ChrisO
Dr. Jerkl & Mr. Bait
Kennt Ihr das auch ?… ihr seid den ganzen Tag am Wasser und egal wie erfolgreich ihr wart, ob ihr zu Fuß oder mit dem Boot unterwegs wart, Ihr Seid abends einfach platt. Konzentriert zu angeln ist anstrengend, auch vom Boot … nur die daheimgebliebenen Nicht-Angler sehen das scheinbar nicht so. Schon gar nicht wenn man mit einem top ausgestatteten Boot angeln ist. Angeln gehen ist doch easy und entspannend … aber mit Sport hat es für die meisten nichts zu tun. Warum heißt es überhaupt Angelsport …
Gut, Gut habe ich mir gedacht … Challenge accepted. Ich mache mein ganzes Leben lang schon Sport, nichts weltbewegendes aber halt Sport, Laufen, Mannschaftssport, Wandern, MTB etc. und auch wenn man nach einem Angeltag einfach platt ist, so ist es doch kein Vergleich zu einem Halbmarathon oder ähnlichem. Das geht aber bestimmt auch anders.
Sind euch schonmal die Kajakangler aufgefallen, die auf den Seen und Flüssen auftauchen oder an Euch vorbeiziehen, während ihr schön gemütlich mit Motörchen, Spotlock, i-Pilot und Co. unterwegs seid. Man sieht sie zwar, aber es schaut so einfach aus wie sie da übers Wasser gleiten, das man erstmal nicht weiter drüber nachdenkt. Da kommen dann so Sprüche wie „ja, die haben ja auch kaum Tiefgang“ als Erklärung … aber hier und da wundert es einen dann doch „wie die denn hier hinkommen“ oder „ob das nicht lebensgefährlich ist bei der Strömung“ … und wenn man mal länger drüber nachdenkt … vllt. in den kurzen Angelpausen z.B. beim Hochklappen des Trolling Motors oder beim Anker lichten … dann wird schon klar, dass die Jungs und Mädels das letztlich alles mit Ihrer Muskelkraft machen müssen, es sich also im wortwörtlichen Sinne um Angelsport handeln muss.
Ja Moment mal, werden jetzt alle Belly Boot Angler sagen … wir paddeln doch auch, das ist auch Sport … und ja das tut Ihr und ich spreche euch nicht ab das Ihr Sport macht. Aber die Challenge lautete ja eine sportliche Alternative zum Bootsangeln zu finden und dies bedeutet auch den Stauraum, die Reichweite (15PS) und die zu befahrenden Gewässer mit in die Challenge einfließen zu lassen und das mit so wenig Kompromissen wie möglich. Ihr gesteht mir hoffentlich zu, dass ein Kajak mit muskelbetriebenen Pedalantrieb eine höhere Geschwindigkeit, Reichweite und „Seetauglichkeit“ bietet als ein rein mit Muskelkraft betriebenes Belly oder Belly-Schlauchboot.
So, und nu … mal eben ein Angel-Kayak der 12 Zoll Kategorie mit Pedalantrieb zu kaufen kam nicht in Frage, also musste ein Verleih oder besser noch direkt ein Guiding her. Da der Verleih von Kajaks sich in DE scheinbar zu 99% auf der reinen Freizeit-Paddel-Sport bezieht und nicht aufs angeln, wurde ich hier nicht fündig. Bei den Guidings sah es schon anders aus, so flatterte mir spontan eine Ankündigung von Helrec Fishing in den Instagram Account. „Kajak Guiding mit Marcel – ab sofort buchbar“. Da es mir ja primär um den sportlichen Aspekt des Kajak Angelns ging und ich auf einen Fluss mit guter Strömung wollte, dünkte es mir das es sicher keine schlechte Idee wäre dies nur mit einem erfahrenen Guide zu machen. Keine 5Min später hatte ich ein Angel Guiding mit Marcel Tahn gebucht … Marcel ist Teamer bei Hobie … und nachdem was ich bis dato so von Kajaks gesehen (YT) und gelesen habe ist Hobie ja schon mal einer der Big Player wenn’s ums Kajak angeln geht … also, wenn testen dann auch direkt richtig, wenn es auf nem Hobie in die Buchse geht dann liegts wenigstens schonmal nicht am Material
In einem Telefonat mit Marcel fragte er mich „Was ich mir denn vom Guiding erwarte?“ ich sagte Marcel „Ich will wissen ob das was für mich ist“ und „Was mit dem Kajak so alles geht“ ach ja … dass ich sportlich Fit sei habe ich Ihm auch versichert … dazu später mehr
Zwei Wochen später trafen wir uns an einem Freitagmorgen um 08.00 auf einem Campingplatz in der Nähe von Waal und Ijssel zum Flussangeln auf Zander Barsch und Co. … zeitlich gabs für uns keinen festen Rahmen, also starteten wir mit einer Tasse Kaffee, einem Plausch und dem gemeinsamen auftakeln der Kajaks … Marcel hat - logischerweise - zwei Kajaks, ich konnte wählen zwischen einem Hobie Pro Angler 12 und einem Outback 12 … Marcel empfahl mir zuerst mal das Pro Angler zu fahren bis ich ein Gefühlt dafür bekommen habe. Ich nahm seine Empfehlung an … dieses Teil macht ob seiner Größe, Höhe und des breiten Rumpfs einen massiv vertrauenswürdigen Eindruck und bietet Unmengen Platz.
