NorbertF schrieb:
Es gibt nämlich keine umweltfreundliche Energieerzeugung.
Definiere umweltfreundlich. Ich ganz persönlich bin da anderer Meinung, meine damit aber weder Atomenergie noch Kohlekraftwerke - gleich welche Farbe die Kohle hat. Die "Energiewende" wird durch die getroffenen Entscheidungen m.E. nur vorgezogen, das Erfordernis hingegen tritt früher oder später von selbst ein.
Wenn der durch die Rahmenbedingungen erzeugte Markt dafür sorgt, dass ein Entwicklungsbedarf nicht nur geschaffen, sondern auch lukrativ wird, dann wird es neben vielen Blindgängern auch eine Menge gute Lösungen geben. Selbst wenn eine Energieversorgung aus regenerativen Energien erst in 100 Jahren erreicht werden kann, halte ich es für keinen Fehler, das Ziel schon heute erreichen zu wollen.
Und zum Thema sichere Atomkraftwerke: Der Blick auf Fukushima lässt leicht vergessen, dass es auch Tschernobyl, Windscale, Sellafield und andere Unfälle weit ab jeder erdbeben- und tsunamigefährdeten Regionen gab. Murphys Gesetz gilt immer. Ausnahmslos. ("If anything can go wrong, it will.") Und dann ist eben die Frage, wie groß das Schadenspotential ist. Und da ist Atomenergie ganz weit vorne.
edit:
@Klausi: diese ständige Verteufelung von Geld und Renditeinteressen finde ich ganz persönlich nicht nur anstrengend, sondern auch ganz außerordentlich destruktiv. Nicht mit einem kleinen Nebensatz wird eine Alternative aufgezeigt. Das Einzige, was sich angesichts der Argumentation aufdrängt, wäre eine entsprechende Regelung durch die Politik. Also eine Krabbenpuhl- und Verbringungsverordnung, ein Obstherkunftsgesetz oder was weiß ich. Das wäre wirklich schön, es gibt ja zweifellos einen beschämenden Mangel an Vorschrifte bei uns.
Das was Du anprangerst, sind doch allesamt Ergebnisse geringer Energiekosten, z.T. in Kombination mit einen erheblichen Lohngefälle. Steigende Energiekosten - und das ist kein "es könnte so kommen"-Szenario, sondern ein "mal sehen wie schnell und wie stark"-Szenario - sind der Hebel, der soetwas in allererster Linie beeinflusst. Das Beispiel mit dem Obst ist im Übrigen zwar schön plakativ, weil jeder auch schon in Deutschland einen Apfel am Baum gesehen hat. Aber auch alles andere ließe sich hier herstellen. So kommt man dann zu der Frage, wo denn Dein Angelzeug, Dein Fahrrad, Dein Außenborder oder Deine Kleidung hergestellt und dann bis zu uns verschifft wurde. Und es gibt (oder gab bis zur Insolvenz mangels Absatz) fast immer eine einheimische Alternative.