Moin Alarmer,
Michel und ich waren gestern an einem Kanal der Elbe bei Magdeburg. Da dieser Tag mit wenieger Erfolg gekrönt war und unsere Gastkarte heute noch gültigkeit hatte, verschlug es uns wiedermal dort hin. Da muss einfach was gehen, waren unsere gedanken, auf dem Rückweg des gestriegen Abends. Einen guten Rapfen verloren, einen Zander verloren...Das kann nicht das Maß der Dinge sein.
Um 14.30Uhr etwa waren wir dann am Wasser angekommen, und fischten die Strecke etwas abwerts, vor einer Schleuse intensiv ab. Gelegendlich konnten wir ein paar halbstarke Rapfen an der Oberfläche rauben sehen.
Nach ein paar Stunden ohne Erfolg und ein paar Köder weniger beschlossen wir, unsere Schachen zu nehmen und einfach mal hinter die Schleuse zu gehen. Schlechter konnte es nunmal nicht werden.
Eine Entscheidung die sich Auszahlte
Erstmal schauten wir uns unsere Umgebung genau an, analysierten und fachsimpelten ein wenig. Und wieder das gleiche Bild. Raubende Rapfen an der Oberfläche, aber keine Bisse auf unsere durchaus erprobten Baits.
Irgendwann war ich es leid, die Rapfen an der Oberfläche mit einem Illex ModSucker zu befischen. So wechselte ich schnellerhand den Köder. Ich entschloss mich für einen kleinen DTL Aggronizer von Dietel persönlich. Na der muss ja was an den Haken zaubern...
Der erste Wurf ging in richtung Schleusentor, verunglückte etwas und landete auf der Spundwand. Ich zuppelte ihn runter, so das er ins Wasser plumste, lies ihn absinken und spührte promt einen kleinen Schlag in der Rute. Mein erster Gedanke ,,Och neee, nicht schon wieder nen Hänger". Als der Hänger dann unerwartet an der Schnur zappelte, war die Freude umso größer. Es hatte sich tatsächlich ein Barsch an meinen Köder verirrt. Mit 32cm durchaus ein guter Fisch und nach 3 Tagen Pleiten, Pech und Pannen, ein Glücksgefühl welches seines Gleichen sucht.
Nach ettlichen Würfen war es dann endlich Michel, der den nächsten Stachelritter ans Band zauberte. Mit rund 21cm zwar nicht der größte, aber sein zweiter Barsch mit der Spinnrute überhaupt.
Da ich die Tage zuvor nicht soviel Glück hatte, war es wohl gut, das Michel mir seinen Kescher zur verfügung stelle. Er hatte es wohl im Gespühr, den zweiten Kescher, welcher mit zwei Bierflaschen im Wasser lag herrau zu holen und die Flaschen zur Seite zu stellen. Denn ich war grade wieder auf dem Weg zurück zu meinem angestrebten Angelplatz, als Michel schon wild mit der Hand rumfuchtelte und mich zu sich rief. Ich erwartete einen halbstarken Barsch, demnach ging ich etwas lässiger. Als er sagte, er wäre größter, war die Freude riesig.
Bei ihm angekommen, staunte ich nicht schlecht. Was für ein Pracht-Barsch ! Wir haben ihn schnell vermessen...39cm ! Sein DRITTER BARSCH mit der Spinnrute!
Nicht anders zu erwarten, blieb ich dann auch bei ihm. Durchgeschwitzt von zwei spontan Läufen hatte ich keinen Nerv mehr, dass gleiche nochmals zu erleben.
Also das gleiche Spiel von vorn. Aggronizer hieß das Stichwort.
Wurf-Biss-Fisch
Ich stellte mich Links von ihm, Warf die Spundwand an, lies mein Aggronizer absinken, jiggte ihn 2x an und bekam in der Absinkphase einen Biss. Kurz und knapp - es kam ein Barsch von 33cm zum vorschein. Sattliche Durchschnittsgröße, wie ich finde.
Der nächste Wurf brachte mir einen Biss, der mir etwas mehr Adrenalin in die Adern pumpte. Der machte ordentlich Druck an der feinen Rute.
Als der Fisch zum vorschein kam sagte Michel aufgeregt ,,Was für ein RIESENBARSCH!!".
Ja, ein Riese war es jetzt nicht, aber ein durchaus kapitaler Großbarsch im Karpfenvormat und 44cm gesamtlänge.
Nach kurzem Fototermin durfte die Dame dann auch wieder Schwimmen.
Ich freute mich riesig, Michel war ebenfalls gut aufgelegt, eigendlich könnten wir nach Hause fahren, scherzte ich noch..
Okay, Wir mussten dann erstmal nen Bier trinken um das kurz zuvor erlebte zu verarbeiten.
Wir machten anschließend noch ein paar Würfe an der selben Stelle, und was soll ich euch sagen, es waren vielleicht 3 oder 4 Würfe später, als es wieder in der Rute ruckte.
Deutlich waren Kopfstöße zu vermelden, aber so zart und zierlich, das sich nichts großes hinter verbirgen konnte.
Ein rund 25cm kurzer Zander hatte sich an meinen Aggronizer verirrt, und durfte nach einem Ego-Foto wieder in sein Element.
Das lustige an der Sache, Ronja, Michel's Terrierhündin war total im Jagdfieber und sprang dem kleinen Zander einfach mal hinterher.
Kurz dannach war der Fischsegen dann beendet, und wie ich finde auch deutlich ausgereizt. Das entschädigt die 3 bescheidenen Tage zuvor alle male.
Anschließend gab es noch einen nassen Arsch, aber das war Okay.
Petri,
Marcel