- Hobie Pro Angler – 3.66m x 0.91m ~44kg -
- Hobie Outback – 3.89. x 0.86m ~40kg -
Mein Tackle Bestand aus 2 Ruten, einem Tackle Container, Schwimmweste, Kescher, 1 Paar Crocs, einem kleinen wasserfesten „Seesack“ und was zu trinken … mehr nehme ich auch auf dem Boot nicht mit. Hinzu packe mir Marcel noch eine Schale mit Köderfischen auf Eis, Erste-Hilfe-Hecht Set (Pflaster Desinfektionskram). Echolot + Geber und einen Rutenhalter für 3 Ruten (waagerecht) kamen auch noch an den „Panzer“.
Alles hat auf diesen Kajaks seinen Platz, überall gibt’s Stauraum, Netze usw. Im Bug der ProAngler sind sogar Rohre verbaut, um die Rutenspitzen zu schützen. Unters Kajak kam dann noch ein Gestänge mit Luftreifen und ab gings ans Wasser.
Am Wasser hieß es dann logischerweise aufsitzen/einsteigen … und … das ging erstaunlich gut, klar wackelt es etwas, aber tatsächlich nicht mehr als auf dem Boot. Marcel stoß mich vom Ufer ab und mit dem Stechpaddel musste ich ein zwei Meter raus, bis es tief genug ist, um den Antrieb einzusetzen. Bei Hobie heißt das Ding Mirage Drive und hat keinen Propeller wie bei anderen Herstellern, sondern besteht im Wesentlichen aus zwei Flossen die nach dem „Piguin Prinzip“ … naja … paddeln. Besonders hierbei ist, dass sie halt besonders flach unter den Rumpf angelegt werden können und somit auch in sehr flachen Gewässern nutzbar sind bzw. der Antrieb nicht wieder raus genommen werden muss.
Es gibt zwei „Gänge“ einen für Vorwärts und, welch Wunder, einen für Rückwärts. Anders als bei Propellerantrieben … bei denen man einfach Rückwärts tritt (ähnlich wie beim Freilauf aufm Fahrrad) muss man beim Pinguinantrieb für den jeweiligen Gang and einem Hebel ziehen … dadurch drehen sich die Flossen in die andere Richtung und man fährt Rückwärts. Geht einfach, aber man muss es halt mit den Händen umstellen. Ebenfalls anders ist bei den Antrieb das man nicht, wie beim Fahrrad oder Liegerad, durchtritt sondern die Bewegung eher mit einem Stepper zu vergleichen ist. Das Ruder am Heck ist bei beiden Kajaks erstmal im oder auf dem Rumpf verstaut. Im Wasser kann es über ein einfaches System aus Zügen ausgeklappt und natürlich auch wieder eingeklappt werden, falls es mal etwas flacher wird. Man steuert über Hebel, die man ebenfalls ganz einfach mit der Hand bedient. Je nachdem welche Hand grad fei ist nimmt man halt den Hebel links oder den rechts vom Stuhl. Nach der ersten „Aufregung“ und ein paar einfachen Manövern und Fahrtests stellte ich mich hin, wackelte ein wenig hin und her und stellte fest … dat geht. Das ging sogar so gut das man im Stehen ohne Probleme „kramen“ konnte. Sei es im Bug Stauraum oder am Heck im Tackle Container … wohl gemerkt im ProAngler und in ruhigen Wassern. Im Outback kann man auch stehen, aber es ist auf Grund der Rumpfform etwas anderes … allerdings bestimmt auch nur eine Frage der Eingewöhnung … war ja mein erster Trip überhaupt mit einem Kajak.
Beim Hinsetzen machte sich Erleichterung breit, das Popometer war zufrieden und ich war optimistisch das das was werden würde. Marcel meinte ich soll mir den Sitz noch einstellen … und den Pedalabstand prüfen … da war was dran. Ich sag mal so, wenn ich so nen Bürostuhl hätte wäre das schon der Hammer … Höhe und Neigung der Sitzfläche sowie der Rückenlehne sind bequem einstellbar, auch die Spannung des Futters der Rückenlehne lässt sich fein dosieren. Die Pedale können über ein Klicksystem so eingestellt, das man die Knie nicht überstreckt … Ich zog mir die Automatikweste über und los ging die Fahrt.
