Fischer Hans
Finesse-Fux
Ich kann mich von den s.g. NoKnots einfach nicht trennen
In meinen Augen sind KnoKnots gerade beim leichten Baitcasten eher suboptimal...genau genommen sogar ein NoGo...ba dum tss!
Ein "paar" Gedanken dazu
Ich denke dabei garnicht mal an die Gefahr sich den Spitzenring (oder die Pfoten) zu demolieren, sondern viel mehr daran das du in der Länge des Vorfachs eingeschränkt bist und immer eine bestimmte (Mindest-)Pendellänge hast, wodurch man das Potential beim werfen einer (leichten) Baitcaster in meinen Augen garnicht komplett ausnutzen kann.Wie du ja auch schon selber angemerkt hast.
Wie sehr man sich da rein fuchst ist natürlich jedem selbst überlassen, wie man halt Bock hat oder es die Bedingungen am Wasser erfordern. Mir macht das unheimlich Spaß, vor allem zackige Rollwürfe und pitchen...ich seh mich auch selber nicht als der Über-Caster, aber einfach nur weit Überkopf rausfeuern kann ich auch entspannt mit ner Spinning machen
Beim schweren Baitcasten ist das nicht so das Thema, da man tendenziell eher mit einem recht langem Pendel wirft und die Bewegung insgesamt langsamer und weiter sind.
Beim leichten casten können die Bewegungen aber sehr knackig, schnell und kurz ausgeführt werden...viel aus dem Handgelenkt/Unterarm und da macht es, je nach Wurf(stil), einen großen Unterschied wie die Pendellänge ausfällt um zb die entsprechende Aufladung in der Rute zu erhalten für weite würfe, oder Präzision um den Köder punktgenau zu platzieren.
Möchte ich weit werfen, die Rute möglichst tief aufladen, fällt das Pendel eher länger aus - so ein drittel bis halbe länge der Rute. Bei einem langem Pendel kann es aber auch passieren das man dazu neigt den Köder zu peitschen, was auch geht, solange der Wurfstil angepasst ist, allerdings gerade am Anfang oft zum Backlash direkt beim loslassen führt, bedingt durch den starken Start-Impuls.
Je kürzer das Pendel wird, desto weniger stark spürt man das Gewicht des Köders in der Rutenspitze (kennt jeder..is irgend so'n Physik Dings...), die Aufladung ist demnach nicht mehr ganz so stark (bzw muss ich mehr Druck geben) und die Weiten vielleicht nicht mehr so hoch, jedoch fällt es mir leichter eine kurze, schnelle und gleichzeitig runde Bewegung der Rutenspitze aus dem Handgelenk auszuführen (man könnte jetzt noch auf den Drehpunkt eingehen...), was sich sehr stark auf die Präzision auswirkt (bei sagen wir mal "mittleren" Distanzen).
Will ich den Köder im Nahbereich irgendwo sehr genau platzieren und kann nicht pitchen, kurbel ich den Köder oft sogar bis an den Spitzenring hoch und mache einen Roll-oder Überkopfwurf...ich hab da immer so einen Spruch im Kopf den ich in irgendeinem Video aufgeschnappt habe - "...the bait goes, where the tip goes...", je näher der Köder also an der Spitze ist, desto besser kann ich kontrollieren wo er hin fliegt...
Die mittleren und kurzen Distanzen sind für mich daher auch irgendwie am interessantesten mit der Baitcaster zu befischen (hohe Wurffrequenz, kontrollierte flache würfe, "direkteres" feeling,...).
Hört sich vielleicht kompliziert an, das meiste merkt man mit der Zeit aber selber und geht über..daher wieder, gehört haben, sacken lassen, ausprobieren und fühlen.
Ich schwenk jetzt mal um, aber ihr erklärt mich wahrscheinlich eh schon für verrückt
Abgesehen von diesen überlegungen zum werfen, mag ich persönlich längere Vorfächer von 1-2 Rutenlängen, die ich bis auf die Rolle kurbel. Einerseits als gewisse Pufferwirkung (marginal), mehr aber als Abriebschutz für die dünne PE, das ist aber auch Gewässerabhängig, wenn man so will. Verbindungsknoten von geflochtener zum FC Vorfach ist bei mir der FG Knot, da 100%iges Vertrauen, aber auch ein Slim-Beauty oder "Schlagschnur-Knoten" tut oft seinen Dienst. Wenn sich dein Setup für dich bewährt hat, ist das aber auch okay.
Die Sunline Super PE 8 Braid die du hast, lässt sich in meinen Augen sehr gut knoten und auch werfen, die ist halt nur schon sehr "seidig" und durch die verhältnismäßig dünnen Einzelfasern recht Empfindlich gegenüber (stetigem) Abrieb, weshalb sie nicht meine erst Wahl auf ner BC währe. Mein Eindruck ist, das allein durch den ständigen Kontakt der Schnur mit dem Daumen beim Bremsen, diese einer höheren Belastung ausgesetzt ist, als es bei einer Spinning der Fall ist.
Ich bevorzuge daher eher eine 4x geflochtene Schnur, bei der die Einzelfasern im Verhältnis etwas dicker und robuster sind.
Die Cast Away legt da als Hybrid Schnur nochmal einen drauf, so mein Empfinden. Durch die Mono Stränge wirkt die Oberfläche noch etwas härter und robuster, langlebiger. Das sie vielleicht einen hauch mehr Dehnung hat, finde ich in der Praxis garnicht mal so spürbar, ebenso das sie beim Backlash dadurch mehr "verzeiht".
Ich hab auch schon böse harte Klemmer mit höheren Gewichten gehabt, wo mir bald die Rute aus der Hand geflogen ist aber alles noch dran war und würde das nicht wirklich als Referenz nehmen, denn wenn wirklich mal ein Köder abschießt, machts eigentlich nur einmal kurz "fitsch"...
Soll ich jemandem eine Schnur empfehlen, nenne ich meistens die New Super PE, das ist nicht die teuerste und auch nix "besonderes", einfach ne sehr gute Alltags-Schnur...nicht zu hart und nicht zu weich, manchen ist die zu laut..mich stört das nicht, ich werf und fisch die total gerne.
Von den 150m Spulen zieh ich 75m auf, dreh die evtl sogar noch mal um und hab so bis zu 4 "frische" Füllungen. Auf meiner BFS zieh ich sogar nur ca 50m auf, alle 3-4 Monate neu, weil 6lb und meine Hauptrute, da möchte ich als wichtigste Komponente immer gutes Material auf der Rolle haben.
...done......sorry für soviel Text, ich beschreib halt gerne die zusammenhänge und so..blabla..ich hör jetzt auf