Tactical_Fishing
Master-Caster
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Hej!
Offenbar gibt es noch keinen Thread speziell für den Austausch von Fliegenfischen-Tackle. Also Ruten, Rollen, Schnüre, Terminal Tackle á la Rucksäcke, Wathosen, Werkzeuge etc.
Vorab möchte ich eine allgemeine Geräteerklärung zu Ruten abgeben, die den einen oder anderen nicht nur in der Kaufentscheidung helfen wird sondern auch ziemlich viel Geld sparen kann, da hoffentlich der eine oder andere Fehlkauf vermieden wird.
Die Fliegenruten im Einhandbereich kann man grob in drei Kategorien einteilen: klassische Süßwasserruten, Salzwasserruten und Streamerruten. (Euronymphruten lasse ich jetzt mal außen vor und Tenkara ist KEIN Fliegenfischen!! )
Süßwasserruten: Egal ob schnelle oder etwas langsamere Aktion, so sind sie perfekt um Schnüre zu menden. Langsamere Aktionen sind dabei super für Trockenfliegen. Wenn man also eine spezielle Trockenfliegenrute sucht, eher etwas langsameres. Schnellere Ruten sind dabei deutlich universeller. Schwerere Nymphenrigs, Streamer und windige Bedingungen lassen sich besser meistern. Wenn man also eine Rute sucht die in einer gewissen Klasse alles abdecken soll, dann würde ich zur schnelleren Rute greifen.
Salzwasserruten: Sie sind in der Buttsection deutlich steifer. Generell kommt der Blank schneller und steifer daher. Schnur lässt sich damit nur sehr bescheiden menden. Hab es selber versucht mit einer 6er Salzwasserrute. Mit der 6er Süßwasserrute ging das um Welten besser. Salzwasserruten wurden designed um relativ kleine Streamer sehr präzise zu werfen (deshalb ist der Blank so steif auch in der seitlichen Bewegung; und dadurch lässt sich die Schnur wiederum schlecht menden) und kampfstarke Fische zu drillen. Auch sind sie super um mit nur einen Rückwurf viel Schnur von der Wasseroberfläche aufzunehmen und sie sogleich wieder raus zu feuern. Ich verwende sie für das Karpfenfischen und Streamerfischen mit Intermediateschnüre und kleinen Streamern auf Forellen und Barsch im Stillwasser. Meerforellen angeln wäre ein weiteres Einsatzgebiet in unseren Breiten.
Streamerruten: Diese Ruten wurden designed um große Fliegen, auch wenn nötig an schweren Vollsinkschnüren zu werfen. Der Unterschied zur Salzwasserrute ist, dass sich der ganze Blank auflädt und somit mehr Energie gespeichert und abgegeben werden kann. Auch ist das Wurfgefühl viel harmonischer, denn große Streamer haben "Gewicht" und schlagen in die Rute rein beim Vor- und Rückschwung. Zudem sausen die dünnen Vollsinkschnüre viel schneller durch die Luft. Der weichere Black der Streamer-Rute puffert das alles schön ab. Bei einer Salzwasserfliegenrute ist der untere Bereich so steif, dass er sich nicht mehr richtig auflädt und die Spitze kollabiert im Falle man fischt große Streamer und Vollsinkschnüre. Intermediate Schnüre gehen vielleicht noch an einer Salzwasserrute, aber Vollsink...kein Spaß.
Streamerruten können dabei selbstverständlich auch im Salzwasser eingesetzt werden. Sind halt nur nicht gut im präzisen Anbieten bspw. beim Bonefish- oder Permitangeln etc. Also so beim "klassischen" Salzwasserfliegenfischen. In Norwegen zum Beispiel würde ich Streamerruten nehmen und keine klassischen spitzenbetonten Salzwasserruten.
Eine Einteilung der salzwasserfesten Rute wäre sicher sinniger in Form von Präsentationsrute und Streamerrute.