.... Teil 2 im folgenden Post (wegen den 10000 Zeichen Beschränkung)
Gut, Gut habe ich mir gedacht … Challenge accepted. Ich mache mein ganzes Leben lang schon Sport, nichts weltbewegendes aber halt Sport, Laufen, Mannschaftssport, Wandern, MTB etc. und auch wenn man nach einem Angeltag einfach platt ist, so ist es doch kein Vergleich zu einem Halbmarathon oder ähnlichem. Das geht aber bestimmt auch anders.
Sind euch schonmal die Kajakangler aufgefallen, die auf den Seen und Flüssen auftauchen oder an Euch vorbeiziehen, während ihr schön gemütlich mit Motörchen, Spotlock, i-Pilot und Co. unterwegs seid. Man sieht sie zwar, aber es schaut so einfach aus wie sie da übers Wasser gleiten, das man erstmal nicht weiter drüber nachdenkt. Da kommen dann so Sprüche wie „ja, die haben ja auch kaum Tiefgang“ als Erklärung … aber hier und da wundert es einen dann doch „wie die denn hier hinkommen“ oder „ob das nicht lebensgefährlich ist bei der Strömung“ … und wenn man mal länger drüber nachdenkt … vllt. in den kurzen Angelpausen z.B. beim Hochklappen des Trolling Motors oder beim Anker lichten … dann wird schon klar, dass die Jungs und Mädels das letztlich alles mit Ihrer Muskelkraft machen müssen, es sich also im wortwörtlichen Sinne um Angelsport handeln muss.
Ja Moment mal, werden jetzt alle Belly Boot Angler sagen … wir paddeln doch auch, das ist auch Sport … und ja das tut Ihr und ich spreche euch nicht ab das Ihr Sport macht. Aber die Challenge lautete ja eine sportliche Alternative zum Bootsangeln zu finden und dies bedeutet auch den Stauraum, die Reichweite (15PS) und die zu befahrenden Gewässer mit in die Challenge einfließen zu lassen und das mit so wenig Kompromissen wie möglich. Ihr gesteht mir hoffentlich zu, dass ein Kajak mit muskelbetriebenen Pedalantrieb eine höhere Geschwindigkeit, Reichweite und „Seetauglichkeit“ bietet als ein rein mit Muskelkraft betriebenes Belly oder Belly-Schlauchboot.
So, und nu … mal eben ein Angel-Kayak der 12 Zoll Kategorie mit Pedalantrieb zu kaufen kam nicht in Frage, also musste ein Verleih oder besser noch direkt ein Guiding her. Da der Verleih von Kajaks sich in DE scheinbar zu 99% auf der reinen Freizeit-Paddel-Sport bezieht und nicht aufs angeln, wurde ich hier nicht fündig. Bei den Guidings sah es schon anders aus, so flatterte mir spontan eine Ankündigung von Helrec Fishing in den Instagram Account. „Kajak Guiding mit Marcel – ab sofort buchbar“. Da es mir ja primär um den sportlichen Aspekt des Kajak Angelns ging und ich auf einen Fluss mit guter Strömung wollte, dünkte es mir das es sicher keine schlechte Idee wäre dies nur mit einem erfahrenen Guide zu machen. Keine 5Min später hatte ich ein Angel Guiding mit Marcel Tahn gebucht … Marcel ist Teamer bei Hobie … und nachdem was ich bis dato so von Kajaks gesehen (YT) und gelesen habe ist Hobie ja schon mal einer der Big Player wenn’s ums Kajak angeln geht … also, wenn testen dann auch direkt richtig, wenn es auf nem Hobie in die Buchse geht dann liegts wenigstens schonmal nicht am Material
In einem Telefonat mit Marcel fragte er mich „Was ich mir denn vom Guiding erwarte?“ ich sagte Marcel „Ich will wissen ob das was für mich ist“ und „Was mit dem Kajak so alles geht“ ach ja … dass ich sportlich Fit sei habe ich Ihm auch versichert … dazu später mehr
Zwei Wochen später trafen wir uns an einem Freitagmorgen um 08.00 auf einem Campingplatz in der Nähe von Waal und Ijssel zum Flussangeln auf Zander Barsch und Co. … zeitlich gabs für uns keinen festen Rahmen, also starteten wir mit einer Tasse Kaffee, einem Plausch und dem gemeinsamen auftakeln der Kajaks … Marcel hat - logischerweise - zwei Kajaks, ich konnte wählen zwischen einem Hobie Pro Angler 12 und einem Outback 12 … Marcel empfahl mir zuerst mal das Pro Angler zu fahren bis ich ein Gefühlt dafür bekommen habe. Ich nahm seine Empfehlung an … dieses Teil macht ob seiner Größe, Höhe und des breiten Rumpfs einen massiv vertrauenswürdigen Eindruck und bietet Unmengen Platz.
