicht gemessen und auch kein Foto gemacht, aber der Bursche wollte trotz dessen einfach nicht mehr losschwimmen, einfach weil er völlig platt war. Für mich hat sich seitdem das gezielte befischen auf kapitale Zander/Hechte im Hochsommer ( Wassertemp. > 20°C ) mit C&R Gedanken erledigt.

Davon ab macht es im Sommer sowieso mehr Spaß mit leichtem Geschirr auf Barsch Rapfen und Döbel zu angeln.
 

Crusader85

Barsch Simpson
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Wenn mein Fischbuch nicht lügt, baut ein Zander den steigenden Druck in der Schwimmblase über ein Oval langsam ab. Das der Fisch nicht weiter schwimmt wird wohl nicht nur an der Erschöpfung liegen, sondern auch das eine plötzliche Druckveränderung von unten nach oben stattfindet, erst recht wenn er das Wasser verlässt.
Hechte, Karpfen etc. scheiden den steigenden Druck über eine Darmöffnung aus.
 

corrttx

Bigfish-Magnet
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dem sonnigen Süden
Da kommt es auch aber auf die Tiefe an, in der der Zander gefangen wurde. Bei 3,4,5m zur Oberfläche sollte der Effekt gen null gehen.

Kann so einen Fall auch für einen Hecht bestätigten. Wassertemp >23 Grad, 85er Hecht an die Barschrute bekommen. Keine große Fotosession und wieder direkt ins Wasser. Schwomm auch gemächlich dahin - am nächsten Tag schwamm er Kiel nach oben. Und es war definitiv der gleiche, da kleiner Vereinstümpel mit maximal 2 so großen Hechten....seitdem hat sich das bei mir auch erledigt. So ein Mist brauch ich nicht nochmal.
 

Machete

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Ich glaube in einer Studie von Hühn und Arlinghaus wurde ganz klar nachgewiesen, dass dem Hecht C&R, Verletzungen in einem gewissen Rahmen etc. kaum etwas ausmachen. Allerdings war die Mortalität und die Anfälligkeit (vorallem bei Großfischen) deutlich erhöht, wenn die Fische im Hochsommer bzw. bei hohen Wassertemperaturen gefangen und zurückgesetzt wurden.
 

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