Macht's gut erstmal
@ alle
Am Freitagmorgen hat sich mein Problem gelöst. Zumindest für die nächsten vier Wochen, denn ich habe mir im Regen auf den spiegelglatten Ufersteinen eine Knochenabsprengung am rechten Daumen zugezogen. Zum Tippen bleiben mir heute noch zwei Finger, nach der morgigen Operation (7.30) sind wohl auch diese dann in Gips. Bleibt mir zu hoffen, daß die befürchteten Funktionsstörungen nicht eintreffen....
Mit dieser Hand habe ich im Verlauf des Vormittages noch ein paar Barsche und einen (gerade maßigen) Hecht gefangen. Keinen Rapfen diesmal. Vielleicht weil ich schmerzbedingt nicht lange genug angeln konnte? Vielleicht wegen meiner hektischen Gesellschaft? Vielleicht auch wegen der abgefallenen Temperatur? Wie auch immer, Hechte sind mir ohnehin lieber...
Zu Gast an meinem Angelplatz war die Jugendgruppe eines Angelvereins aus dem Vogelsberg, deren Leiter völlig begeistert war, vom Trubel, den "meine" Rapfen dort veranstalten und mich ausgiebig befragte, wie man die Biester am besten fängt. Ich habe ihm von 2er bis 3er Mepps berichtet, habe ihm erklärt, daß er 20 – 30 Meter vor den eigenen eigenen Füßen auf Barsch angeln soll, und dann warten könne, bis plötzlich ein Rapfen beißt. Aber das erschien ihm nicht schlüssig, zumal an diesem Tag die Rapfen (zumindest die, die man sah) tatsächlich etwas weiter draußen waren.
Er montierte also eine fette Geflochtene mit schwerem Blinker, den er über 100 Meter weit in den Strom hoch donnerte. Bis mich die Schmerzen der Hand zum Heimweg trieben, hatte er darauf keinen einzigen Biß - während sich die Rapfen immer weiter in den flachen Bereich vor unseren Füßen bewegten, wo ein kleiner Junge schließlich einen Ruck in der Rute spürte und kurz darauf erstaunt seine gerissene Schnur musterte....
Ich bleibe dabei, über das Angeln auf große Rapfen ist offenkundig jede Menge Unsinn im Umlauf, der eines Tages vielleicht korrigiert wird. Scheu sind Rapfen keineswegs, allenfalls unberechenbar, denn sie beißen nun mal nicht unbedingt, wenn die gerade eben "beraubte" Stelle überworfen und anschließend durchzogen wird (und sie längst nicht mehr dort sind!), sondern oft dann, wenn es ihnen in den Kram paßt. Ich werde mich bei Gelegenheit gern nochmal dazu äußern, habe aber nun leider andere Sorgen, denn ich kann nicht sicher sein, zukünftig noch so angeln zu können wie bisher. Sorry.
@jd
Ich wollte Deinen Fisch doch nicht herabwürdigen. Es ist ein richtig guter, größer als meine – wahrscheinlich 5 – 6 Pfund. Ich konnte mir nur das Geflachse wegen der Haltung (kleiner Fängerkopf, große Hände, riesiger Fisch) nicht verkneifen. Ich habe wenig Fotos gemacht, Du bekommst sie aber. Meine waren um die 4 Pfund, wie ich ja schrieb.
@ Tinsen
Größere Köder als 2er und 3er Mepps scheiden aus, da sie dort Barsch- (und Hecht-) Bringer sind. Eher grundnah zu angeln ist kaum möglich, denn ich angele bereits unmittelbar über Grund. Die vielen Rapfenbisse mögen Dich nun umso mehr überraschen, aber es erklärt sich alles, wenn man weiß, daß ich – wie ich in einem der Beiträge hier schrieb – in max. 1 Meter Tiefe zu Gange bin... Tiefer ist es dort nun mal nicht. Und auch einem Oberflächenräuber ist es dann egal, ob der Köder kurz über Grund oder dreißig Zentimeter höher geführt wird.
Schnelle Bewegungen? Vergiß es, die Viecher beißen in ihrem Rausch bevorzugt dann, wenn ich gemächlich einhole.
Ich vergesse nun meine Lieblingsbeschäftigung, für die ich auf die Welt kam, für mindestens einen Monat und verbleibe mit dem besten Gruß an Euch alle.
Petri Heil!
Amberjack