Wichtiger ist, wie gut sich die Rute aufläd (Wurfweite), wie gut sie Fehler verzeiht und den Fisch im Drill puffert.
Womit man in einen gewissen Zielkonflikt kommt. Am besten im "Fehler verzeihen" beim Wurf sind die Musky-Stecken der US-Firma St.Croix (
"Legend-Tournament", "Legend Elite"), da sie durchweg einen dünnwandigen Blank mit großem Durchmesser haben, speziell im unteren Teil. Diese Blanks federn beim Wurf kaum nach und verhindern so von vorn herein etliche Schnurklemmer. Außerdem sind bei diesen Ruten die aufgedrucktem Wurfgewichte erheblich näher an der Realität als bei den meisten anderen Herstellern. Und der Anschlag kommt mit solchen Blanks besser durch.
Allerdings braucht es beim Wurf etwas mehr Kraft, um diese Ruten aufzuladen, und die Pufferung im Drill ist bei dem hier üblichen fast Taper so, dass es problematisch wird, damit Baits mit Einerhaken (Spinnerbaits etc.) zu fischen. Um die mangelhafte Pufferung im verein mit einer geflochtenen Hauptschnur zu kompensieren, hilft eine FC- oder Mono-Schlagschnur (
ca. 2m Länge), die bei eventuellen Wurffehlern außerdem einen guten Teil der Energie aufnimmt und so viele Abrisse mit Köderverlusten verhindert.
Eine "Gegenthese" dazu bieten z.B. die Ruten der Abu-Fantastista-Beast-Serie. Diese Ruten haben einen Blank mit relativ geringem Durchmesser, der allerdings recht dickwandig ausfällt. Es braucht weniger Kraft, um sie beim Wurf aufzuladen und die Pufferung im Drill ist deutlich besser. Aber diese Ruten neigen bei "voll durchgezogenem" Wurf zum Nachfedern, was die Gefahr von Fehlwürfen samt Schnurklemmern merklich erhöht, besonders für Leute mit einem etwas kräftigeren Wurfstil (Überkopfwurf). Auch hier kann eine Schlagschnur ein zusätzlicher Schutz gegen viele Köderverluste sein (
siehe hierzu auch den FG- und PR-Knoten). Ein Vorteil solcher Machart: Der Griff kann etwas kürzer ausfallen, ohne dass sich das beim Wurf unangenehm bemerkbar macht.
Welcher Rutentyp einem mehr zusagt, ist in erster Linie eine Frage des persönlichen Wurfstils. Daher kann man hier keine individuellen Empfehlungen geben, das muss jeder selbst herausfinden.