- Hobie Pro Angler – 3.66m x 0.91m ~44kg -
- Hobie Outback – 3.89. x 0.86m ~40kg -
Mein Tackle Bestand aus 2 Ruten, einem Tackle Container, Schwimmweste, Kescher, 1 Paar Crocs, einem kleinen wasserfesten „Seesack“ und was zu trinken … mehr nehme ich auch auf dem Boot nicht mit. Hinzu packe mir Marcel noch eine Schale mit Köderfischen auf Eis, Erste-Hilfe-Hecht Set (Pflaster Desinfektionskram). Echolot + Geber und einen Rutenhalter für 3 Ruten (waagerecht) kamen auch noch an den „Panzer“.
Alles hat auf diesen Kajaks seinen Platz, überall gibt’s Stauraum, Netze usw. Im Bug der ProAngler sind sogar Rohre verbaut, um die Rutenspitzen zu schützen. Unters Kajak kam dann noch ein Gestänge mit Luftreifen und ab gings ans Wasser.
Am Wasser hieß es dann logischerweise aufsitzen/einsteigen … und … das ging erstaunlich gut, klar wackelt es etwas, aber tatsächlich nicht mehr als auf dem Boot. Marcel stoß mich vom Ufer ab und mit dem Stechpaddel musste ich ein zwei Meter raus, bis es tief genug ist, um den Antrieb einzusetzen. Bei Hobie heißt das Ding Mirage Drive und hat keinen Propeller wie bei anderen Herstellern, sondern besteht im Wesentlichen aus zwei Flossen die nach dem „Piguin Prinzip“ … naja … paddeln. Besonders hierbei ist, dass sie halt besonders flach unter den Rumpf angelegt werden können und somit auch in sehr flachen Gewässern nutzbar sind bzw. der Antrieb nicht wieder raus genommen werden muss.
Es gibt zwei „Gänge“ einen für Vorwärts und, welch Wunder, einen für Rückwärts. Anders als bei Propellerantrieben … bei denen man einfach Rückwärts tritt (ähnlich wie beim Freilauf aufm Fahrrad) muss man beim Pinguinantrieb für den jeweiligen Gang and einem Hebel ziehen … dadurch drehen sich die Flossen in die andere Richtung und man fährt Rückwärts. Geht einfach, aber man muss es halt mit den Händen umstellen. Ebenfalls anders ist bei den Antrieb das man nicht, wie beim Fahrrad oder Liegerad, durchtritt sondern die Bewegung eher mit einem Stepper zu vergleichen ist. Das Ruder am Heck ist bei beiden Kajaks erstmal im oder auf dem Rumpf verstaut. Im Wasser kann es über ein einfaches System aus Zügen ausgeklappt und natürlich auch wieder eingeklappt werden, falls es mal etwas flacher wird. Man steuert über Hebel, die man ebenfalls ganz einfach mit der Hand bedient. Je nachdem welche Hand grad fei ist nimmt man halt den Hebel links oder den rechts vom Stuhl. Nach der ersten „Aufregung“ und ein paar einfachen Manövern und Fahrtests stellte ich mich hin, wackelte ein wenig hin und her und stellte fest … dat geht. Das ging sogar so gut das man im Stehen ohne Probleme „kramen“ konnte. Sei es im Bug Stauraum oder am Heck im Tackle Container … wohl gemerkt im ProAngler und in ruhigen Wassern. Im Outback kann man auch stehen, aber es ist auf Grund der Rumpfform etwas anderes … allerdings bestimmt auch nur eine Frage der Eingewöhnung … war ja mein erster Trip überhaupt mit einem Kajak.
Beim Hinsetzen machte sich Erleichterung breit, das Popometer war zufrieden und ich war optimistisch das das was werden würde. Marcel meinte ich soll mir den Sitz noch einstellen … und den Pedalabstand prüfen … da war was dran. Ich sag mal so, wenn ich so nen Bürostuhl hätte wäre das schon der Hammer … Höhe und Neigung der Sitzfläche sowie der Rückenlehne sind bequem einstellbar, auch die Spannung des Futters der Rückenlehne lässt sich fein dosieren. Die Pedale können über ein Klicksystem so eingestellt, das man die Knie nicht überstreckt … Ich zog mir die Automatikweste über und los ging die Fahrt.
.... Teil 2 im folgenden Post (wegen den 10000 Zeichen Beschränkung)
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