Interessante Frage. Lässt sich wohl kaum pauschal beantworten, dafür aber offensichtlich umso vielfältiger. Find ich gut.
Als Rechtshänder, mit der Rute in der rechten Hand, sind mir 1 und 2 in der Regel am liebsten. Sowohl bei Baitcastern, als auch bei Spinnings.
Wind und räumliche Gegebenheiten am Spot würde ich als "hart limitierende" Faktoren mal außen vor lassen.
Rutenspitze vorne und nach oben, also 2, nutze ich überwiegend für schnellere, agressivere Führungsstile. Zum Beispiel schnelles, hohes jiggen, hartes anlupfen von T-Rigs, Jika und Free-Rig, oder auch "gepullte" Lipless-Cranks. Ausnahme ist hier ein auf der Stelle gezuppeltes Drop-Shot, auch Rutenspitze oben, aber eben langsamer Style. Im Bellyboot fische ich, positionsbedingt, auch überwiegend nach oben.
Seitlich, 1 und 3, nutze ich zum langsamen schleifen und zuppeln von Rigs aller Art, Rubberjigs, zum twitchen, durchkurbeln, aber auch für "feines" jiggen mit kleinen Sprüngen. Carolina Rig fische ich zb eigentlich nur seitlich und schlage (sweepe) vor allem auch nur seitlich an, um das Bullet eher nach vorne, als nach oben zu ziehen (am Kanal, an ner Spundwand, schlage ich auch gerne nach unten an, bilde mir ein die Kraftübertragung auf den Haken ist so sauberer). Variante 1 kann ich insgesamt etwas feiner führen als Variante 3.
Bei Nr 1 und 2 kann ich mit der Baitcaster den besten Anhieb setzen. Das Buttend lege ich beim Biss am Brustkörper an, drücke die Rute in Richtung linke Schulter und drehe gleichzeitig den Oberkörper um ca 45° ein. Ich versuche es in der Regel zu vermeiden "frei Hand" anzuschlagen, wie es bei Variante 3 nach rechts weg der Fall wäre. Das geht mir zu sehr auf´s Handgelenk, vor allem an längeren Tagen. Bei ner Spinning ist der Anhieb für mich weniger kritisch, unabhängig der Haltung, da die Rute meist eh am Unteram fixiert ist.
Generell ist meine Haltung bei der Köderführung aber sehr flexibel und ich passe diese, je nach Bodenstrukur im Gewässer, kontinuirlich an. Auf flachem Grund ist die Rutenspitze eher weiter unten, an einer ansteigenden Kante eher weiter oben und ich fühle mich rein welcher Winkel der Schnur zur Spitze mir grad das beste Feedback gibt. Flexibel sein bei der Köderführung, fühlen und dann wissen wo man hin will (bei mir ist das abschließend der Anhieb, ich will das Ding verwandeln), das ist mir wichtig.