Speziell für das Streamerfischen: Wenn ich im Fluss mit Sinktip fische, verwende ich ganz klar spezielle Streamerruten. Auch im See, wenn ich schnellsinkende Vollsinkschnüre benutze. Für intermediate Schnüre habe ich auch noch gute Erfahrungen mit Salzwasserruten gemacht. Der Streamer darf dann aber nicht zu groß/schwer sein. Sonst schlägt er wieder zu sehr in die Rute rein. Wenn ich jetzt jedoch einen Fluss habe bzw. einen gewissen Abschnitt, welcher sehr ruhig ist, also keine krasse Strömung, keine tiefen Züge etc. sondern ruhige Bedingungen, glatte Oberfläche, dann kann es schon sein, dass ich eine klassische Süßwasserrute verwende mit Schwimmschnur, da eine Sinktip oder Schusskopfschnur zu sehr auf das Wasser aufschlagen würde. Auch wenn ich während des Streamerfischens viel menden müsste z.B. wenn ich ihn in einer Dead Drift anbiete oder generell gemendet werden muss durch diverse Strömungen, wechsle ich zur Süßwasserrute.
Einige Streamerruten: Sage Payload, Thomas&Thomas Exocett SS, Winston Alpha Plus, G. Loomis SF, Echo Streamer X, TFO BC Big Fly
Nur am Rande: Klassische Salzwasserruten sind extrem ungeeignet für das Hechtfischen! Selbst 10er Ruten wurde entworfen, um relativ kleine Salzwasser-Baitfsh-Fliegen zu werfen auf kampfstarke fische wie z.B. Stachelmakrelen. Mit großen Hechtstreamern ist das Werfen echt ein Krampf. Das ist halt ein kleines Paradoxon: Salzwasserruten = kleine Fliegen auf kampfstarke Fische. Streamerruten im Süßwasser wiederum eher große Fliegen auf, naja, nicht sooo kampfstarke Fische
Hier nochmal ein Artikel, welcher den Unterschied zwischen Salzwasser-Rute (Presentation Rod) und Streamer-Rute genauer beleuchtet:
So Mädels! Ich hoffe das hilft den einen oder anderen erst einmal. Wenn ihr spezielle Fragen habt, dann immer her damit.
Beste Grüße!
Offenbar gibt es noch keinen Thread speziell für den Austausch von Fliegenfischen-Tackle. Also Ruten, Rollen, Schnüre, Terminal Tackle á la Rucksäcke, Wathosen, Werkzeuge etc.
Vorab möchte ich eine allgemeine Geräteerklärung zu Ruten abgeben, die den einen oder anderen nicht nur in der Kaufentscheidung helfen wird sondern auch ziemlich viel Geld sparen kann, da hoffentlich der eine oder andere Fehlkauf vermieden wird.
Die Fliegenruten im Einhandbereich kann man grob in drei Kategorien einteilen: klassische Süßwasserruten, Salzwasserruten und Streamerruten. (Euronymphruten lasse ich jetzt mal außen vor und Tenkara ist KEIN Fliegenfischen!! )
Süßwasserruten: Egal ob schnelle oder etwas langsamere Aktion, so sind sie perfekt um Schnüre zu menden. Langsamere Aktionen sind dabei super für Trockenfliegen. Wenn man also eine spezielle Trockenfliegenrute sucht, eher etwas langsameres. Schnellere Ruten sind dabei deutlich universeller. Schwerere Nymphenrigs, Streamer und windige Bedingungen lassen sich besser meistern. Wenn man also eine Rute sucht die in einer gewissen Klasse alles abdecken soll, dann würde ich zur schnelleren Rute greifen.
Salzwasserruten: Sie sind in der Buttsection deutlich steifer. Generell kommt der Blank schneller und steifer daher. Schnur lässt sich damit nur sehr bescheiden menden. Hab es selber versucht mit einer 6er Salzwasserrute. Mit der 6er Süßwasserrute ging das um Welten besser. Salzwasserruten wurden designed um relativ kleine Streamer sehr präzise zu werfen (deshalb ist der Blank so steif auch in der seitlichen Bewegung; und dadurch lässt sich die Schnur wiederum schlecht menden) und kampfstarke Fische zu drillen. Auch sind sie super um mit nur einen Rückwurf viel Schnur von der Wasseroberfläche aufzunehmen und sie sogleich wieder raus zu feuern. Ich verwende sie für das Karpfenfischen und Streamerfischen mit Intermediateschnüre und kleinen Streamern auf Forellen und Barsch im Stillwasser. Meerforellen angeln wäre ein weiteres Einsatzgebiet in unseren Breiten.
