Interessantes Thema!
Hab mir jetzt mal den kompletten Thread durchgelesen und ich muss sagen, ich kann jede einzelne Erfahrung bestätigen.
Ich befische hauptsächlich 2 Isarbereiche und die Donau in Niederbayern.
Ich habe dort große Zander auf kleine Köder, kleine Zander auf große Köder, große Zander auf große Köder und kleine Zander auf kleine Köder zu jeder Jahreszeit gefangen
Wir hatten die letzten Jahre hier aber auch immer wieder (meiste kurze) Phasen, da haben sich die Zander auf eine spezielle Ködergröße eingeschossen.
Das krasseste Beispiel war für mich vor 3 Jahren Ende September. Da waren in einem ruhigen Bereich hinter einem Wehr massenhaft Brutfische unterwegs, das Wasser war schwarz von den ganzen Brutfischen und wir konnten die Zander tagsüber in 1,5m Wasseroberfläche beim Rauben beobachten, doch wir fingen auf unsere „Standard“-Wobbler und Gummis eine Woche lang nicht einen Fisch.
Nach ein paar Tagen, der Verzweiflung nahe, versuchte ich es nochmal, aber dieses Mal mit einem Illex Chubby und irgendwelchen 3cm Kopytos am Mini-Jig. Das war des Rätsels Lösung: am Ende des Abends hatten wir zu 2. 11 Zander bis 78, 5 Hechte bis 87 ein paar Barsche und 2 Rapfen. 2 Wochen später war der Spuk vorbei und wir fingen dort wieder mit unseren Standard-Ködern. Die kleinen Köder waren dann wieder komplett out und brachten so gut wie keine Fische mehr...
Anderes Beispiel:
An einem Abschnitt der Isar habe ich im Winter 2016 und 2017 überdurchschnittlich viele große Zander in einem kurzen, flachen, freifließenden Stück mit viel Strömung gefangen. Widerspricht schon mal der Theorie, dass die Zander im Winter in tiefen, ruhigen Bereichen stehen.
2018 hab ich in dem besagten Stück nicht einen einzigen Zander gefangen, da meiner Meinung nach 2018 in dem Stück einfach keine Zander waren!?
3. Beispiel:
An 2 Stellen fange ich seit vielen Jahren konstant Zander in allen Größen von Juni bis Dezember. Allerdings ist hier auffällig, dass man quasi kein Muster erkennen kann, was die Zander an der Stelle am liebsten wollen.
Nur eines ist mir hier extrem aufgefallen:
Manchmal kommt der erste Biss schon nach 3 Würfen, manchmal nach 2 Stunden, ABER: 95% der Bisse bekomme ich hier auf den ersten Wurf nach einem Köderwechsel! Manchmal muss ich 5 mal den Köder wechseln, manchmal 15 mal und dann kommt fast jedes Mal der Biss auf den ersten Wurf. Manchmal nach 20 Minuten, manchmal nach 2 oder 3 Stunden.
Bedeutet für mich, man muss Tag für Tag genau den Köder finden, den die Zander gerade im Moment wollen. Scheiß egal ob klein, groß, gelb oder braun. Jeder Tag ist anders.
Hat man aber dann den einen Köder gefunden, kommen meistens mehrere Zander. Und am nächsten Tag geht an gleicher Stelle das Ganze von vorne los.
Nun, welches Fazit soll ich daraus ziehen?
Das einzige Fazit, dass ich daraus ziehen kann ist, man muss die Zander und den richtigen Köder am jeweiligen Tag und Gewässer finden. Manchmal ist es scheiß egal welcher Köder, manchmal machen kleine Dinge den Unterschied. Und was sagt mir das? Genau! Nichts
Jeder Tag ist anders und genau diese Herausforderung ist für mich der Reiz beim (Zander)angeln
Aber ich denke, dieses „Fazit“ ist für viele nichts neues