Hallo zusammen,
ich möchte die Gelegenheit nutzen, um euch einen meiner segmentierten Köder/Swimbaits, einmal ausführlich vorzustellen.
Also:
Die Idee dafür wurde letzten Sommer geboren, als ich mal wieder zum Testen meiner (20 cm+) Swimbaits aus Holz am kleinen Fluss unterwegs war, in dem der Döbel klar dominiert.
Dabei fiel auf, dass besonders die sonst relativ unsichtbaren Groß-Dickköpfe teils reges Interesse an dieser Art Köder zeigten.
Da wurde dann schon mal zur Probe an der Schwanzflosse genippt, nebenher geschwommen und verfolgt, ganz so, als sei es ein Artgenosse und ein weißes Dekor fanden sie immer am interessantesten.
Mir wurde klar, dass ein viel kleineres Modell her musste.
Gedacht getan begann ich im Winter 2020/21 nun mit dem Bau von einigen Prototypen aus Linden- und Balsaholz, von denen mich nach diversen Test's einer von ihnen richtig zufriedenstellen konnte.
Von ihm habe ich mir anschließend eine Form aus Silikon erstellt, um mir letztlich die ersten Rohlinge aus Polyurethan gießen zu können.
Danach hieß es nun erst mal die richtige Mischung aus Harz und Glashohlkugeln im Verhältnis zur Hardware, Ballastgewicht und Epoxid zu finden, was bei den geringen Ausmaßen schon ne knifflige Angelegenheit war und etliche Fehlversuche mit sich brachte.
Das Ziel dabei war, ein im Wasser nahezu schwerelosen und ausbalancierten Körper, im besten Fall einen vielseitigen low Floater zu bekommen. Irgendwann gelang es mir dann aber und die richtige Formel stand nun fest.
Der fertige Winzling misst circa 8,5 cm und bringt am Ende rund 9 g mit Haken auf die Waage.
Ein erster Test am kleinen Fluss fand Anfang April diesen Jahres statt und hatte mich mehr als positiv überrascht. Der Kleine bewegte sich nicht nur hervorragend in der Strömung stehend, oder langsam eingeleiert, sondern er ließ sich auch noch im hohen Tempo "stabil" durchs Wasser jagen. Selbst gegen die Strömung, vorausgesetzt ich hielt die Rutenspitze im Nahbereich nahe der Wasseroberfläche, sonst durchstieß er diese und legte sich auf die Seite. Was mich in Anbetracht des geringen Gewichts und dem Fehlen einer Tauchschaufel aber nicht sonderlich verwunderte.
Direkt gegen die volle Haupt-Strömung würde ich ihn aber in der Regel nie fischen. Das schaut in etwas beruhigten Bereichen natürlich wieder anders aus, womit er wieder bestens klar kam.
Twitchen, stehen lassen oder auch durchkurbeln, all das bewältigte er mit Bravour.
Ein Fließgewässer mit seinen wechselnden Strömungen ist für meine Köder da einfach immer der optimale Härtetest.
Im Stillwasser kann er seinen Trumpf dann aber so richtig ausspielen.
Auch beim Werfen macht er eine gute Figur. Ich konnte bisher kein Propellern beobachten und Leerwürfe hatte ich mit der BC-Kombi durch eventuelle Haken im Vorfach nur sehr wenige. Die Drillinge können sich auch nicht selbstständig verfangen.
Völlig geflasht vom ersten Eindruck machte ich mich dann auch gleich im Anschluss an die "Serienproduktion" des kleinen Kerlchens.
Trotz der nun gegebenen Möglichkeit, den Köderkörper "einfach" duplizieren zu können, ergeben sich schlussendlich immer leichte Toleranzen, weil letztlich überall Hand angelegt werden muss.
So kommen am Ende nicht nur low Floater, sondern auch slow Sinker und einige wenige echte Suspender heraus. Die SS werden aber bedingt durch den evtl. Auftrieb der Schnur (Mono & Braid) auch nur auf max. ca. 1-2 m absinken. Die Suspender würden in diesem Szenario auch nur wenige cm unter Oberfläche laufen.
Da reichen dann eben schon 1-2 Tropfen Epoxidharz mehr im Coating, um aus einem LF einen SS zu machen.