Streamerruten: Diese Ruten wurden designed um große Fliegen, auch wenn nötig an schweren Vollsinkschnüren zu werfen. Der Unterschied zur Salzwasserrute ist, dass sich der ganze Blank auflädt und somit mehr Energie gespeichert und abgegeben werden kann. Auch ist das Wurfgefühl viel harmonischer, denn große Streamer haben "Gewicht" und schlagen in die Rute rein beim Vor- und Rückschwung. Zudem sausen die dünnen Vollsinkschnüre viel schneller durch die Luft. Der weichere Black der Streamer-Rute puffert das alles schön ab. Bei einer Salzwasserfliegenrute ist der untere Bereich so steif, dass er sich nicht mehr richtig auflädt und die Spitze kollabiert im Falle man fischt große Streamer und Vollsinkschnüre. Intermediate Schnüre gehen vielleicht noch an einer Salzwasserrute, aber Vollsink...kein Spaß.
Streamerruten können dabei selbstverständlich auch im Salzwasser eingesetzt werden. Sind halt nur nicht gut im präzisen Anbieten bspw. beim Bonefish- oder Permitangeln etc. Also so beim "klassischen" Salzwasserfliegenfischen. In Norwegen zum Beispiel würde ich Streamerruten nehmen und keine klassischen spitzenbetonten Salzwasserruten.
Eine Einteilung der salzwasserfesten Rute wäre sicher sinniger in Form von Präsentationsrute und Streamerrute.
Speziell für das Streamerfischen: Wenn ich im Fluss mit Sinktip fische, verwende ich ganz klar spezielle Streamerruten. Auch im See, wenn ich schnellsinkende Vollsinkschnüre benutze. Für intermediate Schnüre habe ich auch noch gute Erfahrungen mit Salzwasserruten gemacht. Der Streamer darf dann aber nicht zu groß/schwer sein. Sonst schlägt er wieder zu sehr in die Rute rein. Wenn ich jetzt jedoch einen Fluss habe bzw. einen gewissen Abschnitt, welcher sehr ruhig ist, also keine krasse Strömung, keine tiefen Züge etc. sondern ruhige Bedingungen, glatte Oberfläche, dann kann es schon sein, dass ich eine klassische Süßwasserrute verwende mit Schwimmschnur, da eine Sinktip oder Schusskopfschnur zu sehr auf das Wasser aufschlagen würde. Auch wenn ich während des Streamerfischens viel menden müsste z.B. wenn ich ihn in einer Dead Drift anbiete oder generell gemendet werden muss durch diverse Strömungen, wechsle ich zur Süßwasserrute.
Einige Streamerruten: Sage Payload, Thomas&Thomas Exocett SS, Winston Alpha Plus, G. Loomis SF, Echo Streamer X, TFO BC Big Fly
Nur am Rande: Klassische Salzwasserruten sind extrem ungeeignet für das Hechtfischen! Selbst 10er Ruten wurde entworfen, um relativ kleine Salzwasser-Baitfsh-Fliegen zu werfen auf kampfstarke fische wie z.B. Stachelmakrelen. Mit großen Hechtstreamern ist das Werfen echt ein Krampf. Das ist halt ein kleines Paradoxon: Salzwasserruten = kleine Fliegen auf kampfstarke Fische. Streamerruten im Süßwasser wiederum eher große Fliegen auf, naja, nicht sooo kampfstarke Fische
Hier nochmal ein Artikel, welcher den Unterschied zwischen Salzwasser-Rute (Presentation Rod) und Streamer-Rute genauer beleuchtet:
The Exocett VS The Exocett SS Series: By Joe Goodspeed
Thomas & Thomas offers two lineups of Exocett saltwater fly rods – our flagship 9’ Exocett (6-12wt) series, and our 8’8” Exocett SS (160, 200, 250, 350, 450) grain weight rated series. While these two high-performance lineups of 4-piece fly rods overlap each other in line class, The Exocett and...
thomasandthomas.com
So Mädels! Ich hoffe das hilft den einen oder anderen erst einmal. Wenn ihr spezielle Fragen habt, dann immer her damit.
Beste Grüße!
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