Handarbeit hat einfach immer einen eigenen Charakter, aber dadurch auch den gewissen Charme.
Diese kleinen Abweichungen, welche sich dadurch ergeben, halten sich also in Grenzen und machen im Einsatz kaum einen merkbaren Unterschied.
Ein expliziter medium Sinker, welcher dann bei Bedarf auch etwas tiefer geht, wartet bereits auf sein Farbfinish, das Coating und den abschließenden Test. Er wird lediglich ein knappes halbes Gramm mehr wiegen.
Unsere sonst so scheuen, scheinbar unfangbaren Groß-Döbel, für die ich diesen Köder ursprünglich entworfen hatte, scheinen ihn tatsächlich zum Fressen gern zu haben.
Der erste Fisch, der auf sein Konto geht, ist auch gleichzeitig der größte je von mir auf Kukö gefangene Aitel, was für mich die denkbar schönste Bestätigung ist, alles richtig gemacht zu haben.
Wo geht die Reise jetzt hin?
Sicher bin ich mir nicht, aber
denkbar wäre natürlich der Bau und Vertrieb in Klein-Serie. Ob dabei allerdings genügend Kaufwillige zusammen kommen, die auch bereit sein werden, den hohen Aufwand zu entlohnen, damit meiner einer überhaupt von solch einer Tätigkeit existieren kann, steht selbstredend in den Sternen.
Ich bin zumindest erst mal froh, dass der Plan, gezielt einen Dicken damit zu überlisten, überhaupt aufging.
Die derzeitige Herstellungszeit von A-Z (gemeint ist hier die reine Arbeitszeit ohne die Wartezeiten durch Aushärtung/Trocknung), heruntergerechnet auf 1 Exemplar beträgt immerhin in etwa 4h 20 min. Dabei sprühe & epoxiere ich die Dekore, um die HZ zu minimieren, aktuell schon immer in 6er Gruppen und selbstverständlich auch nur weil ich durch und durch überzeugt von ihm bin.
Gut, das wars dann fürs Erste von mir, ich bedanke mich hiermit für eure Aufmerksamkeit und entschuldige mich gleichzeitig für die nicht enden wollende Vorstellung!
Beste Grüße,
Olli
ich möchte die Gelegenheit nutzen, um euch einen meiner segmentierten Köder/Swimbaits, einmal ausführlich vorzustellen.
Also:
Die Idee dafür wurde letzten Sommer geboren, als ich mal wieder zum Testen meiner (20 cm+) Swimbaits aus Holz am kleinen Fluss unterwegs war, in dem der Döbel klar dominiert.
Dabei fiel auf, dass besonders die sonst relativ unsichtbaren Groß-Dickköpfe teils reges Interesse an dieser Art Köder zeigten.
Da wurde dann schon mal zur Probe an der Schwanzflosse genippt, nebenher geschwommen und verfolgt, ganz so, als sei es ein Artgenosse und ein weißes Dekor fanden sie immer am interessantesten.
Mir wurde klar, dass ein viel kleineres Modell her musste.
Gedacht getan begann ich im Winter 2020/21 nun mit dem Bau von einigen Prototypen aus Linden- und Balsaholz, von denen mich nach diversen Test's einer von ihnen richtig zufriedenstellen konnte.
Von ihm habe ich mir anschließend eine Form aus Silikon erstellt, um mir letztlich die ersten Rohlinge aus Polyurethan gießen zu können.
Danach hieß es nun erst mal die richtige Mischung aus Harz und Glashohlkugeln im Verhältnis zur Hardware, Ballastgewicht und Epoxid zu finden, was bei den geringen Ausmaßen schon ne knifflige Angelegenheit war und etliche Fehlversuche mit sich brachte.
Das Ziel dabei war, ein im Wasser nahezu schwerelosen und ausbalancierten Körper, im besten Fall einen vielseitigen low Floater zu bekommen. Irgendwann gelang es mir dann aber und die richtige Formel stand nun fest.
Der fertige Winzling misst circa 8,5 cm und bringt am Ende rund 9 g mit Haken auf die Waage.
Ein erster Test am kleinen Fluss fand Anfang April diesen Jahres statt und hatte mich mehr als positiv überrascht. Der Kleine bewegte sich nicht nur hervorragend in der Strömung stehend, oder langsam eingeleiert, sondern er ließ sich auch noch im hohen Tempo "stabil" durchs Wasser jagen. Selbst gegen die Strömung, vorausgesetzt ich hielt die Rutenspitze im Nahbereich nahe der Wasseroberfläche, sonst durchstieß er diese und legte sich auf die Seite. Was mich in Anbetracht des geringen Gewichts und dem Fehlen einer Tauchschaufel aber nicht sonderlich verwunderte.
Direkt gegen die volle Haupt-Strömung würde ich ihn aber in der Regel nie fischen. Das schaut in etwas beruhigten Bereichen natürlich wieder anders aus, womit er wieder bestens klar kam.
Twitchen, stehen lassen oder auch durchkurbeln, all das bewältigte er mit Bravour.
Ein Fließgewässer mit seinen wechselnden Strömungen ist für meine Köder da einfach immer der optimale Härtetest.
Im Stillwasser kann er seinen Trumpf dann aber so richtig ausspielen.
Auch beim Werfen macht er eine gute Figur. Ich konnte bisher kein Propellern beobachten und Leerwürfe hatte ich mit der BC-Kombi durch eventuelle Haken im Vorfach nur sehr wenige. Die Drillinge können sich auch nicht selbstständig verfangen.
Völlig geflasht vom ersten Eindruck machte ich mich dann auch gleich im Anschluss an die "Serienproduktion" des kleinen Kerlchens.
Trotz der nun gegebenen Möglichkeit, den Köderkörper "einfach" duplizieren zu können, ergeben sich schlussendlich immer leichte Toleranzen, weil letztlich überall Hand angelegt werden muss.
So kommen am Ende nicht nur low Floater, sondern auch slow Sinker und einige wenige echte Suspender heraus. Die SS werden aber bedingt durch den evtl. Auftrieb der Schnur (Mono & Braid) auch nur auf max. ca. 1-2 m absinken. Die Suspender würden in diesem Szenario auch nur wenige cm unter Oberfläche laufen.
Da reichen dann eben schon 1-2 Tropfen Epoxidharz mehr im Coating, um aus einem LF einen SS zu machen.
Handarbeit hat einfach immer einen eigenen Charakter, aber dadurch auch den gewissen Charme.
Diese kleinen Abweichungen, welche sich dadurch ergeben, halten sich also in Grenzen und machen im Einsatz kaum einen merkbaren Unterschied.
Ein expliziter medium Sinker, welcher dann bei Bedarf auch etwas tiefer geht, wartet bereits auf sein Farbfinish, das Coating und den abschließenden Test. Er wird lediglich ein knappes halbes Gramm mehr wiegen.
Der erste Fisch, der auf sein Konto geht, ist auch gleichzeitig der größte je von mir auf Kukö gefangene Aitel, was für mich die denkbar schönste Bestätigung ist, alles richtig gemacht zu haben.
Sicher bin ich mir nicht, aber
denkbar wäre natürlich der Bau und Vertrieb in Klein-Serie. Ob dabei allerdings genügend Kaufwillige zusammen kommen, die auch bereit sein werden, den hohen Aufwand zu entlohnen, damit meiner einer überhaupt von solch einer Tätigkeit existieren kann, steht selbstredend in den Sternen.
Ich bin zumindest erst mal froh, dass der Plan, gezielt einen Dicken damit zu überlisten, überhaupt aufging.
Die derzeitige Herstellungszeit von A-Z (gemeint ist hier die reine Arbeitszeit ohne die Wartezeiten durch Aushärtung/Trocknung), heruntergerechnet auf 1 Exemplar beträgt immerhin in etwa 4h 20 min. Dabei sprühe & epoxiere ich die Dekore, um die HZ zu minimieren, aktuell schon immer in 6er Gruppen und selbstverständlich auch nur weil ich durch und durch überzeugt von ihm bin.
Gut, das wars dann fürs Erste von mir, ich bedanke mich hiermit für eure Aufmerksamkeit und entschuldige mich gleichzeitig für die nicht enden wollende Vorstellung!
Beste Grüße,
Olli